Die Stadtteile von Berlin als Suchworte stehen im direkten Zusammenhang mit dem angebotenen Artikel ! Großberlin Ostberlin Ost Berlin West Reichshauptstadt Berlin Archiv Berlinarchiv Berlin edition Berlinedition
Plan der Pfauen-Insel 1810
Lavierte Federzeichnung von J. A. F. Fintelmann

Karte – Plan – Stadtplan – Map
 

                               1810
erstmals erschienen
Original im Schloß Pfaueninsel

Reprint – Faksimile – unveränderter Neudruck
Neuauflage aus dem Jahr 1997
neu im Archiv - Verlag in Braunschweig

interessanter Zeitbeleg
sehr dekorativer , grosser Plan
im Format 85 x 57 cm

Die Reproduktion zeigt in Originalgröße den ältesten erhaltenen handgezeichneten Plan der Insel (GK 1 Nr. 40994). Er wurde um 1810 von dem damaligen Hofgärtner der Pfaueninsel, Joachim Anton Ferdinand Fintelmann (1774 bis 1863, 1804 bis 1834 Hofgärtner auf der Pfaueninsel, 1834 bis 1863 desgl. im Schloßgarten zu Charlottenburg), gezeichnet. Er hängt seit 1810 im Schlößchen auf der Pfaueninsel (erster Nachweis in der Inventarliste von 1820) und ist demnach als Schauplan für das Zimmer des königlichen Gutsherren gefertigt worden. 175 Jahre gerahmter Hängung erklären, daß das ursprüngliche Grün der Wiesen und Gehölze zu einem bräunlichen Farbton verschossen ist. J. A. F. Fintelmann war ein eigenständiger Landschaftsgärtner, ein guter Planzeichner und Blumen­Porträtist. Er hatte 1790 bis 1793 bei dem aus Wörlitz berufenen Johann August Eyserbeck in Charlottenburg die „Lust-Gärtner­Kunst" erlernt. Noch 1793 entstand von seiner Hand ein Plan des Neuen Gartens ganz im Stile seines Lehrherren, wohingegen der vor­liegende Plan in Darstellungsart und Gartengestaltung eine selbständige Weiterentwicklung zeigt. Der Plan ist eine mehrfarbig lavierte Federzeichnung im Maßstab 1:2410. Seit 1805 beschäftigte sich Fintelmann mit dem Aufmaß für den von ihm als dringend nötig er­achteten Inselplan. Die erreichte Lagegenauigkeit erweist sich leider als sehr gering und hat ihre Ursache in der eingeschränkten Genauig­keit seiner technischen Hilfsmittel. Friedrich Wilhelm III, hat wohl der Plan derart gefallen, daß Fintelmann veranlaßt wurde, in gleicher Manier einen Plan des Neuen Gartens vorzulegen (Plankammer Potsdam Planslg. Nr. 3350). Diesen zwischen 1812 und 1816 ent­standenen Plan hat Fintelmann mit einer Legende der Vegetationsdarstellung versehen, die auch für den vorliegenden Plan gilt. Es bedeuten: Nadelholzsignatur mit aufwärts gerichteten Zweigen = Kiefern, - mit abwärts gerichteten Zweigen = Tannen. Die anderen Signaturen für „Laubholz", „Gesträuch" und „Blumen" lassen sich unschwer auf dem Plan indentifizieren. Unser Plan kennt zusätzlich die Signatur für Wald, die sich von derjenigen für Laubholz durch lichteren Stand der Bäume und einen violetten Farbton unter­scheidet. Der Plan von 1810 zeigt die Insel als „ferme ornee", als gartenkünstlerisch gestaltete Landwirtschaft. Dieses Konzept entsprach der Neigung Friedrich Wilhelms IIL, sich in der Rolle eines tätigen Gutsherren zu sehen, wie sie von ihm schon als Kronprinz in Paretz gelebt worden war. Unser Plan überliefert diese zweite von insgesamt drei Gestaltungsphasen der Insel. Die erste war durch den frühen Tod Friedrich Wilhelms II. 1797 unvollendet geblieben. Dieser Monarch hatte die Insel gleichsam als ferne Erweiterung des Neuen Gartens erworben und von dort aus durch den Hofgärtner Morsch d. Ä. unter Anleitung J. A. Eyserbecks gärtnerisch anlegen lassen. Wie weit diese Arbeiten gediehen waren, zeigt ein von L. Humbert gezeichneter und von L. Schmidt 1798 gestochener Plan der Insel. Der Vergleich mit unserem Plan ergibt, daß Fintelmann die beiden bereits gestalteten Bereiche, Umgebung des Schlosses bis zur rechteckigen Baumschule (f) und den von Wiesenland geprägten Nordostteil der Insel mit der Meierei als Mittelpunkt im wesentlichen unverändert gelassen hat. Der Kernbereich der Insel hingegen hat eine grundlegende Umwandlung erfahren. Fünf große Ackerflächen dehnen