von Wolfgang E. Wicht Broschiert 377 Seiten Verlagsdruckerei Schmidt 1992
In
diesem Buch werden wichtige neue Erkenntnisse zur Unternehmens- und
betrieblichen Sozialgeschichte der letzten hundert Jahre vorgestellt.
Behandelt wird die Entwicklung der Arbeiterschaft in einem Unternehmen,
das die deutsche Chemiefaserindustrie vor der Jahrhundertwende
begründete und vom Wuppertal aus seit dem frühen 20. Jahrhundert
zunächst über die deutschen, dann auch über die europäischen Grenzen
hinausgriff. Die Belegschaft bestand zu großen Teilen aus ungelernten
Arbeitskräften, darunter vielen Frauen. Patriarchalischer Führungsstil
und früh einsetzende betriebliche Sozialpolitik prägten zunächst das
Verhältnis zwischen Arbeiterschaft und Unternehmensführung. Der hier
beginnende, keineswegs geradlinig verlaufende Weg zur heutigen
Rechtsstellung der Arbeitnehmer in der Betriebsverfassung wird durch die
nationalsozialistische Herrschaftszeit sorgfältig nachgezeichnet und
schließlich als Beispiel für die Wandlung der innerbetrieblichen
Position der deutschen Industriearbeiterschaft analysiert. Deshalb endet
die Untersuchung mit dem jahrelangen, erst 1984 abgeschlossenen Kampf
um die Stillegung eines Werkes, an dem exemplarisch das heutige
Spannungsverhältnis im Kräftedreieck Arbeiterschaft -
Unternehmungsleitung aufgezeigt und ausgelotet wird. (Klappentext)