Sie bieten auf einen interessanten Brief von 1848 aus Pegau.


Johann Christian Große und Friederike Rehm, geb. Große wenden sich an den Stadtrat zu Pegau.


Sie erneuern ihr Gesuch nach "Entfernung der auf dem Communwege am Nürnberger Flecke stehenden Pappeln, welche unserem daneben liegenden Grundstücke zum größten Nachtheile gereichen" und schon 15 Jahre Missernten verursacht haben. Er erstes Gesuch wurde nicht einmal "an das Stadtverordnetencollegium zur Einholung der Entschließung desselben abgegeben." Die Antragsteller drohen mit rechtlichen Schritten, sollte ihr Gesuch nicht bewilligt werden.


Datiert Pegau, den 17. April 1848; signiert von beiden Antragstellern.


Auf der dritten Seite Bewilligung des Gesuchs seitens des Stadtrats, datiert Pegau, den 18. April 1848. Die Pappeln sollen ausgerodet und durch Kirschbäume ersetzt werden. Gründe sind "1.) weil die benachbarten Grundstücke durch die Pappeln wirklich ungemein leiden und 2.) weil die meisten dieser Stämme ihres hohen Alters wegen anbrüchig werden und zurückgehen."

Signiert von Moritz Dürr (Ratsaktuar) sowie den Ratsmännern J.F. Grose, Friedrich Steckner, Carl ? Köhr / Kähr und Franz Lebr. Martini.


Auf der letzten Seite (auf der auch die Anschrift des Antrags steht) eine Abschrift über die Änderung des Entschlusses seitens der Stadtverordnetenversammlung, datiert Pegau, 1. Mai 1848: der Antrag wird nicht bewilligt, da es "ein unpassender Zeitpunct sey, diesen Antrag jetzt zu bevorworten, a., weil die Jahreszeit zu weit vorgerückt ist, und die Pappeln die bereits im Safte sind, noch vortheilhaft verwerthen zu können, und b., weil die Stadtverordneten in einer Zeit wie der jetzigen, keine Aenderung in dem Stadtvermögen bei einem Gegenstand machen wollten, welche bei einem großen Theile der Bürgerschaft Mißvergnügen erregen könnte."


Umfang: 4 S. (33,8 x 20,6 cm).


Format (zusammengefaltet): 8,2 x 17,5 cm.


Zustand: Papier gebräunt, mit Einrissen in der Falz. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: EVRS 2103-01