sich buchtenreich in dem ursprünglichen Waldgelände aus, das nur noch in Form schmaler trennender Kulissen erhalten ist. Besonders auffällig sind im Plan die mitten auf den Feldern stehenden sehr individuell dargestellten alten Eichen. Ihrer sollen zwei­bis dreihundert gewesen sein, als die Insel in königlichen Besitz kam. Man hat ihr Alter damals auf knapp 400 Jahre ermittelt. Sie wurden als prägendes Element des „genius loci" geschont und als Zwangspunkte in jede Gestaltung eingebracht. Etliche von ihnen grünen noch heute oder prägen als ausdrucksvolle Baumruinen den Charakter der Insel, während andere mit ihren dauerhaften Überresten im Boden bedeutende Orientierungspunkte bei der Auswertung der alten Pläne sind. Häufig hat Fintelmann die Wege zu besonders schönen Eichen geführt und sie unter ihren Kronen platzartig erweitert. Es ist bemerkenswert, in welchem Umfang er bandartige Vorpflan­zungen, bohnenförmige Einsprengungen und Clumps aus Nadelholz anwandte. In der Legende bleibt die auffällige, einen Kilometer lange gerade Schneise in der Inselmitte unerklärt. Sie könnte als Schießbahn gedeutet werden, was zu den übrigen ländlichen Ver­gnügungseinrichtungen der Insel, wie Kegelbahn und Schaukeln, paßt. Einen Siebenjahresplan der Feldbestellung auf der Pfaueninsel von 1810 bis 1816 erblicken wir oben links. Die in einem Zuge ge­schriebene Schrift, sowie der häufige Gebrauch des Wortes „oder" weisen die Tabelle als Projekt aus und sind Anlaß, den Plan auf 1810 zu datieren. Obwohl die Felder im Kartenbild sehr malerische, aber unwirtschaftliche Umrisse haben, sind sie im Wirtschaftsplan flächengleich, was nur dadurch gelang, daß man getrennt liegende Stücke mit Hilfe künstlicher Grenzen zu einem Wirtschaftsblock vereinigte (Felder II, III und IV). Die dem ästhetischen Rahmen der Insel eingefügte Landwirtschaft gibt sich als ausgesprochener Musterbetrieb mit experimentellem Charakter, als eine nach englischem Vorbild eingerichtete fortschrittliche Wechselwirtschaft ohne Brache. Die oft ausgesprochene Behauptung, die landwirtschaftliche Ausnutzung der Insel habe ihre Ursache in der durch die Kata­strophe von 1806 verursachten Not, wird durch die Tatsache, daß die sechs Felder schon 1805 in Bewirtschaftung waren, widerlegt. Sein Interesse an der Verbesserung der Landwirtschaft hatte Friedrich Wilhelm III. 1804 bewogen, die Übersiedlung Albrecht Daniel Thaers nach Preußen zu fördern. Als Lenne 1822 bis 1834 im Verein mit Fintelmann die Pfaueninsel grundlegend umgestaltete, wurden die Felder in ineinanderfließende Wiesenräume verwandelt. Nur Feld IV blieb bis in unser Jahrhundert als Zeugnis der „ferme ornee" echalcenundwucde bis auf einen kleinen Rest-Acker in eine Liegewiese umgewandelt. Von den drei Gebäude-Ansichten, die Fintelmann neben die Legende gesetzt hat, ist uns die mittlere nicht mehr vertraut. Sie zeigt das 1803 bis 1804 als Gutsgebäude errichtete Kavalier­haus, in dem Fintelmann 1804 bis 1810 wohnte, bevor er zusätzlich die Pflichten des Kastellans übernahm und in das so benannte Haus übersiedelte. Nach Schinkels Plänen wurde dem Kavalierhaus 1825 eine gotische Fassade aus Danzig vorgeblendet

ausgefaltet Format 85 x 57 cm
gefaltet auf Format 18 x 24 cm

sehr guter Zustand - very good condition

Versand in Deutschland per Brief oder Einwurfeinschreiben

bei Mehrfachkauf warten Sie bitte die Gesamtrechnung ab !
in the case of multiple purchases, please wait for the total invoice!

der Versand erfolgt in sicherer Verpackung
mit Knickschutz und Schutz gegen Feuchtigkeit
shipping in safe wrapping with kink protection and protection against moisture

Privatverkauf aus eigener , gepflegter Sammlung - Keine Gewährleistung und Rücknahme
Bei Irrtum meinerseits bzw. falscher Beschreibung ist eine Reklamation selbstverständlich möglich. Die Beschreibung erfolgt gewissenhaft
In the event of a mistake on my part or a wrong description, a complaint is of course possible. The description is given conscientiously