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HERALDRY - VALVASOR: Opus Insignium Armorumque – Das Große Wappenbuch 1687-1688



 


Faksimile des bedeutenden Wappenbuches von Johann Weichard Valvasor mit 2041 handgezeichneten und kolorierten Wappen mit Schwerpunkt auf den Wappen des Herzogtums Krain.


Author: Johann Weichard Valvasor - Bartholomaeus Ramschisslu
Place and Year: Ljubljana 1993
Technique:
Code: 62393


Technik/ Zustand: Faksimile nach dem Original-Manuskript in der National- und Universitätsbibliothek Zagreb (Cod. Mr 160), hg. von der Slowenischen Akademie für Wissenschaft und Kunst, 2 Bde. (Faksimile [388 Blatt] und Kommentarband [282 Seiten, Text auf Englisch, Deutsch und Slowenisch]), Ljubljana 1993; Einband aus braunem Leder und Leinen, blindgeprägter Rücken mit Ornamenten und Buchtitel, 2 Messingschließen, Goldschnitt. Eines von insgesamt 999 Exemplaren, mit beiliegendem signiertem und nummeriertem Zertifikat; in sehr gutem Zustand.

 

Das Wappenbuch Opus Insignium Armorumque von Johann Weichard Valvasor (1641-1693) ist eine bedeutende Zusammenstellung von 2041, vornehmlich slowenischen und österreichischen Wappen, die aufwendig gezeichnet und von dem Wappenmaler Bartholomaeus Ramschisslu in vier Farben koloriert worden sind.

 

Der Autor und Zeichner des Wappenbuches, Johann Weichard Valvasor (slowenisch: Janez Vajkard Valvasor,), Freiherr zu Galleneck und Neudorff, Herr zu Wagensperg und Liechtenberg, war ein Adeliger im habsburgischen Herzogtum Krain und ein bedeutender Polyhistor, Topograph und Historiker. Seine universelle Bildung erwarb sich Valvasor an verschiedenen Universitäten, als Offizier während der Türkenkriege sowie durch seine Reisen durch viele europäische Länder und nach Afrika. Im Jahr 1687 wurde er zum Mitglied der Royal Society in London ernannt, einer 1660 gegründeten Gelehrtengesellschaft zur Wissenschaftspflege.

 

Die diversen Publikationen Valvasors beschäftigen sich vorrangig mit der Landschaft, Kultur und Architektur seiner Krainer Heimat sowie der Nachbarherzogtümer Kärnten und Steiermark (z.B. Topographia Ducatus Carniolae modernae (1679), Topographia Archiducatus Carinthiae antiquae & modernae completa (1688), Die Ehre dess Hertzogthums Crain (1689)). Zur Illustration seiner Abhandlungen fertigte Valvasor eine große Anzahl von Zeichnungen und Skizzen von den in diesen Ländern liegenden Städten, Märkten, Klöstern, Burgen und Schlössern an, die von dem Kupferstecher Andreas Trost gestochen wurden. Für diesen hatte Valvasor eigens eine Kupferstichwerkstatt in seinem Schloss Wagensberg (slowenisch: Bogenšperk) in der Nähe von Littai eingerichtet.

 

Werken, wie Die Ehre dess Hertzogthums Crain (1689) und das vorliegende Wappenbuch mit einem deutlichen Schwerpunkt auf slowenischen und österreichischen Wappen hatten vorrangig das Ziel, den Bekanntheitsgrad des kaum bekannten Herzogtums Krain zu mehren. Aufgrund der enormen Kosten für die Herstellung des Wappenbuches, war Valvasor gezwungen einen Teil seines Besitzes zu veräußern. Hierzu gehörte unter anderem ein Teil seiner umfangreichen Bibliothek, die durch den Erzbischof von Zagreb erworben wurde und sich heute im Archiv von Zagreb befindet.

Das originale Manuskript des Wappenbuches befindet sich im Besitz der National- und Universitätsbibliothek Zagreb (Cod. Mr 160). Das vorliegende Faksimile wurde 1993 von der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste in nur 999 Kopien einmalig neu aufgelegt. Die Publikation besteht aus zwei Bänden: Der erste Band enthält eine umfassende Beschreibung des

Wappenbuches mit Informationen zu Autor, Inhalt und Quellen des Buches sowie dessen heraldischer Bedeutung. Der zweite Band  ist die eigentliche Faksimile-Ausgabe des Wappenbuches (388 Blatt), der im Erscheinungsbild ähnlich aufwendig gestaltet ist, wie der Manuskriptband (Einband aus mit dunkelbraunem Kalbsleder bezogenen Buchenholzplatten, Blätter von Hand eingenäht und sind einseitig bemalt, verschlossen mit zwei Schließen (heute verloren), Vorder- und Rückseite mit ornamentaler Blindprägung, Goldschnitt).

