Sie bieten auf einen eigenhändigen, signierten Brief der Kunstmalerin Wisa von Westphalen (1910-1993).


Datiert Helmern über Peckelsheim, den 9. August 1949.


Gerichtet an Hella von Oeynhausen, geb. von Oven (* 15. Dezember 1905 in Görlitz) auf Gut Reelsen (Bad Driburg).


Beileidsbrief zum Tod ihres Mannes, des Forstassessors und Oberleutnants Falk-Arnd von Oeynhausen (* 17. Februar 1914 in Berlin als Sohn des Gutsbesitzers, Majors und Forst-Assessors Falk-Arnd von Oeynhausen, 1883-1954, und der Louise, geb. Jackstein, 1883-1959, gest. am 31. Juli 1949 in Detmold nach einem Reitunfall). Die Heirat fand am 16. Januar 1943 in Berlin statt.


"Ich weiß daß jedes Wort zu schwach ist, um Dir auch nur ein bißchen Trost zu geben, aber ich möchte Dir doch sagen wie von Herzen Wilhelm und ich mit Dir empfinden. [...] In tiefster Teilnahme küßt Dir Wilhelm die Hand und grüßt Dich Deine Aloysia Westphalen." -- Wisa von Westphalen hieß eigentlich Aloysia.


Von der Empfämgerin wurde der Name der Verfasserin mit Rotstift notiert.


Umfang: 2 S. (21 x 15,3 cm; ohne Umschlag).


Zustand: Papier leicht gebräunt; guter Zustand. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: Oeynbeige, Kondolenz


Über Wisa von Westphalen (Quelle: wikipedia):

Wisa von Westphalen (* 12. Oktober 1910 in Helmern als Baroness Aloysia Jenny Maria Wilhelmine von Spiegel zu Peckelsheim; † 16. Januar 1993 ebenda; bürgerlich Aloysia Gräfin von Westphalen zu Fürstenberg) war eine deutsche Kunstmalerin. Bekannt wurde sie vor allem als Porträt- und Landschaftsmalerin.

Leben

Familie: Wisa von Westphalen wurde 1910 als ältestes Kind des Landrats und Erbmarschalls Joseph Raban Georg Karl Freiherr von Spiegel zu Peckelsheim (1878–1949) und Gertrut von Amelunxen (1887–1957) geboren. Aufgewachsen ist sie auf dem Rittergut ihrer Eltern in Helmern.

Mit 13 Jahren kam sie auf ein Internat in Holland. Nach dem Schulabschluss 1929 verbrachte sie eine Zeit bei ihrer Tante, der Äbtissin Maria Anna Benedicta von Spiegel, in der Benediktinerinnenabtei St. Walburg zu Eichstätt. Danach zog sie für ein paar Jahre zu schlesischen Verwandten auf den Gutshof Pannwitz (heute Pannowicze) nahe Breslau, dort beschäftigte sie sich mit der Landwirtschaft. Durch Adoption war dieser Besitz Wisa von Westphalen zugefallen.

Seit 1929 trug sie daher den Namen ihrer Adoptivtante: Gräfin von Bocholtz-Asseburg.

1945 heiratete sie den Kaufmann Karl Wilhelm Clemens Joseph Reichsgraf von Westphalen zu Fürstenberg (1907–1982). Der Ehe entstammen zwei Söhne, Raban (* 1945) und Benedikt (* 1950). Mit ihrer Familie lebte sie auf der „Gipsmühle“, dem Besitz ihres Vaters – nahe dem elterlichen Geburtshaus in Helmern. Hier hatte sich die Malerin ein Atelier eingerichtet und bis wenige Monate vor ihrem Tod 1993 gearbeitet.

Künstlerischer Werdegang: Von 1935 bis 1943 studierte sie Malerei in München bei Petro Kálmán, Carl Hans Schrader-Velgen und Carl Otto Müller. Der ungarische Maler Petro Kálmán lehrte sie den Umgang mit dem Porträt, den Menschen in Ruhestellung. Professor Schrader-Velgen hingegen legte auf die Bewegung, den Menschen in der Natur, Wert, woraus die spätere Vorliebe für die Landschaft resultierte. Möglicherweise wurde so auch der Grundstein für die Tierstudien gelegt.

Von ihrem dritten Lehrer Müller wurde sie noch einmal in der Landschaftsdarstellung unterwiesen; gleichzeitig aber setzte sie sich mit der Gestalt und malerischen Wiedergabe von Blumenmotiven auseinander.

Diese drei Hauptmotive: Landschaft, Blumen und das Porträt begleiteten die Malerin während ihrer gesamten Entwicklung, allerdings nicht mit gleichbleibender Intensität. Sicherlich hat dabei auch der damalige Zeitgeist auf die Motivwahl eine Rolle gespielt. Auch bei der Darstellungsweise sind Vorbilder der Künstlerin erkennbar. Betrachtet man die Porträts, welche sie zu Studienzeiten und auch später angefertigt hat, sind Parallelen zu Wilhelm Leibl erkennbar, vor allem zu dessen frühen Werken. Der leicht flächig aufgetragene Strich, der gut erkennbar ist, ohne die Kontur des Gesichtes aufzulösen, ist ein Merkmal, das sich auch in ihren Arbeiten findet. Ebenso gestaltet sie den Lichteinfall sehr ähnlich wie Leibl, indem sie eine Gesichtshälfte beleuchtet, die andere im Schatten lässt. Diese Tendenz erscheint angesichts der Tatsache, dass Petro Kálmán Meisterschüler Leibls war, nicht zufällig. Erst wesentlich später und weniger ausgeprägt schlägt sich die Vorliebe der Malerin für Emil Nolde nieder. Dessen farblicher Ausdruck von Gefühlen und Stimmungen in Landschaftsbildern übernahm sie. Die expressive, stark psychologische Farbgebung Noldes ist in manchen ihrer Arbeiten wiederzufinden, meistens jedoch wesentlich realistischer und entspannter.

Im Laufe ihrer Studienzeit hat sie sich fast ausschließlich mit dem Ölbild auf Leinwand oder auf dünnen Holztafeln auseinandergesetzt. Mit dem Erarbeiten weiterer Techniken werden diese Arten des Ölbildes immer weiter zurückgedrängt, bis sie fast nur noch bei Porträts und manchen Blumenbildern Anwendung finden. Das Aquarell, das anfänglich noch eher die Stelle eines Hilfsmittels in der Mischtechnik einnahm, verselbständigt sich im Laufe der Jahre. Zuletzt stellt es einen Großteil der Arbeiten.

Ab den 1970er Jahren entstanden zudem auch einige Werke in Monotypie, diese Technik hatte sie von Franz Sales Gebhardt-Westerbuchberg übernommen. Die Arbeiten sind zum Teil farbbeschränkt gestaltet. So werden oft nur drei bis vier Farben benutzt, diese dann aber fein nuanciert. Die Farbe des Untergrundes, meist ein gedämpftes Weiß, wird miteinbezogen – die Helligkeit des Grundes als lichtgebendes Element gebraucht. Freie Flächen bleiben leuchtend stehen. Durch die auf diese Weise entstehenden Helligkeitskontraste erscheinen die Bilder sehr plastisch.

Bemerkenswert sind die thematische Vielfalt und die unterschiedlichen Handhabungen der Malerin.

Wisa von Westphalen hatte zahlreiche Ausstellungen u. a. Galerie der Künstler und Haus der Deutschen Kunst in München oder Freie Künstlergemeinschaft Schanze in Münster. Zudem in Darmstadt, Stuttgart, Hofgeismar und Warburg. Sowie Einzelausstellungen in Höxter, New York, Düsseldorf, Wiesbaden, Karlsruhe, Bad Krozingen, Bremen, Münster, Bielefeld, Kassel, Gütersloh, Traben-Trarbach, Saarbrücken, Willebadessen und Kronberg im Taunus. Des Weiteren hatte sie von 1967 bis 1977 auch regelmäßig Ausstellungen in den Staatsbädern, Bad Salzuflen, Bad Oeynhausen und Bad Nauheim.

Während der weltweiten Reisen fertigte sie Studien an – diese Arbeiten geben Eindrücke und Erlebnisse wieder – viele Landschaftsbilder, Porträts und Stillleben entstanden daraus später in ihrem Atelier auf der „Gipsmühle“ in Helmern.

Heute sind ihre Bilder in einer Reihe kirchlicher sowie staatlicher Einrichtungen, u. a. der Abtei Siegburg, oder der Universität Hannover und in verschiedenen Museen wie z. B. dem Stadtmuseum Warburg, öffentlich ausgestellt. Das Hochstift Paderborn verfügt über ca. 30 Arbeiten, die als Dauerausstellung in der Landvolkshochschule Hardehausen-Scherfede zu sehen sind. In der Burg Großbodungen und in der Kemenate Großbodungen waren weitere ca. 80 Arbeiten Westphalens bis Ende Juni 2018 ständig ausgestellt. Viele Arbeiten befinden sich auch in Privatbesitz, ein Werkverzeichnis ist dokumentiert.Die Gemeinde Willebadessen-Helmern ließ 2018 durch den bekannten Bildhauer Raphael Strauch eine Gedenktafel für die Künstlerin unweit ihres Geburtshauses errichten. Am 22. Juni 2018 wurde die Gedenktafel, ein in Epoxidharz gegossenes Selbstporträt, der Öffentlichkeit übergeben.

Werke (Auswahl)

Alte Bäuerin am Spinnrad. Bild Nr. 6. Öl (1940)

Strickende Frau. Öl (60 × 50, um 1941)

Herbstliche Landschaft. Bild Nr. 24. Öl (25,5 × 35,5, 1943)

Sonnige Heide mit Stall (Wilsede). Öl (60 × 50, 1949)

Schwalenberg mit der Burg. Öl (32 × 38,5, 1950)

Anemonen. Öl (61 × 51, 1965/70)

Magnolien. Öl (90 × 60, 1965/70)

Selbstporträt. Öl (60 × 70, 1967)

Grau du Roi. Aquarell (24 × 17, 1968)

Uhu. Monotypie (60 × 80, 1970)

Magnolienzweig. Aquarell (60 × 80, 1972)

Blüten auf blauen Grund. Öl (60 × 80, 1972)

Haus auf den Hebriden. Mischtechnik (40 × 50, 1973)

Hochmoor im Solling. Mischtechnik (60 × 80, 1975)

Weide am Wasser. Aquarell (50 × 70, 1976)

Ausstellungen (Auswahl)

Einzelausstellungen

1947–1969: Höxter, Kunstkabinett Henze

1961: München, Galerie Malura

1967: New York, Chodroff-Galeries

1967/1969/1971/1974/1977: Staatsbad Bad Salzuflen, Wandelhalle

1968/1970/1975: Staatsbad Bad Oeynhausen, Wandelhalle

1969/1971: Staatsbad Bad Nauheim, Ausstellungsräume im Kurbad

1970: Düsseldorf, Galerie May

1970: Wiesbaden, Galerie Dahms

1970: Karlsruhe, Heinrich-Hertz-Haus

1970: Bad Krozingen, Kurhaus

1971: Bremen, Godenwind

1973/1976: Galerie Münster

1973: Bielefeld, Kunstkabinett Fischer

1975: Kassel, Kleine Galerie

1976: Gütersloh, Galerie Friedmann

1979: Atelierausstellung in der Gipsmühle

1982: Traben-Trarbach, Brückentorgalerie

1983: Atelierausstellung in der Gipsmühle

1983/1989: Saarbrücken, Galerie Neuheisel

1986: Willebadessen, Europäischer Skulpturenpark

1987: Kronberg, Receptur

1990: Höxter, Goldschmiede Dött

2016: Warburg, Landvolkshochschule Hardehausen

2018: Willebadessen, Schloss Willebadessen

Kollektivausstellungen

1943: München, Berufsverband Münchner Künstler

1960: Münster, Freie Künstlergemeinschaft Schanze

1960–1965: Kunstkreis Lippe-Ravensberg

1965/1966: München, Haus der Deutschen Kunst

1968: Darmstadt, Internationale Künstler sehen Tier und Jagd

1969: Stuttgart, Deutsche Maler sehen die Provence

1974: Hofgeismar, Kunstkreis

1980: Warburg, Ausstellung zu Ehren des Malers Hans Kohlschein

Reisen

1929/1939: Italien

1939/1971/1975/1984: Norwegen / Spitzbergen

1951/1955/1968/1974: Südfrankreich / Provence

1952/1958: Tessin

1952/1970/1979: Spanien / Andalusien

1956/1985: Ägypten

1959: Vorderer Orient

1960/1973: England / Nord- und Mittelengland

1962/1984: Süditalien

1962/1972/1988: Ägäis / Kreta

1963/1972/1986: Frankreich / Normandie, Bretagne, Périgord

1964/1982/1986/1988: Jugoslawien / Griechenland

1967/1968/1969/1980/1986/1990: Nordafrika, Ostafrika, Südafrika

1980: Brasilien, Karibik, Irland

1983: Jordanien, Israel

1983: Moskau, Leningrad

1985: Kolumbien, Ecuador, Galapagos

1988: Feuerland, Patagonien, Osterinseln

1989: Indonesien, Sumatra, Java