Taschenbuch,
1994, 216 Seiten,
Deutscher Taschenbuch Verlag, München.
Mit seinem sozialpsychologischen Alterswerk Haben oder Sein - Die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft wendet sich der Kulturphilosoph und Autor Erich Fromm an die breite Öffentlichkeit.
Anschaulich fasst er Überlegungen seiner früheren Werke zusammen und versucht ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass grundlegende gesellschaftliche Veränderungen nötig sind, um dem Menschen ein erfülltes Leben zu ermöglichen.
Inhalt: Die Begriffe »Haben« und »Sein« stehen für zwei Existenzweisen, die Fromm empirisch psychologisch und gesellschaftlich analysiert.
Mit der Existenzweise des Seins verbindet er ein Leben, in dem der aktive Mensch nichts zu haben begehrt, sondern seine Fähigkeiten produktiv nutzt und eins ist mit der Welt.
Im Gegensatz dazu ist das auf der Existenzweise des Habens basierende Leben dominiert durch das Streben nach materiellen Gütern, Geld, Ruhm, Macht, Wissen usw. Fromm untersucht die Faktoren, die das in der modernen Zivilisation ausgeprägte, am Haben orientierte Leben fördern und führt die Voraussetzungen an, die ein am Sein orientiertes, harmonisches Leben ermöglichen.
Er beschreibt Die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft, die nicht vom Konsum in seinen vielfältigen Ausformungen geprägt ist und verweist auf die vehementen Gefahren, die drohen, wenn weiterhin der Besitz von Profit und Macht eine wesentliche Triebkraft des Menschen darstellt.
Fromm fordert einen radikal-humanistischen Geist, um eine menschliche und gesellschaftliche Veränderung herbeiführen zu können.
Wirkung: Auch wenn angesichts der Entwicklung des gesellschaftlichen Klimas in den vergangenen 30 Jahren das Hauptwerk von Fromm ohne nachhaltige Wirkung geblieben zu sein scheint, wird Haben oder Sein immer noch weltweit gelesen.
Der auflagenstarke, in viele Sprachen übersetzte Bestseller gehört zu den Klassikern der mittlerweile populär gewordenen, individuellen Lebensratgeber.
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