Sie bieten auf fünf schöne Briefe von 1842-1846 aus Hannover.


Geschrieben vom ev. Pfarrer August Althaus (1807-1881), 1840-47 Pastor coll. in Hannover (Garnisonkirche), Vater des Theologen Paul Althaus d.Ä. (1861-1925) und des ev. Pastors und Missionars Gerhard Althaus (1866-1946) sowie Großvater der Theologen Paul Althaus (1888-1966), Georg Althaus (1898-1974) und Paul Graff (1878-1955).


1847-1859 war er Pastor in Celle (Garnisongemeinde), 1859-1881 dann schließlich ev. Superintendent in Fallersleben.


August Althaus "war ein bedeutender Prediger, tief verwurzelt in der lutherisch geprägten Erweckungsbewegung um den Hermannsburger Pastor Louis Harms. Groß war sein Interesse an der äußeren Mission. Beim ersten Hermannsburger Missionsfest 1851 wirkte er als Festprediger mit. Dieses Missionsinteresse übertrug er auch auf seine Söhne." (Quelle: Paul Althaus (1888–1966). Professor, Prediger und Patriot in seiner Zeit. Bearbeitet von Gotthard Jasper, Göttingen 2015, S. 19f.)


Gerichtet an einen Bruder, den Privatdozenten und späteren Professor der Philosophie Karl Heinrich Althaus (1806-1886) in Berlin.


Der Vater der beiden Brüder war der Pastor Karl Philipp Christian Althaus (1775-1869), von 1805 bis 1869 Prediger an der reformierten Hofkirche in Hannover.


Alle Briefe postalisch gelaufen, mit Poststempel und handschriftlichem Taxvermerk.


1.) 2-seitiger, großformatiger Brief (27,3 x 22,2 cm), datiert Hannover, 28./29. August 1842. Der Umschlag rückseitig mit mehreren Wachssiegeln (mit Initialen "A.A."; eines davon lose einliegend); mit Anmerkung "hierin zwei Louisd'or".

Auszüge: "Lieber Bruder Carl! Sehr leid thut es mir, daß Dein Brief so lange bei mir unerbrochen hat liegen müssen. Er hat mit anderen, wenn gleich nicht so nothwendigen Dingen gleiches Schicksal gehabt und ist während meiner Abwesenheit hier angelangt. Dazu kommt noch die rasende Einfalt meiner Wirthsleute, daß sie auch nach meiner Rückkehr alle an mich gelangten Schreiben vergessen, wohl verschlossen liegen lassen und erst nach mehreren Tagen wie zufällig daran erinnert werden. So etwas kann nur mein schläfrigen Bäckern passiren, die den ganzen Tag fortträumen. Wenn ich jetzt das von Dir gesetzte Minimum sende, so schiebe es auf die Ausgaben der Reise."

Dann über die hohe Lebenshaltungskosten seines Bruders Hermann Althaus (später Nachfolger seines Vaters als Prediger an der reformierten Hofkirche in Hannover), die er nur durch ständige Unterstützung der Mutter stemmen kann. Er berichtet von einem 14-tägigen Besuch bei ihm und von einem Treffen mit dem Theologen, Generalsuperintendenten und Magdeburger Bischof Johann Heinrich Bernhard Dräseke (1774-1849).

Dann über Philosophie, über "die Schlappe, welche die Hegelsche Philosophie seit kurzem erlitten hat", und über Besuche bei anderen Verwandten (Onkel Fritz und Onkel August). "Tante Amalie ist ganz die alte. Sie hat ziemlich gut zu leben, ist dabei fröhlich und kann sich freuen wie ein Kind. Wir trafen sie in tiefem Negligée, zu tief für die Tageszeit. Ihre Tochter ist von unseren Cousinen die niedlichste und schönste. Ich habe sie derb abgeküßt. Als wir in Hersfeld nach der Landrichterin Fürstenau fragten, antwortete man uns, die alte? Das Wörtchen frappirte Weber so, daß er schnell rief: nein! Tagelang hat er das Wort nicht vergessen können."