 

Das Wappenbuch wird eingeleitet mit einem Lorbeerkranz-gerahmten handschriftlichen Titel. Hieran anschließend folgt ein zweites Titelblatt mit allegorischer Darstellung über einem marmornen Sockel, der in zwei Kartuschen die Wappen des Autors Valvasor (links) und der Familie Zetschker (rechts) zeigt. Bei letzterer handelt es sich um die Familie der zweiten Ehefrau Valvasors, Ana von Maksimila. Auf der nachfolgenden Seite ist das Lorbeerkranz-gerahmte Wappen Valvasors noch einmal auf einer ganzen Seite zu sehen.

 

Die insgesamt 2041 im Buch enthaltenen und in vier Farben kolorierten Wappen gliedern sich in sechs Kapitel: Fiktive Wappen (Folio 4-7), Krainer Wappen (Folio 8-171), Steirische Wappen (Folio 172-227), Kärntner Wappen (Folio 228-259), Deutsche und andere Wappen (Folio 260-370), Wappenindex (Folio 371-388).

Das erste Kapitel behandelt fiktive Wappen von Märchenfiguren, biblischen Herrschern und illustren Persönlichkeiten aus der Vorwappenzeit (z.B. Adam und Noah, Kanon der neun Helden). Solche fiktiven Wappen sind ein traditioneller Bestandteil von Wappensammlungen der Zeit und finden sich auch in dem umfassenden deutschen Wappenbuch von Johann Siebmacher (Wappenbüchlein (Nürnberg 1566), Newe Wappenbuch […] (2 Bde., Nürnberg 1605 (264 Tafeln) und 1609 (164 Tafeln)).

 

Den umfassendsten Teil des Buches bildet das anschließende Kapitel zu Krainer Wappen. Dieser Umstand trägt der ursprünglichen Motivation Valvasors Rechnung, die bedeutenden Persönlichkeiten, Städte und Gebiete des Herzogtums Krain zu mehr Bekanntheit zu verhelfen. Eingeleitet wird dieses Kapitel mit zwei ganzseitigen Wappen von Krain und Slovenska Marka, es folgen Wappen der Familie Auersperg, der Grafen von Egkh, Fürsten von Eggenberg usw., der Bischöfe von Ljubljana in der Reihenfolge ihrer jeweiligen Amtszeit, 25 Städtewappen und 32 Wappen der Krainischen Regionen. Das Kapitel enthält weiterhin die Wappen der Anführer der in Ljubljana ansässigen Deutschordensritter sowie 24 Wappen, die laut Valvasor von Porträts aus dem Sitz der Kreuzfahrer in Ljubljana abgenommen worden sind. Die umfangreiche Sammlung der Krainer Wappen wird komplettiert durch die Wappen von Landesbeamten, Amtsträgern und weiteren Kirchenfürsten.

 

Das dritte Kapitel mit Steirischen Wappen fällt wesentlich kleiner aus, da viele der hier ansässigen Familien auch in Krain Ländereien besaßen. Die Wappen sind in zwei Gruppen unterteilt: die erste Gruppe wurde von Wappen aus der Stadthalle von Graz abgenommen, die zweite Gruppe aus der Halle von der Burg von Weineck.

 

Das vierte Kapitel enthält 187 Wappen der Kärntner Adelsfamilien, jedoch keine – wie im Kapitel über Krain – städtischen oder kirchlichen Wappen. Die Wappen auf Folio 251 bis 259 weisen interessanterweise keine Helmzier auf, sondern sind mit derselben Krone bekrönt. Wahrscheinlich hatte Valvasor diese aus einem anderen Wappenbuch übernommen, in dem die fraglichen Wappen auf diese Weise dargestellt wurden.

Das fünfte Kapitel beschäftigt sich vorrangig mit den Wappen des Heiligen Römischen Reichs bzw. des HRR Deutscher Nation, dessen Wappen auch das Kapitel einleitet. Die deutschen Wappen entstammen dem bereits genannten Wappenbuch von Johann Siebmacher. Dessen bekannteste Veröffentlichung, das

"Newe Wapenbuch" von 1605 stellte auf 226 Tafeln jeweils 15 Wappen bereit. Das Buch Wappenbuch Valvasors wird mit einem alphabetisch geordneten Index abgeschlossen.

 

Der 1993 erschienene, aufwendige Nachdruck des Manuskripts mit der detaillierten Untersuchung des Wappenbuchs Opus Insignium Armorumque von Johann Weichard Valvasor stellt eine wertvolle Quelle für das Studium der slowenisch-österreichischen Wappengeschichte dar und ist mit seiner limitierten Auflagenzahl von  999 Exemplaren ein echtes Sammlerstück.

 

 

Literatur: Janez Vajkard Valvasor, Opus Insignium Armorumque 1687 - 1688 Das Grosse Wappenbuch, neu herausgegeben von der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste, Ljubljana 1993; http://slovenija.heraldry.ca/resources/misc/valvasor/valvasor.htm (12.03.2015).





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