Sie bieten auf einen eigenhändigen, signierten Brief des Philosophen und katholischen Theologen Jakob Sengler (1799-1878).


Datiert Freiburg, den 23. Januar 1848.


Jakob Sengler war damals Professor für Theologie in Freiburg.


Ein Vergleich der Handschrift und der Signatur ist eindeutig positiv.


Gerichtet an einen ungenannten Freund.


Sengler berichtet von einem Brief aus Mainz von einem namentlich nicht genannten Freiherrn und Mainzer positiven Katholiken.


Dann über die Betrebungen des Empfängers, Bischof zu werden: "In Betreff Deiner Bekleidung, wenn Du als Bischof gewählt werden solltest [...]."


Leider ist unklar, welchem Bistum dem Empfänger angehört.


Signiert "Dein treuer Freund Sengler."


Umfang: 1 ¼ von 2 Seiten beschrieben (27,2 x 21,6 cm).


Ohne Umschlag.


Umfang: Papier leicht gebräunt und etwas fleckig, am unteren Rand der Rückseite Momtagespuren. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: K-Akt 115


Über das Jakob Sengler (Quelle: wikipedia & NDB):

Jakob Sengler (* 11. September 1799 in Heusenstamm; † 5. November 1878 in Freiburg im Breisgau) war ein Philosoph und katholischer Theologe.

Leben und Wirken: Jakob S. Sengler wurde in Heusenstamm geboren und verbrachte bis zum Tod seines Vaters die ersten vier Lebensjahre in seiner Geburtsstadt. Mit seiner Mutter zog er anschließend nach Frankfurt-Sachsenhausen, wo sich diese wieder verheiratete.

Sengler besuchte in Frankfurt bis zum 12. Lebensjahr die Volksschule. Danach erlernte er das Schuhmacherhandwerk und wanderte als Geselle nach Straßburg, kehrte aber bald wieder nach Frankfurt zurück. Der örtliche Stadtpfarrer Orth erkannte Senglers Begabungen, förderte ihn nach Kräften und verschaffte dem aus einfachen Verhältnissen stammenden 18-Jährigen Zugang zum Gymnasium. Sengler erhielt nach weiteren drei Jahren das Reifezeugnis und studierte ab Herbst 1824 drei Jahre erfolgreich Theologie an der Universität Tübingen. Ab Herbst 1827 lebte er wieder in Frankfurt, erteilte Religionsunterricht, publizierte 1828 den „Plan zu einem neuen Katechismus für Schulen und Gymnasien“ und schloss im gleichen Jahr das theologische Examen in Wiesbaden ab.

Zum Ende des gleichen Jahres reiste Sengler nach München um dort die Vorlesungen der Professoren Ast, von Baader, Görres, Schelling, Thiersch u. a. zu besuchen. In München gründete er einen theologischen Verein und sammelte Gleichgesinnte um sich. Von Juli 1830 bis Ende 1833 leitete er die Redaktion der neugegründeten „Kirchenzeitung für das katholische Deutschland“ und veröffentlichte erste theologische Schriften. Im Frühjahr 1831 wurde Sengler zum Professor an der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Marburg ernannt.

Im gleichen Jahr lehnte Sengler das Angebot des Limburger Bischofs Jakob Brand ab, Seminarleiter zu werden, da er nicht Geistlicher werden wollte. Im März 1832 verlieh die Philosophische Fakultät in Marburg ihm die Doktorwürde. Am 30. Dezember desselben Jahres wurde Sengler zum Professor der Philosophie ernannt.

Jakob Sengler heiratete 1833 die Tochter des Geheimen Finanzrates Johannes von Menz, mit welcher er zwei Kinder hatte.

Ab 1836 war Sengler an der Konzeption und Gründung der „Zeitschrift für Philosophie und spekulative Theologie“ beteiligt und lieferte viele redaktionelle Beiträge zu. Zum Ende 1842 wurde er Professor in Freiburg im Breisgau, wo er Vorlesungen über Philosophie hielt, bis er am 1. November 1878 auf eigenen Antrag in den Ruhestand versetzt wurde. Er verstarb nur 5 Tage später im Alter von 78 Jahren.

