Gegenstand der Auktion
Nagelneue, herrlich
authentische, exclusive und aufwändig gearbeitete, 41mm große,
mechanische Faksimile Modell einer frühen Fliegeruhr mit
Pfeilindexierung der englischen Luftwaffe RAF (Royal Airforce) um 1930
Untenstehend die Entwicklung und Geschichte dieser legendären Modelle:
Als
Vorläufer des ab 1934
bekannten Chronographen mit Sekundenzeiger und Nullstellung – vor allem
für Piloten der Luftwaffe zur Berechnung von Flugzeit, Benzinverbrauch-
bzw. Vorrat etc. - hat ein nicht bekannter Erfinder und Uhrmacher um
1926 eine drehbare Lünette mit aufgesetztem Pfeilindex erfunden und
entwickelt. Dies geschah in den späteren Weltkriegs "Gegnerländern"
Deutschland und England in etwa zeitgleich um 1930 weil natürlich jede
Seite die technischen Innovationen und Neuerungen des feindes
beobachtete und kannte. Vermutlich kam die Erfindung aus dem Uhrland
Deutschland
Diese Urlösung für Piloten und fliegendes Personal ist nicht
mit den vielfältigen Möglichkeiten eines Schaltradchronographen
vergleichbar, aber, indem man den Indexpfeil mit der drehbaren Lünette
entweder auf die Uhrzeit des Abfluges oder aber auf die Uhrzeit bis zu
welcher der Treibstoff maximal reicht, einstellt, hat man eine mehr oder
weniger präzise und jederzeit problemlos abrufbare Information und das
eben ohne weitere Instrumente in die Hand nehmen und benutzen oder sich
separate Notizen machen zu müssen
Weitere typische Merkmale dieser Modelle waren extrem breite,
gebogene Bandanstösse und die Tatsache das sie so gut wie niemals mit
Hoheitszeichen signiert waren, weil eine Fliegertrupp in den 20er Jahren
in Deutschland laut Versailer Vertrag nicht erlaubt war und aus diesem
Grund nicht als solche auftreten und signierte Ausrüstungsgegenstände
ausgeben durfte
Tatsächlich haben innerhalb von 2 Jahren wirklich absolut
alle bekannten Manufakturen in Dewutschland und der Schweiz diese frühen
Fliegeruhren mit drehbarer Rändellünette und Pfeilindexierung zur
ausschließlich militärischen Verwendung produziert
Wir
bieten übrigens 4 Originale dieser frühen deutschen Fliegeruhren in
unserem Shop an, eine Natalis, eine Watchco, eine Rellum und einen Eindrücker Chronographen. Besuchen Sie bei
Interesse gerne diese Angebote und vergleichen mit dem Original
Die
legendären Fliegeruhren der Luftwaffen aller Kriegsparteien des 2.
Weltkrieges wurden in den letzten Jahren häufig kopiert von der "Kienzle
Aviator" über die "Hirsch Fliegeruhr" und die qualitativ hochwertigen
mechanischen Modelle des Ingenieurs Juri Levenberg - welche wir auch in
unserem Shop anbieten - bis hin zu unzähligen asiatischen Eigenbauten
Diese
- zumeist unauthentische Quarzmodelle - beschränken sich jedoch meist
nur auf die bekannten sog. "B-Uhren" der Luftwaffe, zeigen die
rautenförmige Zeigerform und das bekannte Zifferblatt mit innliegendem
Stundenkreis sowie irgendwie "fliegermäßig" genieteten Armbänder
Noch
niemals zuvor hat jemand eine derart aufwändige und Detailgetreue
Replika oder Faksimile Version der frühen Fliegeruhren der
Reichsluftwaffe mit Pfeilindexierung ab 1930 produziert und auf den
Markt gebracht, noch dazu mechanisch
Die
wirklich sehr genau am Original angelehnte Qualität fängt mit der - für
Armbanduhren - ungewöhnliche Größe von 41mm Durchmesser an, geht
weiter über die Rändellünette und geriffelte Zwiebelkrone für Bedienung
mit schweren Fliegerhandschuhen, einer etwas hervorstehenden Krone -
ebenfalls der Handschuhe und Bedienung wegen - , die auf der "12"
angedeuteten Pfeilindexierung und schließt mit den breiten geschwungenen
Stegen, welche wirklich nur in dieser ganz kurzen Epoche von ca. 1928
bis 1934 produziert und verwendet wurden
Bei
diesem Modell taucht auch erstmals die bereits bei Taschenuhren
gebräuchliche und später für alle Dienstuhren der Wehrmacht übernommene
"indirekte Sekunde" über der "6". Alles in allem präsentiert diese
