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In ihrem ersten Buch "Die Begleiterin" beschreibt Regine Haug die Zeit im Ausland. Schlaglichtartig folgt eine Szene der nächsten. Der Text beruht hauptsächlich auf ihren Tagebuchaufzeichnungen, "die ich zufällig wiedergefunden habe, da kam alles wieder hoch".
Der Titel entstand in Anlehnung an ihr Visum, in dem sie als "Begleiterin ihres Ehemannes" einreisen durfte.
Typische Aufgaben einer Hausfrau und Korrespondentengattin übernahm Regine Haug auch, suchte eine Wohnung, richtete sie ein, kaufte ein und kochte. Mit einem Augenzwinkern beschreibt sie in ihrem Buch alltägliche Herausforderungen, wie sie von einem Gärtner reingelegt wurde, Wachhunde züchtete und in Russland ewig in langen Schlangen vor Lebensmittelmärkten stehen musste.
Doch die erfindungsreiche Frau wusste sich stets zu helfen. "Die Begleiterin muss selbstständig umtriebig agieren, sonst wäre sie in Moskau todunglücklich, wie so viele andere westliche Frauen." Hautnah erlebte sie auf der Straße mit, wie die Ära Gorbatschow zu Ende ging und die von Jelzin begann. Die politisch interessierte Frau erinnert sich an den Umbruch in Russland, das Ende des Kalten Krieges Anfang der 1990er Jahre.
Durch die Arbeit und die Position ihre Mannes hatte Regine Haug auch die Gelegenheit zu spannenden Begegnungen mit berühmten Persönlichkeiten. Sie war auf der Hochzeitsfeier von Mswati III. in Swaziland, sah bei einer Konferenz Fidel Castro und Gaddafi und lernte den Friedensnobelpreisträger und Ägyptischen Staatspräsidenten Mohammed Anwar kennen.
Wenn Regine Haug in ihrer lebhaften und liebenswürdigen Art erzählt, könnte man ihr stundenlang zuhören - und sie hat sicherlich noch mehr Geschichten auf Lager als die, die sie in ihrem ersten Buch veröffentlich hat. Allein in den 37 Bücherkisten, mit denen das Paar 1994 zurück nach Stuttgart kehrt, und hinter den unzähligen Bildern, die die Kunstsammlerin in ihrer Untertürkheimer Wohnung hängen hat, schlummert eine neue Geschichte.tb
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Anfangs berichtete sie auf den Lokalseiten. "Es begann für mich die intensivste Begegnung mit den Schwaben. Ich klingelte für Interviews an den Haustüren wichtiger Zeitgenossen und fragte und fragte, da waren aber zunächst etliche Schwierigkeiten zu überwinden. ,Mir Schwoba schwätzet halt net viel.' Doch mit Geschick und Ausdauer und der Warnung, dass der Artikel halt dann nicht besonders lesbar würde, erzählten sie mir auch viel Privates und Intimes. Doch nach fast jedem Interview kam der Satz: ,Aber des schreibetse net älles."'