Programmheft: Circus Blumenfeld, Dir. Arthur Blumenfeld, Berlin 1948, 4 S., keine Fotos. 





Sehr guter Zustand! Gelocht!


Eintrag in der Datenbank "Circus und artverwandte Künste - Circus and Allied Arts":


Arthur Blumenfeld, einer der Brüder vom Circus Gebr. Blumenfeld, war mit Viktoria (genannt Vicky) Blumenfeld (geb. 6. Dezember 1897, Straßburg - gest. 6. August 1990, Berlin) verheiratet. Er war ein Sohn von Simon und Rosa geb. Straßburger. Victoria war die Tochter von Jansly Blumenfeld. Arthur war der Sohn eines Cousins ihres Vaters. Das Ehepaar hatte zwei Kinder: Eva und Rita.


Anm. v. Martin Schaaff: Nicht Vicky! So wurde sie nur in der Familie und von Freunden genannt, sondern Viktoria. Viktoria ist eine geborene Blumenfeld. Willi Janeck verbreitete die Mär von drei Töchtern. Alice ist eine Schwester von Arthur. Arthur und Viktoria hatten zwei Töchter: Rita, geb. 29. September 1921, verh. Ancenys, 1991 in Marseille lebend und Eva, geb. 29. Oktober 1922, gest. 1955. 


Arthur´s Mutter, Rosa, wurde 82-jährig durch das Nazi-Regime im KZ Theresienstadt ermordet. Alice hatte sich vergiftet als man ihre Mutter abholte. 


Als einziger von acht Brüdern kam Arthur nach Deutschland zurück und gründete 1946 einen neuen Circus Blumenfeld. Die Sowjetischen Besatzungsbehörden besorgten den Blumenfelds ein Zwei-Masten-Chapiteau aus den Resten des Circus Brumbach, der noch keine Lizenz erhalten hatte, weil die Besitzer verschiedenen Nazi-Organisationen angehört hatten. Außerdem bauten die Blumenfelds einige Möbelwagen zu Circuswohn- und Transportwagen um. Der neue Circus faßte 1500 Zuschauer; die Sitzeinrichtung war geliehen und wurde dem Zelt angepaßt. Angeblich konnte man schon Ende 1945 für Angehörige der Besatzungsmacht spielen. Man engagierte Artisten, die eigene Tiernummern mitbrachten. Das Unternehmen war in Neukölln in der Fuldastraße 42 ansässig. 


1946: Circus Arthur Blumenfeld. Im April spielte der Circus Blumenfeld auf dem Innplatz in Berlin-Neukölln zum ersten Mal für die Berliner Bevölkerung im Chapiteau des Circus Brumbach (auch Willi Janeck glaubte dieses Zelt von Brumbach wiedererkannt zu haben). Edgar Falkenberg besaß eine Außenaufnahme vom 7. April 1946 mit Fassade und dem zu erkennenden Vier-Masten-in-Reihe-Chapiteau auf diesem Platz (Qu.: Abb. in: Die Circus-Zeitung xxvii (7) 1981, S. 10). Man spielte in dieser Saison nur in Berliner Stadtteilen.  Die 4 Weltons traten am Trapez auf, 3 Hesslers (Trampolin), Baptist Schreiber (Exoten u. Freiheitsdressuren), J. Wiesner mit Leuanis lustigen Bären, Doering Truppe (Radfahrakt), Schleuderbrett-Elefanten von Baptist Schreiber, 3 Lorandos, Komiker auf dem Drahtseil (Qu.: Programm, 4 S., gedruckt im März 1946 (Aufl. 5000 Ex. Slg. **). Im Oktober verkündete man auf einem Plakathänger, den die Druckerei Beigat in einer Auflage von 1000 Stück gedruckt hatte: “Circus Blumenfeld, Neukölln am Kepa-Haus, Karl-Marx-Str (Bergstraße). Tägl 19.00, Mittwoch, Sonnabend und Sonntags aus 14.30 Uhr. Keine Stromsperre - Eigene Lichtanlage. Eilen Sie! Letzte Woche. Blumenfelds Record-Programm. Schluß: Sonntag, den 27. Oktober 1946 (Qu.: Programmheft, 4 S., Slg. **; Plakathänger, Slg. **). * besitzt ein Programm für eine Gala im Circus Blumenfeld am 19. September 1946 (erworben von Klaus Hallmann auf eBay für EUR 51,01; dieses auch früher in der Slg. °° jetzt: Slg. **). 


1947: Die Saison begann in Berlin am 2. April in Tempelhof (Qu.: Das Programm xlv (1734) 8. März 1947, S. 6). In diesem Jahr hatte man einen Sturmschaden (29. April) und die Konkurrenz waren Barlay, Gnidley und Paula Busch. Im April arbeiteten hier Carl Schwarz Comp., Dean-Mady-Dean, 2 Alfredos, Der Mann auf der Laterne, Wichmann, Schängele, 2 Lilos, Bebo, 2 Lindström, Bebo & Reinsch, Fredy Beck. (Qu.: Das Programm xlv (1736) 8. April 1947, S. 15; Programmheft, 4 S., Slg. **; das Exemplar von Klaus Hallmann wurde von * am 18. Oktober 2008 auf eBay erworben). 


1948, Juni: Berlin. Circus Blumenfeld. „Akrobatik bei Blumenfeld. Der „Wanderer“ unter unseren Berliner Zirkussen hat jetzt am Bahnhof Frankfurter Allee Wurzel geschlagen. Da die Bestien schnöde gegen den Circus Blumenfeld kontraktbrüchig wurden (dabei war für Fressen gesorgt!), wurde umgeschaltet auf Leistung und Lachen. Neben so guter Arbeit wie der der 5 Zehlkes in akrobatischen Varianten mit und ohne Piedestal, des kopflaufenden Drahtseilkünstlers Wichmann, der 2 Dunlops in ihrem 3-fach Reckakt oder der 2 Rudicas, die ihren Kombinations-Zahnkraftakt unter die Zirkuskuppel verlegen, begeistern Vicky Revels mit ihrem anscheinend gliederlosen Hampelmann, die 2 Solveigs als Kunstradfahrer, die 2 Azuras in ihren cowboylichen Kapriolen und endlich Karara als komischer Jongleur, nicht zu vergessen die 6 Emyras, die sogar auf Rollschuhen steppen, und die einfallsfreudigen Spaßmacher. Übrigens 1 Pferd ist auch dabei: „Kairo“, von Zädow in Freiheit vorgeführt! Man kommt voll auf seine Rechnung.“ (Qu.: Rezension in: Berliner Palette ii (23) 25. Juni 1948, dort: Foto des Hängeperchakts der 2 Rudicas; Programm, 4 S., Slg. * (das Exemplar von Klaus Hallmann, erworben für EUR 18,49)). Im Juni 1948 lehnte die Amerikanische Militärverwaltung während der Blockade Berlins ab, dem Circus für seine Tiere jedwedes Futter zuzuteilen. 


1948: Darin: Karara (komischer Jongleur), 4 Zehlkes (Piedestal), 2 Dunlops (3-facher Reckakt), WIchmann (kopflaufender Drahtseilkünstler), 2 Solweigs (Kunstradfahrer), 2 Azuras, u.a. Man merkte an: „Infolge des Vertragsbruch des Dompteur Wiesner mußte das Programm leider umgestaltet werden.“ (Qu.: Programmheft, 4 S., Slg. **, früher: Slg. Klaus Hallmann). 





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