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Mit Hamlet in Shakespeares gleichnamigem Drama konnte Updike offenbar nicht viel anfangen, so konzentriert er sich in dem Roman auf dessen Eltern. Während in Shakespeares Drama Hamlet im Mittelpunkt steht und auftritt, nachdem sein Vater ermordet worden ist, stellt Updike die Ehe zwischen Gertrude und ihrem ersten Mann, Hamlets Vater, im ersten Teil seines Buches ausführlich dar. Gertrude ist in dieser Ehe nicht glücklich, ihr Mann ist zu selbstherrlich, zu sehr Herrscher, als dass er sie als Person zur Entfaltung kommen lassen könnte. Dies gelingt erst Claudius, dem fantasievollen Bruder ihres Mannes, der auf Grund seiner Weltläufigkeit und Ungebundenheit die Königin als Person liebt und dann zum Mörder seines Bruders und zum Usurpator wird. Während die Königin Hamlet mit banger Vorahnung und Unruhe beobachtet, glaubt Claudius als König und mit zunehmender Verblendung den Prinzen für sich vereinnahmen zu können und Gemeinsamkeiten zwischen sich und dem jugendlichen Intellektuellen zu entdecken. Auf jeden Fall erscheint der Prinz, der wie kaum ein anderer die Interpreten zu Deutungen herausgefordert hat, aus der Sicht von Claudius und Gertrude als ziemlich unreif, als jemand, der erst mit dem Ernst des Lebens bekannt gemacht werden muss. Gertrude empfindet seinen dünnen roten Bart als unvorteilhaft und unpassend, sie bezeichnet ihren Sohn als "kalt" (225), als jemand, der das Leben nur als "Farce" betrachtet und allein in seinem narzisstischen Universum lebt. Das Buch endet höchst vielsagend und ironisch mit einer Thronszene, in der Claudius und Gertrude Hamlet die steife Erklärung abringen, er wolle nach besten Kräften gehorchen, und diese Äußerung euphorisch als Einlenken des Unberechenbaren missverstehen. Für den Leser, der hier Updikes Buch beiseite legt, ist klar, dass sie sich fürchterlich irren, dass Hamlet sie am Ende alle ermorden wird.
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