Sie bieten auf eine lateinische Immatrikulationsurkunde der Universität Göttingen von 1807.


Ausgestellt vom Prorektor, dem Historiker Johann Peter Waldeck (1751-1815), für den 16-jährigen Jurastudenten Gerhard von Halem (1791-1830), später Rat und Kammerkonsulent in Aurich.


Handschriftlich ausgefüllter Vordruck (45 x 35,3 cm) auf sehr kräftigem Papier.


Handschriftlich signiert von Johann Peter Waldeck (dieser war der Schwiegervater von Carl Friedrich Gauß).


Datiert Göttingen, den 14. Oktober 1807.


Über den Studenten Gerhard von Halem: Gerhard Carl Heinrich von Halem, geb. am 22. Mai 1791 in Dornum, kinderlos gestorben am 27. Oktober 1830 in Aurich, Justiz-Commissar zu Leer, dann Rat und Kammerkonsulent zu Aurich.

Er war der älteste Sohn von Gottfried Anton von Halem (geb. am 5. Januar 1757 in Dornum, gest. am 5. April 1812 in Dornum, wo er zu Besuch weilte), 1782-1806 Amtmann zu Dornum, zuletzt Substitut-procourateur zu Aurich, und der Anna Dorothea, geb. Kettler (geb. 19. Juli 1772 in Esens, gest. 16. Oktober 1835 in Aurich).

Am 14. Mai 1824 heiratete er in Rhaude Helene Marie Louise Adelheid von Spies (* 13. Januar 1803, gest. am 17. Oktober 1832 in Lotten bei Haselünne), eine Tochter des Gutsherrn Christian Wolfgang von Spies (* 1774, gest. am 28. September 1854, begraben in Haselünne) auf Lotten, der 1805 bis 1810 Bürgermeister von Aurich war, und der Cornelia Elisabeth, geb. Boden.

Ein Teilnachlass der Familie von Halem (mit einigen Schriftstücken von Gerhard von Halem) findet sich in der Eutiner Landesbibliothek.


Herkunft: Teil-Nachlass der Familie von Halem, erworben aus der Verwandtschaft.


Zustand: Dokument mehrfach gefaltet. Kräftiges Papier leicht knittrig und mit minimalen Fehlstellen. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: grüner Ordner von Halem


Über Johann Peter Waldeck und die Familie von Halem (Quelle: wikipedia):

Johann Peter Waldeck (* 20. Mai 1751 in Kassel; † 16. Juli 1815) war Professor der Rechtswissenschaften in Göttingen.

Zu seinem Geburtsjahr gibt es widersprüchliche Angaben zwischen 1750 und 1758.

Leben: 1780 wurde er an der Universität Göttingen Privatdozent, 1782 außerordentlicher Assessor und 1784 ordentlicher Professor der Jurisprudenz. Spätestens 1793 war er auch Dekan.

Seine Kinder waren Christiane Sophie Luise († 1834; Mutter des Sprachforschers Albert Höfer) und Friederica Wilhelmine Minna (* 15. April 1788; † 1831; zweite Gattin von Carl Friedrich Gauß) .


Die Familie von Halem ist ein ostfriesisches briefadeliges Geschlecht.

Geschichte: Die sichere Stammreihe beginnt mit Hilmann von Halem, der urkundlich 1612 in Delmenhorst erwähnt wird. Dessen Enkelsöhne, der Königlich dänische Regierungsrat in Oldenburg und Fürstlich ostfriesische Amtmann in Rastede und Jade, zugleich Oberinspektor in Varel und Kniphausen, Gerhard Henrich von Halem (1644–1723), und Johann Philipp von Halem (1647–1686), Burggraf in Kniphausen, sind die Stammväter der beiden blühenden Linien, der ostfriesischen und der oldenburgischen Linie.

Nachdem Ostfriesland nach dem Aussterben des einheimischen Fürstenhauses der Cirksena 1744 an Preußen vererbt wurde, wird der Fürstlich ostfriesische Regierungs- und Hofgerichtssekretär Heinrich Hermann von Halem als Besitzer des Freien Gutes Barstede bei Aurich in die von Preußen neugeschaffene Adelsmatrikel (Ostfriesische Vasallentabelle) eingetragen und damit als Adliger anerkannt. Der jüngeren oldenburgischen Linie wird mit Rücksicht auf den bereits anerkannten Adel der älteren Linie durch den Reichsvikar, den Kurfürsten Karl Theodor von Pfalz-Bayern, der Reichsadelsstand für die Brüder Bernhard Friedrich von Halem, preußischer Kriegsrat, Gerhard Anton von Halem und Ludwig Wilhelm Christian von Halem erteilt.

1979 erwarben Hilmann von Halem und seine Frau Marina, geb. von Richthofen, das Schloss Zeilitzheim in Unterfranken.

Wappen: In Blau ein goldener Sparren, belegt oben von 2 silbernen Rosen mit goldenen Butzen, unten von einem silbernen Vogel.

Bekannte Namensträger

Gerhard Anton von Halem (1752–1819), Großherzogl. oldenburgischer Justizrat, Erster Regierungsrat des Fürstentums Lübeck in Eutin, Dichter und Schriftsteller

Ludwig Wilhelm Christian von Halem (1758–1839), Hofrat und Bibliothekar

Gustav Adolf von Halem (1870–1932), Kgl. preuß. Landrat, Hofmarschall und Mitglied des Reichstages

Gustav Adolph von Halem (1899–1999), deutscher Diplomat und Filmkaufmann

Carl Otto von Halem (1901–1968), Vorstand der Hermes Kredit-Versicherungs AG

Nikolaus von Halem (1905–1944), Widerstandskämpfer, 1944 hingerichtet

Victor von Halem (* 1940), deutscher Opernsänger (Bassist)

Marie Luise von Halem (* 1962), Politikerin von Bündnis 90/Die Grünen