Sie bieten auf eine eigenhändige, signierte Briefkarte des Bibliothekars, Historikers und Philologen Axel von Harnack (1895-1974).


Datiert Berlin-Tempelhof, Siegertweg 20, den 25. Juni 1934.


Axel von Harnack ist unter dieser Adresse im Berliner Adressbuch von 1934 als Dr. phil. und Bibliotheksrat verzeichnet.


Beileidsbrief zum Tod des Historikers und Publizisten Paul Hinneberg (1862-1934), der als Organisator und Herausgeber des enzyklopädischen Großwerkes "Die Kultur der Gegenwart" und der "Deutschen Litteraturzeitung" bekannt wurde.


Gerichtet an einen Sohn, wohl den späteren Oberstintendanten Konrad Hinneberg (1896-1962).


Transkription: "Sehr geehrter Herr Hinneberg! Bitte nehmen Sie den Ausdruck meiner aufrichtigen Teilnahme beim Hinscheiden Ihres Herrn Vaters an. Ich habe diese schmerzliche Nachricht verspätet erhalten. Den beruflichen Beziehungen, die mich mit Ihrem Herrn Vater verbanden, verdanke ich wertvolle Anregungen. Große Männer hatten ihm Vertrauen geschenkt und im Umgang mit ihm fühle (!) man sich mit diesen verbunden. Persönlich ist es mir stets mit besonderem Wohlwollen entgegengekommen; so werde ich ihm, der so hohe Verdienste um Verbreitung und Vertiefung wissenschaftlicher Arbeit hatte, ein dauerndes Andenken bewahren. Mit dem Ausdruck vorzüglicher Hochachtung Ihr ergebener Dr. A. v. Harnack, Bibliotheksrat an der Staatsbibliothek."


Format: 8,9 x 14,5 cm; ohne Umschlag.


Zustand: Pappe gebräunt, mit Eckknick. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: Hinneberg Novooo Autogramm Autograph Wissenschaft


Über Axel von Harnack und Paul Hinneberg (Quelle: wikipedia):

Friedrich Hermann Julius Axel Harnack, ab 1914 von Harnack (* 12. September 1895 in Wilmersdorf; † 17. Juni 1974 in Tübingen) war ein deutscher Bibliothekar, Historiker und Philologe.

Familie: Axel von Harnack entstammte einer Gelehrtenfamilie, er war das jüngste Kind des Theologen und Wissenschaftsorganisators Adolf von Harnack und von dessen Frau Amalie Thiersch (1858–1937). Adolf von Harnack wurde gemeinsam mit seinen sieben Kindern, also auch dem Sohn Axel, am 22. März 1914 in Berlin mit Diplom vom 9. Juni 1914 in den preußischen Adelsstand erhoben.

Axel von Harnack heiratete am 8. September 1924 in Essen Hedwig Thienemann (* 20. Mai 1901 in Essen; † 25. August 1990 in Tübingen), die Tochter des Gymnasial-Professors Dr. phil. Wilhelm Thienemann und der Bertha Baedeker.

Leben: Nach dem Schulbesuch am Bismarck-Gymnasium in Berlin-Wilmersdorf studierte Harnack Geschichte und Romanistik in Freiburg und Berlin, wo er 1920 mit einer Dissertation über Friedrich Daniel Bassermann und die deutsche Revolution von 1848/49 zum Dr. phil. promoviert wurde. Anschließend trat er in den wissenschaftlichen Bibliotheksdienst ein und wurde 1923 Hilfsbibliothekar, 1927 Bibliotheksrat an der Preußischen Staatsbibliothek, deren Direktor sein Vater von 1905 bis 1921 war. 1927 bis 1928 an war er an der Bibliothek der Abteilung Rom des Deutschen Archäologischen Instituts tätig, danach wieder an der Preußischen Staatsbibliothek. 1944 wurde Harnack an die Universitätsbibliothek Tübingen abgeordnet, wo er 1956 (mit nachholender Wirkung zum 1. Oktober 1937) zum Bibliotheksdirektor befördert wurde. 1960 trat er in den Ruhestand, blieb aber Privatdozent für Bibliothekswissenschaft und Historiographie an der Universität Tübingen, wo er seit seiner Habilitation (Die italienischen Bibliotheken von der Aufklärung bis zur Gegenwart) 1947 gelehrt hatte.

Harnack verfasste eine Biografie seines älteren Bruders, des preußischen Regierungspräsidenten und Widerstandskämpfers Ernst von Harnack (1888–1945), und war Bearbeiter und Herausgeber des Nachlasses seines Vaters Adolf von Harnack. Zudem veröffentlichte er 1947 seine Erinnerungen an den Prozess 1942/43 gegen seinen Cousin, den Widerstandskämpfer Arvid Harnack, und dessen Frau Mildred.

Schriften

Friedrich Daniel Bassermann und die deutsche Revolution von 1848/49. Oldenbourg, München 1920.

(als Hrsg.): Adolf von Harnack: Aus der Werkstatt des Vollendeten. Als Abschluß seiner Reden und Aufsätze. Töpelmann, Gießen 1930.

(als Hrsg., zusammen mit Agnes Zahn-Harnack): Adolf von Harnack: Ausgewählte Reden und Aufsätze. de Gruyter, Berlin 1951.

Ernst von Harnack (1888-1945). Ein Kämpfer für Deutschlands Zukunft. Schwenningen 1951.


Paul Hinneberg (* 16. März 1862 in Felchow bei Angermünde; † 21. April 1934 in Berlin) war ein deutscher Historiker und Publizist.

Leben und Wirken: Paul Hinneberg studierte Staatswissenschaften und Philosophie in Berlin. 1888 promovierte er in Halle über Die philosophischen Grundlagen der Geschichtswissenschaft. Seit 1885 war er als Privatsekretär Leopold von Rankes tätig. Nach dessen Tod gab er den siebenten Band der Weltgeschichte heraus. Seine Lebensstellung fand Hinneberg 1892, als er die Herausgabe der Deutschen Litteraturzeitung, einer bedeutenden Rezensionszeitschrift, übernahm.

Hinneberg ist heute vor allem noch als Organisator und Herausgeber des enzyklopädischen Großwerkes Die Kultur der Gegenwart bekannt, das in zahlreichen Bänden von 1905 bis 1926 erschien. Zudem begründete er die Monographienreihe Das wissenschaftliche Weltbild.

Aufgrund der diversen editorischen Funktionen und gestützt auf seine persönliche Verbindung zu dem Ministerialdirektor Friedrich Althoff übte Hinneberg in nicht unbeträchtlichem Maße Einfluss auf die deutsche Wissenschafts- und Universitätspolitik im Kaiserreich aus.

Werke (Auswahl)

Die philosophischen Grundlagen der Geschichtswissenschaft. In: Historische Zeitschrift. Jg. 63 (1889), S. 18 ff. (Dissertation, Halle, 1888)