selbst Sammlern eher unbekannte Fliegeruhr und quasi "erster Pseudo
Chronograph" einige technische Innovationen, die später Standard für
Militäruhren in aller Welt wurden
Selbstverständlich ist das robuste mechanische
Handaufzugswerk ein Manufakturkaliber, aber immerhin tickt damit ein
mechanisches Herz in dieser Armbanduhr
Die
Faksimile Replika "Pfeilindex Fliegeruhr" stammt aus einer limitierten
Edition / Produktion eines Militaria Verlages und wurde so niemals auf
dem Markt zum Kauf angeboten, sondern nur registrierten Kunden und
Sammlern angeboten und geliefert
Die Faksimile B-Uhr dieses Angebotes weist sämtliche Qualitätsmerkmale der Originale aus den Jahren 1928 - 1930 auf:
- mit 41mm sehr große Ausführung für starke Männerhandgelenke
- robustes mechanisches Werk mit Feinregulage
- fluoreszierende Zeiger (siehe Bilder)
- orig. Zifferblatt mit indirekter Sekunde über der "6"
- orig. Zwiebelkrone und Rändellünette zur Bedienung und Einstellung mit Fliegerhandschuhen
- angedeuteter Pfeilindex auf der "12"
- geschwungene breite Stege
- hochwertiges Mineralglas
- massives, authentisches Militäruhrenarmband mit schweren Nieten in Hellbraun am richtigen Platz
- das herrlich authentische Stück besitzt wie die Originale aus 1928 -1935 ein gebürstetes Edelstahlgehäuse
Durchmesser ohne Krone: 41mm, nachempfunden den legendären frühen Fliegeruhren der Royal Airforce um 1930
Massives Echtlederarmband mit Dornschließe (22mm Bandanstoss!!), Blitzsauberes, hochfeines Werk
Das herrliche Stück stellt wie bereits erwähnt
weltweit das erste Replika Modell dieses extrem seltenen und eher
unbekannten Fliegeruhrentypes
Nagelneue, unbenutzte Neuware mit noch vorhandenen Schutzfolien
EZ: 1*****
Geschichte militärischer Armbanduhren:
Die Geschichte der militärischen Armbanduhr nahm ihren Anfang
im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Noch im amerikanischen
Bürgerkrieg (1861 – 1865) wurden ausschließlich Taschenuhren verwendet
und auch das nur von Offizieren welche sich solche technischen
Errungenschaften überhaupt leisten konnten
Zu diesem Zeitpunkt gab es zwar schon erste „richtige"
Armbanduhren verschiedener Hersteller für Damen, welche jedoch weder in
der Ganggenauigkeit noch in der Robustheit geeignet waren für
militärische Zwecke und zu dem Zeitpunkt lediglich als modischer gag und
Trend wahrgenommen wurden
Die Nachteile einer Taschenuhr im Felde oder Gefecht liegen
klar auf der Hand:es dauerte 10 Sekunden oder länger sie aus der Tasche
der engen und im Stoff dicken Uniformjacken zu ziehen. Dieser – im
Gefecht extrem lange – Zeitraum konnte im schlimmsten Fall einen
Geschosstreffer und Verwundung nach sich ziehen, weil man in den
entscheidenden Sekunden vom Schlachtgeschehen abgelenkt und mit der
Taschenuhr beschäftigt war
Soldaten verschiedener Armeen begannen daher zunehmend,
Taschenuhren in selbst gebastelte Lederriemen mit aufgenähter Hohllasche
einzustecken um diese am Handgelenk tragen zu können und jederzeit
einsetzen zu können
Es gilt als gesichert, dass eine bekannte schweizer
Manufaktur um 1880 als erster Hersteller eine Ausschreibung unter den
Schweizer Kleinuhrenfabrikanten gewann und die deutsche kaiserliche
Marine mit Taschenuhren verbunden mit solchen Armbändern belieferte, die
zunächst bei Marine Angriffen und Seeschlachten mit mehreren Schiffen
zum Synchronisieren der Geschütze und Salven dienten
Im 2. südafrikanischen Burenkrieg (1899 – 1902) lieferten
eben diese „Ledermanschetten Armband/Taschenuhren" neben anderen
militärischen Innovationen wie dem rauchlosen Schießpulver, dem
mehrschüssigen Magazin für Sturmgewehre und ersten Prototypen von
Maschinengewähren einen entscheidenden Beitrag zum Sieg der damit
technisch überlegenen Briten
Aus diesem Zeitraum ist der erste in der Literatur bekannte
sozusagen „Testbericht" dieser Armbanduhrenmodelle überliefert: am 7.
