BINDAN-GS Hautleim - Farbe: kristallin 

versch. Größen - Bindulin Glutinleim

Hautleim (Glutinleim)
330 Bloom / 120 Millipoises *

lösemittelfrei, (VOC-frei), biologisch, zu 100 % abbaubar und
der Kontakt mit Lebensmitteln ist absolut unproblematisch

ohne Konservierungsmittel • ohne Isothiazolinone



BINDAN-GS Hautleim ist ein hoch qualitativer und der meistverkaufte Glutinleim, er wird kristallin
(gemahlen) geliefert.

Glutinleime werden seit tausenden von Jahren verwendet, sind nachhaltig (hergestellt aus
tierischen Nebenprodukten) sowie einfach und schnell zu verarbeiten.

Glutinleime sind lösemittelfrei (VOC-frei), biologisch, zu 100 % abbaubar und der Kontakt mit
Lebensmitteln ist absolut unproblematisch wie auch das Beizen oder Lackieren der Werkstücke /
Furnierflächen.

Aufgrund der pH-Neutralität ergeben sich bei richtiger Anwendung keine Verfärbungen, auch nicht
bei problematischen Hölzern (z.B. Eiche, Akazie) oder empfindlichen Hölzern (z.B. Ahorn).
BINDAN-GS Hautleim zieht durch Schrumpfen das Holz zusammen.

Ausgehärteter Leim lässt sich hervorragend schleifen und hat keinerlei Einschränkungen beim
Beizen, Lackieren oder Ölen des Holzes. Die Verleimungen sind starr/hart, die Leimfuge ist
bernsteinfarben.

Eingesetzt wird BINDAN-GS Hautleim für ALLE Verleimungen, vorrangig bei:

 Holz, Papier, Leder und viele weitere Materialien
 perfekt für lose Tisch- oder Stuhlbeine
 Restaurationen, reversiblen Verklebungen, althergebrachten Arbeitsweisen

Technische Daten:

 sehr elastisch
 höhere Klebkraft als bei normalen Hautleim
 Glutin-/Protein-/Collagen-Anteil: min. 80 %
 Gallertfestigkeit: 310 - 350 Bloomgramm
 Durchschnittliche Molekülmasse ~100.000
 Viskosität: min. 120 Millipoises
 pH-Wert der Mischung: 5,5 - 7,5 (neutral)
 Rest-Asche-Anteil: max. 4,5 %
 Restfeuchtigkeit bei Auslieferung: ∼ 10 - 14 %
 Fettgehalt: max. 1 %

Untersucht nach DIN EN ISO 9665

Verarbeitungshinweise:

1. Leim quellen lassen:

Das Granulat/Pulver in ein rostfreies Behältnis (Glas, Kunststoff, Edelstahl) geben und dem
trockenen Leim kaltes Wasser (20°C) zugeben. Das Wasser muss den Leim komplett bedecken.
Destilliertes oder demineralisiertes Wasser verwenden, um die Bakterienbelastung gering zu
halten.

Quellzeit 1 – 3 Stunden

Empfohlenes Mischungsverhältnis zum Quellen:

1 Gewichtsteil Hautleim mit 3 Gewichtsteilen Wasser

für 100g: 25 g Leim mit 75 g Wasser

für 400g: 100 g Leim mit 300 g Wasser

für 500g: 125 g Leim mit 375 g Wasser

für 1 kg: 250 g Leim mit 750 g Wasser

für 4 kg: 1 kg Leim mit 3 kg Wasser

Gequollener Leim sollte keinesfalls länger als 36 Stunden bis zur Aktivierung stehen.

Verarbeitung in einem Rührwerk (industrielle Verarbeitung):

Das Quellen kann durch mechanische Arbeit (Rührwerk) und warmes Wasser beschleunigt
werden. Der trockene Leim wird dem Wasser beim Rühren langsam zugegeben.
Bei schnelldrehenden Rührwerken kann die Rührzeit (Einweichzeit) auf min. 1/2 Stunde reduziert
werden.

2. Erwärmen (schmelzen bzw. aktivieren):

Schonend im Wasserbad erwärmen auf min. +30°C bis max. +60°C. (Keinesfalls über +65°C)
Durch das Erwärmen wird der Zellstoff gelöst. Das erwärmte Material unter leichtem Rühren
homogenisieren.

3. Abkühlphase:

Die Mischung über Nacht gut verschlossen im Kühlschrank (Gemüsefach) lagern, das Material
geliert wieder vollständig.

4. Leim zur Verarbeitung erwärmen:

Verarbeitungstemperatur des Leims ist etwas über +50°C.
Beim ersten Erwärmen die auf dem Leim entstehende Haut entfernen.

5. Der Leim ist nun einsatzbereit:

Empfohlene Warmhaltevorrichtung ist ein Babyflaschenwärmer, dazu können für den Leim
Konservengläser verwendet werden.

6. Nach Beendigung der Arbeit den Leim wieder gut verschließen und kühl lagern:

Empfehlung: im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren.

7. Für eine erneute Verwendung den Leim wieder erwärmen.

Ab dem 2. Erwärmen ist eine 'Geruchsbelästigung' nicht mehr zu erwarten. Dies kann so oft
wiederholt werden bis der Leim aufgebraucht ist.

