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Fridericus im Circus Busch
Fridericus, der Philosoph von Sanssouci
Programm des Manege-Schauspiels im Circus Busch vom 22. Mai 1924

Zirkus - Manege

1924
erstmals erschienen

Reprint – Faksimile – unveränderter Neudruck
Neuauflage aus dem Jahr 1985
neu im Archiv - Verlag in Braunschweig

interessanter Zeitbeleg
sehr informativ
12 Seiten im Format 14 x 22 cm (Klammerheftung)
plus ein Faltblatt mit 4 Seiten im Format 15 x 24 cm

Das von Paul und Constanze Busch am 29. Juni 1884 in Svendborg auf der dänischen Insel Fünen gegründete Wanderzirkusunternehmen spielte in Berlin zum erstenmal vom 18. September bis 31. Dezember 1889 im Zirkus Krembser (dem sogenannten Wellblech-Zirkus) am Friedrich-Karl-Ufer nahe der Unterbaumbrücke. Erst nach dem Tode des deutschen „Altmeisters der Zirkuskunst" Ernst Renz im Jahre 1892 ließ sich Busch dauernd in Berlin nieder. Am 24. Oktober 1895 wurde sein von der Architektengemeinschaft Blumberg & Schreiber auf dem vom Fiskus gepachteten Gelände zwischen der Kleinen Präsidentenstraße und der Spree erbauter Zirkus mit einer Galavorstellung eröffnet. Im nun folgenden erbitterten Konkurrenzkampf mit Renz blieb Busch Sieger, und Franz Renz löste 1897 nach mehr als fünfzigjährigem Bestehen seinen Zirkus auf. Doch nur zwei Jahre blieb Busch ohne Konkurrenten, denn schon 1899 pachtete Albert Schumann den alten Renz-Bau, in dem er bis 1918, bis zum Umbau in das „Große Schauspielhaus" Max Reinhardts, blieb. So begeisterten und erfreuten zwei große Zirkusunternehmen lange Zeit die Bewohner und Gäste der Weltstadt Berlin mit ihren zirzensischen und panto¬mimischen Schaustellungen. Paul Busch, in Berlin am 22. Januar 1850 geboren und am 28. November 1927 daselbst gestorben, wollte sich 1914 zur Ruhe setzen. Am 31. März 1914 wurde mit einer Vorstellung der großen Ausstattungs-Pantomime „Pompeji" der Circus Busch für immer, wie es schien, geschlossen. Die Übernahme des Busch-Gebäudes durch Albert Schumann, der sein eigenes Haus Max Reinhardt überlassen wollte, verhinderte der im Sommer 1914 ausbrechende Weltkrieg. So eröffnete Ende 1916 der Circus Busch aufs neue seine Pforten. Dem Direktor Paul Busch stand nun als Mitdirektorin und -Inhaberin seine älteste Tochter Paula, geboren am 6. Dezember 1886 in Odense, gestorben am 25. Juni 1973 in Berlin, zur Seite. Eine überaus geschickte Reklame, in dem einprägsamen Slogan „Husch, husch, zu Busch!" gipfelnd, verschaffte dem Zirkus eine große, bis jetzt nachwirkende Popularität, die, gefördert von dem mütterlicherseits ererbten schriftstellerischen Talent Paula Buschs, heute die Geschichte dieses Unternehmens ins Legendäre hinüber¬gleiten läßt. Die Stärke des Circus Busch waren von Anfang an - seit 1891 in seinem Altonaer Haus - die Manege-Schauspiele und Wasser-Pantomimen. Zuerst von Constanze Busch und nach ihrem frühen Tode 1898 von ihrem Schwieger¬sohn Georg Burkhardt-Footit verfaßt und inszeniert, waren sie ein Kassenmagnet allerersten Ranges. Im Welt¬krieg übernahm Paula Busch die einstige Arbeit ihrer Mutter, von dem bewährten Regisseur Adolf Steinmann, der selbst auch Verfasser von Manege-Schaustücken war, hervorragend unterstützt. Im Gegensatz zur Zeit vor 1914, in der nur Pantomimen gespielt wurden, eroberte nach dem Krieg auch das gesprochene Wort die Zirkus¬bühne und -manege. In den Notjahren nach dem Ersten Weltkrieg blieb es nicht aus, daß auch der Zirkus eine Zeitlang auf der nationalen Welle mitschwamm. Nachdem man schon 1923 ein „historisches" Manege-Schaustück „1806. 6 Bilder aus Deutschlands (!) tiefster Not", mit der Königin Luise vor Napoleon, gegeben hatte, folgte dann 1924 „Fridericus, der Philosoph von Sanssouci". Verfaßt und inszeniert hatte das Stück Adolf Steinmann, die Rolle Friedrichs spielte der Schauspieler Franz Kreidemann. Natürlich mußte hier die geschichtliche Wahrheit zurechtgestutzt und für den Einsatz zirzensischer Ausdrucksmittel angereichert werden: Rokokoballett, Quadrille, Faune und Nymphen ebenso wie Friedrich der Große als effektvolle Geistererscheinung der Gruft der Garnisonkirche entsteigend. Bezeichnend die einführenden Worte der Begleitbroschüre: „Nach einem unglücklich verlaufenen Kriege, der ein aufblühendes, arbeitsfreudiges Volk, aus tausend Wunden blutend, zurückließ, wendet sich der nach Auf¬richtung verlangende Blick zu den Großen der Vergangenheit! Friedrich, im Volksmunde der „alte Fritz" ge¬nannt, der geistvolle und nur für den Dienst an seinem Volke arbeitende Führer, läßt in Millionen Herzen den Wunsch entstehen, einen solch überragenden Geist, ordnend und helfend, seinem Volke als Retter erscheinen zu sehen ...". Als Paula Busch ihren Steinmann dies schreiben ließ, ahnte sie nicht, daß zehn Jahre später, unter der Herrschaft dieses ersehnten „Führers", im Dezember 1934 ihr Berliner Zirkusbau für immer geschlossen werden mußte. Nach einem weiteren Manege-Schauspiel „Bismarck" klang die nationale Welle wieder ab, denn die zirkus¬gerechte Verarbeitung von Willibalds Alexis' „Die Hosen des Herrn Bredow" durch Paula Busch darf man nicht als nationale Kundgebung zählen. Interessant aber ist die Tatsache, daß das Fridericus-Stück des Circus Busch nur kurz nach der vierteiligen Fridericus-Rex-Verfilmung durch Arzen von Cserepy für die UFA in den Jahren 1921 bis 1923 entstand, in der Otto Gebühr zum erstenmal in der Rolle des Großen Königs auftrat.

12 Seiten im Format 14 x 22 cm (Klammerheftung)
plus ein Faltblatt mit 4 Seiten im Format 15 x 24 cm

sehr guter Zustand - very good condition

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