Die Kammerweite eines Sattels wird üblicherweise in Zentimetern zwischen den Spitzen des Kopfeisens (Ortenden) gemessen.

Da die verschiedenen Hersteller unterschiedlich lange Kopfeisen verwenden, fällt die Größenbezeichnung bei jedem Hersteller anders aus. Einige Hersteller verwenden auch ihre eigenen Größenbezeichnungen (z.B. Weite 1 bis 5). Als Beispiel: Die Kammerweite 28 kann bei einem Hersteller einer engen Kammer entsprechen, wenn dieser Kopfeisen mit langen Schenkeln verwendet. Nutzt ein Hersteller hingegen ein Kopfeisen mit kurzen Schenkeln, so ist die Weite 28 bei diesem Hersteller eine mittlere oder sogar etwas weitere Kammer.

Eine mittlere Kammerweite bedeutet, dass der Sattel für Pferde mit normal breiter Schulter (z.B. normales Warmblut, Sportpferd) geeignet ist. Entsprechend passt ein Sattel mit enger Kammer eher auf schmalere Pferde (z.B. schlanke Vollblüter) und ein Sattel mit weiter Kammer eher auf Pferde mit breiterer Schulter (z.B. schweres Warmblut, Haflinger, sehr muskulöse Pferde, etc.).

Die meisten Sättel sind vom Sattler problemlos in der Weite um mind. 2 Nummern enger oder weiter zu stellen. Bei vielen Herstellern ist sogar eine Anpassung ohne Einschränkung möglich. Zusätzlich kann die Weite eines Sattels auch über ein Umpolstern im Schulterbereich angepasst werden, so dass oft ein Verstellen der Kammerweite gar nicht notwendig ist.

Sollte bei einem begrenzt verstellbaren Sattel eine sehr große Änderung notwendig sein, besteht zudem die Möglichkeit, das aktuelle Kopfeisen vom Sattler gegen eins in der passenden Weite austauschen zu lassen.