Sie bieten auf eine eigenhändig signierte Bleistift-Zeichnung (Bremen 1852) der Malerin Louise Kugler (1811-1884).


Motiv: Porträt ihrer Nichte Margaretha Kugler (1834-1862), die 1854 den Schriftsteller und Nobelpreisträger Paul Heyse (1830-1914) heiraten sollte.


Louise Kugler war eine Schwester des Historikers Franz Kugler (1811-1884); Margaretha Kugler war seine Tochter.


Montiert auf ein (beschnittenes) Trägerpapier.


Rückseitig montiert ein signiertes Albumblatt von Louise Kugler anlässlich der Silbernen Hochzeit ihrer Schwester Clara Emilie Wulsten, geb. Kugler (1802-1872) am 8. Oktober 1852. Diese war die Ehefrau des Geheimen Regierungsrats Heinrich Benedict Theodor Wulsten (geb. um 1800, gest. 1879).


Das Porträt (14,5 x 11,3 cm) sigiert und datiert "Louise Kugler Bremen 1852."


Transkription des Albumblatts (13,3 x 21,2 cm) von Louise Kugler (es handelt sich um ein Gedicht von Wilhelm Wackernagel):

"Wenn der Osten schon sich röthet

Steht im Westen noch der Mond,

Mitten inne singt's und flötet's,

Weil sich's da zu singen lohnt.


Froh so fest in Eurem Innern

Schauet vorwärts u. zurück,

Zwischen Hoffen u. Erinnern

Mitten inne liegt das Glück!

Geschrieben, mit tausend Glückwünschen im Herzen, von Eurer treuen Schwester Louise zum 8. October 1852."


Über das "Silberne" Hochzeitspaar, an das das Albumblatt gerichtet ist:


-Clara Emilie Wulsten, geb. Kugler, geb. 1802 als Tochter des Stettiner Kaufmanns, Stadtrats und Konsuls Johann Georg Emmanuel Kugler (1777-1843) und der Predigertochter Sophie Dorothea Eleonora, geb. Sternberg (1781-1854), gest. 1872, Schwester von Franz und Louise Kugler

-Heinrich Benedict Theodor Wulsten, zum Zeitpunkt der Hochzeit 1827 Assessor bei der Generalkommission zu Pommern und späterer Geheimer Regierungsrat, geb. um 1800 in Stettin als Sohn des 1807 verstorbenen Stettiner Bürgermeisters (Amtszeit 1804-1807) Karl Friedrich Wulsten und der Dorothea Luise, geb. Wilde, gest. 1879.

Die Hochzeit fand am 8. Oktober 1827 in Stettin statt.


Zustand: Papier leicht gebräunt und etwas fleckig; Trägerpapier brüchig. Bitte beachten Sie auch die Bilder!



Über Louise Kugler, ihren Vater Franz Kugler sowie Paul Heyse (Quelle: wikipedia):

Charlotte Louise Kugler, (auch Luise Kugler), (* 10. Oktober 1811 in Stettin; † 6. September 1884 in Bremen) war eine deutsche Malerin.

Biografie: Kugler war die Tochter des Stettiner Kaufmanns, Stadtrats und Konsuls Johann Georg Emmanuel Kugler (1777–1843) und der Predigertochter Sophie Dorothea Eleonora, geb. Sternberg (1781–1854). Der Kunsthistoriker und Schriftsteller Franz Kugler (1808–1858) und Adolph Julius Kugler (* 1804) waren ihre Brüder. Das gastfreundliche Elternhaus war künstlerisch vielseitig orientiert.

Sie und ihr Bruder Franz erhielten in Stettin Kunstunterricht. Beide zogen nach Berlin. Hier wurde sie Schülerin von Carl Joseph Begas, der Professor der Preußischen Akademie der Künste war. Sie erlernte vor allem das Porträtieren, später wandte sie sich den Illustrationen und der Blumenmalerei zu. Ab 1843 wohnte sie mit ihrer Mutter in Berlin in der Nähe ihres Bruders, der inzwischen Professor geworden war. In dieser Zeit entstand ein Porträtalbum. 1847 entstand der Morgenländische Mythus, 15 Blätter mit Gedichten und Illustrationen, die in den Besitz der Großherzogin von Mecklenburg kamen.

1849 zog sie mit ihrer Mutter nach Bremen. Sie war dann bis 1863 als Hausdame beim Kaufmann Adolf Meyer tätig. Danach zog sie zu Verwandten nach München, kehrte aber im selben Jahr wieder nach Bremen zurück. Das Spruchbuch ohne Illustrationen von 1863 wurde fünf Mal aufgelegt.

1866 erschien das schon in Berlin konzipierte Album Regen und Sonnenschein und 1872 das Werk Die vier Jahreszeiten. In Bremen war sie mit der Malerin Amalie Murtfeldt eng befreundet. Im Focke-Museum befindet sich ein Porträt von ihr.


Franz Theodor Kugler (* 18. Januar 1808 in Stettin; † 18. März 1858 in Berlin) war ein deutscher Historiker, Kunsthistoriker und Schriftsteller.

Leben: Kugler war das dritte Kind des Kaufmanns, Konsuls und Stadtrats Johann Georg Emanuel Kugler und dessen Ehefrau, der Predigertochter Sophie Dorothea Eleonora, geb. Sternberg. Die Malerin Louise Kugler war seine Schwester. Er wuchs in Stettin auf, wo er das Marienstiftsgymnasium besuchte. Anschließend studierte er in Berlin. 1830 erschien sein Skizzenbuch und darin das bis heute bekannte, volksliedhafte Lied An der Saale hellem Strande und als Erstdruck Albert von Schlippenbachs Gedicht Ein Heller und ein Batzen mit einer Eigenkomposition Kuglers, die heute vergessen ist. 1831 wurde er im Fach Kunstgeschichte promoviert. 1833 heiratete er Clara Hitzig, die Tochter des Schriftstellers Julius Eduard Hitzig.

Kugler war seit 1833 Dozent und wurde 1835 ordentlicher Professor für Kunstgeschichte an der Berliner Akademie der Künste. Jakob Burckhardt besuchte seine Vorlesungen und befreundete sich mit Kugler. Später übertrug er Burckhardt die Neubearbeitung seiner Werke «Handbuch der Geschichte der Malerei» und das einbändige «Handbuch der Kunstgeschichte».

In den Jahren 1835 und 1838 unternahm er zusammen mit Franz von Gaudy ausgedehnte Reisen in Italien, wo er Kunstwerke besichtigte. Später schlug er eine Beamtenlaufbahn ein: Er wurde 1843 Kunstreferent im preußischen Kultusministerium.

1840 verfasste Kugler seine Geschichte Friedrichs des Großen mit einer ausführlichen, einfühlsamen Darstellung der Brechung der Persönlichkeit Friedrichs II. durch seinen Vater Friedrich Wilhelm I., die dessen Persönlichkeit verständlich machen soll. Dieses Werk war ein großer Erfolg, zu dem auch die Buchillustrationen durch seinen damals noch unbekannten Freund, den Maler Adolph Menzel, beigetragen haben dürften. Das Buch wird bis heute aufgelegt.

Seine Handbücher über die Geschichte der italienischen, deutschen und niederländischen Malerei wurden ins Englische übersetzt. Ein britischer Autor verfasste hierzu einen Ergänzungsband über die Geschichte der spanischen und französischen Malerei.

Seit seiner Studentenzeit nahm Kugler aktiv am gesellschaftlichen Leben Berlins teil. Er war Mitglied der Sing-Akademie zu Berlin, trat dem Verein der jüngeren Künstler bei, war seit 1831 Mitglied des Architektenvereins und seit 1832 Mitglied des wissenschaftlichen Kunstvereins. Von 1848 an gehörte er den vorwiegend literarischen Vereinigungen Tunnel über der Spree (sein dortiger Beiname war Lessing) und Rütli an.

In der Hochphase der Glorifizierung der „deutschen Gotik“ in der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte Kugler im dritten Band seiner Geschichte der Baukunst (1859) die mittelalterliche Architektur erstmals in den Kontext der Kunstentwicklung insgesamt gestellt und dabei auch den Ursprung der Gotik in Nordfrankreich aufgezeigt. Diese Erkenntnis setzte sich in Deutschland nur langsam durch. Danach allerdings – in den 1880er Jahren – begann man, den Baustil der angeblich „rein deutschen“ Romanik gegenüber der nunmehr „französischen“ Gotik zu bevorzugen.

Franz Kugler starb am 18. März 1858 in Berlin. Sein Grab befindet sich auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg.[8] Es ist seit 1958 als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet. Nach ihm wurde 1903 die Kuglerstraße in Berlin benannt.

Der Historiker Bernhard von Kugler und der Maler Hans Kugler waren seine Söhne, seine Tochter Margarethe war mit dem Schriftsteller Paul Heyse verheiratet.


Paul Johann Ludwig Heyse, ab 1910 von Heyse (* 15. März 1830 in Berlin; † 2. April 1914 in München) war ein deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer. Neben vielen Gedichten schuf Heyse rund 180 Novellen, acht Romane und 68 Dramen. Heyses Biograf Erich Petzet rühmte die „Umfassenheit seiner Produktion“. Die Ausgabe der Werke, die Petzet 1924 besorgte, umfasst drei Reihen von je fünf Bänden, von denen jeder rund 700 Seiten zählt (darin sind nicht alle Werke enthalten). Der einflussreiche Münchener „Dichterfürst“ Heyse pflegte zahlreiche Freundschaften und war auch als Gastgeber berühmt.

Theodor Fontane glaubte 1890, dass Heyse seiner Epoche „den Namen geben“ und ein „Heysesches Zeitalter“ dem Goetheschen folgen werde. 1910 wurde Heyse als erster deutscher Autor belletristischer Werke mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.

Leben

Elternhaus und Schulzeit: Am 15. März 1830 wurde Heyse in Berlin in der Heiliggeiststraße geboren. Der Vater Karl Wilhelm Ludwig Heyse, außerordentlicher Professor für klassische Philologie und Allgemeine Sprachwissenschaft, war von 1815 bis 1817 Erzieher von Wilhelm von Humboldts jüngstem Sohn sowie von 1819 bis 1827 von Felix Mendelssohn Bartholdy. Die Mutter, Julie Heyse geb. Saaling, stammte aus der begüterten und kunstinteressierten Familie des preußischen Hofjuweliers Jakob Salomon, der sich nach seinem Übertritt vom Judentum zum Christentum Saaling nannte. Sie war eine Cousine von Lea Salomon, der Mutter von Felix Mendelssohn Bartholdy. In Paul Heyses Elternhaus traf sich die kultivierte Gesellschaft, um sich über Musik und Kunst zu unterhalten.[3] Heyse war bis 1847 Schüler des renommierten Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums. Sein Reifezeugnis weist ihn als Musterschüler aus.[4] Schon als Gymnasiast trat er mit eigenen poetischen Versuchen hervor und war an der Gründung eines Dichterklubs beteiligt.

Durch die Mutter erlangte Heyse Zutritt zu den künstlerischen Salons Berlins. 1846 lernte er seinen späteren literarischen Mentor kennen, den 15 Jahre älteren Emanuel Geibel, einen damals populären Dichter. Heyse zeigte Geibel seine Gelegenheits- und Liebesgedichte vor. Zwischen den beiden Literaten entwickelte sich eine lebenslange Freundschaft, aus der auch einige gemeinsame Arbeiten entstanden. Geibel führte Heyse in das Haus des Kunsthistorikers und Schriftstellers Franz Kugler ein, der später Heyses Schwiegervater wurde. Dort lernte er auch Jakob Burckhardt kennen.

Studienjahre: Nach seinem Schulabschluss begann Paul Heyse 1847 mit dem Studium der klassischen Philologie in Berlin. Frühlingsanfang 1848, das erste gedruckte Gedicht Heyses, drückt seine Begeisterung für die Märzrevolution aus. Nach einem schwärmerischen Ausflug zu den Studentengarden zog er sich bald wieder aus deren Kreis zurück, vermutlich auch aus Rücksicht auf seine Eltern und Geibel. Er kam in Kontakt mit Adolph Menzel, Theodor Fontane und Theodor Storm. 1849 schloss Heyse sich ihrem Dichterkreis an, dem Tunnel über der Spree.

Nach zwei Studienjahren in Berlin wechselte er im April 1849 zum Studium der Kunstgeschichte und Romanistik an die Universität nach Bonn. 1850 entschied er sich endgültig für den Dichterberuf und begann seine Dissertation bei Friedrich Diez, dem Begründer der Romanischen Philologie in Deutschland. Wegen einer Liebesaffäre mit der Frau eines seiner Professoren musste Heyse Ostern nach Berlin zurückkehren. Noch im selben Jahr erschien sein Erstling Der Jungbrunnen (Märchen und Gedichte) anonym, vom Vater herausgegeben. Heyse bekam vom Verleger Alexander Duncker ein Manuskript des noch unbekannten Theodor Storm. Seine begeisterte Rezension der Sommergeschichten und Lieder wurde zum Grundstein einer dauerhaften Dichterfreundschaft.

1851 gewann Heyse mit seiner Ballade Das Tal von Espigno einen internen Balladenwettstreit des Tunnels. Heyses erste Novelle Marion wurde 1852 im Tunnel ausgezeichnet. Im selben Jahr erschien das später mehrfach vertonte Spanische Liederbuch mit Übersetzungen von Geibel und Heyse. Es war der Beginn einer lebenslangen Übersetzertätigkeit, in der Heyse vor allem als Vermittler der italienischen Literatur (Leopardi, Giusti) Hervorragendes leistete. Um den steifen Umgangsformen im Tunnel zu entgehen, fanden sich einige der Mitglieder im Dezember 1852 im Dichterverein Rütli zusammen.

Reise nach Italien: Im Mai 1852 war Heyse mit einer Arbeit über den Refrain in der Poesie der Troubadoure promoviert worden. Dank eines preußischen Staatsstipendiums konnte er im Anschluss eine Italienreise zur Untersuchung alter provenzalischer Handschriften unternehmen. In der Bibliothek des Vatikans erhielt er 1852 Hausverbot, weil er sich Notizen von ungedruckten Handschriften machte.

Heyse erlebte in Italien ein glückliches Studienjahr und freundete sich mit zahlreichen Künstlern, unter anderem Arnold Böcklin und Joseph Victor von Scheffel,[7] an. Unter dem Eindruck der italienischen Landschaft entstanden Werke, die ihn weithin als Schriftsteller bekannt machen, unter anderem die Tragödie Francesca von Rimini. Heyses berühmteste Novelle, L’Arrabbiata (1853), und seine Lieder aus Sorrent (1852/53) erschienen als Beitrag in der Argo, dem Jahrbuch des Rütli.

Heyse in München: 1852 war Emanuel Geibel zum literarischen Ratgeber des bayerischen Königs Maximilian II. berufen worden. 1854 überredete er den König, den jungen Paul Heyse, der damals noch ein talentierter, aber unbekannter Anfänger war, mit einer hohen Pension nach München zu berufen. So erhielt der 24-jährige Heyse von Maximilian II. zu seiner Überraschung das Angebot, für eine jährliche Pension von zunächst 1000 Gulden nach München überzusiedeln und dort zu dichten.[8] Heyse sollte an den vom König veranstalteten Symposien teilnehmen. Zudem wurde ihm ein Vorlesungsrecht an der Universität gewährt (Professur in romanischer Philologie). Nach der Heirat mit Margaretha Kugler (1834–1862) traf Heyse am 25. Mai 1854 in München ein. Bei seiner ersten Audienz beim König überreichte Heyse diesem seine Verserzählungen Hermen. Wie sich später zeigte, musste Heyse seinen Dienstherrn auch auf Reisen begleiten und bei den Teeabenden der Königin lesen. Sein Vorlesungsrecht übte er dagegen nicht aus.

Heyse durfte sich nun zur geistigen Elite des drittgrößten deutschen Teilstaates zählen und genoss ein reges geselliges Leben. Bei den königlichen Gesprächsrunden, den Symposien, saß der junge Dichter gleichberechtigt neben Geibel und Friedrich Bodenstedt, neben den besten Wissenschaftlern Münchens wie dem Chemiker Justus von Liebig, dem Philologen Friedrich Thiersch, den Historikern Heinrich von Sybel und Wilhelm Heinrich Riehl und dem Arzt Max von Pettenkofer. Die Teilnehmer an den Symposien verkehrten häufig mit dem König und zwangloser als mancher Minister.

In der Ehe mit Margaretha geb. Kugler wurden vier Kinder geboren. Der Erstgeborene, Franz, kam am 22. August 1855 zur Welt.

Zwischen 1855 und 1874 war Heyse Mitglied der Zwanglosen Gesellschaft München.[9] Mit den ebenfalls nach München berufenen „Nordlichtern“ Geibel und Riehl gründete er 1856 den Dichterverein Die Krokodile. Zu den Mitgliedern der Vereinigung gehörte auch der Komponist Robert von Hornstein, in dessen Haus Heyse zeitweise wohnte und dem er einige Libretti lieferte.

In Zürich lernte Heyse 1857 Gottfried Keller kennen, mit dem er schon bald in einen Gedankenaustausch trat, vorwiegend in Form eines Briefwechsels (1859–1888), woraus sich eine dauerhafte Freundschaft entwickelte. Seit Dezember 1854 pflegte Heyse auch eine langjährige Korrespondenz mit Eduard Mörike.

Ab 1859 musste Heyse einige Mitglieder der Familie Kugler versorgen und deshalb den ungeliebten Redakteursposten beim Literaturblatt zum deutschen Kunstblatt annehmen. Er sagte einem verlockenden Angebot des Großherzogs Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach ab, der ihn zur Übersiedlung nach Thüringen bewegen wollte. In diese Zeit fiel der Beginn einer Freundschaft mit dem schwäbischen Dichter Hermann Kurz.

Angeregt durch ein Bild seines Freundes Bonaventura Genelli schrieb Heyse 1860 für die Argo die Novelle Der Centaur. Im selben Jahr erschien die Sammlung italienischer Volkslieder Italienisches Liederbuch, die später von Hugo Wolf unter demselben Titel vertont wurde.

1861 lernte Heyse bei einem Besuch in Wien Grillparzer und Hebbel kennen. Auf Heyses Zureden übernahm der Verleger Wilhelm Ludwig Hertz Fontanes Balladen in seinen Verlag.

1862 entstand das Schauspiel Ludwig der Bayer. Heyse gab Ein Münchner Dichterbuch zusammen mit Emanuel Geibel heraus. Andrea Delfin erschien in der Sammlung Neue Novellen. Am 30. September 1862 erlag Heyses Frau Margaretha in Meran einer Lungenkrankheit.

1867 heiratete Heyse die junge Münchnerin Anna Schubart (* 25. Mai 1849; † 26. Juli 1930).[11] Die Novelle Beatrice erschien. 1868 entzog Ludwig II. Geibel die Pension wegen des Gedichtes An König Wilhelm, das den preußischen König als zukünftigen Kaiser feierte. Daraufhin verzichtete Heyse auf seine eigene Pension und erklärte freimütig, er sei der gleichen Meinung wie Geibel. Von 1868 bis 1870 entstanden Das Mädchen von Treppi, Die Stickerin von Treviso (Novellen), Moralische Novellen und Die Göttin der Vernunft (Tragödie).

Heyse wurde 1871 Mitglied des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst. Er entwickelte in der Einleitung des Deutschen Novellenschatzes (bis 1876 24 Bände, herausgegeben mit Hermann Kurz) seine Falkentheorie und veröffentlichte Die Stickerin von Treviso (Novelle).

Anfang der 1870er Jahre erwarb Heyse in der Maxvorstadt, nahe der Glyptothek und den Propyläen am Königsplatz, ein 1835 erbautes kleines Wohnhaus, das er von 1872 bis 1874 von dem Architekten Gottfried von Neureuther zu einer Villa im neoklassizistischen Stil ausbauen ließ. Hier empfing Heyse zahlreiche Freunde und Gäste. Die Heyse-Villa entwickelte sich zu einem Mittelpunkt der Literatur in München. Heyse spazierte täglich mit seinem Hund durch Schwabing. Der Schriftsteller Hans Carossa erinnerte sich, wie respektvoll die Spaziergänger Paul Heyse im Englischen Garten grüßten. 1877 erlitten Paul Heyse und seine Frau Anna einen schmerzlichen Verlust: In diesem Jahr starb der siebenjährige Sohn Wilfried an „der Diphteritis, zu der Scharlachfieber hinzugetreten“.

1887 schlug Heyse vor, Ludwig Anzengruber in den Bayerischen Maximiliansorden aufzunehmen. Als der Vorschlag am Einspruch klerikaler Kreise scheiterte, trat Heyse aus dem Orden aus und gab die ehrenvolle Auszeichnung zurück.

1895 wurde er zum Mitglied der American Philosophical Society gewählt.

Seit 1899 verbrachte Heyse ein Jahrzehnt lang die Winterhalbjahre in seiner Villa in Gardone Riviera am Gardasee. In dieser Zeit schrieb er das Drama Maria von Magdala, Neue Märchen und Das literarische München – 25 Porträtskizzen. Der alternde Dichter legte immer noch viel vor, aber wenig Neues. In seinen Gedichten finden sich Abschiede und sentimentale Rückblicke.

Im Jahr 1900 veröffentlichte Heyse seine Jugenderinnerungen und Bekenntnisse. Er wurde Münchner Ehrenvorsitzender des Deutschen Goethe-Bundes, außerdem Ehrenmitglied der Deutschen Schillerstiftung. Zu seinem 70. Geburtstag erschienen Sonderhefte (Jugend), Alben und zahlreiche Publikationen. Wilhelm Bölsche, Georg Brandes, Maximilian Harden und Alfred Kerr widmeten ihm, neben vielen anderen, einen Geburtstagsartikel.

Der alte Dichterfürst unterrichtete sich weiter über die Aktivitäten der jüngeren Schriftstellergeneration. Als Literaturkritiker bewahrte er sich den Blick für das qualitativ Gute und Neue. Auch im vertrauten Kreis gab er sachkundige Urteile ab.

Die Stadt München ernannte Heyse 1910 anlässlich seines 80. Geburtstages zum Ehrenbürger. Prinzregent Luitpold verlieh ihm den persönlichen Adelstitel, von dem er jedoch niemals Gebrauch machte. Am 10. Dezember erhielt Heyse als erster deutscher Autor belletristischer Werke den Literaturnobelpreis.

Die Letzten Novellen und die Italienischen Volksmärchen waren 1914 die letzten Arbeiten Heyses. Heyse starb als letzter der großen Erzähler des 19. Jahrhunderts am 2. April 1914, wenige Monate vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs.

Grabstätte: Die Grabstätte von Paul Heyse befindet sich im alten Teil des Münchner Waldfriedhofs (Grabnr. 43-W-27a/b). Das Grabmal besteht aus einem drei Meter hohen Halbrund aus verbundenen Säulen mit Gedenkplatte im Zentrum. Es stammt vom Architekten Otho Orlando Kurz, der sich vor allem mit Kirchenbauten und Industriebauten hervorgetan hat.

Persönliche Wirkung

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Heyse war ein Mittelpunkt des literarischen Lebens in Deutschland. In München galt er nicht nur als literarisches Vorbild und einflussreicher Kunstpapst, sondern auch als beliebter Gastgeber. Er engagierte sich als Anwalt der Dichter, der sich für die juristischen und sozialen Anliegen seines Standes einsetzte, und als Mäzen. Zum eigenen Werk kam stets noch die Beschäftigung mit den Manuskripten anderer hinzu.

Dichterverein Die Krokodile: 1856 war Heyse maßgeblich an der Gründung des Dichtervereins Die Krokodile beteiligt. Von ihm war die Idee ausgegangen, sich in einem literarischen Salon mit den jüngeren süddeutschen Dichtern auszutauschen und sie zu fördern. In kurzer Zeit entwickelte sich aus den Krokodilen ein reger literarischer Kreis. In dem männerbündischen Verein wurden ähnliche Sitten gepflegt wie in einer Freimaurerloge. Mit Weinlaubkränzen im Haar scherzten die Dichter in einer verschlüsselten, nur Eingeweihten verständlichen Klubsprache. Vorträge und Diskussionen wurden stets als weihevolle Momente behandelt.

Zu den bekannteren Mitgliedern der Vereinigung gehörten neben Geibel und Heyse der Kulturhistoriker Wilhelm Heinrich Riehl, Felix Dahn, Wilhelm Hertz, Hermann Lingg, Franz von Kobell, Friedrich Bodenstedt, der Komponist Robert von Hornstein, der Reiseschriftsteller und Kunstmäzen Adolf Friedrich von Schack. (Heyse, Riehl, Dahn, Hertz, Kobell und Bodenstedt waren auch Mitglieder eines anderen Herrenklubs, der Zwanglosen Gesellschaft München.)

Von den Münchner Schriftstellern der älteren Generation genoss zunächst der Lyriker Emanuel Geibel die größte Autorität. Mit dem Weggang Geibels 1868 wurde Paul Heyse zum Anführer des Vereins. Das Zusammengehörigkeitsgefühl ging jedoch unter seiner Leitung verloren. Die Gruppe fiel in den Jahren 1878 bis 1882 auseinander.

Heyse als Gastgeber: 1874 war der Umbau des neu erworbenen Wohnhauses in der Münchner Luisenstraße abgeschlossen. Die neoklassizistische Heyse-Villa lag gegenüber der Lenbach-Villa. Am Eingang wurde man von der Statue eines betenden Knaben begrüßt. Max Halbe berichtete: „Es war ein mit Bildern, Büsten, Antiken, Kunstgegenständen und Erinnerungen eines langen Lebens angefülltes Dichterheim.“

Dank seines Talents zur Freundschaft war Heyse zum Gastgeber größerer Gesellschaften prädestiniert. Er sei ein „schöner und gewinnend liebenswürdiger Mann“ gewesen, schrieb die Schriftstellerin Isolde Kurz, ein „Meister der Rede“, von hoher Kultur und mit „wunderbar diplomatischem Auftreten“. Fontane erinnerte sich: „auch der Eitelste empfand es als ein Vergnügen, ihn sprechen zu hören.“ Die zahllosen Aphorismen, die in Heyses Gesamtwerk gesammelt sind, geben einen Eindruck von seinem Geistreichtum.

Im Hause Heyse traf sich fast alles, was Rang und Namen im literarischen, künstlerischen und wissenschaftlichen Leben Münchens hatte. Mit Michael Bernays, seit 1874 der erste ordentliche Professor in Deutschland für neuere deutsche Literaturgeschichte, hat sich Heyse bis 1897 fast täglich getroffen. Von der Münchner Presse waren Redakteure auflagenstarker liberaler Blätter vertreten, darunter Baron Fritz von Ostini, der als Literaturkritiker der Regionalzeitung Münchner Neueste Nachrichten wirkte und 1896 als Redakteur der Zeitschrift Jugend. Bei Heyse sprachen deshalb auch häufig junge Autoren vor, die den Einfluss des „Künstlerfürsten“ und seines Kreises zu schätzen wussten. Zu ihnen gehörten Frank Wedekind, Isolde Kurz und Joachim Ringelnatz. Der Dichter nahm sich für seine Gäste stets viel Zeit, gab Ratschläge und versuchte zu helfen.

Mit dem Kunsthistoriker, Musikschriftsteller und Novellisten Wilhelm Heinrich Riehl einte ihn eine lebenslang enge Beziehung. Seinen Einladungen folgten auch der frühnaturalistische Dramatiker Max Halbe und der Schriftsteller Ernst von Wolzogen, der Gründer des ersten literarischen Kabaretts in Berlin. Heyse zählte den Wagner-Dirigenten Hermann Levi zu seinen Freunden, ferner den Nationalökonomen Max Haushofer und den Rechtsanwalt Max Bernstein. Seine treuesten Freunde waren Maler. Heyse ist zu den frühen Förderern Bonaventura Genellis, Franz Lenbachs und Arnold Böcklins zu rechnen. Er selbst hat in dieser Kunst erfolgreich dilettiert und auf seinen Reisen viel gezeichnet.

Der Vergleich mit Weimar und dem Haus am Frauenplan lag nahe“, berichtete der Dramatiker Max Halbe über Heyses Villa: „Hier wie dort war es eine Hofhaltung im Kleinen. Viele Jahre, weit über ein Menschenalter hindurch, war man in München zu Heyse gepilgert wie vordem nach Weimar zu Goethe.“

Beziehungen zu anderen Autoren: Heyse bot auch über München hinaus zahlreichen zeitgenössischen Autoren Hilfe und Freundschaft. Er ermunterte immer wieder den schwäbischen Dichter Hermann Kurz und stellte schließlich, nach dessen Tod, 1874/75 die Gesamtausgabe zusammen. Bei dem bayerischen König Maximilian II. versuchte Heyse dem damals mittellosen Theodor Fontane eine Stellung zu verschaffen. Theodor Storm verdankte ihm den Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst von 1883, die wichtigste Auszeichnung zu seinen Lebzeiten. Diesen beiden Älteren war Heyse bis zu deren Tod ein ebenbürtiger Partner. Manuskripte wurden ausgetauscht und kritisch begutachtet. Anregungen für neue Novellen, aber auch literaturtheoretische Diskussionen finden sich in vielen der Briefe. Dem Umfang nach wurde er Fontanes zweitwichtigster Briefpartner und der wichtigste für Storm und den Dichter Emanuel Geibel.

Heyses Kontakte reichten in alle literarischen Provinzen Deutschlands. In der Schweiz korrespondierten Jacob Burckhardt und Gottfried Keller mit ihm. Heyse war auch mit Turgenew befreundet, und er war einer der ersten, der Dostojewski in Deutschland bekannt machte.

Die Achtung vor seinem vielfältigen Werk konnten ihm auch viele jüngeren Schriftsteller nicht versagen: „Vielleicht nur noch Maupassant gab mir technisch und stilistisch so viel Vorbildliches wie Paul Heyse“, schrieb Ludwig Ganghofer. „Vor mancher Seite seiner Bücher, auf der ich einen erregten Vorgang geschildert fand, konnte ich halbe Tage lang sitzen und nachgrübeln, wie er das fertig brachte: mit den ruhigsten Worten die stärkste Bewegung zu schildern.“

Kulturpolitisches Engagement: Heyse zögerte nicht, wenn es darum ging, die Rechte der Autoren einzuklagen und das Selbstbewusstsein des Berufsstandes zu stärken. Ab 1855 konnte er als führendes Mitglied der Schillerstiftung, der damals wichtigsten Standesorganisation deutscher Autoren, über die finanzielle Unterstützung bedürftiger Schriftsteller mitentscheiden. 1871 initiierte er die Genossenschaft deutscher Bühnenschriftsteller und Komponisten, die vor allem die Rechtlosigkeit der Autoren beenden sollte.[18] Zur Abwehr der Lex Heinze, eines verschärften Zensurgesetzes, wurde im Jahr 1900 der Goethe-Bund gegründet, Heyse wurde Ehrenvorsitzender in München.

Heyse beteiligte sich 1867 am Aufruf zu einer Nationalspende für Ferdinand Freiligrath und unterstützte 1887 einen Aufruf zur Errichtung eines Heine-Denkmals in Düsseldorf. Bei vielen Anlässen setzte er seine Autorität, sein Talent, aber auch seine Geldmittel ein. Der „Dichterfürst“ war sich nicht zu schade, einen Prolog zum Besten der Wärmstuben in München zu verfassen oder mit dem Gedicht Das Hundegrab von Oxia einen wirksamen Tierschutz anzumahnen.

In seinen Werken kritisierte er Bigotterie, insbesondere die Frömmelei der Kleriker. Mit der Zeit wurde er immer mehr zum selbstbewussten Kritiker der deutschen Kulturpolitik. Ein Beispiel ist sein Verhalten in der Kommission des preußischen Schiller-Preises für das beste dramatische Werk der letzten drei Jahre, mit dem Heyse 1884 selbst ausgezeichnet worden war. Als 1893 Ludwig Fuldas Talisman von Wilhelm II. abgelehnt wurde, offensichtlich wegen der jüdischen Abstammung des Autors, verzichtete Heyse ab 1896 auf das Ehrenamt in der Auswahlkommission.

Politische Einstellung: Heyse war ein Mann der Mitte, ein liberal denkender Bismarckianer. Wie viele seiner Schriftstellerkollegen setzte er in die Reichsgründung große Hoffnungen. Er sah darin die Erfüllung der Ziele der Revolution von 1848.[19] In einer zurückgehaltenen Notiz des Heyse-Biografen Erich Petzet heißt es: „Nach Bismarcks Entlassung war Heyse unversöhnlich und lehnt alles Entschuldigen hierüber ab, auch gegen die besten Freunde. […] Heyse erblickt instinktiv in Wilhelm II. den Verderber Deutschlands.“ Als Bismarck 1892 München besuchte, jubelte auch Heyse im Gedicht dem Ehrengast zu. Er genoss seine Teilnahme an dem geselligen Abend mit dem Fürsten in der Lenbach-Villa.

Trotz seiner Begeisterung für Bismarck vermied Heyse weitgehend das Nationale, für Chauvinismus war er nicht empfänglich. Teilweise lehnte er Bismarcks Politik ab. In der Zeit des Sozialistengesetzes soll er umfangreiche illegale Sendungen der Sozialdemokratie gedeckt haben. Er tat dies wohl aus einer allgemeinen Sympathie für die Unterdrückten und Benachteiligten.

Literarisches Werk und Rezeption

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Gedichte: Heyse erregte zuerst mit seinen Gedichten Aufmerksamkeit, so bei seinen ersten Auftritten im Berliner „Sonntags-Verein“ Tunnel über der Spree. Mit der Ballade Das Tal des Espingo setzte er sich 1851 bei einem Wettstreit im „Tunnel“ gegen Fontanes Tag von Hemmingstedt und Bernhard von Lepels Dänenbrüder durch. Heyses Gedichte konnten sich in den Augen der sachverständigen Dichterkollegen mit den sehr geschätzten Balladen Fontanes messen.

Heyse wurde einer der meistvertonten Lyriker seiner Zeit. Allein vom Gedicht Im Walde sind 32 Notenfassungen bekannt.

Novellen: Die insgesamt 177 Novellen sind als bedeutendster Teil des Gesamtwerks anzusehen, obwohl Heyse sie eher für ein Nebenprodukt seines Schaffens hielt. Andrea Delfin oder auch Die Stickerin von Treviso gehören neben den Novellen Storms und Kellers zum Besten in dieser Gattung. Die Qualität der Novellen ist jedoch sehr uneinheitlich, was Heyse in seiner Autobiographie Jugenderinnerungen und Bekenntnisse (Berlin 1900) selbst zugab. Die Erzählungen wurden, nach vorausgehender gründlicher Planung des täglichen Arbeitspensums, in einem Zuge niedergeschrieben; im Druck wurden dann nur noch Flüchtigkeitsfehler berichtigt und einige Wörter durch passendere ersetzt. Heyse mied oberflächliche und langatmige Beschreibungen. Viele der jüngeren Autoren, von Thomas Mann bis Isolde Kurz, gehörten zu seinen Lesern.

Heyse vertrat in seinen Erzählungen zumeist ein unpolitisches Konzept, einen künstlerischen Idealismus. Die Kunst sollte vergolden, veredeln, das Zeitliche „im Licht des Ewigen“ darstellen. Ein Novellentitel von 1864 benennt das Grundmotiv vieler Erzählungen – Die Reise nach dem Glück. Die Figuren in Heyses Novellen und Romanen sind häufig „schöne Seelen“: vorbildliche, edle und künstlerisch empfindende Jünglinge oder selbstlos handelnde „Tat-Frauen“. Der empfindsame, geistig hochstehende Idealist erweist sich bei Heyse als ungeeignet, den Kampf mit dem Niederen und Gemeinen aufzunehmen, er reagiert mit Schweigen und Entsagung. Die Leser identifizierten sich mit diesen zurückgezogenen, in einer „schönen“ Welt der Kunst lebenden Figuren. Die unmoralische und bigotte Gesellschaft lehnten sie ebenso wie der Autor leidenschaftlich ab. Eine bemerkenswerte Entwicklung des Dichters liegt laut Meyers Konversationslexikon (4. Auflage, 1880er Jahre) darin, „daß die späteren Novellen auch herberen Konflikten und einem düsteren Lebenshintergrund nicht mehr ausweichen“. Die Novelle Andrea Delfin behandelt das Thema des gerechten Rächers, der neues Unrecht schafft.

Ein anderer Aspekt ist Heyses Vorliebe für das Einstreuen von „Nuditäten“. Heyse blieb zeitlebens ein erotischer Autor. Sein Ruf als Skandalautor steigerte eher die Reklamewirkung und die Nachfrage nach den sogenannten Familienblättern, in denen Erzählungen von Heyse erschienen (zum Beispiel Die Gartenlaube oder Über Land und Meer).

Heyse erkannte in der Entwicklung der Novelle eine innovative Leistung seiner Generation: „Denn auf dem Gebiet der Novelle hatten wir nicht wie auf anderen von unseren Vätern aus der klassischen Zeit ein reiches Erbe übernommen, das wir hätten ‚erwerben müssen, um es zu besitzen‘. […] Seitdem aber haben wir uns gemüht, an die Novelle höhere Forderungen zu stellen, als daß sie ein müßiges Unterhaltungsbedürfnis befriedige und durch eine Reihe bunter Abenteuer uns ergötze.“

Heyse entwickelte auch eine eigene Novellentheorie. Sie ging als „Falkentheorie“ in die Literaturgeschichte ein, da Heyse sie am Beispiel der Falkennovelle von Boccaccio erläuterte, in der ein verliebter, aber verarmter Jüngling seiner Angebeteten seinen einzigen Besitz, einen Falken, als Essen serviert. Heyse leitete daraus zwei Kategorien ab: Der „Falke“ sei das Besondere, das in jeder Novelle zu finden sein müsse, die „Silhouette“ sei die Konzentration auf dieses Grundmotiv. Diese Theorie, die Heyse 1871 in der Einleitung zum Deutschen Novellenschatz erstmals darstellte,[20] war nicht wirklich neu und nicht nur auf Novellen anwendbar. Sie war auch für Heyse selbst als Autor und als Herausgeber des Novellenschatzes keine starre Richtlinie. Werner Bergengruen berief sich in der seinerzeit viel gelesenen Novelle Die drei Falken (1937) und auch in seinem Vortrag Novelle und Gegenwart (1962) explizit auf die Falkentheorie.

Romane: Besonders durch seinen ersten Roman Kinder der Welt (1873), der ihn als einen modern denkenden Dichter auswies, wurde Heyse international bekannt. Er zeichnete die Figur Franzelius, einen Sozialisten, als jemanden, der für seine Ideale eine bürgerliche Karriere aufgibt. Die Utopie einer Gesellschaft aus Freidenkern traf das Lebensgefühl der in das neue Reich eingetretenen jungen Generation. Der Schriftsteller Richard Voß begab sich in seiner Begeisterung zur Villa Heyse, um dem Dichter persönlich zu danken. 1900 erinnerte Voß daran, dass sich kaum noch jemand vorstellen könne, wie sehr das Buch – eine „große geistige That“ – beim Erscheinen auf die Jugend gewirkt habe.

Später gab Heyse die „heroischen Illusionen“ auf und entwickelte eine depressive Sicht auf die „kranke […] und ästhetisch confuse“ Zeit. In seinem 1892 veröffentlichten Roman Merlin schimpfte Heyse seitenlang auf die „Mistgabelkunst“ der Moderne. Die Hauptfigur Georg Falkner ließ er sagen: „Aber man mag das Ideal, das Heimweh nach dem Schönen und Großen mit der Mistgabel des Naturalismus noch so hitzig austreiben, es kehrt immer wieder zurück.“ Heyse meinte, hier eines seiner besten Werke geschaffen zu haben. Von literarisch bewanderten Zeitgenossen wurde das Buch vor allem als peinlicher Tendenzroman gegen die Naturalisten aufgefasst.

Dramen: Das Jugenddrama Francesca von Rimini wurde wegen einiger angeblich freizügiger Passagen in den literarischen Kreisen Berlins lebhaft besprochen.

Mit der Tragödie Die Sabinerinnen gewann Heyse 1859 erstmals einen vom bayerischen König ausgesetzten Literaturpreis. Mit dem Schauspiel Ludwig der Bayer (1862) erfüllte Heyse einen langgehegten Wunsch Maximilians II., ein bayerisches Historiendrama zu schaffen. Das Stück fiel jedoch bei der Aufführung durch.

1864 folgte das Schauspiel in vier Akten Hans Lange, das in Rügenwalde in Hinterpommern angesiedelt ist und die Legende vom Bauern Hans Lange zum Thema hat, die sich um die Jugend des pommerschen Herzogs Bogislaw X. rankt. Das Thema war zuvor bereits von dem pommerschen Dichter Wilhelm Meinhold aufgegriffen worden.

1865 entstanden die Tragödie Hadrian (das Werk erhielt in der griechischen Übersetzung einen Bühnenpreis in Athen), die Tragödie Maria Maroni und das Drama Colberg, das populärste Stück Heyses. Der Autor erhielt nach hunderten Colberg-Aufführungen in ganz Deutschland am 31. März 1890 die Ehrenbürger-Urkunde der Stadt Kolberg. Das Drama erschien bis 1914 in 180 Auflagen. Es war an preußischen Gymnasien Pflichtlektüre und gehörte zum ständigen Repertoire der Schulfeiern an Kaisers Geburtstag oder am Sedantag.

