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KÖRPERBAU UND CHARAKTER

UNTERSUCHUNGEN ZUM KONSTITUTIONSPROBLEM UND ZUR LEHRE VON DEN TEMPERAMENTEN


MIT 45 ABBILDUNGEN

BERLIN VERLAG VON JULIUS SPRINGER 1931

von

NEUNTE UND ZEHNTE VERBESSERTE UND VERMEHRTE AUFLAGE

DIR. ERNST KRETSCHMER ORD. PROFESSOR FÜR PSYCHIATRIE UND NEUROLOGIE IN MARBURG

mit 240 Seiten

Abmessungen: 24,0 cm * 17,0 cm

Zustand: fester Einband, Fadenheftung, guter Zustand, aber mit zahlreichen Bleistifteintragungen


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Einleitung zur neunten und zehnten Auflage.

Die vorliegende Auflage enthält den Zuwachs an Wissen, der durch die Fortführung unserer experimental-psychologischen Forschungen auf dem Gebiet der Psychomotorik und der affektiven Reaktionen angefallen ist. Neben den Untersuchungen von E n k e 1) wurden besonders die Arbeiten der russischen Autoren berücksichtigt. Auf psychiatrischem Gebiet hat das Buch von Mauz über die Prognostik der endogenen Psychosenn) unsere Einsichten in die Gesetze der Konstitutionsmischung und des Aufbaus der Psychosen verbreitert und vertieft. In derselben Richtung gehen die neuen Resultate von Kolle hinsichtlich der paranoiden Psychosen). Hinsichtlich der anthropologischen Methodik haben wir versucht, durch Verbesserung bereits gangbarer Indizes, durch Hinzufindung neuer und durch die kombinierte Verrechnung aller brauchbaren Indexwerte die mathematische Diagnostik der körperlichen Konstitutionstypen und ihre zahlenmäßige Abgrenzung gegeneinander zu verbessern). Marburg, 31. Dezember 1930. E. Kretschmer.

Einleitung zur siebenten und achten Auflage.

