"In der Geschichte hat er es bisweilen an der erforderlichen Anstrengung fehlen lassen, sodaß sein Wissen als unsicher und mangelhaft bezeichnet werden muß."


Sie bieten auf zwei Zeugnisse des Joachimsthalschen Gymnasiums von 1878/79.


Ausformulierte Beurteilungen für den späteren Historiker und Publizisten Paul Hinneberg (1862-1934), der als Organisator und Herausgeber des enzyklopädischen Großwerkes "Die Kultur der Gegenwart" und der "Deutschen Litteraturzeitung" bekannt wurde und von Ostern 1878 bis Ostern 1880 dieses Gymnasium besucht hatte.


Datiert Berlin, den 28. September 1878 und 5. April 1879.


Signiert vom Direktor Karl Julius Heinrich Schaper (1828-1886) und vom Ordinarius Heller (im Berliner Adressbuch verzeichnet als Dr.phil. H. Heller, Oberlehrer und Seconde-Leutnant der Landwehr, Heiligegeiststraße 6).


Das erste Zeugnis wurde von Paul Hinnebergs Vater Gustav Hinneberg unterschrieben (die Signatur ist beschnitten).


Auszüge:

Zeugnis 1878: "Der gute Wille, durch geregelten Fleiß und verständige Theilnahme seine Kenntnisse zu vermehren und zu befestigen, war nicht zu verkennen. Wo es sich daher um Aneignung bestimmten positiven Wissens, wie in der Geschichte [...] handelte, leistete er [...] meist Befriedigendes; in allen Fällen dagegen, wo auf Grund gewonnenen Verständnisses richtige und schnelle Anwendung des Erlernten verlangt wurde, wie bei den schriftlichen Arbeiten in den fremden Sprachen und in der Mathematik, waren die Resultate in Folge seiner höchst lückenhaften Vorbildung ungenügend und nur selten mittelmäßig. Im Turnen leistete er Ungenügendes."


Zeugnis 1879: "Im Lateinischen hat ihn sein eifrigtes Bemühen zu einem schon sichtbaren Erfolg geführt [...]. Schwach und noch nicht befriedend blieben seine Leistungen im Französischen und auch im Griechischen mit Ausnahme der Homerlektüre, in welcher er im Ganzen befriedigte. aber noch nicht Geläufigkeit im Lesen der Verse erreichte. In der Geschichte hat er es bisweilen an der erforderlichen Anstrengung fehlen lassen, sodaß sein Wissen als unsicher und mangelhaft bezeichnet werden muß. [...] In Folge der vielfachen Mängel seines Wissens ist es jetzt noch nicht möglich gewesen, ihn in die höhere Klasse zu versetzen."


Umfang: erstes Zeugnis: eine Seite (30,8 x 19,5 cm); zweites Zeugnis: 1 ¼ von 2 Seiten beschrieben (30,1 x 19,3 cm).


Über den Vater von Paul Hinneberg: Gustav Hinneberg wurde am 16. Dezember 1827 in Bruchhagen bei Greiffenberg (Uckermark) als Sohn des Lehrers und Küsters Carl Ludwig Hinneberg und der Charlotte, geb. Voigt geboren und besuchte das Schullehrer-Seminar in Potsdam. Von 1848 bis 1850 war er 4. Lehrer an der Stadtschule in Greiffenberg (Uckermark) sowie Hauslehrer beim dortigen Pastor Gustav Fittbogen (1808-1885); er war dort auch als Organist und Chorleiter tätig. 1850 zog er nach Berlin und unterrichtete einige Monate stellvertretend an der Töchterschule von Dr. Carl Julius Gerlach (1811-1886); 1851 unterrichtete er an der Parochialkirchschule Berlin und ab 1852 an der Knaben- und Töchter-Schule des Johann Christian Hennig in Berlin, Schumannstr. 9. Im Seminar zu Köpenick legte er 1853 die Orgelprüfung ab.

Im Oktober 1852 heiratete er in Berlin Ida Paulick (geb. am 2. Juli 1832 in Görlsdorf / Angermünde, gest. 3. Juni 1905 in Berlin), Tochter des Kunstgärtners Georg Paulick (geb. um 1802, gest. 1865).

Ab Neujahr 1855 war er Lehrer und Küster in Felchow bei Angermünde und kehrte in den 1860er Jahren nach Berlin zurück, wo er als Zeitungs-Spediteur arbeitete und am 14. Dezember 1888 starb.

Der Historiker und Publizist Paul Hinneberg (1862-1934) war ein Sohn von ihm.


Zustand: Dokument gefaltet; Papier gebräunt, etwas fleckig und knittrig, das erste Zeugnis unten beschnitten. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: Hinneberg Novooo


Über den Direktor Schaper (Quelle: ADB), Paul Hinneberg und das Gymnasium (Quelle: wikipedia & NDB):


