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Ruppe Koselleck wurde 1967 in Heidelberg geboren, studierte Philosophie in Köln und wechselte nach Aufenthalten in Istanbul, Osaka und Eckernförde an die Kunstakademie in Münster zu Lutz Mommartz.
Feindliche Übernahme von British Petroleum:
Eine neue Stufe erreichten Kosellecks Arbeiten 2002 mit der Initiierung der feindlichen Übernahme von British Petroleum. Dieser Kampf eines einzelnen Künstlers gegen einen Großkonzern, der den Künstler wahlweise in die Rolle eines David oder eines Don Quijote versetzt, verschaffte ihm in Zeiten des Turbokapitalismus einen Zuwachs an Sympathien. Auslöser war der Fund von Teerklumpen am Strand der Nordseeküste. Danach beschloss er, das Verursacherprinzip konsequent anzuwenden. Aus den gefundenen Teerklumpen stellt er seitdem Kunstwerke her, deren Erlös zur Hälfte dem Lebensunterhalt des Künstlers dient, zur anderen Hälfte zum Kauf von BP-Aktien verwendet wird. Ziel ist es, letztlich so viele Aktien zu erwerben, dass der Konzern von Koselleck übernommen werden kann.
Koselleck hat dazu inzwischen an Stränden auf der iberischen Halbinsel, in Deutschland und Irland beträchtliche Vorräte an Teerklumpen angesammelt. Dieser werden wahlweise als eine Art Landschaftsgarten en miniature in so genannten „Teerarien" ausgestellt, oder aber, wieder verflüssigt, zu Kosellecks eigener Art der „Ölmalerei" verwendet: Mit diesem zwischen Schwarz und verschiedenen Brauntönen changierenden Malmittel fertigt der Künstler gestische Abstraktionen, ironisch Figürliches oder rein am Material orientierte Bilder auf Papier und Leinwand an..
Die Kunst von Ruppe Koselleck ist an Dada, Fluxus und Concept Art angelehnt, lässt sich aber im Gegensatz zu diesen Richtungen konkret gesellschaftspolitisch verorten. Immer enthält sie konzeptuelle und kommunikative Anteile, sie will stets gesellschaftlich relevant, kritisch und komisch zugleich sein.
Das hat zur Folge, dass Koselleck selten greifbare Werke wie Bilder oder Skulpturen produziert und eher Ideen anstößt und Prozesse generiert. Diese werden oft über sehr lange Zeiträume hinweg verfolgt, an vielen verschiedenen Orten und in den verschiedensten Medien.
So gründete er mit Anja Kreysing bereits zu Beginn seiner Künstlerausbildung mit „Der Meisterschüler" eine eigene Publikationsreihe, die bis heute im Netz und als Newsletter Bestand hat. (Quelle: wikipedia)
Ölmalereien entstanden ursprünglich direkt am Strand, wo Koselleck auf Teer trat und die wertvolle Farbe von seinen Fußsohlen kratzte. Seit August 2002 bekämpft Koselleck BP mit seinen eigenen Mitteln: dem Rohölhandel. Der Verkauf seiner Malereien führt zum garantieren Ankauf neuer Aktien von BP.
SIE KAUFEN KUNST UND ER BP!
"Meine Tochter kam vom Baden zurück zum Handtuch und hatte diese schwarzen Füsse. Ich säuberte ihre Sohlen und erinnerte mich daran, dass schon mein Vater, mir 1987 in Thorsminde in Dänemark meine Füsse reinigen musste. Die Feindliche Übernahme von BP war also von vorneherein als ein transgeneratives Projekt angelegt. Ein Kampf gegen den Giganten, ebenso aussichtslos wie vergnüglich und in jedem Fall immer auch nützlich. Ich reinige den Strand von Öl, male roh, wild und konzeptgetreu wunderschön...und verleibe mir einen Konzern über seinen eigenen Müll ein."
Ruppe Koselleck, 2002
Geschäftsbuch der feindlichen Übernahme von BP ( nicht in der Auktion enthalten) 
Ruppe Koselleck bei der feindlichen Übernahme von BP ( nicht in der Auktion enthalten) |
