Sie bieten auf eine Korrespondenz (von 1939/40) der "Internationalen Tabakwissenschaftlichen Gesellschaft" mit dem italienischen Physiologen und Politiker Silvestro Baglioni (1876-1957), Professor an der Universität in Rom.


Maschinenschriftlicher, signierter Brief (deutschsprachig; Format 28,5 x 22,5 cm) von Silvestro Baglioni an die Internationale Tabakwissenschaftliche Gesellschaft, datiert Rom, 5. März 1940. Baglioni nimmt die Wahl zum ordentlichen Mitglied der ITG an.

Anbei Typoskript-Durchschläge mit den entsprechenden Anfragen der ITG (auf französisch, datiert 20. Februar 1940, und auf deutsch, datiert 28. Juli 1939).


Über die internationale Tabakwissenschaftliche Gesellschaft (Quelle: Detlef Briesen: Das gesunde Leben: Ernährung und Gesundheit seit dem 18. Jahrhundert, Campus Verlag, Frankfurt / New York 2010, S. 117f.): "Auf die Gesundheitspropaganda antwortete die Tabakindustrie mit vorsichtigen – Gegenkampagnen. Dazu gehörte die Gründung einer Fachzeitschrift (Der Tabak: 1937ff.) und ein Jahr später die der Internationalen Tabakwissenschaftlichen Gesellschaft mit Sitz in Bremen. 'Der Tabak' war zunächst ein Verbandsorgan, aber schon 1940 wurde die stärker auf wissenschaftliche Zwecke ausgerichtete 'Chronica Nicotiana' geschaffen (Aschenbrenner 1940). Schließlich entstand sogar eine Buchreihe (Monographiae Nicotianae). Darin konnte etwa behauptet werden, dass die jeweiligen extremen Ansichten zum Konsum - exzessiver Genuss beziehungsweise vollkommener Verzicht - als psychopathische Perversionen einzustufen waren (Lungwitz 1941: 144). Die Internationale Tabakwissenschaftliche Gesellschaft betrieb auf dem Höhepunkt der NS-Kampagne eine Art Gegenforschung. Die Tabakforscher im Dienste der Industrie warnten vor 'statistischen Spielchen' beim Versuch, das Rauchen als Ursache für den Lungenkrebs zu ermitteln (Proctor 2002: 268ff.)." -- Präsident war der Bremer Senator Otto Bernhard (* 22. Juni 1880 in Heiligenstadt; † 20. September 1952 in Bremen), Ingenieur, Bremer Kaufmann und Politiker; der Generalsekretär war Helmuth Aschenbrenner.

Zustand: Schreiben gelocht; Papier gebräunt, stärker fleckig und etwas knittrig. Bitte beachten Sie auch die Bilder!


Über Silvestro Baglioni (Quelle: wikipedia; deutsche google-translate-Übersetzung und italienische Originalversion):

Silvestro Baglioni (Belmonte Piceno, 30. Dezember 1876 - Rom, 30. Juli 1957) war ein italienischer Physiologe und Politiker .

Biografie: Geboren in eine bescheidene Familie, absolvierte er 1902 ein Medizinstudium an der Universität von Rom. Zwischen 1899 und 1904 forschte er auf dem Gebiet der Physiologie in Deutschland, zunächst als Student, in Jena und dann in Göttingen, Niedersachsen.

1904 kehrte er nach Italien zurück und erhielt 1905 seine Lehre in Physiologie. Im folgenden Jahr wurde er eine Hilfe für das Institut für römische Physiologie, das dann von Luigi Luciani geleitet wurde, und 1913 erhielt er den Lehrstuhl für Humanphysiologie in Sassari.

Während des Ersten Weltkriegs wurde er von der Regia Aeronautica beauftragt, Tests vorzubereiten, mit denen die Veranlagung von Piloten beurteilt werden konnte. Zur gleichen Zeit wurde er Leiter des Pavia-Instituts für Physiologie und 1918 der Universität von Rom. Hier arbeitete er bis 1950, als er in den Ruhestand ging.

Im Jahr 1919 wurde er in die Abgeordnetenkammer für die XXV Legislatur gewählt.


Silvestro Baglioni (Belmonte Piceno, 30 dicembre 1876[1] – Roma, 30 luglio 1957[1]) è stato un fisiologo e politico italiano.

Biografia: Nato da una famiglia modesta, si laurea in medicina nel 1902 all'Università di Roma. Tra il 1899 e il 1904 fa ricerca in campo fisiologico in Germania, prima, ancora studente, a Jena e poi a Göttingen, in Bassa Sassonia.

Nel 1904 ritorna in Italia e nel 1905 ottiene la docenza in fisiologia. L'anno successivo diventa aiuto all'istituto di fisiologia romano, che era allora guidato da Luigi Luciani e nel 1913 ottiene la cattedra di fisiologia umana a Sassari.

Durante la Grande guerra ebbe l'incarico della Regia Aeronautica di preparare test che permettessero di valutare la predisposizione degli aviatori. Nello stesso periodo divenne responsabile dell'istituto di fisiologia di Pavia, e nel 1918 di quello dell'università di Roma. Qui lavorò fino al 1950, quando andò in pensione.

Nel 1919 fu eletto alla camera dei deputati per la XXV legislatura.