Sie bieten auf ein schönes Foto um 1908 aus Wien.


Motiv: Hertha Pammer, geb. Hiltl (1905-1995), 1957 bis 1978 Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs und 1958 Initiatorin der Aktion Familienfasttag, und ihre Zwillingsschwester, die spätere Lehrerin und Politikerin Eleonora "Nora" Hiltl (1905-1979), als Kleinkinder, wohl zu Besuch im Invalidenhaus Wien.

Bei ihnen eine Frau (Marie Dobretzberger).

Beide sind auch unter ihren Adelsnamen "von Hiltl" nachweisbar.


Rückseitig beschriftet: "Marie Dobretzberger // Herta u. Nora von Hiltl, Wien III., Invalidenstr. 1."


Die beiden Kinder waren wohl zu Besuch in ihrer Geburtsstadt Wien, denn "die ersten Lebensjahre verbrachten die beiden Kinder in verschiedenen Garnisonsstädten der österreichisch-ungarischen Monarchie, denn ihr Vater war Kavallerie-Oberst" (Quelle: Austria-Forum, Biographie von Nora Hiltl).

In der Invalidenstraße 1 befand sich noch bis 1909 das Invalidenhaus, eine Versorgungsanstalt für Militärinvaliden in Wien-Landstraße.


Format (Pappe): 12,8 x 9,2 cm.


Zustand: Fleckig und mit Kratzern; Pappe mittig mit Knick. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: KST brauner Holzkasten - 2 FM


Über Herta Pammer und Eleonore Hiltl sowie das Invalidenhaus in Wien (Quelle: wikipedia):

Herta Pammer (* 21. Juni 1905 in Wien; † 25. Dezember 1995), geborene Hiltl, war von 1957 bis 1978 Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs und 1958 Initiatorin der Aktion Familienfasttag. Ihr Ur-Ur-Großvater war der Fleischhauer und Bankier Josef Ettenreich, der Lebensretter von Kaiser Franz Joseph I. beim versuchten Attentat auf Kaiser Franz Joseph I. 1853.

Leben und Wirken

Ausbildung und ehrenamtliches Engagement: Pammer wurde als Tochter eines Obersts der Kavallerie in der Gemeinsamen Armee geboren und verbrachte die ersten Lebensjahre in verschiedenen Garnisonsstädten der österreichisch-ungarischen Monarchie.

Nach Ende des Ersten Weltkrieges übersiedelte die Familie nach Innsbruck, wo sie, ebenso wie ihre Zwillingsschwester Eleonora Hiltl maturierte. Sie erhielt eine kaufmännische Ausbildung und war ab 1922 im Verlagswesen und als Bilanzbuchhalterin in einem Reisebüro tätig.

Sie heiratete 1935 den Juristen Maximilian Pammer und übersiedelte nach Wien, wo ihr Gatte eine im Bundeskanzleramt angestellt wurde und mit der Observierung illegaler Nationalsozialisten betraut wurde. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde dieser 1938 bis 1939 in das Konzentrationslager Dachau deportiert und sie musste alleine für die beiden 1936 und 1937 geborenen Söhne sorgen. Kaum zurück aus dem Konzentrationslager wurde er zur deutschen Wehrmacht einberufen. 1940 kam die Tochter Elisabeth zur Welt.

Nach Kriegsende engagierte sie sich beim Aufbau des aktiven Pfarrlebens in der Pfarre St. Othmar im 3. Wiener Gemeindebezirk und war bereit, am Aufbau einer gesamtösterreichischen Frauenbewegung mitzuarbeiten, während ihr Mann als Beamter im Innenministerium mit dem Aufbau der österreichischen Staatspolizei (heute Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung) beauftragt war.

1957 wurde sie zur Vorsitzenden der Katholischen Frauenbewegung Österreichs gewählt und sie übte dieses Amt bis 1978 aus. Gleichzeitig fungierte sie von 1957 bis 1968 als Diözesanleiterin der Katholischen Frauenbewegung Wiens.