Anm.: bei der Tante Amalie handelt es sich um Amalie Fürstenau, geb. Althaus (* 18. September 1785 in Blomberg als Tochter von Philipp Henrich Althaus und der Louise Elisabeth, geb. Rosenhahn), Witwe des Landrichters Johann Philipp Carl Fürstenau (* ca. 1773 in Rinteln, gest. im März 1842) und Mutter des Professors, Doktors der Rechte, Oberverwaltungsgerichtsrats und Kommunalpolitikers Ernst Eduard Fürstenau (* 20. Juni 1826 in Rinteln, gest. 8. Juli 1913 in Altheide, Kreis Glatz), Stadtältester von Berlin. -- August Althaus berichtet auch über ihre Kinder, u.a. auch über Ernst Eduard Fürstenau: "Eduard, der Jüngste, ein großer Bursche mit schwarzen Augen, will Mathematiker werden und wird dereinst in Berlin Ohm hören."

Am Ende über Politik und die Universität Göttingen.

Signiert "behalte lieb Deinen treuen Bruder August."


2.) 3-seitiger Faltbrief (22,7 x 13,8 cm), auf der vierten Seite die Adressierung. Datiert Hannover, den 27. Oktober 1844.

Auszüge: "Wenn man nicht ein Mal Euer langes Schweigen unterbricht [...], so erfährt man von Euch, Eurem Kinde und Vater nichts und es kommt mir bald vor, als währet Ihr nach dem Monde oder doch nach Sibirien versetzt."

August Althaus bittet seinen Bruder in einer langen, emotionalen Passage, den Kontakt zu seinen Eltern wieder aufzunehmen. Er berichtet auch über die schlechte Gesundheit der Mutter.

Dann über seine Verlobte Amalie, d.i. Amalia Louise Friederike, geb. Reinbold (geb. 24. September 1825 in Hagen, gest. 25. Februar 1855 in Celle), Tochter von Eduard August Reinbold (1778-1849) und der Metta Rebecka, geb. Heinau (1795-1831), die er am 31. März 1845 in Himmelpforten heiraten sollte.

"Bis dahin habe ich dann allerhand einzurichten und in das Werk zu setzen und könnt Ihr Euch denken, wie geschäftig ich sein werde. Denn wegen der weiten Entfernung Amalies liegt mir alles ob, die Bestellung der Küche nicht ausgenommen. O diese Wonne, wenn ich das kleine Mädchen erst in meiner Behausung umherführen und sprechen kann, siehe hier und siehe da, was geschehen ist. Eine passende Wohnung habe ich schon gefunden und hoffe ich stark, Euch einst darin bewirthen zu können."

Signiert "in herzlicher Liebe Euer Bruder August."


3.) 4 ½-seitiger Brief, das Ende auf die Rückseite des Umschlags geschrieben.

Datiert Hannover, den 5. Februar 1845.

Auszüge: "Ich möchte Euch gern bezeugen, daß ich mit den Unsrigen am 9. geistig bei Euch sein werde, wenn Ihr Euch der Geburt Eures kleinen Hermanns freut und es lebendiger als sonst gedenken werdet, welche Freude Euch das liebe Kind seit einem Jahre bereitet habe und wie Euch mit ihm ein neuer Lebens- Hoffnungs- und Liebesstern aufgegangen sei."

"Der Brief, den Du, liebe Angelika, meiner Amalie geschrieben, hat ihr große große Freude gemacht, so hast Du auch mich dadurch beglückt [,..]."

Dann über Verwandte (u.a. Gicht der Mutter) und die Vorbereitungen zur Hochzeit. "Da Amalie nur ihre Garderobe und das Leinenzeug in Himmelpforten anfertigen läßt, alles Übrige hier gemacht wird, so bringe ich diese Wochen mit beständiger Zurüstung zu unserer Einrichtung zu. [...] Unsere Hochzeit wird unmittelbar nach Ostern sein, über den Tag haben wir noch nicht entschieden, Ihr sollt ihn aber bei Zeiten erfahren, denn es liegt mir viel daran, daß ich an dem glücklichsten Tage meines Lebens alle meine Lieben hier und dort geistig mir nahe weiß. [...] Könnt Ihr es aber glauben, daß ich es mir gar nicht ausdenken kann, so bald schon ein ehrsamer Ehemann zu sein? [...] Euer treuer Bruder August."


4.) 4-seitiger Brief, lose einliegend in einem gefalteten Umschlag.

Datiert Hannover, den 14. Juli 1845.

