Warum sterilisierte Erlenzapfen?
1. Nur so ist sicher gestellt, das mit den Zapfen auch wirklich nur
die Zapfen und nicht etwa unerwünschte Kleinstlebewesen, Algen,
Bakterien usw. in ihr gepflegtes Aquarium gelangen. Sie haben die volle
Kontrolle. Interessant für Aquascaper: die enthaltenen Erlensamen sind nicht mehr keimfähig
2. Bei der verwendeten Temperatur wird ein Teil der
sonst wasserunlöslichen Tannine bzw. Flavonoide wasserlöslich und bioverfügbar
gemacht. Das bedeutet: Bei der richtigen Temperatur sterilisierte
Erlenzapfen enthalten MEHR der gewünschten Inhaltstoffe in ihrer
wasserlöslichen Form!
Und das ist eine kleine aquaristische Innovation.
Inhaltstoffe: Tannine (Gerbstoffe): bis zu 5% der Trockenmasse,
trihydroxylierte Flavonoide (z.B. Myricetin, Leucodelphinidin,
Ellagsäure, Ellagi- und Gallotannine), Lignan, Anthrachinon und
Huminsäuren
- enthalten Huminsäuren und Gerbstoffe
- antibakteriell, fungizid, adstringierend
- binden Kupfer, Eisen, Schwermetalle
- pH-Wert senkend
- KH-Wert senkend
- GH-Wert senkend
- fördern Laichbereitschaft
- beugen Pilzerkrankung und Laichverpilzung vor
- gegen Fadenalgen, Braunalgen, Pinselalgen, Kieselalgen
- mindern Schwebealgen (weiße Trübung durch Bakterienblüte)
- insbesondere für Fische aus Schwarzwassergebieten: Diskus, Neons, Skalare, Zwergbuntbarsche, Antennenwelse...
- beugen Erosion von Wels-Barteln vor
- schützen die Schleimhäute der Fische
- stärken das Immunsystem von Fischen und Wirbellosen
- reduzieren die Keimbelastung
- Futterquelle für holzraspelnde Welse
- erleichtern die Häutung von Krebsen und Garnelen
Anwendungsempfehlung: 1 mittelgroßer Zapfen 1 bis 1,5 cm pro 25 Liter Wasser für 2 - 3 Wochen
Die
Zapfen direkt ins Wasser oder den Filter geben; sie sinken nach einem
Tag zu Boden. Außerdem kann damit ein Kaltauszug hergestellt werden.
Oder ein Sud der tröpfchenweise verwendet wird.
Es
ist sinnvoll Erlenzapfen nach und nach zuzugeben, damit die Tiere
keinen pH-Schock erleiden. Sie müssen nicht zwingend ein pH-Messgerät benutzen, anhand
der Färbung, welche durch die Huminsäuren und Huminstoffe hervorgerufen
werden, findet man die richtige Dosierung. Weniger als wässriger
Kamillentee, also leichtgelbe Farbe sollte ausreichend sein.
Tipp:
Bei Wasserwechsel pH-Wert ausgleichen, bspw. einige Liter mit
Erlenzapfen ziehen lassen und beim Wasserwechsel diesen Kaltauszug
beigeben.
Hinweis zum pH-Wert: senken des pH-Wertes um 1 (bspw.
von 6,8 auf 5,8), bedeutet "Pi mal Daumen" eine Verzehnfachung der
H+-Ionen, also 10 x sauerer
Achtung: Erlenzapfen sind hochwirksam, zuviel davon kann
auch Schäden verursachen! In meine Aquarien gebe ich sie direkt. Sud
benutze ich nicht mehr, weil Sud im Gegensatz zu Zapfen begrenzt
haltbar ist.
Fragen zur Anwendung von Erlenzapfen per Email bzw. Messagesystem, beanworte ich umgehend (meist innerhalb von 24h).
Als
Hobbyforscher zum Einsatz von Erlenzapfen - insbesondere in der
Aquaristik - bin ich sehr an Erfahrungsaustausch und Feedback interessiert!
Momentan
pflege ich u.a. ein Nachzuchtbecken und ein Rekonvaleszensbecken: Meine
Zuchtausfälle konnte ich drastisch minimieren. Verletzte Fische heilen
in diesen Becken extrem schnell. Ich vermute, dass insbesondere die
adstringierende und antibakterielle Wirkung hierfür verantwortlich sind.
