Die Stadtteile von Berlin Suchworte stehen im direkten Zusammenhang mit dem angebotenen Artikel ! Architektur Chronik Geschichte Photographie Großberlin Ostberlin Ost Berlin Reichshauptstadt Berlin Archiv Berlinarchiv Heimatbuch Chronik Berlin Edition Berlinedition Kartographie Kartografie Topographie
Hundert-Taler-Aktie des Actien-Bauvereins „Passage" 1870
Nach einer Zeichnung von Ludwig Burger gestochen von A. Lütke
Aktie - Wertpapier - Schmuckblatt

1870
erstmals erschienen

Reprint – Faksimile – unveränderter Neudruck
Neuauflage um 1985
neu im Archiv - Verlag in Braunschweig

interessanter Zeitbeleg
sehr dekorativ
im Format 35 x 27 cm

Die Reichsgründung von 1871 und die Gründerjahre von 1871 bis 1875 hängen auf das engste zusammen, obwohl jene Epoche ihren Namen nicht dem politischen Ereignis, sondern dem Gründungsfieber verdankt, das mit dem Friedensschluß vom 10. Mai 1871 in Frankfurt/Main ausbrach. Gefördert wurde es von der zu erwartenden französischen Kriegskostenentschädigung von fünf Milliarden Franc und dem neuen Aktiengesetz, das noch der Norddeutsche Reichstag am 11. Juni 1870 beschlossen hatte und welches die bis dahin vorhandene Staatsaufsicht über die Aktiengesellschaften weitgehend beseitigte. (Auf Grund dieses Gesetzes entstanden allein in Preußen in den Jahren 1871 und 1872 etwa 780 neue Aktiengesellschaften, im Vergleich zu etwa 300 im Zeitraum von 1790 bis 1870.) In Erwartung des neuen Aktiengesetzes schlossen sich im März 1870 die Bauherren der 1869 begonnenen „Passage" zwischen Unter den Linden und Friedrichstraße zu einem „Actien-Bauverein" zusammen, um sofort nach dem Inkrafttreten des Gesetzes am 1. Juli 1870 ihre Aktiengesellschaft ins Leben zu rufen. Es wurden für zwei Millionen Taler (sechs Millionen Mark) Aktien ausgegeben. An der Spitze der Gesellschaft stand zuerst der Kaufmann Paul Munk, der auch der Gründer der Villen-Sozietät „Wilhelmshöhe" war (siehe Blatt 05021). Die Namen der Architekten Walter Kyllmann und Adolf Heyden und die für die Dekoration verantwortlichen Künstler Bernhard Afinger, Erdmann Enke und August Wittig bürgten für eine qualitätvolle Ausführung des Baues. Weiteren geschäft­lichen Erfolg versprach man sich davon, zur Eröffnung am 21. März 1873 das Kaiserpaar und den Hof einzuladen. Die Bitte, die Anlage „Kaisergalerie" nennen zu dürfen, wurde seitens des Herrschers positiv entschieden. Es war demnach alles getan, daß der Besitzer unserer Aktie meinen konnte, Anteilhalter eines florierenden Unternehmens zu sein. So halten denn auch die Versinnbild­lichungen von Handel und Gewerbe ein Rankenmedaillon mit dem Berliner Bären als oberen Abschluß, das eine reizvolle Ansicht der Passage vom Eingang Unter den Linden zeigt. Die Darstellung ist allerdings recht frei, wie ein Vergleich mit frühen Fotografien deutlich macht. So ist eine weitläufige Halle dargestellt, die in Wirklichkeit schmaler und mit einem steileren Glasdach versehen war. Auch für die Existenz eines Springbrunnens im „Großen Hof" gibt es keine Hinweise. Oberhalb des Medaillons haben auf dem Wertpapier für den Verwaltungsrat Paul Munk, der Industrielle Carl Egells und der Bankier Aron Hirsch Heymann unterzeichnet. Vom grafischen Aussehen her bezeichnete man diese Aktien als die schönsten an der Berliner Börse. Leider blieb allerdings der geschäftliche Erfolg hinter den Erwartungen zurück. So sank der Kurs der Papiere schon im Jahr der Eröffnung so tief, daß sie nahezu unverkäuflich wurden. Dividende wurde im ersten Jahr nicht gezahlt und kam dann für viele Jahre nur auf 1 Prozent. Erst nach einer Kapitalreduzierung und einem Aktienumtausch vier zu drei erlangte man eine bessere Rentabilität und konnte bis zu 4,5 Prozent Dividende ausschütten. Auch der Kurswert der Aktien stieg bis auf 91. Als im Herbst 1888 das Unter­nehmen, das am meisten Publikum anzog, Castans Panoptikum, sein Mietverhältnis kündigte, wurde eine Aktiengesellschaft für ein Passage-Panoptikum gegründet, die alsbald mit dem Actien-Bauverein fusionierte. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten hielten jedoch an, da die Geschäfte nur schwer zu vermieten waren. In den Jahren 1930/31 modernisierte der Architekt Alfred Grenander die Anlage, konnte damit jedoch nur vorübergehend die Situation verbessern. Bis 1945 hatten die Aktiengesellschaft und die Passage Bestand. Bomben und Granaten des Endkampfes um Berlin vernichteten die Baulichkeiten. Auf dem Grundstück Unter den Linden erhebt sich seit 1966 ein großes Appartementhaus, und an der Ecke Friedrich- und Behrenstraße ist seit Ende 1984 ein großes Hotel im Bau.

ausgefaltet Format 35 x 27 cm
gefaltet auf Format 23 x 18 cm

sehr guter Zustand - very good condition

bei Mehrfachkauf warten Sie bitte die Gesamtrechnung ab !
in the case of multiple purchases, please wait for the total invoice!

der Versand erfolgt in sicherer Verpackung
mit Knickschutz und Schutz gegen Feuchtigkeit
shipping in safe wrapping with kink protection and protection against moisture

aus Nichtraucher Haushalt - non smoker´s household

Privatverkauf aus eigener , gepflegter Sammlung - Keine Gewährleistung und Rücknahme
Bei Irrtum meinerseits bzw. falscher Beschreibung ist eine Reklamation selbstverständlich möglich. Die Beschreibung erfolgt gewissenhaft
In the event of a mistake on my part or a wrong description, a complaint is of course possible. The description is given conscientiously