Karl Julius Heinrich Schaper: Philologe und Schulmann des 19. Jahrhunderts. Er wurde in Elbing als Sohn eines dortigen Arztes am 15. März 1828 geboren, kam schon mit 7½ Jahren auf das vaterstädtische Gymnasium, welches er 16jährig 1844 verließ, und studirte dann in Halle und von 1846 an in Berlin, vornehmlich unter Boeckh's Leitung, Philologie. Eine Verwundung, welche er hier bei zufälligem Ueberschreiten der Straße am Abend des 18. März 1848 erhielt, unterbrach zeitweilig seine Studien; nachdem er dieselben dann noch ein Jahr lang in Berlin fortgesetzt hatte, ging er Neujahr 1850 nach Königsberg, hörte hier noch Lobeck und Lehrs, dem er besonders nahe trat, und legte dann die Prüfung pro facultate docendi ab, wurde auch auf Grund seiner Dissertation „De duobus primis hexametri latini ordinibus“ zum Doctor promovirt. (Die Fortsetzung „De hexametri latini tertio ordine“ erschien erst 1862.) Nachdem er dann das Probejahr am Gymnasium in Danzig, wo sein Vater damals Medicinalrath an der Regierung war, abgelegt und gleichzeitig dort seiner Militärpflicht genügt hatte, wurde er von 1851—1853 als wissenschaftlicher Hilfslehrer am Collegium Fridericianum in Königsberg beschäftigt, dann dem Gymnasium zu Tilsit überwiesen, wo er auch nach einiger Zeit fest angestellt wurde. Schon damals wurde dem jungen, hervorragend tüchtigen Lehrer vorzugsweise der Unterricht in den obersten Klassen, namentlich der lateinische in einer Prima übertragen. 1858 wurde er als ordentlicher Lehrer an das Altstädtische Gymnasium in Königsberg. 1861 als erster Oberlehrer an das Gymnasium in Insterburg berufen, Michaelis 1864 zum Director des königl. Gymnasiums in Lyck ernannt. Die reichen Erfolge seiner Wirksamkeit in diesen verschiedenen Aemtern lenkten die Aufmerksamkeit der Schulverwaltung auf ihn, als es sich im Sommer 1868 um die Besetzung des Directorates am Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Posen handelte; er übernahm die Leitung dieser großen, unter besonders schwierigen örtlichen Verhältnissen stehenden Anstalt im Herbste des genannten Jahres. Auch hier war aber seines Bleibens nicht; bereits im Juli 1872 wurde er in das Directorat des königl. Joachimsthal’schen Gymnasiums in Berlin berufen. Die ihm hier zufallende Arbeit war von besonderer Wichtigkeit, indem es sich nicht bloß um die Leitung eines eigenartigen, mit einem großen Alumnat verbundenen Gymnasiums handelte, sondern S. auch die Aufgabe gestellt wurde, die Verlegung der Anstalt in ein neu zu erbauendes Gebäude außerhalb der Stadt vorzubereiten und zu leiten. Sein ausgezeichnetes Verwaltungsgeschick hat ihn diesen schwierigen Auftrag in glücklichster Weise lösen lassen: die ihm zustehende maßgebende Mitwirkung bei der baulichen Anlage gab ihm die Möglichkeit, die räumliche Veränderung zu einer durchgreifenden Umgestaltung und Erweiterung der Anstalt zu benutzen. Es war der Höhepunkt seines Lebens, als am 22. October 1880 Kaiser Wilhelm I. das Joachimsthal besuchte und ihm persönlich Seinen Dank und Seine Anerkennung für das der Stiftung der Hohenzollern Geleistete aussprach. — S. starb an einem Herzleiden am 6. October 1886. — Seine wissenschaftliche Thätigkeit hat sich vorwiegend auf die Gedichte des Vergilius bezogen; außer einer größeren Zahl von Abhandlungen und Aufsätzen, die er in Zeitschriften und Schulprogrammen veröffentlichte, erwarben ihm namentlich die Neubearbeitungen von Ladewig's Vergil, die er seit 1874 besorgte, Anerkennung.


Paul Hinneberg (* 16. März 1862 in Felchow bei Angermünde; † 21. April 1934 in Berlin) war ein deutscher Historiker und Publizist.

Leben und Wirken: Paul Hinneberg studierte Staatswissenschaften und Philosophie in Berlin. 1888 promovierte er in Halle über Die philosophischen Grundlagen der Geschichtswissenschaft. Seit 1885 war er als Privatsekretär Leopold von Rankes tätig. Nach dessen Tod gab er den siebenten Band der Weltgeschichte heraus. Seine Lebensstellung fand Hinneberg 1892, als er die Herausgabe der Deutschen Litteraturzeitung, einer bedeutenden Rezensionszeitschrift, übernahm.

Hinneberg ist heute vor allem noch als Organisator und Herausgeber des enzyklopädischen Großwerkes Die Kultur der Gegenwart bekannt, das in zahlreichen Bänden von 1905 bis 1926 erschien. Zudem begründete er die Monographienreihe Das wissenschaftliche Weltbild.

Aufgrund der diversen editorischen Funktionen und gestützt auf seine persönliche Verbindung zu dem Ministerialdirektor Friedrich Althoff übte Hinneberg in nicht unbeträchtlichem Maße Einfluss auf die deutsche Wissenschafts- und Universitätspolitik im Kaiserreich aus.

Werke (Auswahl)

Die philosophischen Grundlagen der Geschichtswissenschaft. In: Historische Zeitschrift. Jg. 63 (1889), S. 18 ff. (Dissertation, Halle, 1888)


Hinneberg, Paul, wissenschaftlicher Herausgeber, * 16.3.1862 Felchow bei Angermünde, † 20.6.1934 Berlin. (evangelisch)

Genealogie: V Gustav, Küster u. Lehrer in Felchow bei Angermünde;

M Ida Paulick.

Biographie: H. studierte Staatswissenschaften und Philosophie in Berlin (Promotion Halle 1888), war seit 1885 Mitarbeiter Rankes, gab den 7. Band von dessen Weltgeschichte heraus (1886) und trat 1892 in die Redaktion der „Deutschen Literaturzeitung“ (DLZ) ein, die als wissenschaftliche Rezensionszeitschrift unter verschiedenen Editoren (Roediger) bis 1880 zurückzuführen ist. Unter seiner Herausgeberschaft (seit 1892) und unter Betreuung einer Kommission der deutschen wissenschaftlichen Akademien erschien die DLZ (einschließlich einer umfangreichen Bibliographie von Neuerscheinungen) als „Wochenschrift für Kritik der internationalen Wissenschaft“ und errang Weltruf. – Neben seiner Tätigkeit für die DLZ verwirklichte H. um die Jahrhundertwende seinen großen Plan einer gelehrten Enzyklopädie: „Die Kultur der Gegenwart, ihre Entwicklung und ihre Ziele“. Die Edition, die auf mehr als 40 Bände angelegt war, übernahm der Verlag Teubner in Berlin und Leipzig. Es sollte eine systematisch aufgebaute Gesamtdarstellung der damaligen Kultur geboten werden. Als Mitarbeiter waren die großen Gelehrten der Zeit gewonnen worden. An dem einleitenden Band: „Die allgemeinen Grundlagen der Kultur der Gegenwart“ (1906, ²1912) haben unter anderem F. Paulsen und H. Diels mitgearbeitet. An weiteren Bänden beteiligten sich A. von Harnack, G. Bezold, U. von Wilamowitz-Moellendorff, F. Morf, W. Meyer-Lübke. Der 1. Weltkrieg verhinderte den Abschluß des Werkes. Nach den Kriegsjahren und Inflationsschwierigkeiten erneuerte H. diesen Plan einer Darstellung der Gegenwartskultur, indem er eine neue Reihe von Monographien unter dem Titel „Das wissenschaftliche Weltbild“ erscheinen ließ, die bei Quelle und Meyer in Leipzig verlegt wurde. Doch setzte der Tod des Herausgebers, der sich als wissenschaftlicher Organisator einen Namen gemacht hatte, dem Unternehmen ein vorzeitiges Ende.

Werke

Weiteres W Die phil. Grundlagen d. Gesch.wiss., Diss. Halle 1888 (Teildr., Forts. in: HZ 63, 1889).


Das Joachimsthalsche Gymnasium (auch: Joachimsthaler Gymnasium) war eine 1607 in Joachimsthal gegründete Fürstenschule für begabte Knaben, die sich zwischen 1636 und 1912 in Berlin und ab 1912 in Templin befand.

Das Gymnasium in Templin wurde 1956 geschlossen und das Gebäude bis 1996 anders genutzt; bis um 2021 stand es leer und war von Verfall bedroht. Seit 2013 besteht der Förderverein „Joachimsthalsches Gymnasium Templin e. V.“, eine Initiative zur Wiedereinrichtung des Gymnasiums als Internatsschule in Templin, erste Sicherungsarbeiten konnten begonnen werden. Am 6. Dezember 2018 hat der Oberste Rat der Europäischen Schulen – das sind die Vertreter der 28 Bildungsminister der EU-Mitgliedstaaten – beschlossen, den Akkreditierungsprozess für eine Europäische Schule Templin (EST) zu eröffnen. Die historischen Gebäude stehen unter Denkmalschutz.

Geschichte

1601–1636: Anfänge in Joachimsthal: Kurfürst Joachim Friedrich von Brandenburg fasste 1601 den Plan, nach dem Vorbild der Fürstenschulen Sachsens eine Eliteschule für begabte Knaben im Jagdschloss Joachimsthal bei Eberswalde zu gründen.[3] Die Schule wurde bewusst mit einer christlich-humanistischen Zielsetzung geplant und geführt. Sie sollte die Knaben auf das Studium hin ausbilden und sie zu fähigen Mitarbeitern im Staats- und Kirchendienst machen. Zusammen mit Christoph Pelargus, dem Dekan der Universität Viadrina, dem Hofprediger Johannes Fleck sowie dem Hofprediger und Superintendenten Simon Gedike wurde ein Konzept für die Schule entwickelt. Am 23. und 24. August 1607 wurde die Schule unter dem Namen Gymnasium Electorale Brandenburgium in valle Joachimica (Kurfürstliches Gymnasium) in Joachimsthal festlich eröffnet. Die Schule hatte anfangs 170 Plätze für Schüler, von denen 120 Freistellen waren.

1656: Umzug nach Berlin: Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde das Schulgebäude am 6. Januar 1636 zerstört. Schüler und Lehrer flohen nach Berlin. Der Lehrbetrieb wurde um 1647 in einem dem Berliner Dom gehörenden Haus an der Ecke der Brüderstraße und des Schlossplatzes erneut eröffnet. Das Joachimsthalsche Gymnasium musste sich das Gebäude aber mit der reformierten Köllnischen Schule teilen. 1649 wurde das Finksche Haus angekauft, das aber nicht groß genug war. Der Kurfürst räumte daher auch das Gewölbe unter der Kammergerichtsstube im südlichen Teil des Schlosses. Nach Ankauf eines Hauses an der südwestlichen Ecke Georgen- und Heiligen Geist-Straße (an der langen Brücke an der Spree, das Rochowsche Haus in der Burgstraße) siedelte die Schule 1668 in dieses Gebäude über. Aber auch dieses Gebäude wurde schnell zu klein und ab 1688 siedelte die Schule in das Haus in der Heiliggeiststraße, das um 1800 die Hausnummer 5 erhielt, um. Diese Straße existiert heute nur noch in einem Teil parallel zur Spandauer Straße. Auf das Gymnasium zum Grauen Kloster anspielend erhielt es daher den Spitznamen „Gymnasium zum Heiligen Geist“. Zur Bestreitung des laufenden Etats erhielt das Gymnasium vom Kurfürsten verschiedene Stiftungsgüter, aus denen das Gymnasium fünf Ämter bildete, in der weiteren Geschichte dann Schulämter genannt. Sie waren seit dem 18. Jahrhundert verpachtet.

1707: Königlicher Titel: Zum 100-jährigen Schuljubiläum 1707 verlieh der preußische König Friedrich I. der alten Fürstenschule den Ehrennamen Gymnasium Regium Joachimicum (Königlich Joachimsthalsches Gymnasium). Wilhelm Heinrich von Thulemeyer wurde 1739 einer der Direktoren. Sein Sohn Friedrich Wilhelm von Thulemeyer schenkte dem Gymnasium im Jahr 1811 etwa 5000 bis 6000 Bücher und eine bedeutende Musikaliensammlung.

1880: Umzug in die Kaiserallee: Im Jahr 1880 bezog das Joachimsthalsche Gymnasium einen Neubau in der damaligen Kaiserallee 1–12 (heute: Bundesallee). Das Gebäude, das noch besteht, wurde zwischen 1876 und 1880 von dem Architekten Ludwig Giersberg (1824–1883) nach Plänen von Johann Heinrich Strack mit vorgelagertem Arkadengang und Terrasse errichtet. Formal ist es Bauten der italienischen Hochrenaissance nachempfunden; es steht in der Bautradition Karl Friedrich Schinkels.

Das Gymnasium war aus der Berliner Stadtmitte in diese damalige Vorstadtidylle gezogen. Die Schule nahm das gesamte Gelände mit mehreren Gebäuden, Unterkünften für Lehrer und Schüler, Sporthalle und dergleichen bis zum Fasanenplatz ein. Der zur Eröffnung des Gymnasiums im Jahre 1880 anwesende Kaiser Wilhelm I. zeigte sich überrascht über die luxuriöse Ausstattung.

Die Fassade wurde 1882 um bildnerische Schmuckelemente aus Sandstein ergänzt und in zwei Nischen, die jeweils 1500 Kilogramm schweren Standbilder, nach einem Entwurf von Max Klein (1847–1908) Sophokles und Aristoteles eingebunden. Die Giebelkrönung bestand aus drei Figuren, wobei die Mittelfigur 2250 Kilogramm und die zwei Greifenfiguren als Eckakroterien mit einem jeweiligen Gewicht von 1000 Kilogramm diese Ebene abschlossen.

Im Jahr 1901 ließ Otto Schroeder Primaner der Einrichtung einen Aufsatz über die Siegesallee schreiben. Das Thema lautete: Die Beinstellung der Denkmäler in der Siegesallee. Die Schüler hatten die Aufgabe, von der Beinstellung der steinernen Herrscher auf ihren Charakter zu schließen. Vier dieser Aufsätze schrieben Geschichte, da sie zu Wilhelm II. gelangten und vom Kaiser höchstpersönlich – teilweise sehr abweichend von der Lehrerzensur – bewertet und mit Randbemerkungen versehen wurden, siehe: Aufsätze zur Siegesallee.

Bereits ab 1890 entstanden um das Gelände neue Stadtquartiere des Berliner Westens. So wurde im Jahr 1905 beschlossen, wieder aus der Umgebung Berlins fortzuziehen und zwar zum ursprünglichen (und namensgebenden) Standort Joachimsthal zurück. Mit der dortigen Stadtverwaltung war vereinbart worden, auf einer von Joachimsthal zur Verfügung gestellten Baufläche von 40 Morgen neue Schulgebäude zu errichten. Die Kosten sollten durch den Verkauf der in Wilmersdorf gelegenen Immobilie gedeckt werden.[10] Zur Einrichtung in Wilmersdorf wurden dann noch einige Angaben gemacht: Sachverständige schätzten den Wert auf 4,35 Millionen Mark (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund 31,35 Millionen Euro), das rund 15 Morgen große Gelände hat an der Kaiserallee eine Frontlänge von 330 Metern, das Schulhauptgebäude selbst ist 150 Meter lang mit einem angebauten Seitenflügel. An Schaperstraße, Fasanenplatz und Meierottostraße gab es acht Nebengebäude des Gymnasiums (Lehrerwohnhaus, Wirtschafts- und Verwaltungshäuser). Daraus wurde jedoch (aus noch zu recherchierenden Gründen) nichts, die Schulleitung wählte nun Templin zum neuen Gymnasium-Standort, 1912 erfolgte der Umzug.

Der Gebäudekomplex in Wilmersdorf ging 1919 an das Joachim-Friedrich-Gymnasium, ab 1920 diente es direkt dem Bezirksamt Wilmersdorf. Im Zweiten Weltkrieg wurde es stark beschädigt, danach aber wieder aufgebaut. Seit dem 21. Jahrhundert befindet sich hier der Fachbereich Musik der Universität der Künste Berlin. Die dazugehörige Gerhart-Hauptmann-Anlage zwischen Bundesallee, Meierotto- und Schaperstraße ist – entgegen den Hochhausplanungen von 2005 – nicht bebaut worden. Die Grünanlage grenzt an das Areal der Berliner Festspiele (ehemals: Freie Volksbühne) und an das ehemalige Lehrerhaus, das nun eine Kindertagesstätte beherbergt. Die hier aufgestellte Bronzebüste für Gerhart Hauptmann stammt von Fritz Klimsch und wurde am 6. Juni 1966 enthüllt.

Das Joachimsthalsche Gymnasium wurde nun 1912 nach Templin in der Uckermark verlegt, wo es einen eigenen großzügigen Neubau bezog (53° 7′ 28,1″ N, 13° 31′ 30,6″ O).

Der Neubau in Templin, von Rektor August Nebe und Regierungsbaumeister Fritz Bräuning gemeinsam geplant, wurde als Alumnat (Familienalumnat, s. o. „Stallaner“) zu je drei Doppelwohnhäusern in U-Form um einen großen Innenhof („Schmuckhof“) gruppiert. In den Alumnatshäusern wohnten nicht mehr als jeweils 25 Alumnen. Dazu war je eine Villa angebaut, in der ein Oberlehrer (Studienrat) mit seiner Familie wohnte. Er war der Vorsteher (Alumnatsinspektor) eines der sechs Alumnatshäuser. Ein Adjunkt (Referendar) und eine Hausdame kümmerten sich um das Wohl der Alumnen und sorgten auch für einen geregelten Tagesablauf der Knaben. Der erste Adjunkt war Fritz Arendt, der 1915 im Ersten Weltkrieg fiel.

Das Joachimsthalsche Gymnasium war ein christlich-humanistisches Stift, mit einer eigenen evangelischen Kirchengemeinde in Templin.

In der Zeit des Nationalsozialismus musste die Leitung der Schule einige Zugeständnisse an die Machthaber machen, die den Alltag der Schüler bestimmten. Um das Jahr 1943 versuchten die Machthaber, vor allem nach der Absetzung des letzten Rektors, eine Umwandlung zur Erziehungsanstalt des Dritten Reiches vorzunehmen.

Nach Kriegsende 1945 diente der Schulkomplex zunächst als Militärlazarett für die Roten Armee. Als das Lazarett verlegt wurde, nutzte eine sowjetische Panzerabteilung kurzfristig die Immobilie. Der Pädagoge Otto Deter (* 1900) setzte sich dafür ein, den Unterricht baldmöglichst wieder aufnehmen zu können, er wurde als Rektor eingesetzt und schaffte es, dass im November 1945 der Unterricht am Joachimsthalschen Gymnasium wieder aufgenommen werden konnte.

Eine am 28. April 1947 beschlossene Satzung für die Schulstiftung Joachimsthalsches Gymnasium trat am 1. Mai 1947 in Kraft und bildete die neue rechtliche Grundlage für den Bildungsbetrieb. Sie wies das Gymnasium als Stiftung des öffentlichen Rechts (Schulstiftung) aus. Vertretungsberechtigt war ein Kuratorium, das sich laut Satzung aus mindestens drei Mitgliedern zusammensetzten musste. Dem Kuratorium der Stiftung Joachimsthalsches Gymnasium zu Templin gehörten von der Provinzialregierung Brandenburg Regierungsdirektor Kurt Grünbaum als erster Vorsitzender an, weitere Mitglieder waren der Finanzminister Walther Kunze sowie der Ministerialdirektor Wilhelm Hartke vom Ministerium für Volksbildung, Wissenschaft und Kunst. Stellvertreter des Kuratoriumsvorsitzenden war der Rektor des Gymnasiums Otto Deter und nach dessen Ablösung Schuldirektor Arthur Scharmentke. Ein Templiner Diplomingenieur und ein geschäftsführender Kurator vervollständigten das Kuratorium.

Die im Innenhof vorhandene gewesene Bronzestatue des Stifters, Kurfürst Joachim Friedrich von Brandenburg wurde am 4. März 1950 abgebaut und abtransportiert. Seither ist sie spurlos verschwunden.

Die Auflösung der Stiftung erfolgte 1956. Das Gebäude diente ab 1956 dem neugegründeten „Institut für Lehrerbildung“, ab 1988 einer Fachschule für Kindergärtnerinnen und von 1990 bis 1996 einer Fachschule für Sozialpädagogik.

Das nach der deutschen Wiedervereinigung gegründete Bundesland Brandenburg wurde Eigentümer der Immobilie. Es versteigerte 2007 das 13 Hektar große Gelände mit Wasserfront und Sportplatz für 1,5 Millionen Euro. Erwerber war der Berliner Immobilienmakler Christian Kolbe. Verschiedene Konzepte der Neunutzung wurden nach einer inzwischen wieder aufgehobenen „Veränderungssperre“ nicht umgesetzt. Die angestrebte Neugründung einer Bildungseinrichtung konnte aufgrund des Fehlens eines geeigneten Schulträgers nicht verwirklicht werden.

Das Schulgebäude in Templin ist seit 1996 ungenutzt, steht leer und ist deshalb von Vandalismus und Verfall bedroht. Die Sanierungs- und Investitionskosten werden auf 16–32 Millionen Euro geschätzt.

2005: Verwendung des Namens für eine andere Joachimsthaler Schule: Zum Schuljahr 2005/2006 wurde in Joachimsthal eine private Ganztagsschule gegründet, die sich auf die Tradition des Joachimsthalschen Gymnasiums beruft und sich den Namen Freies Joachimsthaler Gymnasium gab. Initiiert vom Schulträger Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Kreisverband Barnim e. V., nahm die neue Bildungseinrichtung ihre Arbeit auf. Zum Schuljahr 2009/2010 erreichte das einzügige Gymnasium nun auch die Sekundarstufe II. Zeitgleich begann der Bau eines neuen, moderneren Schulgebäudes. Zum Schuljahr 2010/2011 bezogen die Klassen das neue Gebäude. Es sind alle Klassen von 7 bis 12 vertreten und haben eine maximale Klassenstärke von 20 Schülern.

Initiative „Joachimsthalsches Gymnasium Templin“: Im Jahr 2013 entstand die „Joachimsthalsches Gymnasium Templin“, die die traditionelle und weit über Brandenburg hinaus bekannte Bildungseinrichtung am alten Standort in Templin in eine neue, international geprägte Internatsschule umwandeln möchte. Die Initiative besteht aus dem Förderverein „Joachimsthalsches Gymnasium Templin e. V.“, dem „Verein zur Kunst- und Kulturförderung in den Neuen Ländern e. V.“ und einem ehrenamtlich betriebenen Projektbüro in Berlin.[17] Inzwischen ist die im Juni 2016 gegründete, gemeinnützige Stiftung Joachimsthalsches Gymnasium Templin mit Sitz in der Prenzlauer Allee 28 in Templin Eigentümerin der Immobilie und Träger des Projektes Europäische Schule Templin (EST).[18] Die Schulstiftung Joachimsthalsches Gymnasium wurde neu gegründet und hat bis Ende des Jahres 2021 soviel Förder- und Spendengelder eingeworben, dass sie dem Berliner Immobilienmakler das gesamte Gelände samt den Bauten für drei Millionen Euro abkaufen konnte. Das Brandenburger Bildungsministerium stufte in diesem Zusammenhang die Bildungseinrichtung als „Kuturgut von nationaler Bedeutung“ ein.[1]

Ab 2021: Wiederbelebung des humanistischen Gymnasiums als Europäische Schule Templin (est)

Bauliches und Landschaft: Die konkreten Pläne der Schulstiftung sehen so aus, dass die historischen Schul- und Unterkunftsgebäude denkmalgerecht restauriert und im Inneren vor allem technisch modernisiert werden. Erhalten sind neben den Schulbauten unter anderem eine große Aula in klassizistischer Ausstattung mit raumhohen schmalen Fenstern, ein Sportplatz, ein Teepavillon, eigene Waldflächen. Für die erste Sanierungsstufe stehen rund 900.000 Euro zur Verfügung und sie wurde Ende 2021 mit dem Dach und den Dachgauben begonnen. – Die Schule hatte schon in Joachimsthal, dann in Berlin-Wilmersdorf und auch in Templin schöne und bedeutende Schulgärten. Der Schulgarten in Templin ist wieder kultiviert, er besteht als Lehmann-Garten fort. Die alten Schul-Ausstattungsstücke wie grüne Kreidetafeln, Wandbilder mit der Darstellung früherer Lehrerpersönlichkeiten, hölzerne Stühle und selbst ein historischer Kachelofen sollen in einem Gebäudeteil oder größeren Raum zusammengeführt und als kleines Schulmuseum eingerichtet werden.

Zusätzlich werden auf der 13 Hektar großen Fläche Neubauten errichtet, geplant sind eine neue Aula für 500 Besucher, eine Mensa, eine Turnhalle, ein Raum der Stille sowie ein Zentrum für Naturwissenschaften und Technologie. Alle Baupläne stammen von dem Berliner Planungsbüro Kroschewski Holzrichter. Für den kompletten Bau bis zu seiner Einweihung im Jahr 2025 sind 97 Millionen Euro angesetzt.

Fachliches: Die mit Beginn der Sanierung offiziell gegründete Europäische Schule Templin stellt die europäische Idee in den Mittelpunkt und will die bedeutende Schultradition des Joachimsthalschen Gymnasiums weiterführen. Leitthemen werden deshalb Europa und Frieden vor allem interdisziplinäre Projekte sein. Die Leitung der Schulstiftung hat Ferdinand von Saint André,[19] ihm zur Seite stehen Kerstin Ischen (Finanzen), Stine Peisl (Jura) sowie Daniela Obkirchen (Administration). Schulsprachen werden Deutsch und Englisch sein, bei Bedarf kann auch Polnisch hinzukommen. Die zukünftigen Schüler sollen nicht von den Eltern entsendet werden, sondern die Schulleitung will die sozialen Medien wie Facebook und Instagram nutzen. Zudem werden modernste Lernformate angestrebt. Eine bunte Mischung von Nationen soll entstehen.

Grundsatz und Leitspruch/Schullied/Traditionspflege: Der christliche Glaube gehörte von Anfang an zum Fundament der Schule. Der erste Grundsatz in der maßgebenden Grundordnung vom Jahre 1607, die in den Auditorien aushing, hieß: „Pietatem ante omnia – quia sine, omnis sophia est panurgia – studiose colant et perpetuo cogitent, sapientiae initium esse timorem Dei“, zu deutsch: „Vor allem um den christlichen Glauben [nicht nur: um die Frömmigkeit], ohne den alle Weisheit Falschmünzerei ist, sollen sich die Schüler eifrig bemühen und ständig daran denken, dass die Furcht Gottes der Anfang der Weisheit ist.“

Der Leitspruch der Joachimsthaler lautet: „Dic cur hic“ („Sag, warum Du hier bist“ bzw. „Sag, warum Du hier auf Erden weilst“) – ein von Johann Michael Moscherosch geprägter Leitspruch des lutherisch geprägten Humanismus.

Es gibt auch ein eigenes Lied für das Joachimsthalsche Gymnasium (Joachimsthaler Lied: „Wir sind Joachimsthaler Jungen …“). Verfasser ist Otto Schroeder (Professor, Adjunkt und Oberlehrer von 1875 bis 1910 am Joachimsthalschen Gymnasium). Gesungen wird es auf die Melodie des Trios aus dem Parademarsch Nr. 1, Armeemarsch III/51 (Möllendorf).

Die ehemaligen Schüler haben sich in der Vereinigung Alter Joachimsthaler e. V. zusammengeschlossen. Alma Mater Joachimica ist ihre Vereinszeitschrift.

Stall“ war der traditionsreiche, liebevolle Spitzname der Schule bei ihren Schülern.

Prominente ehemalige Schüler und Lehrer

Absolventen (Auswahl)

Carl Ludwig Amelang (1755–1819), preußischer Jurist und Hofbeamter

Carl Anwandter (1801–1889), deutsch-chilenischer Apotheker und Schulgründer

Achim von Arnim (1781–1831), Dichter

Bernd Jakob von Arnim (1719–1797), preußischer Finanzrat und Numismatiker

Wilhelm Aschoff (1723–1788), preußischer Regierungsrat in Minden

Carl Ludolf Bernhard von Arnim (1753–1828), preußischer Regierungspräsident

Johann Jacob Baeyer (1794–1885), Geodät, preußischer General und erster Direktor des Königlichen Geodätischen Instituts in Berlin

Friedrich von Bodelschwingh (1831–1910), Theologe, prägender Leiter der nach ihm benannten v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel bei Bielefeld

Sigismund Ludwig Borkheim (1826–1885), Revolutionär 1848/1849 und Publizist

Johann Carl Ludwig Braun (1771–1835), preußischer Generalleutnant

Karl Brunnemann (1823–1896), Pädagoge, Philologe und Historiker

Georg Büchmann (1822–1884), Philologe

Otto Friedrich Butendach (1730–1798), Theologe

Paul Conrad (1865–1927), Theologe

Gustav Adolf Rüthning, (1854–1944), Historiker

Hannelore Dege (* 1937), Ärztin

Arved Deringer (1913–2011), Politiker

Otto Paul Herrmann Diels (1876–1954), Chemiker, Chemie-Nobelpreisträger 1950

Eugen Dühring (1833–1921), Philosoph, Nationalökonom

Friedrich Wilhelm von Dossow (1669–1758), preußischer General

Hans Egidi (1890–1970), Präsident des Bundesverwaltungsgerichts, Brandenburger Landtagsabgeordneter, Landrat im Landkreis Ostprignitz, Vorsitzender des Vereins für das Deutschtum im Ausland

Erich Everth (1878–1934), Kunsthistoriker, Journalist und Zeitungswissenschaftler

Friedrich Adolph Gottlieb von Eyben (1805–1889), mecklenburgischer Verwaltungsbeamter

Gottfried Frey (1871–1952), Hygieniker, Ministerialbeamter und Schriftsteller (Pseudonym Ernst Wolfhart)

Ferdinand Georg Frobenius (1849–1917), Mathematiker

Adolf-Henning Frucht (1913–1993), Arzt und Physiologe, Urenkel von Justus von Liebig und Enkel von Adolf von Harnack

Wilhelm Gallenkamp (1820–1890), Pädagoge und Schulleiter

Arthur Georgi junior (1902–1970), Verlagsbuchhändler, Teilhaber des Paul Parey Verlags und erster Vorsitzender des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler

Balthasar Gloxin (1601–1654), Herzoglicher Rat und Domherr in Lübeck

David Gloxin (1597–1671), Diplomat und Lübecker Bürgermeister

Alfred Karl Ludwig Eberhard Jobst Graffunder (1801–1875), Pädagoge und Sprachforscher, Vizedirektor der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt von 1847 bis 1850, Mitglied der Erfurter Akademie ab 1830

Albrecht von Graefe (1868–1933), rechtsextremer Politiker, Verbündeter und später Konkurrent Adolf Hitlers

Ludwig Güterbock (1814–1895), Mediziner

Ernst von Harnack (1888–1945), sozialdemokratischer Politiker, Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944

Paul von Hase (1885–1944), Generalleutnant, Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944

Theodor Heinsius (1770–1849), Pädagoge, Sprachforscher und Lexikograf

Georg Heym (1887–1912), Schriftsteller des Expressionismus

Richard Heymons (1867–1943), Direktor des Landwirtschaftlichen Institut für Zoologie, Berlin

Karl Friedrich Vollrath Hoffmann (1796–1842), Geograf und Schriftsteller

Heinrich Gustav Hotho (1802–1873), Kunsthistoriker und Philosoph

Meinhard Jacoby (1873–1956), Maler, Bildhauer und als Emigrant Entomologe

Gerhard Juergensohn (1911–1996), Theologe

Johann Theodor Jablonski (1654–1731), Pädagoge und Lexikograf

Walter Kaskel (1882–1928), Arbeitsrechtler

Heinrich Kiepert (1818–1899), Geograf und Kartograf

Adolf Kirchhoff (1826–1908), Philologe, Altertumsforscher

Wilhelm Klingenberg (1924–2010), Mathematiker

Paul Koebe (1882–1945), Mathematiker

Gerhard Köpke (1873–1953), Konsularbeamter

Fritz Krischen (1881–1949), Architekt und klassischer Archäologe

Wilhelm von Kuhlmann (1879–1937), Gesandter in Mittelamerika und Irland

Ernst Laas (1837–1885), Pädagoge und Philosoph

Leopold zur Lippe-Biesterfeld-Weißenfeld (1815–1889), preußischer Justizminister

Fritz Loewe (1895–1974), Polarforscher und Glaziologe

Erhard Milch (1892–1972), Generalfeldmarschall

Mark Heinrich von Nathusius (1932–2020), Generalmajor der Bundeswehr

Friedrich Nicolai (1733–1811), Verleger und Schriftsteller

Johann Friedrich Nolte (1694–1754), Schulleiter in Schöningen und Philologe

Johann Carl Conrad Oelrichs (1722–1799), Historiker

Jürgen Oesten (1913–2010), Marineoffizier

Heinrich Otte (1808–1890), Pastor und Kunstarchäologe

Hans Paasche (1881–1920), Marineoffizier, Pazifist, Schriftsteller

Gotthold Pannwitz (1861–1926), Mediziner, Gründer des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose

Erwin Panofsky (1892–1968), Kunsthistoriker und Begründer der Ikonologie

Franz Pfemfert (1879–1954), Journalist und Herausgeber der Zeitschrift Die Aktion

Friedrich Adolf Philippi (1809–1882), lutherischer Theologe und Hochschullehrer

Johann Heinrich Leberecht Pistorius (1777–1858), Kaufmann, Landwirt, Schnapsbrenner

Erwin Planck (1893–1945), Politiker, Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944

Adolf von Rauch (1805–1877), Major im Regiment der Gardes du Corps, Kammerherr und Hofmarschall der Prinzessin Luise von Preußen, Vorsitzender der Numismatischen Gesellschaft zu Berlin

Friedrich von Raumer (1781–1873), Historiker und Politiker

Karl Georg von Raumer (1783–1865), Geologe, Geograf und Pädagoge

Georg Reinbeck (1766–1849), Schriftsteller und Pädagoge

Friedrich Gabriel Resewitz (1729–1806), Pädagoge und Abt

Friedrich Wilhelm Riese (1807–1879), Librettist und Bühnenautor des 19. Jahrhunderts

Joachim Friedrich Ritter (1905–1985), Jurist und Diplomat, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland

Eugen Rosenstock-Huessy (1888–1973), Rechtshistoriker und Soziologe

Hugo Sachsse (1851–1927), Rechtswissenschaftler

Johann August Sack (1764–1831), Jurist, preußischer Beamter

Ulrich von Saint-Paul-Illaire (1833–1902), Marineoffizier

Emil Schallopp (1843–1919), Schachmeister und Vorsitzender des Stenografen-Büros des Reichstags

Fritz Schepp (1864–nach 1940), Oberschulrat in Berlin, Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses

Bernhard von Schkopp (1817–1904), General der Infanterie und Gouverneur von Straßburg

Alfred von Schlieffen (1833–1913), preußischer Generalfeldmarschall, Chef des Generalstabes und Autor des Schlieffen-Planes

Carl Ludwig Theodor Schlomka (1821–1894), Reichsgerichtsrat

Geo A. Schmidt (1870–1943), Kolonialbeamter

Benno Schulze (1836–1882), Jurist und Mitglied des Deutschen Reichstags

Armin Sellheim (1929–2002), Leiter der Rechtsabteilung des Nachrichtenmagazins Der Spiegel, Leiter der Akademie für Publizistik Hamburg, Direktor der Akademie der Bayerischen Presse

Rolf Sprandel (1931–2018), Historiker

Julius Springer d. J. (1880–1968), Verleger

Heinrich August Wilhelm Stolze (1798–1867), Stenograf und Begründer des „Stenografie-Systems Stolze“

Paul Stäckel (1862–1919), Mathematiker

Hermann Teuchert (1880–1972), Germanist

Erich Vermehren (1919–2005), Jurist, Agent und Versicherungsmakler

Eberhard Wagemann (1918–2010), Generalmajor der Bundeswehr

Conrad Freiherr von Wangenheim (1849–1926), Agrarpolitiker

Karl Freiherr von Wangenheim (1797–1853), Richter am Berliner Kammergericht, Mitglied der Preußischen Nationalversammlung

Georg Wetzel (1871–1951), Mediziner und Anatom

Emil August von Wiese und Kaiserswaldau (1807–1881), Bürgermeister von Sprottau, Abgeordneter im Preußischen Landtag

Ehemalige Lehrer

Wilhelm Ludwig Abeken (1793–1826), Altphilologe

Hilmar Curas (1673 in Aerzen), Königlich Preußischer Geheimsekretär

Wilhelm Dilthey (1833–1911), Theologe und Philosoph

Johann Jakob Engel (1741–1802), von 1776 (vermutlich bis 1787) Professor der Philosophie und der „Schönen Wissenschaften“

Karl Fuhr (1853–1917), Altphilologe

Wilhelm von Giesebrecht (1814–1889), Historiker

Wolfgang Helbig (1839–1915), Klassischer Archäologe

Johannes Horkel (1820–1861), war zum Probejahr von 1847 bis 1848 an der Schule

Johannes Imelmann

Johann Kießling (1839–1905), Physiker und Meteorologe

Friedrich Karl Köpke (1785–1865), Germanist

Rudolf Köpke (1813–1870), Historiker und Journalist, von 1838 bis 1842 am Gymnasium

Gustav Lehmann (1853–1928), Botaniker und Pädagoge

Tobias Magirus (1586–1652), Philosoph

Johann Heinrich Ludwig Meierotto (1742–1800), Geograf und Pädagoge (Rektor)

August Meineke (1790–1870), Altphilologe

Carl Friedrich Wilhelm Müller (1830–1903), Klassischer Philologe

Wilhelm Julius Carl Mützell

Friedrich Muzelius, Professor und Conrector 1718–1753[21]

August Nauck (1822–1892), Philologe

Karl Friedrich Passow (1798–1860), Philologe und Lehrer

Johann Raue (1610–1679), Theologe, Altphilologe, Bibliothekar

Johannes Revius

Wilhelm Adolf Schmidt (1812–1887), Historiker

Benjamin Wilhelm Daniel Schulze (1715–1790), Pädagoge und Philologe

Heinrich Christian Wilhelm Schrader

Otto Schroeder (1851–1937), Klassischer Philologe

Moritz Ludwig Seyffert (1809–1872), Philologe

Paul Stengel (1851–1929), Altphilologe

Johann Friedrich Wilhelm Carl Thym (1768–1803), Theologe und Aufklärer

Rudolf Tobler

Hermann Carl Usener (1834–1905), Lehrer von 1858 bis 1861, Altphilologe und Religionswissenschaftler

Peter Villaume (1746–1825), von 1787 bis 1793 Professor der Moral und „Schönen Wissenschaften“

Kurt Wachsmuth (1837–1905), Philologe

Ludwig Adolf Wiese (1806–1900), Pädagoge und Ministerialbeamter

Wilhelm Wehrenpfennig (1829–1900), Publizist und Politiker

Karl Gottlob Zumpt (1792–1849), klassischer Philologe

Rektoren des Joachimsthalschen Gymnasium (Auswahl)

(Rector Joachimicus)

Joachimsthaler Zeit (Gründung 1607–1636/1650):

1607–1610: Karl Bumann (1551–1610)

1610–1636: Samuel Dresemius (1578–1638)

Berliner Zeit im Schloss Berlin (kriegsbedingte Übergangszeit, 1650–1688):

(?)

1653–1658: Ernst Wulstorp (1595–1660)

1659–(?): Johannes Vorstius (1623–1676)

(?)

Berliner Zeit in der Burgstraße (1688–1880):

(?)

1707–1721: Paul Volckmann (1669–1721)

1729–1768: Johann Philipp Heinius (1688–1775)

1775–1800: Johann Heinrich Ludwig Meierotto (1742–1800)

1802–1826: Bernhard Moritz Snethlage (1753–1840)

1826–1857: August Meineke (1790–1870)

1857–1872: Friedrich Wilhelm Gustav Kießling (1809–1884)

1872–(1886): Karl Julius Heinrich Schaper (1828–1886)

Berliner Zeit in der Kaiserallee (heute: Bundesallee; 1880–1912):

(1872)–1886: Karl Julius Heinrich Schaper (1828–1886)

1887–1909: Carl Bardt (1843–1915)

1909–(1921): August Nebe (1864–1943)

Templiner Zeit (ab 1912):

(1909)–1921: August Nebe (1864–1943)

1921–1925: Rudolf Graeber (1866–1940)

1925–1930: Carl Kappus

1930–1935: Gustav Kuhlmann (1882–1954)

1935–1944: Walther Hertzberg (1890–1977)