Unter ihrer Führung trat die Katholische Frauenbewegung Österreich 1971 zum Weltgebetstag der Frauen bei, das ist die älteste ökumenische Laienbewegung in etwa 180 Ländern, die im Sinne des II. Vatikanischen Konzils ein ökumenisches Engagement aller Katholiken fordert. Sie wurde am Ottakringer Friedhof bestattet.

Entwicklungspolitische Initiativen: Ihr entwicklungspolitisches Engagement führte 1958 zur Einführung der Aktion Familienfasttag, um Hunger und Not in Entwicklungsländern entgegenzutreten. Die erfolgreiche Spendenaktion war damals europaweit die erste große kirchliche Aktion gegen den Hunger der Welt und bezweckte neben der Aufbringung finanzieller Mittel die Information der Menschen in den Wohlstandsländern, den Aufruf zu Verzicht aus christlicher Nächstenliebe und die Bereitstellung konkreter Hilfe in Entwicklungsländern als Hilfe zur Selbsthilfe.

Ergänzend dazu wurde eine Stipendienaktion beschlossen, die qualifizierten Akademikerinnen und Akademikern aus Entwicklungsländern ein Spezialstudium in Österreich und jungen Menschen ein Grundstudium in ihren Heimatländern ermöglichen sollte.

Sie arbeitete in einer Reihe von Gremien mit:

Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für Entwicklungsförderung und Mission (Initiative zur Gründung und Leitung von 1964 bis 1982)

Österreichisches Entwicklungshilfekonzept im Auftrag von Bundeskanzler Bruno Kreisky und 1971 Gründung des Entwicklungspolitischen Beirates

CIDSE (Internationale Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Solidarität)

Justitia et Pax (Österreich) (Aufbau und Leitung von 1969 bis 1986)

Afro-Asiatisches Institut (Mitarbeit ab der Gründung, Einsatz für interreligiösen Dialog)

Herta-Pammer-Preis: Der Preis wurde in Würdigung der Verdienste der Namensgeberin im Bereich der Entwicklungsförderung und Frauenbildung seit 1997 alle zwei Jahre unter dem Motto Frauen fördern Frauen vergeben. Die Ausschreibung erfolgt abwechselnd für Arbeiten aus den Bereichen Bildung, Publizistik und Wissenschaft. Die Summe der vergebenen Preise beträgt 7.000 Euro und wird aus der Aktion Familienfasttag finanziert.

Auszeichnungen und Würdigungen

Großes Ehrenzeichen für Verdienst um die Republik Österreich (1978)

Orden des Hl. Gregorius

Namensgeberin für den Herta-Pammer-Preis (1997)

Namensgeberin für den Herta-Pammer-Weg (Wien, 9. Bezirk, seit 11. Juni 2013)

Publikationen

Die Katholische Frauenbewegung Österreichs – Dokumente und Erinnerungen 1945 bis in die 90er Jahre, Wien 1995.


Eleonora „Nora“ Hiltl (* 21. Juni 1905 in Wien; † 2. Jänner 1979 ebenda) war eine österreichische Lehrerin und Politikerin (ÖVP).

Leben: Eleonora Hiltl – sie wird oft mit ihrem Kosenamen Nora bezeichnet – wurde wie ihre Zwillingsschwester Herta Pammer am 21. Juni 1905 im Wiener Gemeindebezirk Hietzing geboren. Bedingt durch den Beruf ihres Vaters, Oberst der Kavallerie in der Gemeinsamen Armee, musste die Familie anfänglich oft den Wohnort wechseln. Nach Ende des Ersten Weltkriegs ließ sich die Familie in Innsbruck in Tirol nieder, wo Eleonora Hiltl nach der Mittelschule die Reifeprüfung ablegte.

