Die Halle-Hettstedter Eisenbahn  Die Halle-Hettstedter Eisenbahn galt in den letzten zwei Jahrzehnten als "Wallfahrtsort" für die kleinbahninteressierten Eisenbahnfreunde aus ganz Deutschland. Wenn auch die Ursache dafür die Veröffentlichungen eines bekannten Eisenbahnbuchautors sein mögen - wer dort hinkam, wurde nicht enttäuscht. Die HHE vermittelte nach Verstaatlichung und Einheitsdampfloks immer noch einen Hauch Kleinbahnatmosphäre. Selbst zur Diesellokzeit und nach Teilstillegungen änderte sich daran wenig. Teilweise diese Tatsache, doch mehr die interessante Geschichte und Bedeutung dieser Bahn bewog die Autoren zur Herausgabe dieses vorliegenden Buches.

Die Halle-Hettstedter Eisenbahn zeichnete sich von den meisten anderen Kleinbahnen deutlich ab. Sie verfügte über eine Streckenlänge von circa 60 km, die Verkehrsaufgaben standen denen einer Nebenbahn nicht nach, sie betrieb ein eigenes Ausbesserungswerk, und ihr Lokomotiv- und Wagenpark stellte sogar einige Privatbahnen in den Schatten.

Unmittelbar mit der Halle-Hettstedter Eisenbahn ist die der Halleschen Hafenbahn verbunden. Die Geschichte dieser Bahn, die großen Einfluß auf das Wirtschaftsleben und die Entwicklung der Saalestadt hatte, wird ebenfalls aufgezeigt.

Die Hallesche Hafenbahn existiert seit vier Jahren nicht mehr. Auch das verbliebene Reststück der HHE zwischen Gerbstedt und Hettstedt wird, wenn das Buch erschienen sein wird, nur noch wenige Monate existieren. Dieses Buch fügt sich lückenlos in die Eisenbahnliteratur der Gegenwart ein: Es ist ein Nachruf auf die Eisenbahn. Die Herausgabe fällt aber ebenso mit dem einhundertsten Jahrestag der Eröffnung der Halle-Hettstedter Eisenbahn zusammen, der leider kein Anlaß zu einer Feier mehr sein kann.

Dank gebührt allen, die die Autoren bei ihrer Arbeit unterstützt haben. Wir bedanken uns besonders bei den Archivaren des Archivs der Rbd Halle, den Herren Hermann und Wiebelitz, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Staatsarchivs Magdeburg und des Landesarchivs in Merseburg, Herrn Hans-Peter Quill, Frankfurt am Main, der wertvolle Hinweise gegeben hat, Herrn Detlef Winkler, Falkenberg (Elster), und Herrn Dr. Mathias Nieke, Taucha (b. Leipzig) die fotografische Arbeiten übernommen, und allen, die den Autoren Bildmaterial zur Verfügung gestellt haben.

Möge das Buch die Erinnerung an diese beiden einst bedeutungsvollen Bahnen wachhalten und den Lesern ein Stück Kleinbahngeschichte näherbringen.