Goldener Rutil Stern auf Hämatit - Novo Horizonte , Bahia, Brasilien

Freiliegender Rutil ist sehr selten und einbemerkenswert feingliederiges Mineral. 
Der Kontrast zwischen den goldenen Rutil Kristallen und dem kühlen metallischem Hematit ist erstaunlich

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Gold Rutile Starburst on Hematite - Novo Horizonte, Bahia, Brazil

Exposed Rutile is a very rare and fragile mineral. The contrast between the warm gold rutile crystals and cool hematite is stunning

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Size / Größe : 23.4 x 20.4 x 3.1 mm                    Weight/ Gewicht : 4.3 gr

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Rutil


Quartz-Rutile-d05-142a.jpg
Rutil auf Quarz aus Kapudzyk, Azerbaijan (Größe der Stufe: 5 cm x 3.2 cm x 3.5 cm)
Chemische Formel

TiO2

MineralklasseOxide und Hydroxide
4.DB.05 (8. Auflage: IV/D.02) nach Strunz
04.04.01.01 nach Dana
Kristallsystemtetragonal
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguinditetragonal-dipyramidal 4/m2/m2/m[1]
Raumgruppe (Raumgruppen-Nr.)P42/mnm (Raumgruppen-Nr. 136)
FarbeRötlichbraun bis kräftig Rot, auch gelb, bläulich oder violett
Strichfarbegelb bis braun
Mohshärte6 bis 6,5 (entspricht VHN 894 bis 974 (bei einer Prüfkraft von 100 g)[2]
Dichte (g/cm3)gemessen: 4,23 ; berechnet: 4,25
GlanzDiamantglanz
Transparenzdurchsichtig bis undurchsichtig
Spaltbarkeitvollkommen nach (110), gut nach (100)
Bruchmuschelig, uneben
Habitusprismatische Kristalle, gestreckt und gestreift parallel [001]
Häufige Kristallflächen{110}, {010} und viele andere
Zwillingsbildungpolysynthetische, lamellare und zyklische Drillinge und Vierlinge
Kristalloptik
Brechungsindexnω = 2,605 bis 2,613 ; nε = 2,899 – 2,901 [3]
Doppelbrechung
(optischer Charakter)
δ = 0,294 [3]; einachsig positiv
Optischer Achsenwinkel2V = stark
Pleochroismussichtbar: ε = rot oder gelb, ω = braun oder grün
Weitere Eigenschaften
Magnetismusparamagnetisch, spezifische magnetische Suszeptibilität (Massensuszeptibilität) 7,7•10-7 emu/Oe•mg [4]
Besondere Kennzeichensehr hohe Lichtbrechung, vergleichbar der von Diamant

Rutil ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Oxide und Hydroxide“. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung TiO2 und entwickelt meist kurz- bis langprismatische, vertikal gestreifte Kristalle und sehr häufig Kristallzwillinge in Form polysynthetischer, lamellarer und zyklischer Drillinge und Vierlinge, aber auch körnige bis massige Mineral-Aggregate.

Die meisten Rutilkristalle sind zwischen einigen Millimetern und wenigen Zentimetern groß. Es konnten aber auch Kristalle von bis zu 25 cm Länge gefunden werden.[2]

Besondere Eigenschaften

Rutilnadeln in Quarz

Rutil kann in verschiedenen Farben auftreten, häufig findet es sich aber in rötlichbrauner bis kräftig roter und schwarzer Farbe. Als Inklusionen (Einschlüsse) in anderen Mineralen – wie beispielsweise in Quarz – glänzt Rutil auch in kräftig goldgelber Farbe und wird in dieser Form als Venushaar bezeichnet und gern zu Schmucksteinen verarbeitet. Selten dagegen treten bläuliche oder violette Farbtöne auf.

In feinnadeliger bis faseriger Form eingeschlossen, ist Rutil für den unter anderem bei Saphiren und Rubinen vorkommenden Asterismus (Lichtstern) verantwortlich. In mikroskopischen Einschlüssen kann er neben Hämatit und anderen Mineraleinschlüssen die vor allem bei Quarzen beobachteten „Phantomkristalle“ betonen.