Juni 1900 berichtete ein Captain des „Nord Staffs. Rgt" im Burenkrieg an
seine Vorgesetzten: „ich trug diese „Armbanduhr" während meiner
Dienstzeit an der Front in Südafrika für 3 ½ Monate direkt auf meinem
Handgelenk. Sie hielt die Zeit ausgezeichnet und hat mich niemals im
Stich gelassen"
Es ist dokumentiert, dass die frühe kaiserliche Luftwaffe
noch im ersten Weltkrieg (1914 – 1918) ihre legendären Jagststaffeln mit
eben solchen Modellen standardmäßig ausrüstete. Die nunmehr industriell
gefertigen Hohlledermanschetten waren auf der Rückseite mit den
Initialen der Piloten oder besitzenden Offizieren und der Kennziffer der
jeweiligen Jagtstaffel gestempelt. Auch von Kaiser Wilhelm II sind aus
dem Zeitraum vor 1918 mehrere Fotos überliefert, auf denen er zur
Uniform stolz dieses früheste aller militärischen Armbanduhrenmodelle
trägt
Ein weiterer entscheidenden Schritt war 1906 die Erfindung
eines austauschbaren und in der Länge varibalen (für Piloten zum Tragen
am Oberschenkel über der Fliegermontur) Lederbandes an gelöteten Stegen
oder Drahtschlaufen, welche das Durchziehen dünner Lederschlaufen
ermöglichte. Dies war das erste sog. „Unterzugarmband" wie sie z.T.
Heute noch militärisch oder für Taucher verwendet werden
Ein großes Problem waren die damals ausschließlich
verwendeten Kristallgläser, welche – vor allem im direkten Kampfeinsatz –
sehr zerbrechlich und anfällig für Stösse und Splitter waren. Dem wurde
ab ca. 1910 zunächst durch einfache, mit großen Löchern versehene
Deckbleche (später eher Metallgitter , genannt „Schrapnell Schutz). um
das Zifferblatt besser erkennen zu können) abgeholfen
Es herrscht die irrige Meinung vor, diese Gitter der sog.