Die Aufführung des religiösen Dramas Maria von Magdala (1899) wurde im Jahr 1901 von der preußischen Zensur verboten. Daraufhin setzte eine große Solidaritätsbewegung zugunsten des Dichters ein. In München, wo die mächtige Zentrumspartei das Theaterleben restriktiv kontrollierte, wurde sogar, um sich von Berlin abzugrenzen, eine Aufführung erlaubt. Der Zensurprozess in Preußen zog sich bis 1903 hin. Im Hamburger Thaliatheater wurde das Stück erstmals 1903 aufgeführt.

Autobiografie: Heyses Jugenderinnerungen und Bekenntnisse (1900) sind eine spannende Autobiografie. Der Dichter, selbst ein Prominenter, der viel in den arrivierten Kreisen verkehrte, lieferte genaue Beschreibungen berühmter Männer seiner Zeit, unter anderem literarische Porträts der Freunde Adolph Menzel und Emanuel Geibel, Theodor Fontane und Hermann Kurz, Ernst Wichert und Ludwig Laistner. Ähnlich wie Goethe in Dichtung und Wahrheit beschränkte Heyse sich nicht auf private Episoden, sondern legte im Bewusstsein seiner öffentlichen Rolle eine Bilanz des 19. Jahrhunderts vor. Die Erzählung seines Lebens ist zugleich ein aufschlussreiches Dokument über die Verhältnisse in Berlin und München.

Heyse als Wiederentdecker Italiens: Heyse kann als der Wiederentdecker Italiens in der deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts gelten. Italien und Deutschland nannte er seine beiden Vaterländer. Durch Heyses Vermittlung ist die seinerzeit neuere italienische Literatur in Deutschland bekannt geworden. Als unermüdlicher Übersetzer aus dem Italienischen und als Herausgeber des Novellenschatzes des Auslandes (1872/1903) hat Heyse viel zum kulturellen Austausch beigetragen. In den Jahren von 1889 bis 1905 erschien seine Anthologie mit italienischen Dichtern seit der Mitte des 18. Jahrhunderts in fünf Bänden. Darin finden sich Übersetzungen von Gedichten Manzonis, Leopardis und D’Annunzios. Mit den von ihm nacherzählten italienischen Volksmärchen sicherte er auch dieser Literatur einen Platz in Deutschland. Eine von Heyse ins Deutsche übertragene Sammlung volkstümlicher italienischer Gedichte wurde von Hugo Wolf unter dem Namen Italienisches Liederbuch vertont.

Auch mit seinen Novellen hat es Heyse verstanden, den Deutschen Land und Leute, Sprache und Geschichte näher zu bringen. Er vermittelte seine Landeskenntnis unterhaltsam in der Form der Erzählung. Nicht zuletzt seine italienischen Mädchengestalten waren beliebt, etwa die Laurella aus L’Arrabbiata (1853) oder die Titelfigur der Novelle Nerina (1875).

Lieblingsautor der Deutschen: Heyse war seit den 1860er Jahren ein Lieblingsautor der Deutschen. Für das deutsche Bürgertum war er der Garant für eine formvollendete Poesie, die den klassischen Idealen des „großen“ Goethe nachfolgte und sie zugleich für die Gegenwart bewahrte. Er war auch ein gern gelesener Autor für die Arbeiterschaft, die Franz Mehring in einem Aufsatz ausdrücklich vor dem in seinen Klassenschranken befangenen Dichter warnte. Sein erster Roman Kinder der Welt verhalf ihm zu hoher Popularität. In Kunsthandlungen hing schon zu Lebzeiten Heyses dessen Bild.

In den literarischen Journalen Deutschlands nahm man Heyse während seiner produktivsten und erfolgreichsten Schaffensphase zur Kenntnis, aber auffällig wenige Rezensionen einzelner Werke erschienen. Heyse wurde dennoch von seinen Lesern verehrt. Zu Heyses runden Geburtstagen wurden Unmengen von Glückwünschen und Würdigungen formuliert. Werner Martin dokumentierte 112 Beiträge zum 70. Geburtstag Heyses (1900) und 99 Beiträge zum 80. Geburtstag (1910), wozu noch 17 Artikel anlässlich der Nobelpreisverleihung zu rechnen sind.

Um 1900 hatte Heyse den Höhepunkt seines Ruhmes jedoch überschritten. Die Jüngeren lehnten ihn als einen Vertreter der älteren Dichtergeneration ab. Dem jungen Joachim Ringelnatz bereitete es bei einem Besuch Probleme, dem Dichter auf die Frage „Was kennen Sie zum Beispiel?“ wenigstens dessen einst populäres Lied von Sorrent vorzutragen. Als Hans Carossa um 1897 mit der Lektüre des Romans Kinder der Welt begann, kam er kaum über das erste Drittel hinweg. Im Simplicissimus, der besten Satirezeitschrift vor dem Ersten Weltkrieg, erscheint Heyse bloß noch als Karikatur.

Kritik an Heyse: Heyse war frühzeitig ein Gegner des Naturalismus. Schon 1882 widmete er den Naturalisten im Neuen Münchner Dichterbuch ein Spottgedicht, in dem er sie als „Crapüle“ (Gesindel) verächtlich machte. Ein Stimmungsumschwung gegen Heyse setzte 1885 ein, als die naturalistischen Autoren der Zeitschrift Die Gesellschaft Heyse in das Zentrum literarischer Debatten rückten. Für das Jahr 1885 verzeichnet die Heyse-Bibliographie erstmals zehn Aufsätze über den Dichter, davon allein sieben in der neu gegründeten Gesellschaft, der bis 1889 wichtigsten frühnaturalistischen Zeitschrift. Der in München lebende Schriftsteller Michael Georg Conrad forderte hier ein Ende der „Surrogatfabrikation“ der sogenannten Familienblätter. Obwohl Conrad selbst dem Jahrgang 1846 angehörte, war der Generationskampf – die Ablösung Heyses – eines der Generalthemen der Gesellschaft. Der einflussreiche „Künstlerfürst“ Heyse musste nach Ansicht der Naturalisten bekämpft werden, da „dessen Bedeutung und Einzigkeit nur in einem bestimmten Münchener Milieu von engbeschränktem Schönheitsempfinden und duseliger Behäbigkeit sich zu entfalten vermochte“, so Conrad. Die Heyse-Feindschaft wurde auch von den Berliner Mitarbeitern der Gesellschaft, Conrad Alberti und Karl Bleibtreu, übernommen.

Der Münchner Naturalismus war weniger eine neue literarische Richtung als ein von Intellektuellen geführter Kampf gegen neureiche Gründerzeit-Mentalität, kulturelle Stagnation und Schöngeisterei, gegen falsche Frömmigkeit und die Verlogenheit der öffentlichen Moral. Ein halbwegs geschlossenes Programm oder ein literarisches Werk, an dem die geforderte Erneuerung sichtbar werden würde, ging aus dem Kreis um Michael Georg Conrad nicht hervor. Stilistisch und formal boten die Texte kaum etwas Neues gegenüber den so heftig befehdeten traditionellen Erzählweisen. Neu war der aggressive Ton, mit dem die Gruppe – bald auch gegen die Berliner Naturalisten um Gerhart Hauptmann – auf sich aufmerksam machte.

