Das Absinth-Glas "Pontarlier" ist der Inbegriff eines original Absinth-Glases. Es wurde vor allem durch ein Gemälde des französischen Künstlers Charles Maire (1845-1919) weltberühmt. Charles Maire malte ein Stilleben, das eine Flasche Pernod Absinth, eine Wasser-Karaffe, zwei Absinth-Gläser sowie eine Zeitung aus seinem Heimatort Pontarlier zeigte. Pernod Fils verwendete dieses Gemälde für Werbezwecke und so wurden die "Pontarlier" Gläser weltweit bekannt. Die Gläser besitzen ein Reservoir im Fuß, um die genaue Menge Absinth abzumessen. 

Die Gläser sind robust gefertigt und können ohne Probleme in der Spülmaschine gewaschen werden. Die Gläser sind gepresst (nicht mundgeblasen) und besitzen dadurch eine kleine Pressnaht an der Seite.



Absinth: Warum wurde er verboten?

Zu Zeiten des Verbots wurde die Grüne Fee als ein Getränk angesehen, dass Menschen verrückt und gewaltsam werden lässt. Ausschlaggebend war ein spektakulärer Mordfall aus dem Jahr 1905. Mr. Jean Lanfray, ein Schweizer Bauer mit einem offensichtlichen Alkoholproblem, ermordete im Alkoholrausch seine Ehefrau und Kinder. Entsetzt von der Brutalität der Tat wurde schnell ein Auslöser gefunden: Der teuflische Schnaps Absinth, denn der Bauer hatte neben diversen Gläsern Wein und Cognac auch ein Glas der hochprozentigen Spirituose getrunken. Ein gefundenes Fressen für die Prohibitionisten, nun hatten sie ein medienwirksames Ereignis, welches ihre Interessen das Getränk zu verbieten rechtfertigte. Ihrer Meinung nach war Absinth giftig, verursacht Halluzinationen und führt zu einem Untergang der Sitten und der gesellschaftlichen Ordnung. Die einzige Hilfe ist ein Verbot!

Der Mordfall war ein entscheidender Punkt für das Verbot von Absinth, da er die Diskussionen um das Getränk, seine Inhaltsstoffe und seine Wirkungen verschärfte. Die Geschichte schien auf den ersten Blick eindeutig zu zeigen, was Absinth teuflisches anstellen kann. Allerdings hatte der Bauer an dem besagtem Abend schon sehr viel (anderen) Alkohol getrunken, bevor er letztendlich noch zwei Gläser Absinth hinzufügte. Diese Tatsache wurde jedoch verschwiegen, denn das Getränk wurde bereits von vielen Teilen der Gesellschaft als giftig angesehen. Die Grüne Fee musste mehr und mehr zum Sündenbock für alle gesellschaftlichen Probleme herhalten. Nichtzuletzt die Weinindustrie setzte sich für ein Verbot ein, denn die Absinth-Hersteller waren neue Konkurrenten am Markt, deren man sich durch ein Verbot des Getränks bequem entledigen konnte.



Die Frage, ob Absinth giftig ist oder nicht, hat sich also schon immer gestellt. Fakt ist, echter Absinth wird aus Wermut hergestellt und Wermut enthält den Wirkstoff Thujon. Dieser kann tatsächlich giftig sein. Nichtsdestotrotz ist Thujon nur in sehr hohen Dosen gesundheitsschädlich. Absinth enthält nicht so viel Thujon, als dass wir uns Gedanken um unsere Gesundheit machen müssten. D.h. im Klartext Absinth ist nicht giftig und wurde deswegen ja auch wieder legalisiert. Es ist an dieser Stelle wichtig zu erwähnen, dass Absinth auch früher nicht mehr Thujon enthalten hat. Historische Absinthe wurden analysiert und die Menge an Thujon war unter der legalen Menge von heute: 35mg/Liter.


Absinth: So wird er richtig getrunken

Entgegen weitverbreiteter Meinung wird Absinth nicht angezündet. Traditionell bereitet man Absinth mit eiskaltem Wasser und 1-2 Zuckerwürfeln zu, ganz ohne Feuer. Das Feuer-Ritual hat sich erst in der jüngeren Vergangenheit verbreitet, da dem Absinth durch die brennende Zubereitung ein gefährliches Image verliehen werden sollte. Wir empfehlen dieses Ritual ausdrücklich nicht! Es handelt sich um gefährlichen Unfug. Denn Absinth besitzt über 60% Alkohol und ist somit ein gefährlicher Brandbeschleuniger. Vor allem, wenn das Absinthglas durch die Hitze springt und der brennende Alkohol sich auf dem Tisch verbreitet. Zudem zerstört das Feuer die Aromen des Absinthes. Trinken Sie Absinth wie damals, ganz ohne Feuer und am besten mit einer traditionellen Wasserkaraffe oder Absinth-Fontäne. So geht es im Detail:

Zunächst füllt man das Absinthglas mit 20 ml Absinth und bestückt anschließend den Absinthlöffel mit ein bis zwei Zuckerwürfeln. Danach wird kaltes Wasser aus einer Absinth-Karaffe (oder Absinth-Fontäne) über den Zucker gegossen. Der Absinth fängt nun an zu trüben, der "Louche" setzt ein. Fertig zubereitet ist der Absinth, wenn sich Absinth und Wasser vollständig vermengt haben. Wir empfehlen ein Mischungsverhältnis von einem Teil Absinth zu drei Teilen Wasser. Zu Zeiten der Belle Époque traf man sich übrigens zur sogenannten "Heure Verte", der grünen Stunde um sein Glas Absinth zu trinken.