Spiele - Zootrop. (Lebensrad, Zoetrop). (Berlin, Luxuspapierfabrik Sala um 1900). Bildertrommel mit ausgestanzten Sehschlitzen (Durchmesser: ca. 27,5 cm), gedrechselter Holzfuß und 12 beidseitig bedruckte illustrierte Papierstreifen in Farblithographie (Format jeweils ca. 85 x 5,5 cm). Mit Orig.-Deckel für die Bildertrommel mit mont. farb. Illustration (2 Kinder und 1 kleiner Hund). (Verlags-Nr. 4194).

Füsslin, Optisches Spielzeug S. 62 (mit Farbabb.). - Seltenes und schön gestaltetes Zoetrop. - Die große runde Papptrommel ist in der oberen Hälfte mit 12 senkrecht umlaufenden Schlitzen versehen. An die Innenwand der geöffneten Trommel wird einer der Bildstreifen eingelegt. Die Trommel wird nun in auf dem Holzfuß in eine Drehbewegung versetzt und der Betrachter schaut von einem festen Standpunkt aus durch die vorbeiziehenden Schlitze auf den mit meist 11-13 Bewegungsphasen versehenen Bildstreifen. Die vorbeiziehenden Figuren scheinen sich zu bewegen. Dieser Eindruck entsteht durch den Wechsel zwischen Schlitz und Bild, wodurch das Auge jeweils ein neues Bild sieht und das Gehirn diese Veränderung als Bewegung interpretiert. Rund um den Zoetrop können mehrere Personen gleichzeitig das optische Spektakel bewundern. - Im Innendeckel mit dem Rotsiegel der Firma Sala und einer Erläuterung zur Benutzung des Zoetrops sowie einem Hinweis zum Erhalt weiterer Papierstreifen. - Das Zoetrop, auch Wundertrommel oder Lebensrad genannt, wurde um 1830 von dem Engländer William George Horner (1768-1837) erfunden. - "A. Sala war einer der vielseitigsten Berliner Luxuspapierfabrikanten..." (C. Pieske in Die große Welt in kleinen Bildern, Bln. 1999, S. 129 f.). - Deckelränder etwas berieben, sonst sehr schön erhaltenes Exemplar mit der doppelten Anzahl der Bildstreifen.