Graphische Träume - 800 Filmplakate deutscher und internationaler Produktionen - Books/Deutschland Spezial

DIN A4, 304 Seiten, 4-farbig, gebunden
800 Filmplakate deutscher und internationaler Produktionen

'Filmplakatmacher sind Könner. Sie mußten schon immer den Geschmack eines breiten Publikums treffen um die Menschen zum Kinobesuch zu animieren.

Doch ihre Kunst (Kino ist ja nur trivial) wurde nie sonderlich geschätzt. Im besten Fall galten sie als Gebrauchsgrafiker, Handlanger für illusionäre Zelluloid- Träume.

Erst heute, das beweisen die stetig steigenden Preise auf Plakatauktionen, genießen diese Maler den Stellwert, den sie für ihr Schaffen aus den 50er und 60er Jahren verdienen.' '...' 'Das neue Buch von Manfred Christ, einem der bedeutendsten Kenner und Sammler in diesem Land, gewährt einen umfassenden Einblick in die große Zeit des Star-Kinos. Auch wer (noch) kein passionierter Filmplakat-Fan ist, wird sich der Magie und Faszination dieser Kunstform kaum entziehen können.' Andreas Neumann


Renato Casaro war einer der bekanntesten Filmplakatemaler der 1950er bis 1970er Jahre und u.a. für Plakate für die Bud Spencer- und die Jean-Paul Belmondo Filme verantwortlich. Diese Buch ist auch sehr interessant für das Ausland, da es do gut wie keine Texte enthält, dafür aber vollgepackt mit Abbildungen von Filmplakaten ist. Ein Muss für jeden Cineasten!

VORWORT 
Es waren wahrlich gute Zeiten fur Filmplakat-Maler - jene fetten Jahre 1950 bis 1970. Es gab eine Fülle von Filmen fur eine Fülle von Kinos - jedes Jahr kamen mindestens 250-300 Filme aller Art und Couleur in die damals urn die 6000 deutschen Filmtheater - oft richtige Palaste mit groBen Sälen und häufig über 1000 Sitzplätzen. Der Kinobesuch war ein Event - fur jeden Geschmack gab es den richtigen Film im Programm - Film war (und ist es ja noch immer) ein Massenmedium.

Es gab in dieser Zeit auch eine bemerkenswerte Filmproduktion in den europäischen Landern, die in ihrem Stellenwert den amerikanischen Produktionen in nichts nachstand, und jeder Film brauchte sein Plakat, das die Message, an den Plakatsäulen angeklebt, dem Volk verkundete. 

Damals war es üblich, denselben Film in jedem Land mit einem eigenen Filmplakat auszustatten. Es war nicht die Zeit, in der man Ideen fur ein Plakat finden muBte - man muBte auf einer geringen Fläche den ganzen Filminhalt transportieren, dem Publikumsgeschmack und der Mentalität entsprechen, um möglichst viele Menschen zum Kinobesuch zu motivieren - eine groBe Verantwortung und eine Arbeit, die wesentlich einfacher aussieht, als sie ist. 

Ich war damals noch sehr jung und hatte nie einen anderen Berufswunsch, als Filmplakate zu malen. Mein allererstes Filmplakat entstand übrigens fur einen deutschen Film: `Zwei blaue Augen' mit Marianne Koch. Ich arbeitete in ltalien fur die damals äusserst aktive italienische Filmindustrie. Der Neorealismus, Rossellini, de Sica, Fellini revolutionierten das Kino und den Publikumsgeschmack. 

Ich hatte Glück, mit dem Plakatauftrag fur den Film 'Die Bibel' recht früh in einen internationalen Markt zu gelungen. Das stellte mich vor die Aufgabe, die Marktsituation gründlich zu studieren, weil das Plakat fur eine weltweit operierende Firma verwendet wurde, also möglichst jeder Mentalität entsprechen sollte. Deutschland war schon immer ein wichtiger Markt, und so habe ich mich natürlich auch mit den von deutschen Plakatkünstlern geschaffenen Filmplakaten befasst. 

In Deutschland, wie auch in meiner Heimat ltalien, arbeiteten wirklich grosse Meister, die für mich Inspiration waren und meinen jungen Ehrgeiz weckten: Litter, Rehak, Wendt in Deutschland, dazu Ballester, Martinati und Capitani in ltalien. Alle gehörten derselben Generation an - hineingeboren in die wunderbarste Zeit, die das Kino erlebte und in der man fur die besten Filme Plakate schaffen konnte...
Renato Casaro Marbella

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