Vor dem Rausche gefeit!

Ganz und gar ungewöhnlich ist das hier vorliegende Paar Ohrhänger, das in den Jahren um 1900 entstanden ist. Es zeigt geschliffene, farbintensive Amethyste, die unter großen Weinblättern jeweils eine Weintraube bilden. Die Ohrringe sind zweiteilig aufgebaut und große Bügel machen sie einfach tragbar. Die Trauben sind beweglich an ein hübsches Oberteil angehängt. Die kostbare Rebenpracht hat eine tiefere und witzige Bedeutungsebene, galt doch der Amethyst in der Antike als der Edelstein, der vor dem Rausche bewahren sollte! Die wunderbar erhaltenen Ohrringe in ihrer starken Farbe sind in spannenden Paar aus hochfeinen Amethysten und hochkarätigem Gold – nicht nur zum Weinfest eine passende Ausstattung!

Amethyst, der Achat, der Jaspis, Citrin und Onyx - für den Chemiker sind alle diese Edelsteine ganz einheitlich Quarze - Doch wie unterschiedlich sind die Formen und Farben welche uns die Natur darbietet! Amethyst ist der violette Sohn dieser Familie. Sein Name, aus dem griechischen „amethystos“ – „dem Rausche entgegenwirkend“, drückt den alten Glauben aus, dass seine Trägerin gegen die berauschende Wirkung von Wein gefeit sei. Dass dies tatsächlich der Fall ist, konnten wir trotz einiger Selbstversuche bislang noch nicht bestätigen. Sicher ist aber: Seine Farbe ist einmalig, bis hin zu einem tiefen Violett reicht das Spektrum, das beginnt bei den zartesten Tönen von Lila. Im Mittelalter und schon in der Antike sind aus Amethyst auch zahlreiche kunstgewerbliche Gegenstände wie Vasen und Trinkbecher geschnitten worden, von denen wenige sich noch in den Kunstgewerbemuseen erhalten haben. Doch vor allem Schmuck ist es, für den dieser Stein verwendet wurde - und noch immer wird, zu unserer großen Freude.