Nach der einjährigen Haushaltsschule der Ursulinen in Innsbruck begann Hiltl an der Musikakademie Wien Musik auf Lehramt zu studieren. Nach der 1928 absolvierten Staatsprüfung für Klavier mit Auszeichnung erwarb sie 1933 die Staatsprüfung für das Lehramt in Musik an Mittelschulen und Lehrerbildungsanstalten.

1933 kehrte sie zunächst an die Haushaltsschule der Ursulinen in Innsbruck zurück, wo sie bis 1935 unterrichtete. Im September 1935 ließ sie sich endgültig in Wien nieder, wo sie begann, an verschiedenen Schulen Musikpädagogik zu unterrichten. Ab September 1939 war sie jedoch ausschließlich am Gymnasium Wenzgasse in Hietzing sowie an der heutigen Berufsschule Mollardgasse in Mariahilf tätig.

Von November 1939 bis April 1940 war Hiltl, die stets gegen das NS-Regime auftrat, in Gestapo-Haft. Sie durfte zwar danach wieder als Lehrerin arbeiten, stand jedoch unter strenger Beobachtung.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs, 1945, gab sie ihre Lehrertätigkeit zugunsten ihres Eintritts in die Politik auf. So zog sie 1945 als Abgeordnete der ÖVP in den Wiener Landtag und Gemeinderat ein. 1946 wurde sie Angestellte im heutigen Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, wo sie das Referat Allgemeine Frauenbildung übernahm. Da ihr die Interessen der Frauen am Herzen lag, gründete sie unter anderem 1946 die einmal wöchentlich erscheinende Zeitschrift Frau von heute, die sie bis 1956, als Chefredakteurin leitete.

1968 ging sie noch einmal als Studentin an die Universität Wien, wo sie begann Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte zu studieren. 1974, im Alter von 69 Jahren, wurde Hiltl Doktor der Philosophie.

Im Juni 1969, nach 24 Jahren als Wiener Landtagsabgeordnete, zog sie als Mitglied in den Bundesrat ein. Diesem gehörte sie jedoch nur eineinhalb Jahre, bis Dezember 1970 an.

Ihr Ur-Ur-Großvater war der Fleischhauer und Bankier Josef Ettenreich, der Lebensretter von Kaiser Franz Joseph I. beim versuchten Attentat auf Kaiser Franz Joseph I. 1853.

Auszeichnungen

Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich

Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien

Benemerenti-Medaille

Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs

Der Nora-Hiltl-Hof in Hietzing trägt den Namen der Politikerin.

Ebenfalls in Hietzing gibt es seit September 2011 den Hiltlweg.


Das Invalidenhaus Wien war eine Versorgungsanstalt für Militärinvaliden in Wien-Landstraße. Es wurde 1787 unter Kaiser Joseph II. eröffnet und 1909 abgebrochen.

Geschichte: Im 16. und 17. Jahrhundert befand sich um die Gegend der heutigen Invalidenstraße und des Bahnhofs Wien-Mitte eine adlige Sommerresidenz mit einer ausgedehnten Gartenanlage, dem Kielmannsegg'schen Garten. Diese wurde im Zuge der Zweiten Türkenbelagerung 1683 vollkommen zerstört. In der Folge wurde an seiner Stelle ein Sommerpalais des Grafen Paar errichtet. Prinz Maximilian von Hannover erwarb das Anwesen im Jahr 1726 und verkaufte es bereits im Jahr darauf an den Erzbischof von Wien, Kardinal Sigismund von Kollonitz. Dieser plante, hier ein Armenhaus einzurichten. Bei der Aufbringung des Kaufpreises von 42.000 Gulden wurde er von Kaiser Karl VI. und anderen vermögenden Wohltätern unterstützt. Nach einigen Um- und Ausbauten wurde das Palais seiner neuen Bestimmung als Armenhaus übergeben: Der Kardinal führte die Armen am 11. März 1727 in einer großen Prozession von ihrer bisherigen Heimstätte im „Münzwardeinhaus“ in Gumpendorf, an das heute noch die Münzwardeingasse erinnert, in das neue Versorgungshaus. Im Inneren befand sich eine dem heiligen Nepomuk geweihte Kapelle, weshalb das Armenhaus auch als „Nepomucenispital“ bekannt war.

