ENTSTEHUNG
Frankreich, Paris, um 1270
Handschriften vor 1200 sind weltweit so gut wie nicht zu finden.
Zu gering war bis dahin die Bedeutung des geschriebenen Wortes.
Das frühe 13. Jahrhundert brachte viele Veränderungen für das mittelalterliche Europa.
So entstanden in dieser Zeit viele gotische Kathedralen (z.B. Chartres, Rheims, Canterbury) und klerikale Großzentren.
Eine Konsequenz dessen war die Gründung von Orden und wandernde Prediger (Franziskaner - 1209 oder Dominikaner – 1220).
Diese zogen von Ort zu Ort, lasen und predigten die Bibel und verbreiteten so die Lehre des Klerus.
In dieser Zeit entstanden ebenso viele Universitäten - das "Wissen" zog in die Städte ein und war nun nicht mehr nur auf Klöster begrenzt.
Somit gewannen auch die Handschriften bzw. handgeschriebenen Bücher an Bedeutung und die Verbreitung dieser begann.
Ohne Zweifel war die lateinische Bibel das berühmteste Buch des Mittelalters. 200 Jahre vor der Erfindung des Buchdruckes waren die "Auflagen" jedoch immer noch äußerst gering.
Geschrieben wurden die Bibeln zu dieser Zeit fast ausschließlich von Mönchen. Einige wenige entstanden in Meisterwerkstätten im Auftrag von gut betuchten Adligen und geistlichen Würdenträgern.
Die geringe Zahl derartiger Bibeln in dieser Zeit war auch darin begründet, dass diese ausschließlich in Latein geschrieben wurden und allein aus diesem Grund die Verbreitung der Schriften ihre Grenzen fand.
BESCHREIBUNG
Blatt aus einer beeindruckenden, prachtvoll illuminierten Handschrift auf "Jungfernpergament".
Hauchdünnes Pergament, welches von neugeborenen Lämmern stammt.
Das Blatt stammt aus einer sogenannten Perlbibel - hier Auszüge aus dem Brief der Korinther.
LAYOUT
- zweispaltig geschrieben
- 50 Zeilen
- in dunkelbrauner Tinte
- Blattgröße: 19,0 x 13,0 cm
- Schriftspiegel: 15,0 x 9,5 cm
ILLUSTRATION
- eine 6-zeilige Initiale in Deckfarben und Gold
- eine 23-zeilige Initiale in Deckfarben und Gold
(beide Initialen äußerst filigran und goldgehöht).
- Hervorhebungen in Rot und Blau
- mehrzeilige filigrane Zierfleuronnées mit Ranken- und Federwerk
ZUSTAND
Sehr guter Erhaltungszustand für das hohe Alter von über 700 Jahren!
Im oberen Rand knapp beschnitten, jedoch ohne Verlust sowie mit kleinem Wurmloch außerhalb des Textes.
Im Außenrand dünn mit Japanpapier hinterlegter Riss - ohne Textverlust sowie im Blatt mit kleinem hinterlegten Riss, ebenso ohne Textverlust, da das Japanpapier transparent ist.
Sonst nur minimal gebräunt und pergamentbedingt leicht knittrig.
UNBEDENKLICHKEITSERKLÄRUNG
Hiermit wird die einwandfreie Herkunft des vorliegenden Werkes bestätigt.
Das Werk ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter.