Sie bieten auf elf Postkarten von 1888/89.


Verschiedene Handelsfirmen wenden sich an die Seifenfabrik Mäurer & Wirtz in Stolberg (Rheinland).


1.) Commern = Kommern (Mechernich): S. Löwenstein teilt das Guthaben von Mäurer & Wirtz mit und reklamiert eine nicht empfangene Sendung.


2.) Crefeld = Krefeld: Chr. Abel: "Kiste Seife von Schütten bekomme zurück. Sie wollen gefl. gleich Postkarte an C.A. Biederbick schreiben & sich mit 60 % einverstanden erklären. Hochachtend! Chr. Abel."


3.) Dortmund: Julius Artzen kündigt Bestellungen an, nachdem er "bei verschiedenen deutschen und fremden Fabriken angefragt habe."


4.) Grevenbroich: Jos. Busch: "Sie facturiren [...] Cronseife die nicht bestellt, dazu zu höherem Preise; was soll damit geschehen?"


5.) Kirn: B. Helffenstein jun. bestellt Rüböl.


6.) Lendersdorf (heute OT von Düren): Frau Weiermann bietet Öl zum Preis von 64 Mark für 100 Kilo an.


7.) Neuss: Franz Voss bestellt Öl.


8.-10.) drei Karten Siegburg: Jos. Schiller bestellt Seife für Heinrich Roising und Friedrich Sulbach in Siegburg.


11.) Zülpich: Heinrich Cornein macht eine Abrechnung.


Der Konzern Mäurer & Wirtz vertreibt heute Kosmetik- und Pflegeprodukte und ist noch immer in Stolberg ansässig.


Zustand: Karten gebräunt und fleckig, Ecken bestoßen. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: 2207 Ostb Aachen


Über Mäurer & Wirtz (Quelle: wikipedia):

Mäurer & Wirtz, gegründet von Ernst Mäurer und Andreas August Wirtz 1845 als Seifenfabrik in Stolberg, ist ein Hersteller von Produkten im Duft- und Pflegebereich und seit 1990 eine eigenständige Tochtergesellschaft der Dalli-Werke. Das Familienunternehmen wird in der fünften Generation vom geschäftsführenden Gesellschafter Hermann Wirtz und dem Geschäftsführer Stephen Kemen geleitet.

Sitz und Produktionsstandort ist Stolberg in der Städteregion Aachen mit ca. 300 Mitarbeitern. Neben eigenen Marken wie 4711, Tabac und Les Destinations werden Lizenzmarken wie s.Oliver, Betty Barclay, Baldessarini und Otto Kern hergestellt.

Hauptmärkte sind Deutschland, die Benelux-Länder, Österreich, Osteuropa und China, die Schweiz sowie der weltweite Export. Vertriebspartner für ein flächendeckendes Distributionsnetz sind der Parfümerie- und Drogeriefachhandel, Kaufhäuser und Warenhäuser, Drogerie- sowie ausgewählte Verbrauchermärkte und der Online-Handel.

Geschichte

1845 bis 1883: Die Geschichte des Familienunternehmens geht auf Michael Mäurer und seinen Stiefsohn Andreas August Wirtz zurück, die am 24. November 1845 eine Seifensiederei in Stolberg gründeten und am 19. Mai 1851 ihre Konzession für den Betrieb erhielten. Zunächst wurden ausschließlich Schmierseifen, Kernseifen und Walkseifen für die Textilindustrie sowie Feinseifen in einer Kolonialwarenhandlung für den lokalen Markt verkauft. Mit der Zeit etablierten sich die Produkte aber auch im Rheinland und später ebenso im nahen Ausland (vor allem Benelux und Frankreich); 1867 wurden beispielsweise die Aachener Tuchfabriken mit Walkseife beliefert. Zudem wurden kurz darauf Seifenprodukte mittels Lizenzvereinbarungen in Paris und in San Francisco vertrieben.

1884 bis 1937: Im Jahre 1884 begann die Produktion von Waschpulver, und um die Jahrhundertwende wurden dann erste Warenzeichen eingetragen; so wurde beispielsweise die Marke „Dalli“ im April 1884 vom Kaiserlichen Patentamt bestätigt.

Andreas August Wirtz’ Witwe, Apollonia Wirtz, erwarb am 22. Dezember 1888 von der Stadt Stolberg ein größeres Areal mit dem ehemaligen Kupferhof Grünenthal. Mit einer neuen Fabrik außerhalb des Stadtzentrums leitete das Unternehmen 1889 den Wandel vom Handwerks- zum Industriebetrieb ein. Durch den neu erworbenen Platz konnten nun auch größere Siede- und Laugenkessel angeschafft werden, um die Produktion zu steigern. 1901 löste die neu entwickelte Dampfbeheizung die damaligen Siedekessel ab. Durch die Expansion des Unternehmens wurde das Betriebsgelände nach einiger Zeit zu eng. Aus diesem Grund wurden 1913 an einem neuen Standort Gebäude mit direktem Bahnanschluss errichtet, was die großbetriebliche Massenproduktion weiter vorantrieb. Zudem wurde ein Zweighaus in Düsseldorf eröffnet; 1925 beschäftigte das Unternehmen rund 400 Mitarbeiter.