Im Zuge der Professionalisierung des Armen- und Krankenwesens unter Kaiser Joseph II. gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden mehrere Großeinrichtungen geschaffen, darunter das Allgemeine Krankenhaus mit dem Narrenturm. Im Jahre 1783 beschloss Joseph II. die Errichtung einer Versorgungsanstalt für Militärinvaliden an der Stelle des Armenhauses. Dieses wurde 1784 geschlossen, die Armen wurden in das neu errichtete Bürgerversorgungshaus in der Währinger Straße transferiert. Das bisherige Armenhaus, ein einstöckiges Gebäude mit sieben Fensterachsen, wurde durch den Baumeister Josef Gerl zu einem zweistöckigen Monumentalbau erweitert, dessen vielachsige Front bis zur heutigen Marxergasse reichte. 1787 waren die Umbauten beendet und die Übersiedlung der Militärinvaliden aus ihrer bisherigen Versorgungsanstalt in der Alservorstadt begann.

Das Invalidenhaus wurde streng militärisch geführt. Ab 1804 befand sich unmittelbar vor der Front des Hauses, an der Stelle des heutigen Bahnhofs Wien Mitte, der Hafen des Wiener Neustädter Kanals, ab 1857 die Verbindungsbahn in Hochlage. Nach den napoleonischen Kriegen wurde bei der Ausgestaltung besonderen Wert auf patriotische Motive gelegt: Am 18. Oktober 1817, zum 4. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig, wurde im großen Saal im ersten Stock, dem „Ehrensaal“, ein Monumentalgemälde „Siegesmeldung in der Schlacht bei Leipzig“ von Johann Peter Krafft angebracht, später gegenüber noch ein zweites Monumentalgemälde Kraffts, der „Sieg bei Aspern“. In diesem Saal wurden auch acht Marmorbüsten österreichischer Feldherren von Josef Klieber aufgestellt (Raimondo Montecuccoli, Ludwig Wilhelm von Baden-Baden, Guido von Starhemberg, Eugen von Savoyen, Ludwig Andreas von Khevenhüller, Leopold von Daun, Gideon Ernst von Laudon und Moritz von Lacy).

1909 wurde das Invalidenhaus aufgelassen und wegen Baufälligkeit abgerissen. Die Insassen wurden in das neue „Kriegsinvalidenhaus“ (siehe auch Invalidenhauskirche) in die Fasangartengasse 101 nach Hietzing übersiedelt. Auch die Gemälde und Büsten kamen dorthin. Bei den Gemälden stellte sich allerdings heraus, dass sie für das neue Invalidenhaus zu groß waren. Sie wurden durch kleinere Kopien ersetzt, die monumentalen Originalgemälde wurden dem Heeresgeschichtlichen Museum Wien zugewiesen, wo sie heute einen Bestandteil der Dauerausstellung im Saal der Revolutionen bilden.

Nach dem Abbruch des Gebäudes wurde das Gelände parzelliert, die Ditscheinergasse und die Grailichgasse wurden neu angelegt. 1911/12 wurden es einheitlich mit fünfgeschossigen großbürgerlichen repräsentativen Zinshäusern verbaut (Invalidenstraße 1 bis 11 und Untere Viaduktgasse 6 bis 16). Diese Zinshäuser in Formen der Wiener Werkstätte mit neoklassizistischen Anklängen sind – ausgenommen die Häuser an der Ecke zur Landstraßer Hauptstraße (Invalidenstraße 11 und Untere Viaduktgasse 16) – weitgehend unverändert erhalten.