CAST AWAY - Verschollen
Als Controller der Transportfirma FedEx sorgt
Chuck Noland (Tom Hanks) dafür, dass der weltweite
Zustellbetrieb reibungslos funktioniert. Entsprechend häufig ist
er in alle Ecken der Erde unterwegs.
Auf einer dieser Dienstreisen
stürzt die Frachtmaschine mit Noland an Bord
mitten über dem Pazifik während eines Unwetters
ab. Mit letzter Kraft schleppt er sich auf ein
entlegenes Eiland. Doch seine Freude, die
Katastrophe überstanden zu haben, währt nur
kurz: Noland ist der einzige Überlebende, und
die Insel, auf die er sich gerettet hat,
unbewohnt...
Nach der kongenialen
Kooperation bei dem Kassenhit 'Forrest Gump'
gelingt Hollywoods Dreamteam Tom Hanks und
Robert Zemeckis erneut der große Wurf. Die
moderne Variante einer klassischen Robinsonade,
die mit erstaunlich wenigen, aber gut gesetzten
Spezialeffekten auskommt, erweist sich schnell
als brillante One-Man-Show des zweifachen
Oscar-Preisträgers Tom Hanks, der für diesen
Part 55 Pfund abnahm. Der handwerklich perfekt
umgesetzte, zivilisationskritische Abenteuerfilm
hat den Platz an der Sonne im Spaziergang
erobert.
CATCH ME IF YOU CAN
Inspiriert wurde der Film
durch die wahre Geschichte von Frank Abagnale Jr. (Leonardo Di
Caprio), eines reif wirkenden Teenagers, der die 60er-Jahre als
etwas ungewöhnlicher Hochstapler verbringt: Er gibt sich für
einen Piloten aus, um in den Genuss von Freiflügen zu kommen,
arbeitet für einige Zeit als Leiter einer Unfallstation und
besteht nach einem nur zweiwöchigen Jurastudium sogar das
Staatsexamen -- während er nebenbei mit gefälschten Schecks
handelt.
Nachdem Franks illegale Einnahmen die
4-Millionen-Dollar-Grenze überschreiten, wird der FBI-Agent Hanratty (Tom Hanks) auf ihn angesetzt, ein Arbeitstier, das eine
Beziehung mit seinem Opfer eingeht (der Junge ruft ihn brav jede
Weihnachten an, um ihn auf dem Laufenden zu halten).
Catch Me If You Can hat die übliche
Spielberg'sche Laufzeit (zwei Stunden und 20 Minuten) und kann mit
großen Stars aufwarten, die man sonst nur in kolossalen
Monumentalfilmen findet. Catch Me If You Can ist eine
forsch-fröhlichen Charakterstudie, die einen taktvollen Schuss
Melancholie zwischen der ganzen im Grunde harmlosen Kriminalität
aufweist. DiCaprio liefert hier seine bisher beste
schauspielerische Leistung als zwanghafter Imitator, der seine
etwas unscheinbare Präsenz nutzt, um mühelos in seine
verschiedenen Rollen zu schlüpfen.
Spielbergs typisches
Vater-und-Sohn-Thema wird feinfühlig dargestellt von DiCaprio und
seinem tatsächlichen Vater (Christopher Walken) sowie seinen
diversen Ersatzvätern. Es macht richtig Spaß zu sehen, dass
Spielberg leichte Unterhaltung bieten kann, ohne auf Tiefgründigkeit
zu verzichten. James Bond und alte Flash-Comics, flotte,
intelligente Sprüche sowie der fantastische Mod-Look sorgen für
das pastellfarbene 60er-Jahre-Ambiente. Und begleitet wird Catch
Me If You Can vom spritzigsten John-Williams-Soundtrack seit
Jahrzehnten.