Verkaufe historischen Brief.

Geschrieben wurde der Brief am 14.11.1875
Verfasser: Wilhelm Städtler in Ansbach
Empfänger: Sohn Julius Städtler

Im Brief geht es hauptsächlich um väterlichen Rat und Ermahnungen.

Bei Julius Städtler handelt es sich wahrscheinlich um den Schauspieler Julius Städtler, später verheiratet
mit einer Karolina Städtler mit Verbindung zu Kiental und Herrsching - bitte beachten Sie diesbezüglich einen
Zeitungsartikel der Zeitung Merkur, das man in Verbindung mit den Namen über Suchmaschinen findet.
Ob diese Zuordnung stimmt, kann ich nicht sicher sagen. Heimat- und Familienforscher werden es sicher zuordnen können.
Weitere Briefe (die hier nicht mit angeboten werden) stammen teilweise von seiner Mutter aus Weissenburg.

Umfang: 2 Seiten (1 Blatt), beide Seiten beschrieben. Auf dem Foto ist eine halbe Seite zu sehen.

Transkription:

(Ich habe es versucht so gut und authentisch wie möglich abzutippen. Es kann natürlich sein, dass ich etwas falsch gelesen oder falsch abgetippt habe)


"Lieber Julius! Du wirst wohl schon die ganze Woche auf Antwort gewartet haben, aber der Vater ist leider wieder krank konte fast die ganze Woche nicht auf sein und ans
Arbeiten ist nicht zu denken und ich habe diese Woche in der Restauration geholfen und war Abends viel zu müde zum schreiben. Was nun Deinen Breif anlangt so kann
ich Dir augenblicklich nur mittheilen, daß ich Herr Kreitmeyer wollene Portepeband senden werde (wozu ich mir noch die Blaue Wolle nicht habe) und werde ich den Herrn
Kreitmeyer anweisen den betreffenden Betrag an Herrn Müller auszuzahlen damit es für Dich verwendet werde und sodann will ich das Fehlente einsenden. Zu Weihnachten
wird dan Deine Mutter ohnehin Sorge tragen daß auch Du bedacht wirst. Wir wollen Dich enbenbei nur wiederholt daran erinnern; daß Du in München zum Zweck des Lernens
bist und kannst Dich nicht an diesen oder jenen Stützer halten der dir freilich leichter - erworbenen Gelder seines Vaters dazu verwendet grosen Ton zu geben als hätte er
eine unerschöpfliche Grube - es ist noch nicht aller Tage Abend da, und so Du nur Deine Ansprüche an die Zukunft bescheiden stellst, und läßt den Zweck den Du zuverfolgen
hast nicht aus dem Augen so komt vielleicht der Tag wo Du mit solchen grosen Herrn nicht gleich zu stehen wünschest. Ich ermahne Dich deshalb recht Väterlich richte all Dein
Thun und Lassen nach den Wünschen Deines Herrn Müller, sei gegen Alle mit den Du im Geschäfft oder Hause in Verkehr zu stehen hast Willich u folgsam, ich bin der Überzeugung:
aß in diesem Unbilliges nicht gefortert wird also suche Deinem Lehrern Ehre und Deinen Eltern Freude zu bereiden.
Eine kleine Rüge kann ich Dir nicht erspahren - Dein Brief wr unschön eingelegt und mit dem Fingerhut - zugepatzt, ein solcher Brief macht schon von ausen dem Absender
keine Ehre u. dem Empfänger keine Freude, Du hattest Sonntag und Montag 1 November Feiertage da konntest Du mit Muse einen anständigen Brief schreiben, und ging
es da nicht einen nächsten Sonntag abwarten, wozu hast Du also nöthig die Mittagsstunden am Arbeitstag her zu nehmen?
Wenn Deine Kleider so pressiren so lasse ich Herrn Müller bitten die Joppe u Hose zu kaufen und was sonst unentbärlich nöthig ist, ich werde dann Herrn Müller die gemachte Auslage
vergüten, Du selbst kannst Dr nichts d. gl. kaufen Du verstehst noch zu wenich dafon. Deine Mutter und Geschwister grüßen Dich aufs Herzlichste ebenso auch Dein Vater
Wilhelm Städtler
Herrn Müller schreibe ich bald selber
Grüße Gerrn Laßei u Herrn Farnbacher"


Zustand:

Der Brief ist mehrfach gefaltet, hat viele Flecken, Knicke, Ein- und auch kleine Abrisse.

Siehe Foto. Bei Fragen bitte melden!

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[Intern: BRFE/2946/sk]