eBay
Willkommen zu meinem Angebot!!!

Hier haben Sie die einmalige Gelegenheit, einen Senator-A mit permanentem Allradantrieb und einer äusserst bewegenden Vorgeschichte zu kaufen.

Vorab: Ein Senator mit Allradantrieb ist nie in Serie gegangen.

Zur Geschichte des Autos: Die britische Firma Ferguson FF entwickelte Anfang der 1980er Jahre einen Allradantrieb, der nachträglich in ursprünglich heckgetriebene Fahrzeuge eingebaut werden konnte. Mehrere Autos wurden umgerüstet, das Konzept bot man den Herstellern zum Kauf an. Als bekanntestes Fahrzeug mit Ferguson Allrad gilt der Ford Sierra, ferner noch zu erwähnen ist der Jensen Interceptor, der ebenfalls mit Allrad zu bestellen war.
Opel sah für seinen Senator keinen Markt und lehnte einen Kauf daher ab. Doch dann bekam die Firma Ferguson einen Auftrag vom britischen Militär. Die Briten unterhielten im Rahmen des Viermächteabkommens in der ehemaligen DDR eine Spezialeinheit namens BRIXMIS. Die BRIXMIS hatte die Aufgabe, Manöver der Warschauer-Pakt-Armeen zu beobachten und ggf. auch zu stören. Mit anderen Worten: Spionage! Daher brauchten Sie Autos, die möglichst universell eingesetzt werden konnten. Man setzte auf Land-Rover, die sich aber als zu anfällig erwiesen. Also entschied man sich für den allradgetriebenen Senator. Ausschlag dürfte wohl die Zuverlässigkeit und die hohe Motorleistung gegeben haben. Allerdings mussten die Senatoren neben dem Allradantrieb noch weiter umgebaut werden, um für die neue Aufgabe gerüstet zu sein. Man legte das Auto höher, verbaute ringsrum Panzerglas, die hinteren Scheiben konnten mit Vorhängen zugezogen werden. Vorn kamen mehrere Zusatzscheinwerfer zum Einsatz, die einzeln angeschaltet werden konnten, um gegnerische Fahrzeuge zu simulieren. Vorn wie hinten wurde ein Unterfahrschutz montiert, ferner wurden alle Fahrwerkskomponenten verstärkt. Im Kofferraum wurde ein zweiter Kraftstofftank montiert, der satte 170 liter Fassungsvermögen hatte und es ermöglichte, die gesamte DDR zu umrunden, ohne nachtanken zu müssen. Schliesslich wurden die Autos oliv lackiert und alle glänzenden Teilemitlackiert oder entfernt.
Nach einer Einsatzleristung zwischen 45.000 und max. 60.000 Kilometern wurden die Autos ausgemustert, da sie dann in der Regel völlig aufgebraucht waren. Kaum ein anderes Militärfahrzeug wurde in der Zeit des kalten Krieges härter rangenommen.

Hier finden Sie weitere Informationen über die BRIXMIS und den Senator:
www.brixmis.co.uk
www.coldwarspies.com/brixmis/
www.bunkertours.co.uk/BRIXMIS.htm
www.alt-opel.org/clubzeitung05/Senator-Allrad.pdf

Warum hat also dieser Wagen überlebt? Dieser Senator ist erst gegen Ende der Produktion 1986 in Rüsselsheim gebaut worden, er war ursprünglich karneolrot. Dann ab auf die Insel, es folgte der Umbau zum Allrad und zum militärischen Einsatz. Das wird auch seine Zeit in Anspruch genommen haben. Schätzungsweise wurde das Auto erst 1988 in Dienst gestellt, und bereits ein Jahr später fiel die Mauer. Somit wurde die BRIXMIS nicht mehr gebraucht, ebenso wenig die Allrad-Senatoren.
1993 wurde der Wagen dann endgültig ausgemustert und versteigert. Ihn kaufte ein Jäger, der ihn für schlappe 13.000 DM für den zivilen Verkehr um- bzw. zurückbauen liess (Rechnung liegt vor). So wurde der zusatztank im Kofferraum ausgebaut, der vordere Unterfahrschutz wurde entfernt. Alle Scheiben wurden erneuert, da eine Panzerverglasung in Deutschland ohne Genehmigung nicht benutzt werden darf. Der Senator bekam neue Stoßstangen, die vorderen Zusatz-Scheinwerfer mussten abgebaut werden, da sie ebenfalls nicht erlaubt waren. Schliesslich wurde der Senator in einem dunkelgrün-metallic lackiert, wobei das Oliv noch im Motorraum und Kofferraum erhalten blieb.
Der Jäger gab den Wagen dann nach nur 2 Jahren wieder ab, er landete bei einem Opel-Liebhaber. Dieser wiederum kam 2004 in finanzielle Schwierigkeiten und musste den Wagen hopplahopp verkaufen. Seitdem gehört der Wagen mir. Kurzzeitig hatte ich ihn mal mit Saisonkennzeichen zugelassen, aber seit einigen Jahren habe ich ihn nur noch mit roten Schildern bewegt, damit sich nichts kaputt steht.