1938 bis 1989: 1938 übernahm das Unternehmen den Berliner Seifenvertrieb Döring Werke AG sowie die Wiener Parfümerie Riva, welcher daraufhin ebenfalls ein fester Produktionsstandort wurde. Ab 1945 fanden, angestoßen durch den Geschäftsführer Jakob Chauvistré, Überlegungen zur Herstellung pharmazeutischer Präparate statt, welche im Labor der 1945 gegründeten Dalli-Werke weiterverfolgt wurden und im August 1946 zur Gründung der Pharmafirma Chemie Grünenthal führten. 1950 hatte das Unternehmen mehr als 1000 Mitarbeiter. Im selben Jahr entstanden unter dem Dach der Dalli-Werke Mäurer & Wirtz zwei eigenständige Geschäftsbereiche: Mäurer & Wirtz für Seifen und Körperpflege und Dalli für Waschpulver.

1951 wurde die Herrenkosmetik-Marke Tabac veröffentlicht, welche zu den bekanntesten und erfolgreichsten Produkten von Mäurer & Wirtz zählt; 1952 wurde der Beiname Original hinzugefügt. Nach Angaben der Tageszeitung Die Welt wurden mehr als 85 Millionen Flaschen dieses Herrenduftes vertrieben.

1967 wurde eine neue Kosmetik- und Körperpflegeserie namens riar eingeführt, welche später wieder eingestellt wurde.

Seit 1990: 1990 erhielt das Familienunternehmen Mäurer & Wirtz eine neue Struktur, und die Mäurer & Wirtz GmbH & Co. KG. entstand als eigenständiges Tochterunternehmen der Dalli-Group. Mäurer & Wirtz stellte inzwischen neben Wasch- und Seifenartikeln hauptsächlich Duftwässer und Kosmetika her. Seit 1992 wurden Produkte zunehmend mittels Lizenz-Vereinbarung hergestellt – z. B. Betty Barclay, Otto Kern und s.Oliver. Im Jahre 2007 übernahm das Unternehmen schließlich die Parfümmarke 4711 (häufig auch Kölnisch Wasser genannt) inklusive des Kölner Stammhauses vom amerikanischen Konsumgüterkonzern Procter & Gamble.

Während der Markenübernahme wurden auch die Rechte an den Parfümmarken Tosca, Sir Irisch Moos und Extase von Mäurer & Wirtz erworben. Im November 2011 kam ebenfalls die Duftserie der Marken Baldessarini sowie von Windsor hinzu, welche später eingestellt wurde. Parallel dazu wurden auch weiterhin diverse Parfüm-Eigenmarken vom Unternehmen vertrieben.

Mäurer & Wirtz wurde schwer vom Hochwasser 2021 in der Region getroffen – so löste das bis zu 1½ Meter hochstehende Wasser in der Fabrik einen Stromausfall aus und brachte die Produktion für mehrere Tag zum Erliegen. Der Geschäftsbetrieb konnte jedoch kurze Zeit später wieder aufgenommen werden.

Produkte und Marken: Zu Mäurer & Wirtz gehören unter anderem die Eigenmarken 4711, Tabac Original, Tosca, Sir Irisch Moos und Nonchalance, für die jeweils ein Sortiment an Parfums und anderen Pflegeprodukten angeboten wird. Weiterhin produziert es Produkte für Fremdmarken, wie s.Oliver, Otto Kern, Betty Barclay und Baldessarini sowie White-Label-Produkte, welche in hohen Stückzahlen für Discounter hergestellt werden.

Unternehmensstruktur

Dalli-Group: Die Mäurer & Wirtz GmH & Co. KG wurde 1990 in das Handelsregister eingetragen und gilt als operative Gesellschaft von Mäurer & Wirtz. Geschäftsführer des Unternehmens ist seit dem 26. März 2020 Stephan Kemen. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen rund 300 Mitarbeiter und hat 2020 einen Jahresumsatz von rund 178 Millionen € erzielt.

Als Vertriebsunternehmen wurden mehrere Gesellschaften, wie z. B. Cosmeurop Parfums, Théany Cosmetic, NewYorker Cosmetics, s.Oliver Cosmetics und comma Cosmetics, firmiert.

Die Mäurer & Wirtz GmbH & Co. KG gehört als eigenständiges Unternehmen zur Dalli-Group (Dalli-Werke GmbH & Co. KG) und veröffentlicht keinen eigenen Jahresabschluss, sondern wird konsolidiert im Konzernabschluss der Dalli-Group aufgeführt; diese Gesellschaft wird wiederum von Hermann Wirtz kontrolliert, welcher den Konzern als Teil der fünften Generation der Unternehmer-Familie Wirtz als Gesellschafter leitet.

Soziales Engagement und Sponsoring: Das Unternehmen unterstützt diverse lokale Einrichtungen und Vereine. So wurde z. B. bei einem langfristigen Förderprojekt eine Ganztagsbetreuung für einkommensschwächere Familien realisiert. Im Rahmen des Jahrhunderthochwassers im Jahr 2021 richtete das Unternehmen ein gemeinsames Spendenkonto für betroffene Mitarbeiter ein.

Mäurer & Wirtz war zudem als Sponsor und Partner des lokal ansässigen Fußballvereins Alemannia Aachen aktiv.