Rutil ist säureunlöslich und vor dem Lötrohr unschmelzbar. In Reinform ist er schwach paramagnetisch mit einer spezifischen magnetischen Suszeptibilität (Massensuszeptibilität) von 7,7•10−7 emu/Oe•mg, enthält er dagegen zusätzlich Eisen, wird er antiferromagnetisch[4].

Etymologie und Geschichte

Beschrieben wurde Rutil 1803 von Abraham Gottlob Werner, der das Mineral in Anlehnung an seine häufig vorkommende, rötliche Farbe nach dem lateinischen Wort rutilus für rot oder rötlich benannte.

Bis 1795, als seine chemische Zusammensetzung bekannt wurde, wurde Rutil fälschlicherweise für ein Mineral der Turmalingruppe gehalten.

Klassifikation

In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Rutil zur Mineralklasse der „Oxide und Hydroxide“ und dort zur Abteilung der „Oxide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Sauerstoff = 1 : 2“, wo er als Namensgeber die „Rutilgruppe“ mit den weiteren Mitgliedern Argutit, Kassiterit, Paratellurit, Plattnerit, Pyrolusit und Tripuhyit bildete.

Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Rutil ebenfalls in die Klasse der „Oxide und Hydroxide“ und dort in die Abteilung der „Oxide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Sauerstoff = 1 : 2 und vergleichbare“ ein. Diese Abteilung ist allerdings inzwischen weiter unterteilt nach der Größe der beteiligten Kationen und der Kristallstruktur, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung und seines Aufbaus in der Unterabteilung „Mit mittelgroßen Kationen: Ketten kantenverknüpfter Oktaeder“ zu finden ist, wo es zusammen mit Argutit, Kassiterit, Plattnerit, Pyrolusit, Tripuhyit, Tugarinovit und Varlamoffit die „Rutil-Gruppe“ mit der System-Nr. 4.DB.05 bildet.

Auch die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Rutil in die Klasse der „Oxide und Hydroxide“, dort allerdings zunächst in die Abteilung der „Oxide“ ein. Hier ist er zusammen mit Ilmenorutil, Struverit, Pyrolusit, Kassiterit, Plattnerit, Argutit, Squawcreekit und Stishovit in der „Rutilgruppe (Tetragonal: P4/mnm)“ mit der System-Nr. 04.04.01 innerhalb der Unterabteilung „Einfachen Oxide mit einer Kationenladung von 4+(AO2)“.

Modifikationen und Varietäten

Rutil ist die bedeutendste und einzige bei hohen Temperaturen stabile Modifikation des Titandioxids. Die beiden anderen sind Anatas und Brookit.

Sagenit wird eine Rutilvarietät genannt, die flache, netz- bis gitterartige Verwachsungen von nadelartigen feinen Rutilzwillingen aufweist.

Nigrin ist die Bezeichnung für einen eisenhaltigen, schwarzen Rutil.

Bildung und Fundorte

Mineral-Aggregat aus Rutil (schwarz), Albit (weiß) und Titanit (grün)

Rutil bildet sich als Hochtemperatur- und Hochdruckmineral sowohl magmatisch wie auch metamorph und ist als akzessorischer Bestandteil in vielen Gesteinen zu finden, so unter anderem auch in Flusssedimenten. Entsprechend ist Rutil mit vielen anderen Mineralen vergesellschaftet anzutreffen, wie neben den bereits erwähnten weiteren Modifikationen Anatas und Brookit unter anderem noch Adular, Albit, Apatit, Calcit, Chloriten, Ilmenit, Pyrophyllit, Titanit und Quarz. Mit Hämatit bildet Rutil zudem epitaxische Verwachsungen.

Rutil kommt in Eklogiten vor und ist die dominierende Ti-Phase in Granat-Amphiboliten.

Weltweit konnte Rutil bisher (Stand: 2011) an rund 3800 Fundorten nachgewiesen werden.[3] Erwähnenswert aufgrund seiner außergewöhnlichen Mineralfunde sind unter anderem die „Graves Mountain Mine“ im US-amerikanischen Lincoln County (Georgia), in der bis zu 15 cm große Kristalle zutage traten. In der „Cavradi-Schlucht“ am Gotthardmassiv sowie in den brasilianischen Gemeinden Ibitiara (Bahia) und Itabira (Minas Gerais) traten besonders schöne Rutil-Hämatit-Epitaxien auf. Große knie- bzw. visierförmige Kristallzwillinge bis etwa 7 cm Größe fanden sich bei Golčův Jeníkov und Soběslav in Tschechien.

