Graf Alfred von Brühl
Neuer Direktor der Kunstakademie Königsberg i.Pr.
1916
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1 Blatt
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Brühl ist der Name eines alten sächsisch-thüringischen Adelsgeschlechts mit Stammhaus auf Gangloffsömmern in Thüringen. Die Herren von Brühl gehören zum Uradel. Zweige der Familie bestehen bis heute.
Über die älteste Geschichte dieser Familie ist noch wenig bekannt. Erstmals erwähnt wird das Geschlecht im Jahre 1344 mit Heinrich aus dem Brühl.[1] Er wird als Ministerialer der Grafen von Hohnstein in einer Urkunde genannt. Auch später wurde der Leitname Heinrich noch oft an Angehörige der Familie vergeben.
Heinrich von Brühl († 1446) besaß das Rittergut Wenigen-Tennstedt und erscheint 1424 erstmals urkundlich. Mit ihm beginnt die Stammreihe des Geschlechts. Dessen Nachkomme Heinrich von Brühl, erwarb um 1470 den Sattelhof zu Gangloffsömmern bei Weißensee. Gangloffsömmern wurde für lange Zeit der Stammsitz des Geschlechts.
Zudem erwarb 1464 ein Johannes Brühl (sen.) das Gut Pakosław (Großpolen), dessen Sohn, Johannes Brühl (jun.), 1496 mit seiner Frau Balice Banarowna, Erbin von Oświęcim, als Begleiter der Königstochter Barbara von Polen (spätere Gemahlin des Herzogs Georg von Sachsen), Polen in Richtung Sachsen verließ. Mit diesem polnischen Abstammungsnachweis war im 18. Jh. auch der Namen Brühl-Oswiecino gebräuchlich.
Ende des 17. Jahrhunderts besaß den Stammsitz der sachsen-weißenfelsische Oberhofmarschall und „Wirkliche Geheime Rat“ Hans Moritz von Brühl. Sein dort geborener Sohn war der bekannte Heinrich von Brühl (* 1700; † 1763). Er war seit 1719 in kursächsischen Hofdiensten und stieg durch die Gunst Augusts des Starken schnell auf. Fast zwei Jahrzehnte lang war Brühl als Premierminister und Oberkämmerer einer der mächtigsten Männer im Kurfürstentum Sachsen. Brühls Finanzpolitik, der auch sein willensschwacher Fürst nicht Einhalt gebot, führte Sachsen ins finanzielle Desaster. In dieser Stellung wurde Heinrich von Brühl 1737 (wie auch seine drei älteren Brüder 1738) in den Reichsgrafenstand erhoben.
Die beiden jüngsten der vier Brüder begründeten zwei Linien, eine ältere sächsische, ausgehend von dem sächsischen Landeshauptmann Friedrich Wilhelm von Brühl und eine jüngere, sächsisch-preußische Linie, ausgehend von dem Premierminister Heinrich von Brühl. Im Besitz der alten Linie verblieben die Güter Gangloffsömmern, Forst, Pförten bei Sorau und Schloss Seifersdorf bei Wachau. Eine Nebenlinie führte ab 1909 den Namen Brühl-Renard. Sie erlosch 1923 im Mannesstamm.[2] Die Familie ist heute weitverzweigt.
Wappen der Grafen von Brühl von 1773
Wappen
- Das Stammwappen zeigt in Blau einen silbernen Sparren. Auf dem bekrönten Helm fünf natürliche Pfauenfedern. Die Helmdecken sind blau-silbern.
- Das gräfliche Wappen von 1773 ist geviert. Die Felder 1 und 4 von Gold und Rot gespalten, belegt mit einem gold gekrönten Doppeladler, dessen rechte Hälfte schwarz, die linke silbern ist, 2 und 3 in Blau der silberne Sparren (Stammwappen). 3 Helme: auf dem rechten mit blau-silbernen Decken fünf natürliche Plauenfedern (Stammhelm), auf dem mittleren mit rechts schwarz-goldenen und links rot-silbernen Decken der Doppeladler, auf dem linken mit rot-silbernen Decken eine gold gekrönte, von Schwarz und Gold fünfmal geteilte Säule, besteckt mit drei natürlichen Pfauenfedern. Schildhalter: zwei einwärts sehende, gekrönte goldene Löwen.
Persönlichkeiten
- Hans Moritz von Brühl (Oberhofmarschall) († 1727), Geheimer Rat und Oberhofmeister des Herzogs von Sachsen-Weißenfels und Oberhauptmann des Fürstentums Sachsen-Querfurt und der Thüringer Landesportion
- Friedrich Wilhelm von Brühl (1699–1760), königlich-preußischer und kurfürstlich-sächsischer Geheimer Rat und Landeshauptmann in Thüringen
- Heinrich von Brühl (1700–1763), sächsischer Premierminister und Oberkämmerer
- Hans Moritz von Brühl (1736–1809), sächsischer Gesandter in London, Wissenschaftler, Publizist und Mäzen
- Alois Friedrich von Brühl (1739–1793), deutscher Theaterschriftsteller
- Carl Adolph von Brühl (1742–1802), sächsischer und königlich preußischer Generalleutnant, Erzieher Friedrich Wilhelm III. und von dessen Geschwistern
- Hanns Moritz von Brühl (1746–1811), sächsischer Adliger und Rittergutsbesitzer, Übersetzer und Zeichner
- Christina von Brühl (1756–1816), Schriftstellerin und Gartenarchitektin
- Carl Graf von Brühl (Hans Moritz II., 1772–1837), preußischer Geheimrat, Generalintendant der königlichen Schauspiele Berlin 1815–1828 und Generalintendant der Museen ab 1829
- Marie Gräfin von Brühl (1779–1836), Ehefrau des preußischen Generals und Militärtheoretikers Carl von Clausewitz
- Friedrich-Joseph von Brühl (Maria Friedrich-Joseph Hubertus Michael Rupert Graf von Brühl; 1875–1949), erbliches Mitglied des preußischen Herrenhauses und Fideikommissherr
- Friedrich Wilhelm Graf von Brühl (1791–1859), preußischer Generalleutnant
- Friedrich Wilhelm von Brühl (1699–1760), königlich-preußischer und kurfürstlich-sächsischer Geheimer Rat und Landeshauptmann in Thüringen
- Friedrich Stephan von Brühl (1819–1893), ab 1851 Mitglied und ab 1879 Vorsitzender des Kommunal-Landtages der Niederlausitz sowie 1851–1876 Mitglied des alten und danach des neuen Landtages der Provinz Brandenburg, Vorsitzender der Stände der Niederlausitz
- Friedrich-Franz von Brühl (1848–1911), Mitglied des preußischen Herrenhauses und der Niederlausitzer Ständeversammlung
- Hans Moritz von Brühl (1849–1911), Generalleutnant
- Ferdinand von Brühl (1851–1911), Generalmajor
- Franz von Brühl (1852–1928), Verwaltungsjurist
- Alfred von Brühl (1862–1922), Maler in Düsseldorf und Direktor der Kunstakademie Königsberg
- Dietrich von Brühl (1925–2010), deutscher Diplomat
- Christine von Brühl (* 1962), deutsche Autorin und Journalistin.
wikipedia
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