"Schützengrabenuhren" wären ein Schutz gegen Granatsplitter gewesen. Das
ist natürlich Unsinn! Einem Granatsplitter könnten weder irgendeine
Armband- oder Taschenuhr noch egal welches vorgesetzte Gitter
Wiederstand leisten. Die Schutzgitter dienten zum Schutz vor
mechanischen Krafteinwirkungen und Stössen bei den Arbeiten an der Front
wie Graben, Tragen schwerer Balken beim Schanzen oder Bedienung, Be-
und Entladung von Artilleriegeschützen mit schweren Geschossen
Diese frühen Schutzbleche und Gitter waren zunächst Eigenbau
oder wurden von völlig branchenfremden Handwerkern wie Schmieden oder
Denglern angefertigt und einzeln zur bereits vorhandenen Uhr verkauft
und auch falls nötig in der Größe angepasst: Die legendäre
„Schützengrabenuhr" war geboren
Die Schützengrabenuhr mauserte sich durch ihr eigenwilliges
und auffälliges Design schnell zum Statussymbol des Kriegshelden und
Frontkämpfers und wurde noch lange nach dem Krieg mit Stolz getragen und
präsentiert
Diese Aufwertung zum ordenähnlichen Statussymbol, vom
einfachen Soldaten bis hin zum höchsten Offizier, erklärt auch, warum
diese Schützengrabenuhren noch lange nach dem 1. Weltkrieg produziert,
aufwändig und kunstvoll gestaltet und die Deckel zumeist aus Silber
gearbeitet wurden obwohl dieses Metall viel zu weich für den
Fronteinsatz war
Als Fachbegriff dieser Schützengrabenuhren etablierte sich
international „Half Hunter" (weil nur ein Teil des Zifferblattes zu
erkennen war) oder schlicht „Trench Watch"
Bei aller militärischer Tauglichkeit und Bewährung im
Fronteinsatz, waren diese frühen Militäruhren noch keine „echten"
Militärarmbanduhren, sondern basierten sämtlichst auf Damentaschenuhren
bzw. deren Werken. Diese frühen Modelle schafften den Sprung auf den
zivilen, den „1. Markt" noch nicht und blieben fast 2 Jahrzehnte dem
Militär vorbehalten
Hauptlieferant dieser Fliegertaschenuhren vor und bis zum
Ende des ersten Weltkrieges war eine Berliner Manufaktur. Diese Standard
Fliegeruhr der frühen Reichsluftwaffe war auf dem Zifferblatt immer mit
„Eigentum der Fliegertruppen" signiert und auf dem Gehäuseboden mit dem
„Logo" der Fliegertruppe: dem Propeller mit zwei seitlichen Flügeln
Der zweite große Lieferant dieses Uhrentypes war die
Manufaktur des George Ducommun. Auffälligstes Merkmal beider Modelle war
das gedrehte Zifferblatt bei dem sich die Krone unten und die indirekte
Sekunde oben auf der eigentlichen „12" befand
Mit Beginn des ersten Weltkrieges änderten sich Bedeutung und
Nachfrage nach robusten und präzisen Armbanduhren rapide! Während die
kaiserliche Armee immer noch mit einfachen Taschenuhren in
Ledermanschetten ausgerüstet war, welche an Langriemenarmbändern über
der Fliegermontur getragen wurden oder in den Ledermanschetten deutlich
sichtbar im Cockpit eingehängt waren, wurden die alliierten Armeen –
bestärkt durch die guten Erfahrungen aus dem britisch/holländischen
Burenkrieg in Südafrika – mit eine breiten Palette militärischer
Kleintaschenuhren mit auswechselbaren, fixen Armbändern auf
feststehenden, gelöteten Stegen
Diese kleinen Taschenuhren wurden bereits vom Hersteller für
den militärischen Einsatz aufgerüstet, hatten teilweise schon
radiumgefüllte, selbstleuchtende Zeiger und die „Schrapnell Schutz
Gitter" werkseitig angebracht, oft sogar mit bequemen Klappscharnier
oder zum Abnehmen
Dieser Typ erster echten Militärarmbanduhren wurde von den
Herstellern mit „kriegerischen" Phantasienamen versehen wie „Mars" (vom
griechischen Kriegsgott Mars), Bellum, in weiterer Abwandlung auch
Rellum, „Hindenburg" oder in Anspielung auf die neu entwickelte U-Boot
Waffe „U 29", „U21" etc., Zudem wurden weitere Features für den
militärischen Gebrauch, wie ein kleiner im Gehäuse fest eingelassener
Kompass, entwickelt und verbaut
In Deutschland wurden diese Modelle um 1950 zu einem Preis
von 17,- Reichsmark (einfache Ausführungen) bis 37,- Reichsmark (für
Modelle mit Sekundenzeiger) angeboten
Professionell und auch auf dem zivilen Markt vertrieben und
beworben wurden sie z.B. von den Unternehmen „Siemann Armee und Marine
Uhren", Berlin, „Oswald Staerker" Pforzheim, der „Deutschland Uhren
Manufaktur Leo Frank", aber auch bereits den später sehr bedeutungsvoll
werdenden kleinen Manufakturen aus München, Pforzheim und Glashütte
1914 befand sich die weltweite Nachfrage nach militärischen
Armbanduhren auf ihrem ersten Höhepunkt. Armbanduhren waren nun keine
Neuigkeit oder „Spielerei" mehr, sondern ein kriegswichtiger
Ausrüstungsgegenstand. Die Hersteller kamen ab ca. 1912 kaum nach mit
der Produktion echter Militäruhren
Am meisten profitierte davon die 1915 in London gegründete
Wilsdorf&Davis Ltd , welche später, unter dem heute bekanntesten
Namen für Luxusuhren, zu d e r international renomierten
Luxusuhrenmanufaktur aufstieg. W&D baute in den ersten Jahren
zunächst nur eingekaufte Werke (z.B. von der später übernommenen Firma
Rehberg) in ebenfalls eingekaufte Gehäuse, z.B. der Firma Dennisson
Hans Wilsdorf, der Gründer und Direktor von W&D, war der
erste starker Befürworter von Armbanduhren seit der Jahrhundertwende.
