Gregory Porter / Be Good
Gregory Porter / Be Good

Motéma / 233796
Format: 2 LP 180g + Download
31,50€

Rezension:

Nach dem bereits ziemlich sagenhaften Debüt "Water" war kaum davon auszugehen, aber: Gregory Porter hatte sich in den 14 Monaten zwischen seinem ersten und zweiten Album noch gesteigert. Die Phrasierungskunst, die man hier staunend zu hören bekommt, verweist zwar auch auf Soul-Legenden wie Donny Hathaway oder Bill Withers, aber man fühlt sich auch mehr als einmal an den neben Sinatra wohl größten Jazz Singer überhaupt erinnert: Nat "King" Cole. Dazu erweist sich Porter als überragender Songwriter: Er singt keine Standards, er schreibt sie sich selbst. Nicht nur der Titelsong "Be Good (Lions Song)" ist ein Stück Musik, von dem man schwören würde, es sei schon immer (oder doch zumindest die letzten 40, 50 Jahre) da gewesen… Erstaunlich ist auch die musikalische, dynamische, emotionale und stilistische Bandbreite des Sängers: Zarteste Balladenkunst ("Imitation Of Life") beherrscht er ebenso wie knallharten Deep Jazz ("Bling Bling"), letzteres garniert mit atemberaubenden Scat-Einlagen. In den letzten beiden Songs (ausnahmsweise dann doch mal zwei Klassiker) manifestiert sich das noch einmal besonders: In Nat Adderleys "Work Song" (mit dem Text von Oscar Brown jr.) scheint Porters mächtige Stimme jede beliebig große Halle bis in den letzten Winkel ausfüllen zu können; die Schlußnummer – wie beim Debüt a capella gesungen! – ist dagegen eine in ihrer Sanftheit schier zu Tränen rührende Version von Billie Holidays unsterblichen "God Bless The Child". Ein Sänger mit einem solchen Spektrum war nicht nur in den letzten 30 Jahren nicht da – es fällt einem eigentlich gar keiner ein… (2012/2013)



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