Verliebt in die Braut
Der leichtlebige Tom und die schlagfertige
Claire sind seit Jahren die besten Freunde. Während er von einer
Beziehung in die nächste schlittert, sucht sie eine feste
Bindung.
Als Tom seine Liebe zu ihr entdeckt, ist es
zu spät: Claire hat in Schottland den Mann ihres Lebens
kennengelernt und bittet nun ausgerechnet Tom, ihre Brautjungfer
zu werden. Der macht aus der Not eine Tugend und nutzt die Nähe
zu Claire, sie von seinen lauteren Absichten zu überzeugen.
Dabei geht einiges schief.
Der Stoff, aus dem Romantikkomödien gemacht
sind. Regisseur Paul Weiland ("City Slickers 2") nimmt
sich die Ausgangsidee von "Die Hochzeit meines besten
Freundes", dreht die Geschlechterrollen um und würzt das
Ergebnis mit einer Portion "Harry und Sally". Großartig!
Die Hochzeit meines besten Freundes
Die Hochzeit meines besten Freundes,
eine der besten romantischen Komödien der 90er Jahre, hat nicht
nur Julia Roberts eine wunderbare Plattform für ein wirklich
erfolgreiches Comeback gegeben, er hebt sich auch noch dadurch
hervor, dass er völlig auf die konventionellen Handlungselemente
des Genres verzichtet.
Julia spielt eine berühmte New Yorker
Restaurantkritikerin, die mit ihrem besten Freund (Dermot
Mulroney), der während ihrer College-Zeit einmal kurz ihr
Liebhaber war, einen verbindlichen Pakt geschlossen hat: Falls
keiner von ihnen verheiratet ist, wenn sie 28 sind, wollten sie
zusammen vor den Traualtar treten. Gerade als es fast so weit ist,
das Ende der Frist rückt immer näher, meldet sich Mulroney aus
Chicago und bittet Roberts zu kommen. Er will ihr seine scheinbar
perfekte Verlobte (Cameron Diaz) vorstellen und verkündet, dass
er in drei Tagen heiraten wird. Das lässt der geschockten Julia
nur sehr wenig Zeit, die Hochzeit zu sabotieren und selbst den
Mann zu heiraten, den sie -- wie sie jetzt erkennt -- immer
geliebt hat. Egal ob sie nun bekommt, was sie will, oder den Preis
für ihr egoistisches Verhalten zahlen muss, gebrochene Herzen
sind fast nicht zu vermeiden. Was nun passiert, darüber lässt
uns Ronald Bass' geschickt konstruiertes Drehbuch bis zum Ende völlig
im Ungewissen.
Rupert Everett hat zurecht überschwängliche
Kritiken für seine alle anderen in den Schatten stellenden
Auftritte als Julias schwuler Freund bekommen, der sie bei ihren
Intrigen unterstützt (allerdings nur bis zu einem gewissen
Punkt). Auch wenn es ihr gelingt, die eigentlich armselige
Verzweiflung ihres Charakters entwaffnend reizvoll zu gestalten, lässt
Julia Roberts klugerweise Cameron Diaz ihre bezaubernde Zeit im
Rampenlicht voll und ganz nutzen.
Da der Ausgang der romantischen Verwirrungen
offen bleibt, befindet sich der Zuschauer die ganze Zeit über in
einer schwindelerregenden Unsicherheit. Außerdem gelingen
Regisseur P.J. Hogan noch einige übermütige Szenen (wie die, in
der alle Besucher eines vollen Restaurants den Dionne Warwick Hit
"I say a little Prayer" singen), die in den Händen
eines weniger talentierten Filmemachers ganz leicht daneben hätten
gehen können. Es ist kein Wunder, dass Die Hochzeit meines
besten Freundes einer der Publikumserfolge des Winters 97/98
geworden ist.