Während andere noch über diesen neuen Trend spotteten, experimmentierte
Wilsdorf bereits seit Jahren an deren Präzission, Zuverlässigkeit und
Ganggenauigkeit. Man sagt, dass der Deutsche Hans Wilsdorf mehr für
Entwicklung der heute bekannten Armbanduhr geleistet hat als irgend ein
anderer Mensch seiner Branche
Wilsdorf unterzog seine Armbanduhrwerke strengsten Prüfungen
und Belastungstests. Er war es auch, der auf die Idee kam, seine
Neuentwicklungen regelmäßig an die Sternwarte Neuchatel (Schweiz) zur
nochmaligen Prüfung zu schicken und kann daher durchaus als Erfinder des
Chronometers bzw. der Chronometerprüfung bezeichnet werden, der sich
noch heute die besten und hochwertigsten Uhrenmanukakturen und Modelle
der Welt freiwillig unterziehen
W&D erhielt die erste Armbanduhren Chronometer
Auszeichnungen von der Schule der Uhrmacherei in Biel (1910), und die
Klasse "A" Certificate of Precision aus dem Kew Observatorium in England
(1914). Bis zum heutigen Tag hat W&D mehr Zertifikate aus dem
Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres (COSC)als alle anderen
Uhrenmanufakturen der Welt zusammen
Noch während des 1. Weltkrieges erkannten oder ahnten andere
Hersteller wie Franz Baumgartner, Borgel oder Dennison den
bevorstehenden Siegeszug der jungen Armbanduhr und trugen ihren Teil an
der Entwicklung immer besserer Gehäuse, welche wiederstandsfähiger gegen
Splitter, Stösse, Staub oder Wasser waren
Weitere Entwicklungen der Nachkriegszeit war die Erfindung
von massiven, feststehenden Stegen aus Metall, die der massiven Lünette
um Gehäuse, Glas und Werk besser zu schützen sowie die indirekte Sekunde
mit Hilfszifferblatt als Vorläufer der späteren und bis heute
gebräuchlichen „zentralen Sekunde"
Die Entwicklung und Vorstellung der ersten wirklich absolut
wasserdichten Armbanduhr blieb 1926 jedoch W&D mit seiner bis heute
erfolgreichen übersetzt „Oyster" bezeichneten Armbanduhr vorbehalten
Als nächster Meilenstein der militärischen Armbanduhr gelten um 1928 – 1930 die frühen Schweizer Militäruhren mit Pfeilindex
Als Vorläufer des ab 1932 bekannten Chronographen mit
Sekundenzeiger und Nullstellung – vor allem für Piloten der Luftwaffe
zur Berechnung von Flugzeit, Benzinverbrauch- bzw. Vorrat etc. - hat ein
nicht bekannter Erfinder und Uhrmacher um 1926 eine drehbare Lünette
mit aufgesetztem Pfeilindex erfunden und entwickelt
Diese Urlösung für Piloten und fliegendes Personal ist nicht
mit den vielfältigen Möglichkeiten eines Schaltradchronographen
vergleichbar, aber, indem man den Indexpfeil mit der drehbaren Lünette
entweder auf die Uhrzeit des Abfluges oder aber auf die Uhrzeit bis zu
welcher der Treibstoff maximal reicht, einstellt, hat man eine mehr oder
weniger präzise und jederzeit problemlos abrufbare Information und das
eben ohne weitere Instrumente in die Hand nehmen und benutzen oder sich
separate Notizen machen zu müssen
Weitere typische Merkmale dieser Modelle waren extrem breite,
gebogene Bandanstösse und die Tatsache das sie so gut wie niemals mit
Hoheitszeichen signiert waren, weil eine Fliegertrupp in den 20er Jahren
