Handschriftliche Widmung (1 Seite) auf Bütten von Ludwig Bauer an Prinz Alfons von Bayern, datiert München 1921, nebst den Richtlinien der Tätigkeit des Bayreuther Bundes, 8 Seiten, ohne Einband, Druck Dr. Selle & Co in Berlin (1920 oder 1921). Holzschnitt-Titelvignette mit dem Monogramm FST.

Zustand gut, die Broschur rechts mit Feuchtigkeitsrand, papierbedingt etwas gebräunt, die rechte untere Ecke der Widmung schräg beschnitten,

Brief ca. 19 x 14 cm, Broschüre ca. 15,5 x 12 cm.

"Seiner Königlichen Hoheit Prinz Alfons von Bayern und seiner Gemahlin von der Ortsgruppe München des Bayreuther Bundes anläßlich des hohen Besuchs des Siegfried Wagner-Abends in tiefster Verehrung gewidmet

i.A. Hans (unleserlich) - Steinach, München, (unleserlich) 9. IX. 21 Ludwig Bauer". Die Widmung trägt 2 Stempel, der Erste mit dem Schriftzug "Bayreuther Bund / Ortsgruppe München", der Zweite mit dem Schriftzug "Dem Gedenken König Ludwig II // Ludwig Bauer // München // Amalienstrasse 39/0".

Zum Bayreuther Bund: Zugrunde lag die 1871 durch Richard Wagner geplante Gründung eines Patronatsvereins und des Verkaufs von Patronatsscheinen zur Finanzierung der Festspiele. Der Plan schlug fehl, Ludwig II sprang mit einem Privatdarlehen ein. Wohl schon 1920 wurde die Idee des Verkaufs von Patronatsscheinen erneut aufgenommen, vorerst erfolgreich, durch die Hyperinflation jedoch war der Erlös so rasch entwertet, daß auch die Förderer die Kosten nicht decken konnten. Sie gründeten den Bayreuther Bund (parallel zum Richard-Wagner-Verband, der überwiegend von Frauen geführt wurde) als Förderverein. Vorliegend so wohl der erste Druck der Richtlinien des Bayreuther Bundes. Ab 1949 neu gegründet als " Gesellschaft der Freunde von Bayreuth". 

Interessant in diesem Zusammenhang: Die Gründung des Bayreuther Bundes wird immer wieder mit 1921 oder 1925 angegeben. Vorliegendes Dokument belegt die Gründung bereits 1920 (erwähnt wird eine Dresdner Tagung im Oktober 1920).

Von größter Seltenheit. Es scheint nicht möglich, ein weiteres Exemplar der Broschur nachzuweisen.

 

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