Auffallend ist, dass Heyse zu Beginn noch eine gewisse Gerechtigkeit widerfuhr. Bleibtreu handelte ihn 1886 in seiner Programmschrift Revolution der Litteratur als einen immerhin bedeutenden, erotischen Epiker ab. Nachdem Conrad und seine Mitarbeiter bald den Wert eines „Feindbildes Heyse“ für die eigene Profilierung erkannt hatten, galt Heyse bei den Münchner Naturalisten nur noch als Epigone ohne eigene Kreativität, seine Sprache sei „geistesarm“, die Figuren „flach und reizlos“, die psychologische Technik „roh und leichtfertig“. Alberti kritisierte ihn als „Fälscher der schlimmsten Sorte“. Bemängelt wurden Heyses Stoffwahl und seine Motivierungen. Er sei angeblich mitleids- und interessenlos, seine Sprache wirke feminin und altersschwach. Konrad Alberti sah in Heyse 1889 ausdrücklich nicht nur den einzelnen Menschen, sondern ein „Symbol“. Seine Kritik mündete in dem viel zitierten, später von ihm selbst zurückgenommenen Satz: „Heyse lesen, heißt ein Mensch ohne Geschmack sein – Heyse bewundern, heißt ein Lump sein.“ Die heftigen und zum Teil mit viel Witz vorgetragenen Schmähungen der Heyse-Gegner wirken in literaturgeschichtlichen Darstellungen der Gegenwart nach.

Es blieb nicht bei einer ästhetischen Debatte über bessere Literatur. Die Person des „Künstlerfürsten“ – seine teilweise jüdische Herkunft, seine „Schönmännlichkeit“, seine Charaktereigenschaften, seine angebliche „Honorargeilheit“ – wurde angegriffen. In den berechtigten kritischen Einwänden schwang immer eine gehörige Portion Neid mit. So heißt es bei Bleibtreu mit Bezug auf Heyse: „Wißt ihr, worauf es ankommt, daß heutzutage ein Goethe […] sich entwickelt? Auf den Beutel desselben oder auf sein Strebertalent, auf weiter nichts.“ Die Fehde zwischen Heyse und Conrad dauerte lange an. Conrad nutzte seinen Roman Majestät (1912) zu etlichen Seitenhieben gegen Heyse.

Postume Rezeption: In Augsburg, Berlin, München, Leipzig, Wien, Regensburg und Landshut wurde jeweils eine Straße nach Heyse benannt.

In den von Revanchegefühlen erfüllten Jahrzehnten nach dem Ersten Weltkrieg stießen sich nationalistisch gesinnte Leser an dem Weltbürger Heyse, der zudem noch von der Mutter her jüdischer Abstammung war. Als Heyses Schauspiel Colberg 1943/44 von Veit Harlan in weiten Teilen als Vorlage für das Drehbuch des NS-Durchhaltefilms Kolberg benutzt wurde, durfte dies nicht öffentlich erwähnt werden.

Der in München lebende Autor Hans Pleschinski stellte Heyses Leben, Werk und die posthume Rezeption in den Mittelpunkt seines 2021 bei C.H. Beck erschienenen Romans Am Götterbaum.Namensgeber für Straßen: Nach Paul Heyse wurde 1905 in München im Stadtteil Kliniksviertel (Stadtbezirk 2 – Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt) die Paul-Heyse-Straße benannt. Auch die anschließende Paul-Heyse-Unterführung trägt Heyses Namen.

Weitere Paul-Heyse-Straßen, Paul-Heyse-Ring oder Paul-Heyse-Weg gibt es in Deutschland in folgenden Städten (alphabetisch):

Paul-Heyse-Straße in Amberg (Oberpfalz)

Paul-Heyse-Straße in Augsburg

Paul-Heyse-Straße in Berlin

Paul-Heyse-Straße in Frankfurt am Main

Paul-Heyse-Straße in Landshut a. d. Isar

Paul-Heyse-Straße in Leipzig

Paul-Heyse-Straße in Miesbach

Paul-Heyse-Straße in Regensburg

Paul-Heyse-Weg in Taucha (bei Leipzig)

Paul-Heyse-Ring in Twistringen

Werke (Auswahl)

1855: Novellen. Hertz, Berlin (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv) enthält: Die Blinden (1852), Marion (1852), L’Arrabbiata (1853), Am Tiberufer

1855: Novelle Das Mädchen von Treppi

1857: Novelle Anfang und Ende

1857: Novelle Die Einsamen

1859: Tragödie Die Sabinerinnen

1860: Novelle Der Centaur (neu bearbeitet 1870 unter dem Titel Der letzte Centaur)

1860: Italienisches Liederbuch, eine Sammlung italienischer Volkslieder

1862: Schauspiel Ludwig der Bayer.

1862: Novelle Andrea Delfin, erschienen in der Sammlung Neue Novellen (Andrea Delfin wurde 1927 unter der Nr. 86/2 in die Insel-Bücherei übernommen)

1862: Ein Münchner Dichterbuch (als Herausgeber, zusammen mit Emanuel Geibel)

1864: Gesammelte Novellen in Versen (erweitert 1870)

1864: Meraner Novellen

1864: Schauspiel Hans Lange)

1864: Novelle Die Reise nach dem Glück

1865: Tragödie Hadrian

1865: Tragödie Maria Maroni

1865: Novelle Die Witwe von Pisa

1865: Drama Colberg

1866: Gedicht Frauenemancipation, eine Fastenpredigt

1866: Novelle Auferstanden

1867: Novelle Beatrice

1869: Novelle Die Stickerin von Treviso

1870: Trauerspiel Die Göttin der Vernunft

1873: Roman Kinder der Welt (vorabgedruckt 1872 in der Berliner Spenerschen Zeitung), Heyses erster Roman von Hathitrust

1875: Melusine-Novelle Das Seeweib

1875: Novelle Judith Stern

1875: Roman Im Paradiese

1877: Novelle Die Frau Marquesa

1877: Novelle Beppe der Sternseher

1877: Novelle Zwei Gefangene

1878: Novelle Nerina

1878: Novelle Jorinde

1879: Novelle Die Hexe vom Korso

1879: Novelle Romulusenkel

1880: Gedichte Verse aus Italien

1881: Novelle Die Eselin

1882: Troubadour-Novellen

1883: Novelle Unvergeßbare Worte

1885: Novelle Himmlische und irdische Liebe

1885: Novelle Auf Tod und Leben

1887: Novelle Villa Falconieri

1892: Roman Merlin

1894: Novelle Melusine

1895: Roman Über allen Gipfeln.

1898: Melusine-Novelle Die Nixe

1899: Drama Maria von Magdala

1900: Jugenderinnerungen und Bekenntnisse (Autobiografie)

1900 Novelle: Der Schutzengel (Veröffentlichung Gartenlaube)