ALT!!! Coleurband Studentika KStV ERWINIA München Studentenverbindung Burschenschaft



Katholische Studentenverbindung Erwinia


Wissenswertes:

Am 4. Mai 1873 wurde in München-Harlaching die schon seit mehreren Jahren in Aussicht gestellte Gründung eines katholischen polytechnischen Vereins für die Studierenden der „Polytechnischen Schule“ (heutige TU München) vollzogen. Zwar bestand in München bereits seit 1866 mit der Ottonia eine KV-Verbindung; offensichtlich konnten oder wollten die Polytechniker aber dort nicht aufgenommen werden, weil sie damals lange um ihre Anerkennung als Akademiker und ihre Gleichstellung mit den Studenten der Ludwig-Maximilians-Universität kämpfen mussten. So kam es zur Gründung einer zweiten KV-Verbindung am selben Hochschulort, erstmals in der Geschichte des KV.

Der Name der Verbindung „Katholischer Polytechnikerverein Erwinia“ (1880 umbenannt in „Katholischer Studentenverein Erwinia“ und 1922 umbenannt in „Katholische Studentenverbindung Erwinia“) wurde nach dem wesentlichen Gestalter des Straßburger Münsters, Erwin von Steinbach (1261-1318) gewählt. (Erwin von Steinbach wird in Johann Wolfgang von Goethes Aufsatz „Von deutscher Baukunst“ als heiligengleicher Genius beschrieben.) Das neugewonnene Elsass und die damals einsetzende Bewegung für gotische Baukunst werden für den Namen der Korporation bestimmend gewesen sein. Am 25. Juni 1873 wurden die Farben blau-weiß-gold angenommen, „eingedenk deren wir sowohl dem Vaterland Bayern (weiß-blau) als auch der Kirche, vertreten im Papsttum (weiß-gold), jederzeit unsere schuldige Anhänglichkeit beweisen wollen“. Der Wahlspruch „nunquam retrorsum“ wurde am 9. Juli 1873 dem Flur des zweiten Stocks der Technischen Universität entlehnt. Am 10. Mai 1874 wurde die Erwinia endgültig in den KV aufgenommen.

Die Erwinia war in den ersten Jahren vor allem ein Bund religiös gleichgesinnter Männer, die zueinander in enger Freundschaft standen und ernsthafte Studien betrieben, weniger eine repräsentative Verbindung. Im Durchschnitt besaß die Erwinia zwölf Bundesbrüder, doch wurde es immer schwieriger, neue Mitglieder zu gewinnen. Als ab 1885 die Keilerfolge immer spärlicher wurden, wurde die Erwinia Ende 1887 suspendiert. Das zu der Zeit letzte Mitglied schloss sich der Ottonia an.