In Deutschland konnte Rutil vor allem in einigen Regionen des Schwarzwaldes (Baden-Württemberg), im Fichtelgebirge, Spessart, Bayerischen Wald und Oberpfälzer Wald (Bayern), Hessen, Niedersachsen, im nordrhein-westfälischen Siebengebirge, der Eifel (Rheinland-Pfalz), im Saarland, im sächsischen Erzgebirge, Schleswig-Holstein und Thüringen nachgewiesen werden.

In Österreich fand sich das Mineral im Burgenland, in vielen Regionen Kärntens, Salzburgs und der Steiermark, in einigen Regionen Niederösterreichs und Tirols sowie in Oberösterreich und in Vorarlberg.

In der Schweiz trat Rutil vor allem in den Kantonen Graubünden, Tessin und Wallis auf.

Weitere Fundorte sind Ägypten, Algerien, Angola, Antarktis, Argentinien, Armenien, Australien, Aserbaidschan, Äthiopien, Bangladesch, Belgien, Bolivien, Bulgarien, Burkina Faso, Burundi, Chile, China, Dominikanische Republik, Ecuador, Fidschi, Finnland, Frankreich, Französisch-Guayana, Französisch-Polynesien, Ghana, Griechenland, Grönland, Guatemala, Guyana, Haiti, Honduras, Indien, Indonesien, Iran, Irland, Israel, Italien, Japan, Kanada, Kasachstan, Kenia, den subantarktischen Kerguelen, Kirgisistan, Kolumbien, Demokratische Republik Kongo, Nord- und Südkorea, Kuba, Lesotho, Luxemburg, Madagaskar, Malawi, Malaysia, Malta, Marokko, Mazedonien, Mexiko, Mongolei, Mosambik, Myanmar, Namibia, Nepal, Neukaledonien, Neuseeland, Niederlande, Nigeria, Norwegen, Oman, Pakistan, Panama, Papua-Neuguinea,Paraguay, Peru, Philippinen, Polen, Portugal, Réunion, Rumänien, Russland, die Salomonen, Sambia, Saudi-Arabien, Schweden, Serbien, Simbabwe, Slowakei, Slowenien, Spanien, Sri Lanka, Südafrika, Sudan, Suriname, Taiwan, Tadschikistan, Tansania, Thailand, Tschad, Tschechien, Türkei, Uganda, Ukraine, Ungarn, Usbekistan, Venezuela, das Vereinigte Königreich (Großbritannien), die Vereinigten Staaten von Amerika (USA), die US-amerikanischen Jungferninseln sowie Vietnam.[5]

Auch in Gesteinsproben des Mittelatlantischen Rückens und des Südwestindischen Rückens und außerhalb der Erde auf dem Mond, genauer im Fra Mauro-Hochland konnte Rutil gefunden werden.

Im westafrikanischen Staat Sierra Leone befinden sich 23 % der weltweiten Produktionskapazitäten (Stand: 2007), die mit 259 Millionen Tonnen vermutlich auch die größten Reserven der Erde darstellen.[6]

Morphologie

Rutil bildet häufig prismatische Kristalle nach {110}, {010} und vielen anderen mit dicksäuligem bis feinnadeligem Habitus, deren Kristallflächen parallel [001] gestreckt und gestreift sind. Auch ditetragonale Prismen kommen vor.

Zwillingsbildungen sind bei Rutil allgemein anzutreffen, die sich nach zwei Gesetzen bilden können: Besonders häufig kommen Zwillinge, Drillinge und polysynthetische Viellinge in lamellarer oder zyklischer Form nach (101) vor, wobei die Individuen unter einem Winkel von 65°35′ aneinanderstoßen. Charakteristisch sind dabei vor allem knie- bzw. visierförmige und V-förmige Zwillingebildungen. Seltener sind Zwillinge nach (301) in Herzform, deren Vertikalachsen sich unter 54°44′ treffen. Beide Gesetze können auch gleichzeitig auftreten und dadurch ein gitter- oder netzförmige Aggregate bilden, die als Sagenit bezeichnet werden.