Ich habe seinerzeit eine andere Innenausstattung eingebaut, da die ursprüngliche nicht mehr schön war (rissig, verdreckt, das Auto war halt alles andere als ein Liebhaberfahrzeug...). Ich bekam einen Schlachtwagen mit Lederausstattung, die ich in den Allrad einbaute. Ferner noch Colorverglasung.

Nun möchte ich den Allradsenator in gute Hände abgeben, da ich einerseits zu wenig damit fahre, andererseits reizt mich ein anderes Projekt und ich brauche den Platz. Das Auto ist fahrbereit, der Allradantrieb funktioniert einwandfrei. Da der Wagen aber mittlerweile seit 2007 abgemeldet ist, hat er keinen TÜV mehr. Für einen neuen TÜV muss auf jeden Fall im Bereich des Gaspedals ein kleines Loch im Boden geschweißt werden, dann bläst der Auspuff etwas am Krümmer und die Frontscheibe hat einen Riss (ich gebe aber eine gute Scheibe dabei). Es gibt einen deutschen Brief, in dem eine (wahrscheinlich geschätzte) Erstzulassung von 1984 eingetragen wurde, das Auto kann also auf H-Kennzeichen angemeldet werden.

Bilder:

Kostenlose XXL Bilder bei TRIXUM.DE


Der Wagen kann nach Absprache besichtigt werden. Eine Überführung nach dem Kauf ist auf eigener Achse möglich, aber auch auf eigene Gefahr. Fragen beantworte ich gerne, bitte senden Sie mir hierzu eine Email. Haben Sie bitte Verständnis, dass ich meine Telefonnummer hier nicht öffentlich mache. Wenn Telefonkontakt gewünscht wird, werde ich dem Interessenten meine Nummer per Mail senden.

Es wäre schön, wenn sich jemand findet, der dem Wagen die Aufmerksamkeit widmet, die er aufgrund seiner bewegten Geschichte verdient hat. Es ist ausser diesem kein weiterer fahrbereiter Senator der BRIXMIS bekannt. Ein ausgemustertes Auto steht im britischen Militärmuseum in London. Dann hatte ich mal Telefonkontakt zu einem Tschechen, der einen BRIXMIS-Senator hat, dem wurde aber der Allradantrieb ausgebaut, da er wohl kaputt war. Und ein Franzose, der seinerzeit ebenfalls in der DDR stationiert war und die Autos aus dieser Zeit kannte, hat einen schrottreifen Allradsenator geschlachtet und den antrieb in einen anderen Senator eingebaut. Mehr ist nicht bekannt.

Nun noch das Übliche: Privatverkauf, keine Gewährleistung auf irgendwas, keine Rückgabe. Mit Erreichen des Mindestpreises gehen Sie einen rechtsverbindlichen Kaufvertrag ein. Den Mindestpreis werde ich nicht bekanntgeben, da ich mir vorbehalte, das Auto im Rahmen einer Besichtigung auch vor Auktionsende zu verkaufen. Schlauberger, die über eine Gebotsabgabe den Mindestpreis rauskriegen wollen, ihr Gebot dann aber wieder zurücknehmen, werden von mir umgehend gesperrt und bei Ebay gemeldet, da dieses Vorgehen nicht statthaft ist!!!

Viel Spass beim Bieten!!!