in Deutschland laut Versailer Vertrag nicht erlaubt war und aus diesem
Grund nicht als solche auftreten und signierte Ausrüstungsgegenstände
ausgeben durfte
Tatsächlich haben innerhalb von 2 Jahren wirklich absolut
alle bekannten Manufakturen in Dewutschland und der Schweiz diese frühen
Fliegeruhren mit drehbarer Rändellünette und Pfeilindexierung zur
ausschließlich militärischen Verwendung produziert
Zuständig für die Entwicklung und Beschaffung dieser
Ausrüstungsgegenstände war das legendäre Flieger Ass der jungen (und
schon Jahre vor ihrer offiziellen Gründung entgegen des Versailer
Vertrages existente und operierende) Reichsluftwaffe, Ernst Udet,
welcher von seinem alten Fligerkamerad aus den Jasta (Jagtstaffeln der
kaiserlichen Fliegertruppen) Zeiten des ersten Weltkrieges und späterem
Reichsminister für Luftfahrt, Herman Göring, mit dieser wichtigen
Aufgabe betraut wurde
Es ist nicht bekannt, wer diesen Uhrentyp erfunden und welche
Manufaktur sie als erstes hergestellt hat. Mitte der 30er Jahre wurde
diese frühe Fliegeruhr der Reichsluftwaffe dann Zug um Zug ersetzt von
mittlerweile erfundenen echten Chronographen und den legendären B-Uhren
mit bis zu 60mm Durchmesser, welche über den Fliegermonturen getragen
wurden.
Infanterie und Bodenpersonal erhielt ab 1935 sog.
"Dienstuhren der Wehrmacht", welche von allen Herstellern prodiziert und
geliefert wurden. Diese quasi "Standardmilitäruhren" waren zumeist 35cm
im Durchmesser, verfügten über eine indirekte Sekunde, radiumgefüllte
Zeiger und Indices, oftmals auch einen antimagnetischen Weicheisenschutz
für das Werk. Diese Dienstuhren der Wehrmacht waren oftmals mit einem
Kürzel für die zugehörige Waffengattung oder Wehrmachtsteilsigniert,
z.B. die Buchstaben "D" und "H" für "Deutsches Heer", "RLM" für
Reichsluftfahrtministerium, "DAK" für "Deutsches Afrika Korps" oder auch
nur einem "D" für Deutschland
Copyright 2010: Reiner Haas
Geschichte der Fliegeruhren der Reichsluftwaffe:
Am 30. Januar 1933 wurde Hermann Göring zum Reichskommissar
für die Luftfahrt ernannt, am 10. Mai 1933 das
"Reichsluftfahrtministerium" gegründet. Am 1. Mai 1933 wurden etwa 550
Fliegeroffiziere aus Heer und Marine übernommen und bildeten den Kern
für eine dritte Teilstreitkraft. Das erste Rüstungsprogramm von 1933 sah
eine Luftflotte von ca. 600 Flugzeugen vor, dessen Schwerpunkt auf
Bomberstaffeln lag.
Im März 1935 ordnete Reichsverteidigungsminister Blomberg die
schrittweise Enttarnung der Luftwaffe an, die bis dahin wegen des
Verbotes des Versailler Vertrages unter Geheimhaltung aufgebaut worden
war.
Robuste und hochpräzise Fliegeruhren spielten von Anfang an
eine große Rolle in der Ausrüstung der jungen Kampfiloten. Zu Beginn der
30er Jahre spielten in Auswahl und Beschaffenheit von Fliegeruhren 2
Faktoren eine wesentliche Rolle: Zum einen war der im späteren Weltkrieg
gebräuchliche Armbandchronograph gerade erst erfunden und zum anderen
durfte eine Reichsluftwaffe nach dem Versailler Vertrag gar nicht
existieren.
Aus diesem Grund waren die frühen und tatsächlich allerersten
Fliegeruhren nicht signiert oder mit irgendwelchen Zeichen der
Reichsluftwaffe versehen.