Meine Dosierungsempfehlung basiert auf Recherche und selbst
gesammelten Erfahrungen. In einer Testreihe mit Brochis splendens
(Smaragdpanzerwels) Laich, habe ich auch Verluste durch Überdosierung
hinnehmen müssen. Ich verwendete tröpfchenweise Erlenzapfensud in unterschiedlichen Dosierungen. Mit Wasserfärbung von "nicht vorhanden" über
"Kamillentee" bis hin zu "Schwarzer Tee". Zartgelb ist das absolute
Maximum und schon hier musste ich bei wenigen mit Pinzette und Lupenbrille
Schlupfhilfe leisten. Die Schalen mit noch höherer Dosierung führten zum
Totalausfall, mit braunen, völlig verlederten Hüllen und toten
Embryonen. Ergebnis: weniger als "Kamillentee" ist genug.
Update:
mittlerweile verwende ich zur Aufzucht von Larven meine sterilisierten
Erlenzapfen, biete ich auch an und wirken stärker! Meine kleine
Aquaristik-Innovation über die ich mich sehr freue, weil ich nicht nur
das Wissen anderer nutzen will, sondern auch etwas zum Wissen beitragen
möchte, als Dankeschön =) Meine Larven verbringen inkl. Schlupf die
ersten Wochen in Plastikdosen, die ich zum temperieren auf der
Wasseroberfläche des Elternbeckens schwimmen lasse. In diese
Plastikdosen halte ich nach dem Teebeutelprinzip, hierzu nutze ich die
kleinen Stiele der Zapfen, ca. 10 - 30 Sekunden lang die
Erlenzapfen und entferne sie wieder, aber spätestens wenn sich die
ersten bernsteinfarbenen Schlieren im Wasser lösen. Dadurch erhält das Wasser eine
höchstens gerade noch wahrnehmbare Einfärbung. Das reicht völlig aus um
die positiven Eigenschaften der Zapfen auf Eier und Larven zu nutzen.
Die benutzten Zapfen lege ich zur Seite und lasse sie trocknen. Beim
nächsten Wasserwechsel mache ich das ganz genauso. Wenn es länger als
30 Sekunden dauert bis sich die Schlieren zeigen, verwende ich diese
Zapfen nicht mehr für die Larven, aber weiterhin für meine anderen
Becken. Eine bakterielle Kontamination durch Verschleppung von Bakterien kann ich dabei ausschließen, denn die Erlenzapfen an sich wirken antibakteriell.
Aus Erfahrung lehne ich das Ansaugen und Ausblasen als
Schlupfhilfe oder zum Umsetzen der Larven
ab. Es wird zwar oft empfohlen und praktiziert, doch die
Verletzungswahrscheinlichkeit ist relativ hoch. Zumindest sollten bei
diesem Verfahren entgratete Medizinalschläuche (sind deutlich weicher als ein gewöhnlicher Luftschlauch) verwendet werden. Die
Dorsalflossen, Barteln und anderen Extremitäten der Larven werden es ihnen
danken. Besser ist es die Larven zum Umsetzen mit Wasser vorsichtig in ein anderes Behältnis, in dem sich bereits Wasser befindet, zu schütten. Wer eine ruhige Hand und ein Vergrößerungsglas oder eine Lupenbrille besitzt, kann mit einem weichen, abgerundeten Gegenstand (Medizinalschlauch, Gummi, Latex) versuchen die Hülle vorsichtig abzustreifen. Ich habe meine Larven unter die Lupe genommen, gezählt
und beide Methoden verglichen: durch Ansaugen und Ausblasen zur
Schlupfhilfe und/oder zum Umsetzen
werden bis zu 80% mehr Schäden an den Flossen und Barteln verursacht, als
durch das Umfüllen oder der diffizilen Schlupfhilfe von Hand.
Diese
Erlenzapfen habe ich für meine eigenen Aquarien, insbesondere zur Welszucht, in diesen Herbst
gesammelt, um das verpilzen des Fischlaichs zu mindern. Mittlerweile
habe ich immer einige Erlenzapfen in den Becken um die bakterielle
Belastung zu mindern. Meine Erlenzapfen sind handgepflückt vom Baum,
keine vom Boden aufgelesenen! Und zur richtigen Zeit geerntet: also
nach mehreren Tagen trockenen Wetters. Diese Erlenzapfen wurde sorgfältig sterilisiert, verpackt und gelagert. Natürlich sind sie nicht mehr medizinisch steril, nachdem ich sie in einen Zip-Loc-Beutel umfülle und versende. Ich kann ihnen aber garantieren, dass auch dies sorgfältig und hygienisch durchgeführt wird.