Sie bieten auf einen maschinenschriftlichen, signierten Brief des Historikers und Buchhändlers Theodor Toeche-Mittler (1837-1919), seit 1862 Gesellschafter im Verlag seines Großvaters Ernst Siegfried Mittler, bei dem das "Militär-Wochenblatt" erschien.


Datiert Eisenach, den 8. August 1912.


Theodor Toeche-Mittler ist im Eisenacher Adressbuch verzeichnet; dort mit der Anmerkung "wohnt in Berlin" (das Militär-Wochenblatt erschien in Berlin).


Gerichtet an einen Generalmajor, der seine "Verabschiedung von der Redaktion des Militär-Wochenblattes" eingereicht hatte.

Theodor Toeche-Mittler verabschiedet ihn nun mit innigen, blumigen Worten; in den Augen des Empfängers wohl etwas zu überschwänglich, denn die Passage, in der Toeche-Mittler seine Hoffnung auf "lebenslange Verbindung" ausdrückt, hat er mit der Randbemerkung "Verstehe ich nicht!" versehen.


Format: 26,8 x 21,2 cm; ohne Umschlag.


Briefpapier mit interessantem Wasserzeichen ("Schreibmaschinen-Post", mit Abbildung einer Schreibmaschine).


Theodor Toeche-Mittler wurde am 8. September 1837 in Berlin als Sohn des Verlegers Ernst Siegfried Mittler (1785-1870) geboren. Seit 1869 war er Mitglied der königlichen literarischen Sachverständigenkammer. Er starb am 24. November 1919 in Berlin.

Werke u.a.:

Kaiser Heinrich VI., Leipzig, Duncker & Humblot 1867

Die Kaiserproklamation in Versailles am 18. Januar 1871, Berlin, Mittler 1896

Stimmungsgedanken über Raum und Zeit, Berlin, Mittler 1907.


Zustand: Kräftiges Papier gebräunt und fleckig. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: KST 22-04-28


Über das Militär-Wochenblatt (Quelle: wikipedia):

Das Militär-Wochenblatt (anfangs: Militair-Wochenblatt) war eine führende militärische Fachzeitschrift, die von 1816 bis 1943 zweimal wöchentlich, anfangs wöchentlich, in Berlin erschien.

Geschichte: Die Gründung der Zeitschrift erfolgte im Jahre 1816 durch Oberst Rühle von Lilienstern (1780–1847), Chef der Kriegsgeschichtlichen Abteilung des preußischen Generalstabes, und Karl von Decker (1784–1844), Leiter des topographischen Büros des Generalstabes. Die Zeitschrift erhielt vom Kriegsministerium die Erlaubnis, amtliche Erlasse, Verfügungen und Personalnachrichten des preußischen Offizierskorps zu veröffentlichen. Gedruckt wurde das Blatt im Verlag von Ernst Siegfried Mittler (1785–1870). Die Zeitschrift hatte einen großen Leserkreis. Sie sollte die Armeeangehörigen informieren und sie animieren, sich mit Militärgeschichte zu beschäftigen.

Im Jahre 1824 übernahm der Generalstab selbst die Leitung der Zeitschrift, wodurch sie zu einem amtlichen Organ der preußischen Armee wurde. Dieser Schritt erfolgte aufgrund einer Polemik, welche im Militär-Wochenblatt erschienen war. Der Generalstab sah in dem Journal jedoch auch eine willkommene Möglichkeit, „schnell und entscheidend auf den Geist der Offiziere und dadurch auf die Armee zu wirken“ (General Müffling, 1824). Neben den amtlichen Nachrichten konzentrierte sich das Hauptaugenmerk der Autoren auf die zeitgenössische Entwicklung des Militärwesens. Die Aufgabe der Zeitschrift bestand offiziell darin, „durch eine zweckmäßige Auswahl von Aufsätzen zur wahren Ausbildung des jüngeren Teils der Offiziere der Armee beizutragen.“

Wissenschaftliche Arbeiten erschienen ab 1843, nach der Lockerung der Zensurbestimmungen, nur noch in den „Beiheften zum Militär-Wochenblatt“. Ab 1848 entfiel die Zensur vollkommen, doch das Kriegsministerium war noch immer besorgt um die Wahrung von Dienstgeheimnissen und erließ deshalb Vorschriften für die Veröffentlichung von militärischen Aufsätzen. Das Militär-Wochenblatt gliederte sich zu diesem Zeitpunkt in einen amtlichen Teil mit Personalnachrichten und einen nicht amtlichen Teil mit Rezensionen. Diese Unterteilung änderte sich ab 1861 unter der Regierung Wilhelms I., welcher wünschte, dass das Journal wieder eher den Charakter einer militärischen Fachzeitschrift erhalten solle. Vom 1. April 1867 wurden sämtliche amtlichen Mitteilungen im "Armee-Verordnungsblatt" veröffentlicht. Das Militär-Wochenblatt wurde jedoch wieder eine öffentliche Zeitschrift. Die Leitung wurde einem inaktiven Offizier übertragen, der vom Kriegsministerium und dem Generalstab unterstützt wurde. Die Aufsätze und Beiträge wurden von Offizieren eingeschickt und nach eingehender Prüfung veröffentlicht.

Während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 erschien täglich eine Ausgabe mit den aktuellen Kriegsberichten. Eine weitere Beilage war ab 1883 die „Militär-Literatur-Zeitung“, die Rezensionen, Annotationen und Literaturankündigungen enthielt. Auch während des Ersten Weltkrieges erschien die Zeitschrift dreimal wöchentlich mit Nachrichten vom Kriegsverlauf und personellen Veränderungen innerhalb der Armee. Nach dem Krieg erschien die Zeitschrift ab 1919 unter dem Titel „Unabhängige Zeitschrift für die deutsche Wehrmacht“ und versuchte inhaltlich die Erfahrungen des Weltkrieges zu verarbeiten. In den 30er Jahren verlor sie aber gegenüber anderen militärischen Publikationen, wie z. B. der Militärwissenschaftlichen Rundschau, an Bedeutung. Bis zu ihrer Einstellung im Jahre 1942 blieb sie jedoch offiziöses Organ der Wehrmachtsführung.

Schriftleiter/Chefredakteure (Auswahl)

1823–1850: Johann Christian August Wagner

1850–1855: Eduard von Fransecky

1855–1861: Karl Rudolf von Ollech

1861–1862: Gustav von Stiehle

1862–1864: Petersen

1864–1865: von Quistorp

1865–1867: Julius von Verdy du Vernois

1867–1873: Adolf Borbstaedt

1873–1880: August von Witzleben

1880–1889: Heinrich von Löbell

1889–1899: Eggert Ludwig von Estorff

1899–1913: Guido von Frobel

1913–1919: Bodo von Scriba

1919–1934: Constantin von Altrock

1934–1942: Georg Wetzell