Die Forschung über unser Problem ist in der letzten Zeit in ein ruhigeres, aber darum nicht weniger produktives Stadium getreten. Daß die heftigen Wellenschläge des Für und wider sich etwas gelegt haben, ist ihr nur zum Vorteil gereicht. Schon im Jahre 1926 lag ein internationales Forschungsmaterial von etwa 4200 genau untersuchten und gemessenen Fällen vor, die von 23 Autoren vorgelegt waren (s. Tabelle 6, S. 34) ; es hat sich seither noch beträchtlich vermehrt. Durch diese große Zusammenarbeit ist die in diesem Buch behandelte Grundfrage endgültig in positivem Sinne geklärt. Daß die körperlich-seelischen Zusammenhänge in ihrem Kernpunkt in der Richtung liegen, wie wir sie hier geschildert haben, diese Erkenntnis hat sich fast allgemein durchgesetzt. Die Diskussion hierüber darf als abgeschlossen gelten. Die Forschung hat sich daher immer mehr den zahlreichen Einzelproblemen zugewandt. Bezüglich der Beschreibung der Körperform sind mehrfache methodische Versuche zu erwähnen, bestimmte Körperbauindizes als Repräsentanten für den Gesamttypus des Körperbaus zu verwenden und so möglichst exakte, rechnerisch vereinfachte Werte zu gewinnen. Bezüglich unserer Typen hat sich mir und meinen Mitarbeitern für bestimmte Gegenüberstellungen der Pignetsche Index der Körperfülle, für andere der Brustschulterindex als recht brauchbar erwiesen. E, Auch von amerikanischer (Wertheimer) und russischer Seite (Andrew) liegen gründliche Versuche dieser Art vor. Es ist in letzter Zeit von verschiedenen Seiten erwogen worden, ob es nicht möglich wäre, in der Untersuchung von Körperbauformen lediglich zwischen „Erysomen" und Leptosomen, d. h. zwischen Dicken und Dünnen zu unterscheiden und die Athletiker als eine Art von Mittelform zwischen ihnen aufgehen zu lassen. Für bestimmte summarische Erhebungen wird man praktisch einmal mit einer solchen Unterscheidung auskommen. Für die Fragestellung von Weidenreich z. B., ob überhaupt bestimmte konstitutionelle Hauptunterschiede durch alle Rassen durchgehen, war sie ausreichend und zweckmäßig. Grundsätzlich wissenschaftlich aber müßte der Versuch einer solchen Vereinfachung des Konstitutionsproblems aufs entschiedenste abgelehnt und als schwerer Rückschritt bezeichnet werden. Wir würden lediglich zu einem bequemen rechnerischen Schematismus kommen, der zugunsten weniger, äußerlich besonders sinnfälliger Zeichen (in der Hauptsache der Körperfülle bzw. einiger weniger großen Längenund Breitenmaße) alles übrige, und oft gerade das biologische wesentlichste nivellierte. Gerade die feineren endokrinen und vegetativen Stigmen und morphologischen Details, die oft ausschlaggebend in die Tiefe der biologischen Zusammenhänge führen, würden dabei übergangen. Bei den „Eurysomen" würde sich z. B. eine biologisch völlig ungleichwertige Masse ansammeln, die experimentalpsychologisch, nosologisch und in der körperlichen Leistung grundsätzlich auseinandergehen: Pykniker, endokrine Fettwuchsformen, schwere Athletiker. - Sobald man mit dem Gedanken im einzelnen ernst macht, in den Athletikern eine Mittelform zwischen Leptosomen und Pyknikern zu sehen, stößt man überall auf empirische Unmöglichkeiten sowohl zahlenmäßig metrisch, als klinisch deskriptiv. Außer in der Körperfülle und wenigen damit verwandten Maßen stimmt diese Theorie nirgends. Der derbe Knochenbau des Athletikers ist keineswegs eine Mittelform zwischen den beiden zarten Skelettformen der Leptosomen und der Pykniker; sein straffer Muskel steht nicht in der Mitte zwischen dem weichen des Pyknikers und dem schlaffen, dünnen des Asthenikers, sondern jeder ist etwas qualitativ anderes, ein derber Hochkopf ist kein Mittelding zwischen einem umfangreichen Flachkopf und einem kleinen Rundkopf, eine lange Eiform des Gesichts ist kein Mittelding zwischen einer kurzen Eiform und einer flachen Fünfeckform usw. In der Frage der Beziehungen zwischen Konstitution und Rasse hat besonders Weidenreich wertvolle weitere Belege gebracht für die auch von den übrigen Untersuchern vorwiegend eingenommene Haltung, daß Konstitutionsund Rassetypen nicht identisch sind, sondern daß bestimmte konstitutionstypische Grundformen durch die verschiedensten Rassen durchgehen. Im selben Sinne sprechen auch die mit unsern Konstitutionsuntersuchungen übereinstimmenden Statistiken an Geisteskranken anderer Rassen, an Javanern, Ostjuden (Travaglino, Matecki und Szpidbaum). Die Frage