Kristallstruktur

Kristallstruktur von Rutil bestehend aus Titan(IV)-Kationen (weiß) und Oxid-Anionen (rot)

Rutil kristallisiert tetragonal in der Raumgruppe P42/mnm (Raumgruppen-Nr. 136) mit den Gitterparametern a = 4,59 Å und c = 2,96 Å sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.[7]

Die Rutil-Struktur ist ein häufig auftretender Strukturtyp für AB2-Verbindungen und beruht im Gegensatz zur Fluoritstruktur nicht auf einer dichtesten Kugelpackung. Die Oxid-Anionen sind zwar in der Art von verzerrten und gewellten „hexagonalen“ Schichten angeordnet, wobei die Hälfte der dazwischen befindlichen Oktaederlücken durch die Titan-Kationen besetzt sind, aufgrund der tetragonalen Symmetrie bilden diese gewellten Schichten jedoch keine dichteste Kugelpackung aus. Die Kristallstruktur lässt sich daher besser als eine tetragonale Stabpackung aus Strängen kantenverknüpfter [TiO6]-Oktaeder (gemäß der Niggli-Schreibweise: [TiO4/2O2/1]) beschreiben, die parallel der kristallographischen c-Achse verlaufen. Die Stränge sind weiterhin über gemeinsame Ecken zu einem dreidimensionalen [TiO6/3]-Netzwerk verknüpft, woraus sich gekürzt die Summenformel TiO2 ergibt. Die oktaedrisch von Sauerstoffatomen umgebenen Titan-Kationen weisen damit die Koordinationszahl 6 auf, während die Oxid-Anionen von drei Titanatomen in einer leicht verzerrten trigonal planaren Anordnung umgeben sind (Koordinationszahl 3).

Eine Reihe weiterer anorganischer Verbindungen kristallisiert ebenfalls in der Rutil-Struktur, darunter die Oxide NbO2, TaO2, MnO2 und SnO2 sowie die Fluoride CrF2, MnF2, FeF2, CoF2, NiF2, CuF2 und ZnF2.

Verwendung

als Rohstoff

Rutil ist mit einem Metall-Gehalt von etwa 60 % nach Ilmenit das bedeutendste Titan-Mineral.

Titandioxid in der Rutil-Modifikation wird aufgrund der hohen Lichtbrechung als Weißpigment verwendet. Außerdem dient er allein oder in Verbindung mit Zellulose als Umhüllung von Elektroden für das Lichtbogenschweißen, die das Schweißen verbessert oder erst ermöglicht.

Aufgrund seiner Halbleitereigenschaften findet Rutil in der Farbstoffsolarzelle, der sogenannten Grätzel-Zelle Verwendung. Seine Bandlücke beträgt etwa 3,0 eV, es kann daher Licht mit einer Wellenlänge kleiner als etwa 400 nm absorbieren.

als Schmuckstein

Quarz-Rohstein mit sternförmigem Einschluss von Rutil
Rutilquarz im Smaragdschliff

Natürlicher Rutil wird nur gelegentlich von Sammlern zu Schmucksteinen verarbeitet, da er meist zu kleine Kristalle ausbildet. Synthetischer Rutil dagegen wird seit 1948 unter dem Handelsnamen „Titania“[8] oder „Diamonit“ (nicht zu verwechseln mit Diamondit!) als Diamantimitation verkauft, wobei er dessen Glanz durch sechsmal so hohe Dispersion (Feuer) sogar weit übertrifft.[9]

