Absinth trinkt man traditionell mit eiskaltem Wasser und einem Zuckerwürfel. Um das Wasser mit dem Absinth zu vermischen benutzt man normalerweise einen Wasserkaraffe oder eine Absinth-Fontäne. Es existiert aber noch eine weitere interessante Form der Zubereitung: Die Verwendung eines Brouilleurs. Ein Brouilleur oder auch engl. Dripper ist ein Metallbecher, der auf das Absinth-Glas gesetzt wird. Anschließend wird er mit kaltem Wasser befüllt. Hierzu kann man wieder eine Wasserkaraffe verwenden. Das Brouilleur besitzt kleine Löcher, durch die nun das Wasser in den Absinth im Glas tropft. Es ist ein langsamer Tropfen, damit der Absinth besonders eindrucksvoll in weißen Schlieren eintrübt. Wer mag, kann auch noch Eiswürfel oder einen Zuckerwürfel mit in das Brouilleur geben. Wir lieben den Brouilleur wegen seiner einfachen Handhabung und seiner eindrucksvollen Wirkung in Bezug auf den Louche des Absinths. Der Louche ist das Schauspiel, das einsetzt, sobald Absinth mit Wasser in Kontakt kommt. 


Die Geschichte des Absinth Brouilleurs

Das angebotene Absinth Brouilleur ist aus hochwertigem Edelstahl gefertigt und passt auf alle gängigen Gläser. Es ist eine Reproduktion des legendären Terminus Brouilleurs aus dem 19. Jahrhundert. Der Name bezieht sich auf den Hersteller, die frz. Absinth-Marke Terminus aus Pontarlier. In unser Fotogallerie kannst Du ein historisches Terminus Werbeposter sehen. Auf ihm sind zwei bekannte Persönlichkeiten abgebildet: Constant Coquelin und Sarah Bernhardt, weltbekannte Theaterspieler des 19. Jahrhunderts und Werbetestimonials der Marke Terminus. Die Marke bewarb ihren Absinth mit dem Werbespruch "Bienfaisante", ein Hinweis auf die angepriesene magenfreundliche Wirkung des Getränks. 


Absinth: Warum wurde er verboten?

Zu Zeiten des Verbots wurde die Grüne Fee als ein Getränk angesehen, dass Menschen verrückt und gewaltsam werden lässt. Ausschlaggebend war ein spektakulärer Mordfall aus dem Jahr 1905. Mr. Jean Lanfray, ein Schweizer Bauer mit einem offensichtlichen Alkoholproblem, ermordete im Alkoholrausch seine Ehefrau und Kinder. Entsetzt von der Brutalität der Tat wurde schnell ein Auslöser gefunden: Der teuflische Schnaps Absinth, denn der Bauer hatte neben diversen Gläsern Wein und Cognac auch ein Glas der hochprozentigen Spirituose getrunken. Ein gefundenes Fressen für die Prohibitionisten, nun hatten sie ein medienwirksames Ereignis, welches ihre Interessen das Getränk zu verbieten rechtfertigte. Ihrer Meinung nach war Absinth giftig, verursacht Halluzinationen und führt zu einem Untergang der Sitten und der gesellschaftlichen Ordnung. Die einzige Hilfe ist ein Verbot!

Der Mordfall war ein entscheidender Punkt für das Verbot von Absinth, da er die Diskussionen um das Getränk, seine Inhaltsstoffe und seine Wirkungen verschärfte. Die Geschichte schien auf den ersten Blick eindeutig zu zeigen, was Absinth teuflisches anstellen kann. Allerdings hatte der Bauer an dem besagtem Abend schon sehr viel (anderen) Alkohol getrunken, bevor er letztendlich noch zwei Gläser Absinth hinzufügte. Diese Tatsache wurde jedoch verschwiegen, denn das Getränk wurde bereits von vielen Teilen der Gesellschaft als giftig angesehen. Die Grüne Fee musste mehr und mehr zum Sündenbock für alle gesellschaftlichen Probleme herhalten. Nichtzuletzt die Weinindustrie setzte sich für ein Verbot ein, denn die Absinth-Hersteller waren neue Konkurrenten am Markt, deren man sich durch ein Verbot des Getränks bequem entledigen konnte.



Die Frage, ob Absinth giftig ist oder nicht, hat sich also schon immer gestellt. Fakt ist, echter Absinth wird aus Wermut hergestellt und Wermut enthält den Wirkstoff Thujon. Dieser kann tatsächlich giftig sein. Nichtsdestotrotz ist Thujon nur in sehr hohen Dosen gesundheitsschädlich. Absinth enthält nicht so viel Thujon, als dass wir uns Gedanken um unsere Gesundheit machen müssten. D.h. im Klartext Absinth ist nicht giftig und wurde deswegen ja auch wieder legalisiert. Es ist an dieser Stelle wichtig zu erwähnen, dass Absinth auch früher nicht mehr Thujon enthalten hat. Historische Absinthe wurden analysiert und die Menge an Thujon war unter der legalen Menge von heute: 35mg/Liter.


Absinth: So wird er traditionell getrunken

Entgegen weitverbreiteter Meinung wird Absinth nicht angezündet. Traditionell bereitet man Absinth mit eiskaltem Wasser und 1-2 Zuckerwürfeln zu, ganz ohne Feuer. Das Feuer-Ritual hat sich erst in der jüngeren Vergangenheit verbreitet, da dem Absinth durch die brennende Zubereitung ein gefährliches Image verliehen werden sollte. Wir empfehlen dieses Ritual ausdrücklich nicht! Es handelt sich um gefährlichen Unfug. Denn Absinth besitzt über 60% Alkohol und ist somit ein gefährlicher Brandbeschleuniger. Vor allem, wenn das Absinthglas durch die Hitze springt und der brennende Alkohol sich auf dem Tisch verbreitet. Zudem zerstört das Feuer die Aromen des Absinthes. Trinken Sie Absinth wie damals, ganz ohne Feuer und am besten mit einer traditionellen Wasserkaraffe oder Absinth-Fontäne. So geht es im Detail:

Zunächst füllt man das Absinthglas mit 20 ml Absinth und bestückt anschließend den Absinthlöffel mit ein bis zwei Zuckerwürfeln. Danach wird kaltes Wasser aus einer Absinth-Karaffe (oder Absinth-Fontäne) über den Zucker gegossen. Der Absinth fängt nun an zu trüben, der "Louche" setzt ein. Fertig zubereitet ist der Absinth, wenn sich Absinth und Wasser vollständig vermengt haben. Wir empfehlen ein Mischungsverhältnis von einem Teil Absinth zu drei Teilen Wasser. Zu Zeiten der Belle Époque traf man sich übrigens zur sogenannten "Heure Verte", der grünen Stunde um sein Glas Absinth zu trinken.