Diese erste Generation von Fliegeruhren der Reichsluftwaffe waren in Maßen, Aufbau und Funktion nahezu identisch:
Mit 40mm Gehäudedurchmesser - der späteren Größe der
legendären Wehrmachtschronographen - etwas größer als "normale"
Dienstuhren, waren sie in Ermangelung von Chronographenfunktionen - zur
exakten Messung und Anzeige der Flugdauer - grundsätzlich mit einer
drehbaren Lünette, rändelverschraubt, und Indexmarkierung versehen.
Breite, weit nach hinten ausladende, geschwungene Stege und Anstösse,
welche zum Erkennungsmerkmal dieser frühen Fliegeruhren wurden, ließen
ein Tragen am Langriemen über der Fliegerkombination zu.
Alle Modelle dieser Zeit besaßen bereits die typischen
Merkmale welche später zur Vorgabe aller Wehrmachtsdienstuhren wurden:
indirekte Sekunde auf der "6", schwarzes Zifferblatt, radiumgefüllte
Zeiger und arabische Ziffern. Frühe Fliegeruhren mit Pfeilindex,
sämtlichst unmarkiert ausgegeben, wurden von praktisch allen
renommierten Marken hergestellt und an die Reichsluftwaffe geliefert.
Angesichts des zunächst nur wenige hundert Piloten zählenden
Fliegerkorps und Jaftstaffeln der kaiserlichen Fliegertruppen (wobei mit
diese Modellen natürlich auch die mehrtausendköpfigen Mannschaften der
Reichsluftwaffe ausgestattet waren) wurden diese seltenen frühen
Fliegeruhren in nur ganz geringen Stückzahlen gefertigt und erzielen
deswegen heute auf Fachauktionen ähnliche Preise wie die technisch
deutlich aufwändigeren legendären B-Uhren und Wehrmachtschronographen
welche später in deutlich höherer Stückzahl produziert wurden.
Mitte der 30er Jahre entwickelten und ab 1938 produzierten
die wichtigen Uhrenmanufakturen echte Fliegerchronographen sowie sog.
B-Uhren (Beobachtungsuhren) welche damals den absoluten Stand der
Uhrmacherkunst- und Technik darstellten. Beide Versionen hochpräziser
und militärischer Uhrmacherkunst hatten - gegenüber den sog.
"Dienstuhren Heer und Wehrmacht" - den deutlich größeren Durchmesser von
ca. 40mm bis zu 60mm (B-Uhr)gemein.
Die legendären, seltenen und von Sammlern begehrten
Fliegeruhren wurden bis kurz vor Kriegsende von der mittlerweile
offiziell existierenden Reichsluftwaffe mit "RLM",
"Reichsluftfahrtministerium", signiert, oft auch zusätzlich mit der
Gravur "NAV B Uhr". Ab 1944 kamen in der Hektik und dem Chaos des
verloren zu gehen drohenden Weltkrieges jedoch auch unsignierte
Exemplare zur Ausgabe an die Fliegertruppe.