nach stärkeren Affinitäten bestimmter Rassen zu bestimmten Konstitutionsformen bleibt aber nach wie vor offen und erscheint für weitere exakte Forschungen lohnend und sinnvoll (v. Verschuer u. a.). Von ergänzenden Einzelforschungen über körperliche Morphologie ist besonders die Arbeit von Friedemann über Handbau und Psychose zu erwähnen. Auch die Frage des Zusammenhangs zwischen Konstitution und Lebensalter ist in einer Reihe von Arbeiten weiter gefördert worden. Der Gedanke, daß die psychophysischen Konstitutionsunterschiede einfach auf Unterschiede der Lebensalter zurückgeführt werden könnten, muß als endgültig widerlegt gelten. Dies zeigt sich sowohl in den gründlichen experimentellen Auswertungen an Gesunden von Enke, wie in den statistischen Serien von Mauz und von Kolle über schizophrene Verlaufsbilder an alten Fällen, die stark positive Resultate hatten, obgleich hier der Faktor des Lebensalters keine Rolle spielt. Eine Reihe von Arbeiten führen den Nachweis, daß die von uns geschilderten Konstitutionsunterschiede und körperlich-seelische Entsprechungen schon im Kindesalter nachweisbar sind (Cörper, Krasusky, Lazar, Lederer, Ossipowa, Ssucharewa). In psychologischer Hinsicht hat sich der Kreis der Gesichtspunkte vor allem durch zahlreiche und systematische experimentelle Arbeiten erweitert. Soweit sie sich auf die Sinnes- und Denkpsychologie der Konstitutionstypen beziehen, konnten die Grundlinien ihrer Ergebnisse bereits herausgestellt werden. Wesentliche Unterschiede ergaben sich bezüglich der Farb- und Formenempfindlichkeit, bezüglich der Perseverationsvorgänge, dann vor allem bezüglich des zentralen Persönlichkeitsfaktors, den wir als Spaltungsfähigkeit bezeichnet haben. Auch die psychomotorischen und affektiven Gebiete werden weiterhin in dieser Art durchgearbeitet werden. Auf diesem Wege wird allmählich ein fertiges, klar gezeichnetes, und auf seine psychologischen Grundlinien zurückgeführtes Bild des schizothymen und cyclothymen Menschen entstehen, das die seitherige, rein deskriptive Darstellung erhärtet, vertieft und ergänzt. Diese experimentellen Serien nahmen ihren Ausgangspunkt von den Körpertypen der Gesunden, speziell der Leptosomen und Pykniker. Wir haben die wesentlichen experimental-psychologischen Resultate in dieser Neuauflage systematisch in einem besonderen Kapitel zusammengefaßt (s. Kapitel 13). Auch die Vererbungsforschung hat weitere wertvolle Beiträge zu unserem Problem geliefert (Hutter, Luxenburger und andere). Luxenburger hat vor allem die schwer belastende Bedeutung der autistisch-hyperästhetischen Persönlichkeitstypen im Erbgang der Schizophrenie in einer mathematisch sehr greifbaren Weise herausgestellt; also gerade der Typen, die wir als die engste Kerngruppe des Schizoidbegriffs bezeichnen. In der Tat steht die Existenz der schizoiden Psychopathie heute kaum noch zur Diskussion, vielmehr nur die Frage der engeren und weiteren Begrenzung dieses Begriffs. Es würde überhaupt klärend sein, etwas weniger allgemein über diesen Begriff als ganzes sich zu unterhalten, sondern vielmehr seine einzelnen Untergruppen statistisch auf ihre nähere oder entferntere Verwandtschaft mit dem Schizophreniegebiet stufenweise zu ordnen. Nach der Seite der körperlichen Beziehungen hin sind noch sehr wichtig die Berechnungen von Luxenburger über die Erbzusammenhänge der Tuberkulose mit Schizophrenie einerseits und dem circulären Formkreis andererseits. Im Gegensatz zu den Circulären zeigen die Schizophreniefamilien, und zwar auch in ihren nicht geisteskranken Mitgliedern eine zahlenmäßig erhöhte Affinität zur Tuberkulose. Es beleuchtet dies wieder von einer anderen Seite die tiefgreifenden Unterschiede in der körperlichen Konstitution zwischen den circulär und den schizophren Veranlagten. Die Unterschiede gehen in der auch von uns gemeinten Richtung, wobei der Zusammenhang zwischen Schizophrenie und Tuberkulose möglicherweise durch den asthenischen Körperbau vermittelt ist. Endlich ist klinisch zu erwähnen die fortschreitende Klärung, die das Bild der Epileptiker nach Körperbau, Persönlichkeit und Erbzusammenhängen mehr und mehr erfährt (Delbrück, O. Foerster, Graf, Gründler, Kleist, Kretschmer, Kreyenberg, Mauz, v. Rhoden). Im Körperbau der Epileptiker treten bei den verschiedenen Untersuchungen die athletischen und die dysplastischen Gruppen besonders deutlich hervor. Im Persönlichkeits- und