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Zwei Alt Berliner Theater
drei Programmzettel des Belle Alliance-Theaters von 1900
und des Central-Theaters von 1906

Prospekt - Reklame - Schauspiel

1900 und 1906
erstmals erschienen

Reprint – Faksimile – unveränderter Neudruck
Neuauflage um 1985
neu im Archiv - Verlag in Braunschweig

interessanter Zeitbeleg
sehr dekorativ
drei Programme mit je vier Seiten im Format 32 x 24 cm

Mit der Gewerbeordnung des Norddeutschen Bundes vom 21. Juni 1869, die den Konzessionszwang für Theater-Unternehmen aufho entstanden noch im gleichen Jahr in Berlin zahlreiche neue Bühnen. Die meisten Unternehmen waren sehr kurzlebig und nur weni~ brachten es zu einem herausragenderen Ruf in der Berliner Theatervielfalt, wie zum Beispiel das Belle Alliance-Theater und das Central Theater. Am 21. Juni 1862 eröffnete der ehemalige Schauspieler August Friedrich Wilhelm Wolf im Haus Tempelhofer Straße 7 (seit 1864 „Bel Alliance-Straße") ein Ausschanklokal, zu dem auch ein Garten auf dem Hinterland des Grundstücks gehörte. 1865 wurden sie Wol Eigentum und er nannte sein Etablissement, auf dem ein großer Tanzsaal entstanden war und wo Artisten, Clowns und Sänger auftrate „Salon und Jardin Belle Alliance". Das Lokal war inzwischen zu einem beliebten Ausflugsziel vor dem Halleschen Tor, am Wege zw Kreuzberg, geworden und die Nachbarschaft der Garde-Dragoner-Kaserne sowie die zunehmende Bebauung der seit 1861 zu Berli gehörenden „Tempelhofer Vorstadt" sicherte ihm auch den Zuspruch der Anwohner. Sofort nach dem Wegfallen des Konzessionszwang( eröffnete Wolf am 9. Oktober 1869 mit dem Einakter. „Eine Tasse Tee", dem Schwank mit Gesang „An der schönen blauen Donau" und dei Vaudeville „Guten Morgen, Herr Fischer" seine Bühne im umgebauten Tanzsaal. Als Sensation galt damals das Orchester von 24 Mann. Da neue „Belle Alliance-Theater" war ein mit einem Teerpappdach gedeckter Fachwerkbau von 28 Metern Länge und 14 Metern Breite und 1600 Personen Platz. Die Bühne war 8 Meter breit und 14 Meter tief. Auf dem inzwischen hinzugekauften Grundstück Belle-Alliance-Straße hatte Wolf seinen Jardin" um das Doppelte vergrößert; fünf- bis sechstausend Personen fanden nun in dem durch 20000 Gasflamme allabendlich (bei schönem Wetter) erleuchteten Sommergarten Platz. Bis 1887 leitete Wolf sein Unternehmen sehr erfolgreich und sichert „ihm als Volkstheater einen führenden Platz unter den kleineren Bühnen Berlins". In jenem Jahr verkaufte er Haus und Grundstücke fü 1125000 Mark an den Theaterdirektor Hermann Bruckhoff und den Schriftsteller Hermann Sternheim. Diese leiteten das Theater m wechselndem Erfolg bis 1892, um es in der Folgezeit an andere Direktoren zu verpachten. In dieser Zeit des Niedergangs war die Spielze 1897/98 unter der Direktion Georg Droeschers ein Lichtblick, der den Ruf des Theaters wieder festigte; aber schon 1898 ging Droescher a­ls Dramaturg und Regisseur an das Königliche Schauspielhaus. Neben etwa einem Dutzend Direktoren wechselte das Haus auch seine Namen mehrfach, so sehen wir es 1895/96 als „Deutsches Volkstheater" und 1908/09 als „Lortzing-Theater". Zu diesem Zustand schreibt de Theaterwissenschaftler Georg Bochnik in seiner Geschichte des Belle Alliance-Theaters, „Tempelhofer Straße Nr. 7, vor dem Hallesche Thore" im Jahrbuch des Vereins für die Geschichte Berlin, „Der Bär von Berlin" 1954, der wir hier folgen: „Zeitweilig nahm es di Physiognomie einer Werbezentrale für den Fremdenverkehr an: Bayern ließ sich durch das Schlierseer Bauerntheater', Die Tegernseer das Münchner Überbrettl' und das Bayerwaldtheater` vertreten; ... Den Punkt auf das ,I` des internationalen Treffens setzte die japanisch Geisha-Truppe." Aus dieser bis etwa 1903 dauernden Epoche stammt denn auch der hier vorliegende Programmzettel für das Gastspiel de „Tegernsee'r" im Herbst 1900. Diese übrigens in Berlin sehr beliebten und erfolgreichen Bauern-Theater-Ensemble konnten sich auf di Gunst Kaiser Wilhelms Il. berufen (siehe die Beilage zum Programmzettel), vor dem diese Truppen anläßlich seines 10jährige Regiercungsjubiläums auftreten durften. Nach Ende der Spielzeit 1911/12 wurde das Theater wegen Baufälligkeit geschlossen. Es sollte für immer sein, denn im Frühjahr 191 gingen Grundstücke und Gebäude im Wege der Zwangsversteigerung für 1283100 Mark an eine Grundstücksgesellschaft über, die hic nach Abriß des Theaters und der Wohnhäuser nach den Plänen des Architekten Daniel Ehrenfried ein Geschäftshaus errichten ließ (heut Mehringdamm 32/34). Gleich dem Belle Alliance-Theater hat auch das Central-Theater seinen Ursprung in der neuen Theaterfreiheit des Jahres 1869. Im alten Te der Luisenstadt, Alte Jakobstraße 32, befand sich seit etwa 1850 auf dem Hintergelände des Grundstücks das Ball- und Tanzlokal „Orpheum des Cafetiers Friedrich Bente. Um 1865 baute er auf dem hinzugekauften Nachbargrundstück Alte Jakobstraße 30 einen zweiten großer prächtigen Tanzsaal mit einem Glasdach, der eine Sehenswürdigkeit Berlins war. In diesem Saal eröffnete Bente am 30. Oktober 1869 da „Theater im Glassalon". Es wurden Tanzstücke, Opernakte und Feerien aufgeführt und die Bühne 1870 „Reunion-Theater" genannt. Das alt Orpheum blieb daneben bestehen und war zuletzt unter dem Namen „Central-Festsäle" bekannt. Das Reunion-Theater ging schlecht und La 1879 völlig darnieder, bis der Schauspieler Wilhelm Henne es in der Saison 1879/80 als „Henne-Theater" führte. Aber erst als 1880 de bisherige Leiter des „Luisenstädtischen Theaters" in der Dresdener Straße, Adolf Ernst, das Haus übernimmt und als „Central-Theater eröffnet, zieht der Erfolg hier ein. Mit einer Unterbrechung im Jahre 1882/83 behielt Ernst es bis 1887. Seinen Erfolg beweist die Tatsache daß er von 1884 bis 1887 mit nur sechs Stücken 900000 Besucher anzog. 1887 übernahm der bekannte Schauspieler Emil Thomas das Hau: erwarb es 1889, ließ es umbauen und eröffnete es am 3. September 1890 als „Thomas-Theater". Er hatte nur geringen Erfolg und verkauft es 1893 wieder an die Vorbesitzer zurück. Die Spielzeit 1893/94 bringt dem neuen heiter, dem unbekannten Schauspieler Richard Schult; nur wenig Erfolg. Aber 1894 fängt er an, mitJulius Freund Ausstattungsrevuen zu geben, die jahrelang volle Häuser erzielen, bis er 1898 da „Theater Unter den Linden" pachtet, das er „Metropol-Theater" nennt und hier weitere Triumphe feiert. Das Central-Theater eröffnet Jos Ferenczy im August 1898 mit der Sidney Jones-Operette „Die Geisha", die hier 1000mal gespielt wird. Die Bühne war damals das einzig Operetten-Theater Berlins, bis ihr um 1905 beachtliche Konkurrenten erwuchsen und sie an Zuschauern verlor. Aus der Zeit de Niedergangs stammt der Programmzettel vom 12. März 1906, als Ferenczy sich mit Wiederholungen alter Stücke zu retten versuchte. Ir Oktober 1907 legte er die Direktion nieder und 1908 wurde das Theater geschlossen. Danach wieder Tanzsaal, nach dem Ersten Weltkrie wieder Theater (auch Erwin Piscator versuchte sich hier um 1920 ohne Erfolg), 1926 wieder Operettenbühne, seit 1930 leerstehend, kauft es 1938 die „Deutsche Grammophon-Gesellschaft". Sie ließ den Gebäudekomplex Alte Jakobstraße 30/32 zu Aufnahme-Ateliers und Studio einrichten. Beim Luftangriff am 3. Februar 1945 wurde das Haus zerstört, heute (1992) gehört das Grundstück zum Waldeck-Park an de Oranienstraße in Kreuzberg.

drei Programme mit je vier Seiten im Format 32 x 24 cm
gefaltet auf Format 24 x 16 cm

sehr guter Zustand - very good condition

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