Gern zu Schmucksteinen verarbeitet werden auch in anderen Mineralen eingeschlossene Rutilnadeln, die neben dem goldenen Glanz auch für verschiedene optische Effekte wie beispielsweise Asterismus (Sternförmige Lichtreflexe) und Chatoyance (Katzenaugeneffekt) sorgen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Hochspringen Webmineral – Rutile (englisch)
  2. Hochspringen nach: a b Handbook of Mineralogy – Rutile (englisch, PDF 68,5 kB)
  3. Hochspringen nach: a b c Mindat – Rutile (englisch)
  4. Hochspringen nach: a b Dissertation von Georg Talut: Ferromagnetismus in mit Fe implantierten GaN und TiO2 (Dresden, Dezember 2009; PDF; 11,9 MB)
  5. Hochspringen MinDat – Rutile (engl.)
  6. Hochspringen Sierra Rutile Limited (engl.)
  7. Hochspringen  Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 206.
  8. Hochspringen  Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten der Welt. 1600 Einzelstücke. 13. überarbeitete und erweiterte Auflage. BLV Verlags GmbH, München u. a. 2002, ISBN 3-405-16332-3, S. 220.
  9. Hochspringen Diemer Schmuck-Lexikon

Literatur

  •  Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 529-531.
  •  Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 2005, ISBN 3-540-23812-3, S. 55-56.
  • Kokscharow, 1853, u. a. In: V.M. Goldschmidt, Atlas der Krystallformen, 1913–1923.
  • Erwin Riedel (Herausgeber), Christoph Janiak, Thomas Matthias Klapötke, Hans-Jürgen Meyer: Moderne Anorganische Chemie. 2. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin, New York, ISBN 3-11-017838-9

Weblinks

 Commons: Rutile – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Rutile


Rutile
Rutile-122157.jpg
Wine-red rutile crystals from Binn Valley in Switzerland (Size: 2.0 x 1.6 x 0.8 cm)
General
CategoryOxide minerals
Formula
(repeating unit)
TiO2
Strunz classification04.DB.05
Crystal symmetryTetragonal ditetragonal dipyramidal
H-M symbol: (4/m 2/m 2/m)
Space group: P 4/mnm
Unit cella = 4.5937 Å, c = 2.9587 Å; Z = 2
Identification
ColorReddish brown, red, pale yellow, pale blue, violet, rarely grass-green; black if high in Nb–Ta
Crystal habit

Acicular to Prismatic crystals, elongated and

striated parallel to [001]
Crystal systemTetragonal ditetragonal dipyramidal
TwinningComon on {011}, or {031}; as contact twins with two, six, or eight individuals, cyclic, polysynthetic
Cleavage{110} good, 100 moderate, parting on {092} and {011}
FractureUneven to sub-conchoidal
Mohs scale hardness6.0 - 6.5
LusterAdamantine to submetallic
StreakBright red to dark red
DiaphaneityOpaque, transparent in thin fragments
Specific gravity4.23 increasing with Nb–Ta content
Optical propertiesUniaxial (+)
Refractive indexnω = 2.613 nε = 2.909 (589nm)
Birefringence0.296 (589nm)
PleochroismWeak to distinct brownish red-green-yellow
Dispersionstrong
FusibilityFusible in alkali carbonates
SolubilityInsoluble in acids
Common impuritiesFe, Nb, Ta
References[1][2][3][4]

Rutile is a mineral composed primarily of titanium dioxide, TiO2.

Rutile is the most common natural form of TiO2. Two rarer polymorphs of TiO2 are known:

Rutile has among the highest refractive indices at visible wavelengths of any known crystal, and also exhibits a particularly large birefringence and high dispersion. Owing to these properties, it is useful for the manufacture of certain optical elements, especially polarization optics, for longer visible and infrared wavelengths up to about 4.5μm.

Natural rutile may contain up to 10% iron and significant amounts of niobium and tantalum. Rutile derives its name from the Latin rutilus, red, in reference to the deep red color observed in some specimens when viewed by transmitted light.

Occurrence

Rutile output in 2005

Rutile is a common accessory mineral in high-temperature and high-pressure metamorphic rocks and in igneous rocks.

Thermodynamically, rutile is the most stable polymorph of TiO2 at all temperatures, exhibiting lower total free energy than metastable phases of anatase or brookite.[5] Consequently, the transformation of the metastable TiO2 polymorphs to rutile is irreversible. As it has the lowest molecular volume of the three main polymorphs; it is generally the primary titanium bearing phase in most high-pressure metamorphic rocks, chiefly eclogites.

Rutile in quartz

Within the igneous environment, rutile is a common accessory mineral in plutonic igneous rocks, though it is also found occasionally in extrusive igneous rocks, particularly those that have deep mantle sources such as kimberlites and lamproites. Anatase and brookite are found in the igneous environment particularly as products of autogenic alteration during the cooling of plutonic rocks; anatase is also found in placer deposits sourced from primary rutile.