Über den Wunsch, Karl in Berlin zu besuchen, wozu das Geld aber wohl zu knapp ist, und die schlechte Gesundheit der Mutter, auch über den Vater und den Bruder Hermann. "Auch an meiner und Amalies Wohlsein und Glück fehlte nichts, wenn es nicht das Wohlsein der Mutter wäre [...]."

"Aus unserem ehelichen Leben kann ich Euch nicht viel berichten, da es sich ziemlich still und einfach fortbewegt. Nachdem wir die große Tour von Visiten abgemacht haben und auch die Gegenbesuche abgemacht sind, leben wir uns eigentlich nur selbst und genießen das schöne Vorrecht junger Eheleute, ungestört bleiben zu können."

Signiert "Euer treuer Bruder August."


5.) ¼-seitiger Faltbrief (27,3 x 21,2 cm), datiert Hannover, 5. Januar 1846. Nur wenige Zeilen beschrieben.

Über den Tod der Mutter, die "heute Morgen um 5 ¾ Uhr eingeschlafen ist."


Beiliegend noch ein kleiner undatierter Zettel, auf der einen Seite von August Althaus beschrieben, auf der anderen von seiner Schwester Louise Althaus. Betrifft Glückwünsche zur Verlobung von Karl Heinrich Althaus, also wohl Ende 1842 geschrieben.


Zustand: Papier teils etwas knittrig, selten mit kleinem Einriss. Die Siegel teils fehlend, teils etwas schadhaft. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: Althaus Vorphila


Über den Verfasser und den Empfänger (Quelle: eigene Recherchen) sowie über Söhne (Quelle: wikipedia):

Carl Wilhelm Adolph August Althaus wurde am 3. Dezember 1807 in Hannover als Sohn von Karl Philipp Christian Althaus (* 6. April 1775 in Gehmen, gest. 28. März 1869 in Hannover), von 1805 bis 1869 ev.-reformierter Pastor in Hannover, und der Friederike, geb. Hinke (gest. am 5. Januar 1846) geboren und starb am 11. Mai 1881 in Fallersleben.

August Althaus trat zum Luthertum über, war 1840-47 Pastor coll. in Hannover (Garnisonkirche), 1847-1859 Pastor in Celle (Garnisongemeinde) und 1859-1881 dann schließlich ev. Superintendent in Fallersleben.

In erster Ehe heiratete er am 31. März 1845 in Himmelpforten (Hannover) Amalia Louise Friederike, geb. Reinbold (geb. 24. September 1825 in Hagen, gest. 25. Februar 1855 in Celle), Tochter von Eduard August Reinbold (1778-1849) und der Metta Rebecka, geb. Heinau (1795-1831).

In zweiter Ehe heiratete er am 12. Oktober 1856 in Celle die 27 Jahre jüngere Auguste Louise Elisabeth Sievers (* 28. September 1834 in Dorfmark als Tochter des Pastors Johann Wilhelm Sievers, später in Müden an der Ortze tätig, und der Sophie Juliane Amalie, geb. Friederich, gest. 1904).

Kinder aus der ersten Ehe waren:

-Friedrike "Frieda" Louise Meta Althaus (* 24. Dezember 1845 in Hannover, gest. 1906), Ehefrau des Pastors Konrad Rudolf August Graff (1851-1921) und Mutter des Pastors Paul Graff (1878-1955)

-Eduard Carl Adolph Althaus (* 3. Mai 1849 in Celle; gest. 22. Juni 1928 in New York als Professor der Deutschen Sprache)

-Bertha Dorothee Wilhelmine Althaus (* 23. Juni 1851 in Celle)

-Georg Julius Wilhelm Althaus (* 27. Februar 1853 in Celle, gest. 1870 ebd.)

Ein Sohn aus zweiter Ehe war der Theologe Paul Althaus d.Ä. (1861-1925); ein anderer Sohn der Pastor und Missionar Gerhard Althaus (1866-1946).

Eine Tochter aus zweiter Ehe, Amalie Anna Luise Elisabeth Althaus (* 15. November 1863 in Fallersleben; † 6. Juni 1920 in Klein Mahner) heiratete den Pastor Wilhelm Wendebourg (1887-1969).


