VIERFARBENGOLD-Savonette mit Brillant

Gold 14 Karat, 585/f.

ELGIN-Werk mit DUEBER-Gehäuse

ca. 56 x 42 mm

Gesamtgewicht : 58 Gramm

ELGIN Werk # 17386948 mit 15 Jewels

Ankerwerk mit Bimetall-Kompensationsunruh

4 verschraubte Rubinchatons

 

 

Elgin Uhrenfabrik

Das Unternehmen, welches schnell zu einem der weltweit führenden Hersteller von Uhren avoncierte, wurde in Chicago während des Bürgerkriegs von einer Gruppe von Investoren gegründet, der auch B. W. Raymond, ein ehemaliger Bürgermeister der Stadt Chicago, und John C. Adams, ein Uhrmacher aus Chicago, angehörten. Weitere Gründer dieses neuen Unternehmens, das sich zunächst National Watch Co. nannte, waren Ira G. Blake und P. S. Bartlett, beide arbeiteten zuvor bei der American Horology Company, der späteren Waltham in Massachusetts. Ab 1874 hieß die Fa. Elgin National Watch Co. Als T. M. Amery die Leitung des Unternehmens in den frühen 1870er Jahren übernimmt, produziert Elgin über 30.000 Uhren jährlich. Avery gelingt es in kurzer Zeit (bis zu den späten 1880er Jahren) die Stückzahl auf rund 500.000 pro Jahr anzuheben. Das Unternehmen beschäftigt zu dieser Zeit fast 2500 Mitarbeiter. Anfang des zwanzigsten Jahrhundert gelingt es Elgin sogar, mehr Uhren als Waltham zu verkaufen. Elgin wird damit der weltweit größte Hersteller von Massen-Uhren. 1909 errichtet das Unternehmen ein eigenes Observatorium, 1920 wird die firmeneigene Uhrmacherschule eröffnet. In den späten 1920er Jahren fertigt die Elgin National Watch Co. über zwei Millionen Uhren pro Jahr. Damit war der Zenith des Unternehmens erreicht, die Folgejahre wurden von einem stetigen Rückgang der Produktion geprägt. Nach dem Zweiten Weltkrieg sah sich Elgin zunehmend mit der Konkurrenz aus Übersee konfrontiert.



Dueber Uhrenfabrik

John C. Dueber war Besitzer einer der grössten Fabriken des ausgehenden neunzehnten Jahrhunderts die Gehäuse für Taschenuhren herstellte. Viele Hersteller von Uhrengehäusen taten sich zusammen und boykottierten die Deuber Fabrik nachdem 1886 ein Kartellgesetz verabschiedet wurde. Deuber hatte enorm wichtige Entscheidungen bezüglich seines Unternehmens zu treffen. Konnte er weitermachen wie bisher und diesen Kampf gewinnen, oder sollte er sich seiner Konkurrenz geschlagen geben? Er entschied sich die Hampden Uhren Fabrik aus Springfield zu übernehmen. Aus diesem Zusammenschull erwuchs die Dueber-Hampden Uhrenfabrik. Fortan wurde beides produziert, Gehäuse und Werke. Die Fabrik wurde 1889 nach Canton, Ohio verlegt. Am Ende dieses ersten Jahres produzierte die Fabrik 600 Uhren am Tag. Deuber kontrollierte alle Aspekte der Firma von der Herstellung bis zum Verkauf. Die Standard-Uhr wurde aus 57 Einzelteilen zusammengesetzt. Sie benutzten 14 Karat Gold Gehäuse und 17 Juwelen Werke. Deuber starb 1907 und sein Sohn Joseph übernahm, verkaufte die Fabrik allerdings 1925 an Walter Vrettman. Dieser allerdings ging 1927 Pleite und verkaufte die gesamte Fabrik für $325.000 an die Firma Amtorg, einer russischen Firma die Aufkäufe tätigte und Russland ermöglichte während der Kommunistischen Ära trotzdem Im- und Exportgeschäfte abzuwickeln. Im Februar 1930 wurde die gesamte Fabrik nach Russland geschafft. Fast 30 Container voll mit Maschinen und Teilen traten ihre Reise nach Moskau an, um dort die Grundlage für die Schaffung der ersten staatlichen Uhrenfabrik (Russisch: Первый Государственный Часовой Завод – 1ГЧЗ) zu legen. Einundzwanzig Dueber-Hampden Mitarbeiter von Uhrmachern über Graveure bis hin zu anderen Technikern gingen mit auf die lange Reise und verpflichteten sich vertraglich ein Jahr, ihre Erfahrungen und die Kunst des Uhrmachens an die neuen russischen Arbeiter weiterzugeben. Dies war ein Teil des Sowjetischen Fünf-Jahres-Plan, der zwischen 1928 und 1932 die militärische und zivile Industrie ankurbeln sollte. Dem zugrunde lag der Beschluss über die Bildung einer Uhrenindustrie, der am 20. Dezember 1927 von der sowjetischen Regierung erlassen wurde. Das erklärte Ziel war, pro Jahr 1,5 Millionen Wanduhren, 400.000 Wecker und 45.000 elektrische Zeitmesser herzustellen. Später mit der Verordnung des Arbeits- und Verteidigungsrates “Über die Organisation der Uhrenproduktion in UdSSR” wurde damit der Grundstein für die sowjetische Uhrenherstellung gelegt. Die ersten Werke dieser Zeit trugen interessanterweise immer noch den Stempel von Deuber-Hampden und sind einzigartige Sammlerstücke. Als die Deutschen 1941 auf Moskau vorrückten wurde die Fabrik in aller Eile nach Zlatoust (Russisch: Златоу́ст) verbracht. Als die Deutschen 1943 den Rückzug antraten wurde die Fabrik in Teilen wieder zurück nach Moskau verlegt und wurde umbenannt in “Erste russische Uhrenfabrik” (Russisch: Первый Московский Часовой Завод – 1МЧЗ). Ein Teil der Maschinerie verblieb allerdings in Zlatoust und bildete den Grundstock für die Produktion der bis heute existierenden Zlatoust Uhrenfabrik.


Zustand

Werk läuft und sehr guter Zustand.

Krone lose. Ziffernblatt mit Haarrissen.

(siehe Bilder)