RUDOLF NEHMER , 1912 BOBERSBERG - 1983 DRESDEN . KARTOFFELESSER
Holzschnitt , 24,5 x 19 cm auf Japan Bütten .
Mit Bleistift signiert und datiert 35 .
Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand .
Rudolf Nehmer (* 19. Mai 1912 in Bobersberg; † 12. Juli 1983 in Dresden) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Nehmer kam 1912 als drittes von vier Kindern eines Küfermeisters in Bobersberg zur Welt. Er besuchte die Volksschule, wo er sein Interesse am Malen entwickelte, und ging 1928 zunächst nach Berlin, wo er sich zum Maler ausbilden lassen wollte. Ihm fehlten jedoch die materiellen Voraussetzungen dafür.
In Dresden fand er 1932 Förderer, darunter Kurt Hängekorb und Hans-Ludwig Sierks, die ihm ein Kunststudium als Werkstudent vermittelten. Nehmer studierte von 1932 bis 1934 an der privaten, von Ernst Oskar Simonson-Castelli (1864–1929) gegründeten, Akademie für Zeichnen und Malen bei Woldemar Winkler und bis 1936 als Privatschüler im Atelier von Willy Kriegel, nachdem er zwischenzeitlich kurz die Kunstakademie Dresden besucht hatte.[2] Bereits 1935 wurden Nehmers Holzschnitte zu religiösen Themen, Sprichwörtern und Volksweisheiten in der Galerie Kühl ausgestellt.

Nach Ende seines Studiums arbeitete Nehmer als freischaffender Künstler in Dresden und verbrachte 1938 ein Jahr in Norddeutschland, vor allem in Worpswede, wo er jedoch künstlerisch nicht Fuß fassen konnte. Zurück in Dresden heiratete er 1939 eine Tochter des Physikers Wilhelm Hallwachs. Während des Zweiten Weltkriegs diente Nehmer ab 1941 als Soldat an der Westfront und in Dänemark, wurde verwundet und kehrte nach kurzer Zeit in britischer Kriegsgefangenschaft im August 1945 nach Dresden zurück.

Schon 1945 wurde im Grünen Haus eine Gesamtausstellung seiner Gemälde und Holzschnitte gezeigt. Nehmer war 1947 Mitbegründer der Künstlergruppe Das Ufer – Gruppe 1947, aus der er 1949 ausschied,[4] und wurde 1951 Gründungs- und Vorstandsmitglied der Künstlergenossenschaft Kunst der Zeit. Ebenfalls 1951 heiratete Nehmer zum zweiten Mal; der Ehe entstammten eine Tochter und ein Sohn.

Nehmer arbeitete vor dem Krieg in seinem Atelier in der Neuländer Straße, das auch zum Treffpunkt Dresdner Künstler wie Willy Wolff und Hans Jüchser wurde.Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Atelier von den sowjetischen Besatzern als Kommandantur genutzt, wobei zahlreiche Frühwerke Nehmers verloren gingen. Nehmer lebte und arbeitete ab 1953 in einer Wohnung in der Lenbachstraße 8; ab 1964 lebte die Familie im Haus Rostocker Straße 17 in Dresden-Klotzsche.

Nehmer hatte 1958 einen Studienaufenthalt in der Maschinen-Traktoren-Station in Lohmen absolviert und gründete im Zusammenhang mit einem Werkvertrag mit dem VEB Fahrzeugelektrik in Pirna-Copitz 1963 einen Mal- und Zeichenzirkel, der die Auszeichnung „Hervorragendes Volkskunstkollektiv“ erhielt.[4] Bis zu seinem Tod waren Nehmers Werke in Einzelausstellungen in der DDR zu sehen, darunter 1972 in der Galerie Neue Meister in einer Retrospektive anlässlich seines 60. Geburtstages.

Nehmer verstarb 1983 nach kurzer, schwerer Krankheit in Dresden und wurde auf dem Heidefriedhof beigesetzt.
Wirken

Nehmers Gesamtwerk gliedert sich hauptsächlich in Stillleben und Porträts in Öl sowie Grafiken, darunter vor allem Holzschnitte. Er schuf auch Landschafts- und religiöse Bilder, zudem sind Zeichnungen in Aquarell, mit Feder und Bleistift überliefert. Nehmer war auch als Illustrator, Glasmaler, Bildhauer und Kunsthandwerker tätig.

Nehmer schuf ab den 1930er-Jahren Druckgrafiken, wobei er sich das Wissen um die Technik autodidaktisch aneignete. Grafiken entstanden in der Regel mit Holzstöcken, selten durch Metallschnitt.

Zahlreiche Grafiken entstanden im Rahmen von Zyklen, darunter für die Folgen Bauern, Alte Sprüchworte und Freund Hein. Bereits 1951 waren Holzschnitte zur Bergpredigt, einer 1948 entstandenen Holzschnittfolge, als Buch bei der Evangelischen Verlagsanstalt herausgekommen. Mit Holzschnitten zum Evangelium hatte sich Nehmer bereits ab 1935 beschäftigt.
TEXT WIKIPEDIA .