Karl Heinrich Althaus wurde am 1. Januar 1806 in Hannover als Sohn von Karl Philipp Christian Althaus (* 6. April 1775 in Gehmen, gest. 28. März 1869 in Hannover), von 1805 bis 1869 ev.-reformierter Pastor in Hannover, und der Friederike, geb. Hinke geboren.

Er promovierte 1837 in Halle (Dissertation: "Prolegomena de summo in literarum studio fine et de disciplinarum nexu. Particula I"; also über die Einführung zum Ende des Literaturstudiums und zur Verbindung der Disziplinen) und legte seine Habilitation 1838 in Berlin ab. Seit 1837 war er Privatdozent an der Universität Berlin, 1859 wurde er dort Professor.

Ab 1837 war Althaus in Berlin auch Mitglied des sog. Doktorclubs ("Doctorklubb") der Linkshegelianer, die die Kritik der Religion und des preußischen Staats vereinte. Dort verkehrte auch der junge Karl Marx (1818-1883), Karl Friedrich Köppen (1808-1863), Bruno Bauer (1809-1882) und Adolf Friedrich Rutenberg (1808-1869).

Am 8. April 1843 heiratete er in Berlin Angelika Luise (Angelica Louise) Schüler, geb. am 14. Juni 1808 in Berlin als einzige Tochter des Kaufmanns Johann Benjamin Schüler; gest. am 25. August 1880 im Alter von 72 Jahren in Berlin. Ihr Vater hatte am 3. Dezember 1794 Carolina Sophia Tornow geheiratet, älteste Tochter des Spandauer Kaufmanns Carl Friedrich Tornow (gest. 18. März 1823 in Berlin).

Sie war die Witwe des Professors der Philosophie in Halle Johann Georg Mußmann (1795-1833), den sie am 23. September 1830 geheiratet hatte (Sohn des Schmiedemeisters in Reichenberg bei Danzig Johann Friedrich David Mußmann). Diese Ehe war kinderlos geblieben.

Karl Heinrich Althaus starb am 22. Oktober 1886 im Alter von 80 Jahren in Berlin.

Aus der Ehe zwischen Karl Heinrich Althaus und Angelika Luise, geb. Schüler entsprangen fünf Kinder:

-Karl Hermann Althaus (* 9. Februar 1844 in Berlin, gest. 25. März 1898 in Berka), Dr. der Philosophie und Gymnasiallehrer, der am 1. März 1875 in Berlin Marie Louise Charlotte Anna Schrader von Beauvryé geheiratet hatte, geb. 29. Dezember 1852 in Schöneberg bei Berlin als Tochter des Kgl. Rechnungsrats und Premierleutnants a.D. Albin Schrader von Beauvryé. Kinder waren Elisabeth Althaus (* 17. Dezember 1875), die Alfred Scheel heiratete, und Marta Althaus (* 9. März 1883)

-Heinrich Georg Althaus (* 25. Februar 1845 in Berlin, gest. am 31. Oktober 1894 in Berlin), Kgl. Landrichter und Landgerichtsrat in Berlin, der am 2. April 1884 in Berlin Marie Adelgunde Auguste von Dechend geheiratet hatte, geb. am 22. November 1855 in Berlin als Tochter des Reichsbank-Präsidenten Hermann von Dechend (1814-1890) und der Adelgunde, geb. Wilke, gest. am 30. März 1917 in Teupitz. -- Sie bekamen folgende Kinder: Karl Althaus (1886-1956), zuletzt Landrichter in Perleberg, Angelika Althaus (* 18. Januar 1888 in Berlin), Luise Althaus (* 19. Dezember 1888 in Berlin) und Adelgunde Althaus (* 16. Juli 1891 in Berlin). Ihr ältester Sohn Georg Althaus (* 7. Februar 1885 in Berlin) war bereits im Alter von zehn Jahren am 13. Oktober 1895 in Halle als Schüler der Latina gestorben.