Die Produktion der B-Uhren erfolgte an verschiedenen
Standorten, so wurden z.B. die Zifferblätter zentral angefertigt und von
der Wehrmacht angeliefert. Teilweise wurden auch nur verhandene Werke
(z.B. von Durowe) eingebaut. Es gab 2 Varianten des legendären B-Uhren
Zifferblattes: zunächst ab 1939 die Variante ohne inneren Stundenkreis
und mit einem Dreick und 2 Punkten statt der "12" und ab 1943 die
Version mit innerem Stundenkreis ohne Dreieck (für diese Version wurde
der Stundenzeiger verkleinert)
Der Grund hierfür lag darin, dass festgestellt wurde, dass
die Luftwaffe hauptsächlich Kurzeinsätze flog und aus diesem Grund die
Angabe bzw. Lesbarkeit der Minuten deutlich wichtiger war als die der
Stunden. Ab 1943 wurden nur noch die neuen Zifferblätter mit großem
Minutenkreis verwendet und jedesmal, wenn ein älteres Modell zur Wartung
oder Reparatur gegeben wurde, tauschte man gleichzeitig das Zifferblatt
aus, wobei man i. d. Regel den früheren, größeren Stundenzeiger auf der
Uhr ließ weil noch nicht genügend neue, kleine Stubndenzeiger vorrätig
waren
Aus diesem Grund gibt es heute noch eine Vielzahl von B-Uhren
mit innerem Stundenkreis und großen Stundenzeigern. Diese Exemplare
sind nicht etwa "zusammengebastelt", sondern stellen im Gegenteil ein
absolut authentisches Stück Militäruhrengeschichte dar: ursprünglich mit
großem Stundenkreis und Dreieck gebaut, wurden sie im Kampfeinsatz
(z.B. Absturz eines Piloten oder Einschlag eines Granatsplitters)
beschädigt, dann reparierte man sie wieder, setzte das neue Zifferblatt
ein und beließ mangels Ersatzteile den alten Stundenzeiger
Der legendäre Bekanntheitsgrad und - im Vergleich zur Anzahl
aktiver Kampfpiloten - die hohen Stückzahlen welche von diesen
herrlichen Stücken produziert wurden läßt sich damit erklären, das die
B-Uhren und Fliegerchronographen selbstverständlich als neuester Stand
der Technik und auch als Statussymbol vom Offizierskorps über den
Generalstab bis hin zur obersten Heeresleitung, den Köpfen und Granden
des 3. Reiches begehrt, gekauft, getragen und vorgezeigt wurden.
Mit Einführung der o.g. Fliegeruhren, wurde vom Oberkommando
der Luftwaffe, welche für den bevorstehenden Weltkrieg mit aller Kraft
aufrüstete, - die Ausgabe von Fliegeruhren betreffend - eine Trennung
nach Pilot und Bordmannschaft vorgenommen.
Während Anfang der 30er Jahre noch Pilot, Bord- und auch
Bodenmannschaften dieselben Uhren erhielten und trugen, wurden die
B-Uhren und Chronographen ausschließlich an Piloten und Bomben
Richtschützen ausgegeben, die Mannschaften und Bordbesatzungen erhielten
kleinere, wesentlich weniger aufwändigere Dienstuhren ähnlich dem Herr
und anderer Kampfverbände.
Nachdem die allgemein bekannte Wehrmachtssignatur "DH" den
"Dienstuhren Heer" eindeutig zuzuordnen ist, geht man heute davon aus,
das die Signatur "D" allen Dienstuhren der Luftwaffe zugedacht war.
Dienst Armbanduhren der Luftwaffe waren somit von ca. 1936 - 1944
entweder mit "D", "RLM" oder Beidem gekennzeichnet, vor 1936 und ab 1944
wurden sie aus bereits erwähnten Gründen auch unsigniert ausgegeben.
Verbaut wurden die im Rahmen der Hochrüstung der Luftwaffe
Mitte/Ende der 30er Jahre eigens für die Massenproduktion entwickelten
Kaliber "Raumnutzwunder" UROFA 85, 58 und 581, das sog.
"Wehrmachtskaliber" AS 1130 von Anton Schild, sowie das PUW (Pforzheimer
Uhrenwerke) Kaliber 300 und 500, die den Manufakturen zentral
angeliefert wurden, aber auch eigene Werke der jeweiligen Hersteller
Für den Sammler und Liebhaber von Wehrmachtsuhren stellen
Fliegeruhren der Luftwaffe einen besonderen Leckerbissen dar, weil sie
in deutlich geringeren Stückzahlen als das Heer hatte produziert wurden
und z.T. wesentlich robuster und aufwändiger verarbeitet waren sowie
spezielle Zusatzfunktionen besaßen wie z.B. die Drehlünette mit
Indexierung, verschraubter Edelstahlboden, Stossicherung oder einen
zusätzlichen antimagnetischen Weicheisenschutz.
Gerade die sehr frühen und seltenen Fliegeruhren mit
Pfeilindex erzielen auf Fachauktionen oftmals Preise auf dem Niveau der
legendären B-Uhren und Wehrmachtschronographen.
Copyright 2007: Reiner Haas
Diese Auktion wird durchgeführt von der Einzelfirma Reiner Haas, Geschäftsführer ist Reiner Haas
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