Werke (Auswahl)

als Autor

Erkenntnislehre. Mohr, Heidelberg 1858 (Bd. 1, mehr nicht erschienen).

Gedächtnisrede auf Anselm Feuerbach. Poppen Verlag, Freiburg/B. 1853.

Die Idee GottesMohr, Heidelberg 1945/52.

Historisch-kritischer Theil. 1845.

Die speculative Theologie. 1847.

Die speculative Kosmologie. 1852.

Natur, Mensch und Gott. (unvollendet).

Neue Erklärung von „Goethes Faust“. 1878.

Reden über die gegenwärtige Krisis der Weltgeschichte und wie sie geworden ist. Herder, Karlsruhe 1843.

Über das Wesen und die Bedeutung der speculativen Philosophie und Theologie in der gegenwärtigen Zeit, mit besonderer Rücksicht auf die Religionsphilosophie. Verlag Kupferberg, Mainz, 1834/37.

Allgemeine Einleitung in die speculative Philosophie und Theologie. 1834.

Specielle Einleitung in die speculative Philosophie und Theologie. 1837.

als Herausgeber

Johann Wolfgang von Goethe: Goethes Faust. Erster und zweiter Theil. Henschel, Berlin 1873.

Literatur

Franz Eichinger: Die Philosophie Jakob Senglers als philosophische Theologie. Ein Beitrag zum Gespräch der Theologie mit dem spätidealistischen Denken. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1976, ISBN 3-525-87471-5 (zugl. Dissertation, Universität Wien 1976).

Johann Adam Fassbender: Erkenntnislehre und Metaphysik Jakob Senglers. Kendler, Bonn 1937 (zugl. Dissertation, Universität Bonn 1937).

Paul Stengel: Die Gotteslehre des Philosophen Jakob Senglers. Preßverein, Hechingen 1924 (zugl. Dissertation, Universität Freiburg/B. 1925).