-Adelheid Althaus (* 17. Oktober 1846 in Berlin, gest. 20. August 1923 in Wittstock / Dosse)

-Ernst Ludwig Althaus (* 9. Mai 1848 in Berlin, gest. 5. April 1933 in Braunschweig), Dr. der Philosophie (Diss. Berlin 1874 "Quaestionum de Iulii Pollucis fontibus specimen") und Lehrer am Askanischen Gymnasium in Berlin. Am 15. April 1884 heiratete er in Berlin die Lehrerin Anna Elisabeth Schmiel (* 19. April 1857 oder 1858 in Berlin), Tochter des ordentlichen Lehrers am Lehrerinnen-Seminar der Augusta-Schule Wilhelm Ottomar Schmiel und der Julie Luise Anna, geb. Stieff. Ein Sohn von ihnen war Ernst Althaus (* 19. Februar 1889 in Berlin; † 21. April 1977 in Herford), deutscher Jurist und Oberbürgermeister der Städte Minden und Herford.

-Conrad Althaus


Adolf Paul Johannes Althaus (auch Paul Althaus d. Ä./senior; * 29. November 1861 in Fallersleben; † 9. April 1925 in Leipzig) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe und Professor an den Universitäten von Göttingen und Leipzig.

Werdegang: Althaus studierte Theologie in Erlangen und Göttingen. In Göttingen trat er im Wintersemester 1881/82 dem Studenten-Gesangverein der Georgia-Augusta (heute Studentische Musikvereinigung Blaue Sänger) im Kartellverband Deutscher Studenten-Gesangvereine bei und wurde dort 1884 philistiert. Er war zwischen 1887 und 1897 als Seelsorger in Obershagen tätig und wurde 1896 an der Universität Greifswald bei Hermann Cremer zum Doktor der Theologie promoviert. 1897 wurde er außerordentlicher, 1899 ordentlicher Professor für praktische und systematische Theologie in Göttingen. Im selben Jahr wurde er außerdem Ehrenphilister des Göttinger Wingol. 1912 folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor für Systematische Theologie und Neutestamentliche Wissenschaft nach Leipzig. Von 1914 bis 1915 und von 1919 bis 1920 war Althaus Dekan der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig.

Einer seiner Söhne war der gleichnamige Theologe Paul Althaus (1888–1966).

Schriften (Auswahl)

Die historische und dogmatische Grundlage der lutherischen Taufliturgie. Feesche, Hannover 1893.

Dogmatische Begründung der Neutest. Aussagen über die Taufe. Bertelsmann, Gütersloh 1896.

Die Heilsbedeutung der Taufe im Neuen Testament. Bertelsmann, Gütersloh 1897.

Frömmigkeit und Sittlichkeit nach evangelischer Auffassung. Dieterich, Göttingen 1906.

Luther als der Vater des evangelischen Kirchenliedes. Deichert, Leipzig 1917.

Forschungen zur evangelischen Gebetsliteratur. Bertelsmann, Gütersloh 1927.


Gerhard Althaus (* 24. April 1866 in Fallersleben; † 8. März 1946 in Wolfenbüttel) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Geistlicher, Pastor und Missionar.

Leben: Gerhard Althaus wurde als Sohn des Superintendenten von Fallersleben, August Althaus, in eine große niedersächsische Pastorenfamilie hineingeboren. So waren auch sein Bruder Paul Althaus der Ältere, sein Neffe Paul Althaus der Jüngere und einer seiner Kinder Georg Althaus lutherische Theologen.

Nach seiner Schulbildung in Gütersloh, Helmstedt und Celle studierte er evangelische Theologie an den Universitäten in Tübingen, Leipzig und Göttingen.

Am 11. Mai 1892 wurde er nach einer persönlichen Anfrage von Direktor Karl von Schwartz Schüler des Leipziger Missionshauses (heute Leipziger Missionswerk) und lernte daraufhin am Seminar für Orientalische Sprachen in Berlin Swahili. Am 24. Mai 1893 erfolgte die Abordnung als Missionar in die damalige deutsche Kolonie Deutsch-Ostafrika (heute Tansania), wo er die deutsche evangelische Mission mitgründete. Im Juli 1894 legte er am Fuß des Kilimandscharo mit seinem Kollegen Traugott Päsler die Missionsstation Mamba an, die er in den folgenden Jahren leitete und mit seiner Familie bewohnte. Krankheitsbedingt musste er 1910 aus dem Missionsdienst ausscheiden.

Nach der Rückkehr nach Deutschland wurde Althaus Pfarrer in Stadtilm. Von 1915 bis 1927 war er Vorsteher des Marienstifts in Braunschweig. Er beschloss sein Berufsleben als Pfarrer von Barum und Cramme bei Wolfenbüttel.