Familienbild treten das explosive und das hypersoziale Syndrom (das „Haften") mit verschiedener Wertigkeit auf. Das Symptomkomplex des Haftens in dieser Form ist der engeren Gruppe der eigentlichen genuinen Epileptiker und ihrer Familienangehörigen in erster Linie eigentümlich. Daneben finden sich auch reichlich explosive Züge. Doch finden sich diese letzteren noch viel vorherrschender bei den „Epileptoiden" nach Römer, die wohl eine charakteristische Sonderstellung unter den Psychopathen beanspruchen müssen und die nach Mauz mindestens ebenso starke Beziehungen zum degenerativ hysterischen Formkreis haben wie zum epileptischen. Bei den Hysterikern ergab unsere Statistik, soweit konstitutionelle Momente in Frage kommen: 1, keine nennenswerte Affinität zu einer der drei großen Körperbaugruppen, dagegen z. starke Stigmen im vegetativen System und 3. gehäufte Störungen in der Sexualkonstitution, speziell sexuellen und allgemeinen Juvenilismus sowohl im Pubertätsverlauf, wie in charakterologischen und körperbaulichen Stigmen; bei bestimmten Gruppen auch eine erhöhte Beteiligung von Intersexen. Das Problem der intermediären Psychosen, der zwischen schizophren und circulär liegenden atypischen Symptombilder und Verläufe (Legierungen und Überkreuzungen) hat durch eine Reihe von Arbeiten mit wesentlich übereinstimmenden zahlenmäßigen Resultaten entschiedene Förderung erfahren (Bleuler, Eyrich, Georgi, Hof fmann, Kolle, J. Lange, J. H. Schultz). Am meisten bearbeitet sind die Schizophrenen mit pyknischem Körperbau. An charakteristischen Einzelgruppen treten hier besonders die periodische Katatonie („periodische Paranoia") und die Paraphrenia expansiva hervor. Auch innerhalb des Gesamtgebietes der Schizophrenie zeigte sich eine charakteristische Ungleichartigkeit der Körperbaubilder in der Weise, daß nach dem paranoiden Flügel der Schizophrenie hin, sowie nach der Seite der späteren Erkrankungsbeginne und der gutartigeren Verlaufsformen die Zahl der pyknischen Elemente zunimmt, während umgekehrt die engere klassische Dementis praecox K r a e p e 1 i n s mit dem Beginn in der Pubertätszeit und dem unaufhaltsam ungünstigen Verlauf zum „Endzustand", zur eigentlichen Verblödung in viel höherem'-Prozentsatz von den Asthenikern, Athletikern und einzelnen Gruppen der Dysplastiker (z. B. den dysglandulären Verfettungen) gestellt wird. Die beiden großen Statistiken von Mauz und von Kolle geben hier eindeutige Zahlenwerte (s. Tabelle S. 102). Umgekehrte Verlaufsbeziehungen lassen sich auch im manisch-depressiven Formkreis nachweisen (Mauz, Lange, v. Rohden, Georgi). Die Depressionen mit asthenischem Körperbau zeigen eine größere Zahl atypischer Bilder, z. B. mit xnoroser, leicht negativistischer Stimmungslage, geringerem seelischen Rapport und gestreckterer Verlaufsform, bis zum gelegentlichen Übergang in schizophrenieverwandte chronische Endzustände. Die bis zum Jahr 1927 vorliegenden Resultate unseres Forschungsgebietes habe ich in einem Sammelreferat im Maiheft der Jahreskurse für ärztliche Fortbildung: „Der heutige Stand der psychiatrischen Konstitutionsforschung" zusammengestellt, auf das ich hier ausdrücklich verweise. Marburg, Juli 1928. ' E. Kretschmer.


Inhaltsverzeichnis ( ACHTUNG : es treten "scanbedingt" Fehler auf ) :

Erster Teil Der Körperbau . . . . . . . . . . 1. Methodisches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . z. Die Körperbautypen . . . . . . 3. Gesichts- und Schädelbau . . . . 4. Körperoberfläche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b. Die dysplastischen Spezialtypen . . . . . . . . . . 6. Drüsen und Eingeweide. Der Sexualtrieb . . . . . . . . . . . . . . 7. Konstitutionsaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zweiter Teil Die Temperamente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B. Charakterologische Familienforschung . . . . . . . . . . . . 9. Die zykloiden Temperamente . . . . . . . . . 10. Die schizoiden Temperamente. Allgemeiner Teil. 11. Die schizoiden Temperamente. Spezieller Teil . . . . . . 12. Die zyklothymen und schizothymen Durchschnittsmenschen . . . . 13. Experimentelle Typenpsychologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14. Die Genialen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16. Theorie der Temperamente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .




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