Sengler: Jakob S., Philosoph, geboren am 11. September 1799 zu Heusenstamm bei Frankfurt am Main, † am 5. November 1878 zu Freiburg im Breisgau. Seine Eltern waren arm; als er vier Jahre alt war, starb sein Vater; die Mutter zog nach Sachsenhausen bei Frankfurt und verheirathete sich wieder. S. besuchte die Volksschule in Frankfurt und fungirte morgens früh als Meßdiener in der Liebfrauenkirche, wofür er, nachdem er zwölf Jahre alt geworden und aus der Schule entlassen war, unentgeltlich ein Handwerk gelehrt wurde. Er lernte das Schuhmacherhandwerk, wanderte als Geselle nach Straßburg, kehrte aber bald nach Frankfurt zurück. Der dortige Stadtpfarrer Orth wurde auf seine ungewöhnliche Begabung aufmerksam und sorgte dafür, daß er Unterricht erhielt, um sich für das Gymnasium vorzubereiten. Er war 18 Jahre alt, wurde aber schon nach 2½ Jahren in die Secunda aufgenommen und erhielt nach weiteren drei Jahren das Zeugniß der Reife für die Universität. Vom Herbst 1824 an studierte er drei Jahre Theologie zu Tübingen. Er löste dort zwei Preisaufgaben, eine kritisch-exegetische und eine homiletische. Vom Herbst 1827 an lebte er ein Jahr in Frankfurt, um sich für das theologische Examen vorzubereiten, ertheilte aber auch in mehreren Instituten Religionsunterricht und veröffentlichte 1828 einen „Plan zu einem neuen Katechismus für Schulen und Gymnasien, nebst Würdigung der Katechismen, die sich seit Canisius geltend gemacht haben“. Nachdem er in Wiesbaden die theologische Prüfung bestanden hatte, entschloß er sich im Herbst 1828, nach München zu gehen, um Schelling zu hören. Er hörte dort außerdem die Vorlesungen von Baader, Ast, Görres, Schubert, Thiersch u. a. und sammelte gleichgesinnte junge Leute um sich zu einem theologischen Verein. Im Juli 1830 übernahm er die Redaction der neu gegründeten „Kirchenzeitung für das katholische Deutschland“. Außerdem veröffentlichte er während seines Aufenthaltes in München in erweiterter Gestalt die in Tübingen gekrönte Preisschrift „Würdigung der Schrift von Dr. David Schulz über die Lehre vom h. Abendmahl, nebst aphoristischen Grundzügen zu einer speculativen Darstellung der katholischen Abendmahlslehre im Verhältniß zu den protestantischen Abendmahlstheorieen“, 1830, und die Schriftchen „Winke zur Anleitung im christlich-katholischen Unterricht über Sünde, Erlösung und Heiligung und deren Anstalten“, und „Rede an die Mitglieder des theologischen Vereins zu München am Schlusse des Wintersemesters, nebst Darstellung der Entstehung, Bestimmung … des Vereins“, beide 1831. Im Frühjahr 1831 wurde S. zum Professor an der katholisch-theologischen Facultät ernannt, welche die kurhessische und die nassauische Regierung zu Marburg errichteten, die aber nur bis 1833 ein Schattendasein fristete. Der Bischof Brand von Limburg wollte ihn im Mai 1831 für sein Seminar gewinnen. S. lehnte ab, da er nicht Geistlicher werden wollte, – auf seine Empfehlung erhielt sein Freund Leopold Schmid (s. A. D. B. XXXI, 688) die Stelle, – hielt aber die Festrede bei dem Beginn der theologischen Vorlesungen im Wintersemester 1831 (sie ist in der Kirchenzeitung von 1832 gedruckt). Im März 1832 verlieh ihm die philosophische Facultät zu Marburg honoris causa die Doctorwürde und am 30. December 1832 [32] wurde er zum Professor der Philosophie ernannt. Im J. 1833 verheirathete er sich mit einer Tochter des Geheimen Finanzrathes v. Menz, die ihn mit zwei Kindern überlebte. Die „Kirchenzeitung“ erschien unter der Redaction von S. bis Ende 1833, im letzten Jahre unter dem Titel „Religiöse Zeitschrift für das katholische Deutschland“. Im Herbst 1836 entwarf S. mit J. H. Fichte, Fr. Hoffmann und K. Ph. Fischer den Plan zu einer „Zeitschrift für Philosophie und speculative Theologie“, die von 1837 an unter Fichte’s Redaction erschien, und für die S. viele Beiträge lieferte. Das erste größere philosophische Werk von S. war: „Ueber das Wesen und die Bedeutung der speculativen Philosophie und Theologie in der gegenwärtigen Zeit, mit besonderer Rücksicht auf die Religionsphilosophie“, wovon der 1. Theil, „Allgemeine Einleitung in die speculative Philosophie und Theologie“, 1834, der 2. Theil: „Specielle Einleitung“ u. s. w. 1837 erschien. Im Herbst 1842 wurde S. Professor in Freiburg, wo er Hirscher, der in Tübingen sein Lehrer, und Staudenmaier, der dort sein Studienfreund gewesen war, wiederfand. Er las dort über alle Zweige der Philosophie mit Einschluß der einschlagenden ästhetischen und litterargeschichtlichen Fächer, bis er am 1. November 1878 auf seinen Antrag in Ruhestand versetzt wurde. Während seines Aufenthaltes in Freiburg veröffentlichte er: „Reden über die gegenwärtige Krisis der Weltgeschichte und wie sie geworden ist“, 1843; „Die Idee Gottes, erster oder historisch-kritischer Theil“, 1845; zweiter Theil, 1847–52; „Gedächtnißrede auf Anselm Feuerbach“, 1853; „Erkenntnißlehre, 1. Theil“, 1858; „Neue Erklärung von Goethe’s Faust“, 1873. Ein Werk, welches er unter dem Titel „Natur, Mensch und Gott“ in drei Theilen veröffentlichen wollte, ist unvollendet geblieben. – Die philosophischen Ansichten von S. werden von L. Weis und K. Werner (s. u.) dargestellt.