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Eines Erbarn Raths Der Statt Franckfurt nohtwendige Defension / Erinnerung / und Verwarnung / an eine Erliebende Bürgerschafft.

[Fettmilchaufstand] -

Eines Erbarn Raths Der Statt Franckfurt nohtwendige Defension / Erinnerung / und Verwarnung / an eine Erliebende Bürgerschafft.


(Frankfurt), Gedruckt im Jahr, 1614. 20 x 14,5 cm. 4 Blatt (letztes weiß). Flugschrift.

Sprache: Deutsch

Bestell-Nr: 123026

Bemerkungen: *Druckvariante zu VD17 23:310905D, hier mit korrigiertem Druckfehler "Franckfurt" (statt Frankcfurt"). - Die vorliegende Flugschrift datiert im Druckvermerk am Schluß: "Signatum Donnerstags den 13. Octobris, Anno 1614". - Verteidigungsschrift des wieder eingesetzen Frankfurter regierenden Rats welcher mit die "Befremden ... von einem oder mehr Ungehorsamen allerhand nachtheilige Beschuldigungen" von sich weist und "alle Zünfften trewlich zuverwarnen / solchem fälschlich angeben keinen glauben zuzustellen ...", insbesondre nicht gegen den "Bürgermeister (als einer männiglich bekandten friedfertigen Person)". Der Defension folgt am Ende die "Verwarnung" dass man bei weiterem Ungehorsam obrigkeitliche Gewalt anwenden werde. - Hintergrund war der sogenannte "Fettmilchaufstand", eine Revolte mit anschließender Plünderung und Vertreibung der Frankfurter Juden in der Judengasse durch die Zünfte unter der Führerschaft des Lebkuchenbäckers Vinzenz Fettmilch. Ursache war (wie so oft) eine selbstherrliche Willkürherrschaft, Mißwirtschaft und Selbstbereicherung der herrschenden Politaristokratie (hier der von grundbesitzenden Patriziern dominierte Rat der Stadt Frankfurt). Durch vielerlei Faktoren kam es zu Unmut und Unruhen innerhalb der zünftischen Bürgerschaft, die ursächlich gegen die grobe Mißwirtschaft und Selbstbereicherung der Ratsmitglieder gerichtet war, sich dann aber (wie oft durch antisemitische Vorurteile und gezielt gestreute Gerüchte) in einer Art Ersatzhandlung gegen das schwächste Glied entlud: Die Judengasse wurde in einer Pogromnacht vom Pöbel geplündert und die Juden vertrieben. - Die Vorfälle in Frankfurt erzeugten nachhaltige Beunruhigung im ganzen Reich, auch in Bezug auf ev. negative Auswirkungen für die jährliche Frankfurter Messe. Kaiser Maximilian verfügte die Wiedereinsetzung des im Aufstand abgesetzten Frankfurter Rats, er drohte schließlich jedem Frankfurter Bürger bei weiterer Widersetzung die Reichsacht an. - In der Folge wurde Fettmilch als Rädelsführer die Verantwortung zugeschoben, er wurde zum Tode verurteilt, die Juden konnten zurückkehren. Die zugesagte Entschädigung der Juden wurde vom Rat nie ausgezahlt und die Mißwirtschaft und Selbstbereicherung konnte weitergehen wie zuvor (Parallelen zur gegenwärtigen Politaristokratie sind rein zufälliger Natur und sollen damit nicht angedeutet werden). - In dieser unruhigen Zeit Mitte des Jahres 1614 gab es eine große Anzahl von Dekreten, Flugschriften und Verordnungen von und gegen den Frankfurter Rat sowie vom Kaiser Maximilian und anderen Interessengruppen. - Unbeschnittene Flugschrift in guter Erhaltung.

Schlagworte: Frankfurt Judenpogrom Fettmilchaufstand

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(Frankfurt), Gedruckt im Jahr, 1614. 20 x 14,5 cm. 4 Blatt (letztes weiß). Flugschrift. Sprache: DeutschBestell-Nr: 123026Bemerkungen: *Druckvariante zu VD17 23:310905D, hier mit korrigiertem Druckfehler "Franckfurt" (statt Frankcfurt"). - Die vorliegende Flugschrift datiert im Druckvermerk am Schluß: "Signatum Donnerstags den 13. Octobris, Anno 1614". - Verteidigungsschrift des wieder eingesetzen Frankfurter regierenden Rats welcher mit die "Befremden ... von einem oder mehr Ungehorsamen allerhand nachtheilige Beschuldigungen" von sich weist und "alle Zünfften trewlich zuverwarnen / solchem fälschlich angeben keinen glauben zuzustellen ...", insbesondre nicht gegen den "Bürgermeister (als einer männiglich bekandten friedfertigen Person)". Der Defension folgt am Ende die "Verwarnung" dass