The occurrence of large specimen crystals is most common in pegmatites, skarns, and granite greisens. Rutile is found as an accessory mineral in some altered igneous rocks, and in certain gneisses and schists. In groups of acicular crystals it is frequently seen penetrating quartz as in the fléches d'amour from Graubünden, Switzerland. In 2005 the Republic of Sierra Leone in West Africa had a production capacity of 23% of the world's annual rutile supply, which rose to approximately 30% in 2008. The reserves, lasting for about 19 years, are estimated at 259,000,000 metric tons (285,000,000 short tons).[6]

Crystal structure

The unit cell of rutile. Ti atoms are gray; O atoms are red.

Rutile has a body-centred tetragonal unit cell, with unit cell parameters a=b=4.584 Å, and c=2.953 Å.[7] The titanium cations have a coordination number of 6 meaning they are surrounded by an octahedron of 6 oxygen atoms. The oxygen anions have a co-ordination number of 3 resulting in a trigonal planar co-ordination. Rutile also shows a screw axis when its octahedra are viewed sequentially.[8]

Uses and economic importance

Acicular crystals of rutile protruding from a quartz crystal

In large enough quantities in beach sands, rutile forms an important constituent of heavy minerals and ore deposits. Miners extract and separate the valuable minerals—e.g., rutile, zircon, and ilmenite. The main uses for rutile are the manufacture of refractory ceramic, as a pigment, and for the production of titanium metal.

Finely powdered rutile is a brilliant white pigment and is used in paints, plastics, paper, foods, and other applications that call for a bright white color. Titanium dioxide pigment is the single greatest use of titanium worldwide. Nanoscale particles of rutile are transparent to visible light but are highly effective in the absorption of ultraviolet radiation. The UV absorption of nano-sized rutile particles is blue-shifted compared to bulk rutile, so that higher-energy UV light is absorbed by the nanoparticles. Hence, they are used in sunscreens to protect against UV-induced skin damage.

Small rutile needles present in gems are responsible for an optical phenomenon known as asterism. Asteriated gems are known as "star" gems. Star sapphires, star rubies, and other "star" gems are highly sought after and are generally more valuable than their normal counterparts.

Rutile is widely used as a welding electrode covering. It is also used as a part of the ZTR index, which classifies highly weathered sediments.

Synthetic rutile

Synthetic rutile was first produced in 1948 and is sold under a variety of names. Very pure synthetic rutile is transparent and almost colorless (slightly yellow) in large pieces. Synthetic rutile can be made in a variety of colors by doping. The high refractive index gives an adamantine luster and strong refraction that leads to a diamond-like appearance. The near-colorless diamond substitute is sold as "Titania", which is the old-fashioned chemical name for this oxide. However, rutile is seldom used in jewellery because it is not very hard (scratch-resistant), measuring only about 6 on the Mohs hardness scale.

See also

References

  1. Jump up ^ Handbook of Mineralogy
  2. Jump up ^ Webmineral data
  3. Jump up ^ Mindat.org
  4. Jump up ^ Klein, Cornelis and Cornelius S. Hurlbut, 1985, Manual of Mineralogy, 20th ed., John Wiley and Sons, New York, p. 304-305, ISBN 0-471-80580-7
  5. Jump up ^ Hanaor, D. A. H.; Assadi, M. H. N.; Li, S.; Yu, A.; Sorrell, C. C. (2012). "Ab initio study of phase stability in doped TiO2". Computational Mechanics 50 (2): 185–194. doi:10.1007/s00466-012-0728-4. 
  6. Jump up ^ "Sierra Rutile Mine". Titanium Resources Group. Retrieved 2009-05-06. [dead link]
  7. Jump up ^ Diebold, Ulrike (2003). "The surface science of titanium dioxide". Surface Science Reports 48 (5-8): 53–229. Bibcode:2003SurSR..48...53D. doi:10.1016/S0167-5729(02)00100-0. 
  8. Jump up ^ "Rutile Structure", Steven Dutch, Natural and Applied Sciences, University of Wisconsin — Green Bay

External links