Amoris divini et humani effectus varii. Sacrae Scripturae Sanctorumq PP sententijs, ac Gallicis versibus illustrati. Antverpiae, Apud Michaelem Snyders. Erschienen 1626. 92 Blätter. Titelblatt – 53 Stiche + 39 Blätter mit ergänzenden Sprüchen. Maße ca. 9x14 cm. Schlichter Pappeinband, dieser fleckig und berieben, Ränder bestoßen. Auf dem Vorsatzblatt ein handschriftliches Widmungsgedicht von einem Vorbesitzer (ca. 17./18. Jhd). Innen die Seiten fleckig und verschmutzt, Bindung etwas gelockert. Zu 39 Stichen gehört ein Bibelzitat in Latein, dann der Stich und danach die französische Übersetzung. Alle Texte vorhanden, es fehlt der Stich zum Vers 1 (Piscatio Amoris). Ein Kupferstich wurde an falscher Stelle neu eingebunden. Dazu kommen am Ende 15 Kupferstiche ohne Text: 7 von Snyders, 8 ohne Namen.



Erstausgabe eines der wichtigsten Erbauungsbücher der Gegenreformation. Ende des 16. Jahrhunderts begann auch die Römische Kirche die beliebten Erbauungsbücher und die große Wirkung bildlicher Glaubensverbreitung zu nutzen. Besonders einflussreich war die Antwerpener Schule, aus der zu Beginn des 17. Jahrhunderts mehrere Werke entsprangen. Die bildlichen Realisierungen der verschiedenen christlichen Aspekte war derart einflussreich, dass in den kommenden zwei Jahrhunderten die Darstellungen vielfach kopiert wurden. Zu diesen einflussreichen Büchern gehört auch das hier angebotene „Amoris divini et humani effectus varii“. Erstmals erschienen 1626 mit Stichen von Gillis van Schoor (geb. 1596) und Michael Snyders (1588-1630). Das Werk war derart populär, dass es in kurzer Folge in diversen Neuauflagen und Erweiterungen gedruckt wurde (1628, 1629, 1636, 1648, 1655). Die exakte Druckgeschichte ist kompliziert, aber die Erstausgabe von 1626 war wohl mit 39 Stichen sowie begleitenden Texten vollständig. Die Ausgabe 1629 enthielt dann schon 83 Stiche, spätere Ausgaben sogar über 100. Auch änderte sich später der Titel in „Amoris divini et humani antipathia“. Als Autor für die Verse – der im Buch nicht angegeben ist – werden in der Literatur die Namen Ludovicus van Leuven oder Jacob van Zevecote genannt.
Die Bilder enthalten Darstellungen der menschlichen Seele (symbolisiert durch die junge Frau) und der göttlichen Liebe (dargestellt durch Amor mit Heiligenschein) in diversen Situationen und Verführungen.