Vielleicht nahm das Drama seinen Beginn, als die siebenjährige Francine von ihrem Vater stumm und regungslos neben der Leiche ihrer Mutter entdeckt wurde. Von diesem Zeitpunkt an lebt sie wie unter einer Glasglocke, abgeschnitten von der Welt und noch als junge Erwachsene bis in jeden Winkel ihres Lebens kontrolliert von ihrer überfürsorglichen, neurotischen Stiefmutter Julia. Oder vielleicht begann das Drama auch mit der Geburt des Sohnes von Eileen und Jimmy Brex, für den sie sich nicht im Geringsten interessierten. Der einzige, der sich mit ihm beschäftigte, war ein Nachbar, in dessen Werkschuppen Teddy seine Liebe zu Holz entdeckte. Teddy wird ein hochbegabter Schreiner, aber Regungen wie Mitgefühl, Freude oder Trauer bleiben ihm fremd. Sicher ist, daß Teddy und Francine bei ihrer ersten Begegnung in atemloser Liebe zueinander entbrennen. Teddys unverblümte Werbung fasziniert Francine. Und für ihn verkörpert die junge Frau jene makellose Schönheit, nach der er in seiner Arbeit stets gesucht hat. Mit erschreckender, beinahe banaler Direktheit schafft Teddy die richtigen Voraussetzungen für das gemeinsame Glück. Denn er, der nie etwas Eigenes besessen hat, muss Francine besitzen - und wenn er dafür morden müsste. Und eines Tages sitzt Francine wieder stumm und reglos neben einer Leiche ... Das neueste Meisterwerk von Ruth Rendell ist eine trügerisch einfache Geschichte. Doch die "Königin des psychologischen Spannungsromans" spinnt daraus ein dichtes Netz aus beunruhigenden Einsichten und überraschenden Wendungen!