Allgemeine Hinweise zur Verleimung:

Anwendung:

Empfohlene Verarbeitungstemperatur: +50°C
Wie bei einem Weißleim empfehlen wir einen beidseitigen Leimauftrag, um die Benetzung zu
gewährleisten.
Um das Holz richtig zu benetzen, darf der Leim nicht zu dickflüssig sein.

Viskosität verringern:

Durch Zugabe von etwas Wasser wird der Leim dünnflüssiger.

Viskosität erhöhen:

Erwärmung über längere Zeit lässt das Wasser verdunsten, der Leim wird dicker.

Achtung:

Auch Holz und Werkzeug vor der Verleimung gleichmäßig erwärmen, Heißluftföhn, Heizdecke
oder Heißpresse verwenden. Beste Ergebnisse werden erzielt, wenn das Holz und das Werkzeug
ebenfalls eine Temperatur von +50°C aufweisen. Insbesondere das Holz darf nicht zu kalt sein,
der Leim geliert sonst ohne eine Verbindung aufzubauen.

Keinen normalen metallgebundenen Pinsel verwenden. Edelstahl, Kunststoff oder schnurgebundene Pinsel verwenden.

Pressen/Zwingen/Spannen:

Vor dem Verpressen das Holz und den Leim, nicht abkühlen lassen.

Ähnlich wie bei Weißleim sollen entlang der Leimfuge kleine Leimperlen austreten, dies zeigt an,
dass hier die korrekte Menge Leim verwendet wurde.

Überschüssiger Leim kann sofort oder auch später mit heißem Wasser (nassen Lappen) entfernt
werden, nach endgültiger Aushärtung nur noch mechanisch.

Bereits die erkaltete Leimfuge hat aufgrund der extrem hohen Anfangshaftung eine Festigkeit,
die bei Weißleimen erst nach Stunden erreicht wird.

Ist der Leim nach einigen Tagen getrocknet, ist die überragende Festigkeit gegeben, trotzdem
bleibt die Leimfuge wie auch das Holz restelastisch.

Die zu verflüchtigenden Bestandteile (das Wasser) müssen zunächst von der Leimfuge in das Holz
abwandern. Erst wenn das Wasser/die Feuchtigkeit das Holz restlos verlassen hat, ist auch diese
Verleimung - ähnlich wie bei Weißleimen - endgültig abgeschlossen.

Besondere Hinweise:

Keinesfalls eine 'neue' Mischung mit einer 'alten' Mischung zusammenbringen/vermischen.
Es ist auf Sauberkeit zu achten, keine Fremdstoffe, Staub, Späne, o.ä. in den Leim bringen.
Gefäße vor einer erneuten Verwendung reinigen und desinfizieren (z.B. mit SPIRITUS).
Material (Mischung) ist in Lösung befindliche Gelatine (Proteine) diese sind ein guter Nährboden
für Bakterien, Viren, Sporen und Pilze. Vorgenannte Mikroorganismen können, wenn die Gelatine
zu lange in Lösung steht, die hervorragenden Eigenschaften zerstören und die Verleimungen
werden ggf. nicht den Erwartungen entsprechen. Umgekippter Leim ist auch durch zunehmend
strengen Geruch zu identifizieren.

Lagerung:

Wenn man Glutinleime im Rohzustand im ungeöffneten Originalgebinde kühl, trocken und dunkel
(ohne Sonneneinstrahlung) lagert, ist die Haltbarkeit nahezu unbegrenzt.


Reversibilität - Wiederauflösen einer Verleimung:

Den Verleimungen muss Feuchtigkeit und Wärme zugeführt werden, wie kommt auf die Art der
Anwendung an.
Bei Furnieren oder kleineren Verleimungen Wasser aufpinseln oder einen nassen Lappen auf die
Stelle legen und die Stelle mit einem Föhn oder einem Bügeleisen (nicht zu heiß, 50°C reicht aus)
erwärmen.
Bei tieferen Verleimungen (Nut und Feder, gezinkt oder Zapfen, allgemein Vollholz) muss man die
Verleimung in einem warmen Wasserbad für eine Dreiviertelstunde auflösen.

Vor einer erneuten Verleimung mit einem Warmleim sollte das Werkstück trocken sein und die
Oberflächen aufgeraut.

* Begriffsbestimmung zu den technischen Daten:

Hinweis: Die angegebenen Bloomzahlen und Millipoiseswerte gelten nur zur Orientierung bzw. zur
Vergleichbarkeit der Leimeigenschaften.

Zur Herstellung des verarbeitungsfertigen Leims werden Mischungen wesentlich höherer
Konzentration verwendet als die nachfolgend genannten.

Bloom:

Gibt Aussage über die Gallertfestigkeit des Klebstoffs.

Allgemein gilt:
Je höher ein Bloomwert ist, desto schneller, härter und temperaturbeständiger ist die Verklebung.
Je höher ein Bloomwert ist, desto höher sind die Schmelz- und Gelierpunkte seines Gels und
desto kürzer sind seine Gelierzeiten.

Bloom oder auch Bloomgramm wird gemessen indem eine 6,6%ige Lösung 17 Stunden lang bei
10°C erstarrt und in diese ein Stempel gedrückt wird.

Millipoises:

Gibt Aussage über die Viskosität des Klebstoffs.

Allgemein gilt:
Je niedriger die Viskosität, desto besser ist die Benetzung des Klebstoffs auf der Oberfläche.

Die Viskosität wird gemessen mit einer 10%igen Lösung bei 60°C.