Sie bieten auf ein Lehnbrief von Herzog Wilhelm von Braunschweig (1806-1884).


Datiert Braunschweig, den 23. Februar 1833.


Vorliegend als zeitgenössische Abschrift ("Copia"); unsigniert.


Bogislav Bertram Ferdinand Karl von Damm (* 18. Oktober 1776; † 20. Februar 1846), Herr auf Kloxin, Sohn des Preußischen Generalmajors Johann Georg Ferdinand von Dam (1717-1797), werden seine Lehen erneuert. Diese befinden sich in Salzdahlum (Wolfenbüttel), Bansleben, Timmern (Semmenstedt), Lehre, Wendeburg, Berklingen, Wierthe, Groß Bevenrode und Hohenrode.


Umfang: 2 ½ von 4 Seiten beschrieben (33,5 x 20,5 cm).


Zustand: Vorliegend als zeitgenössische Abschrift; unsigniert. Papier etwas fleckig und knittrig. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: Ostbhf 23-07 OrdnerLeitz


Über den Vater des Lehnsnehmers, das Adelsgeschlecht von Damm und Herzog Wilhelm (Quelle: wikipedia):

Johann Georg Ferdinand von Damm (* 3. März 1717 in Soest; † 18. Juli 1797 in Stettin) war ein preußischer Generalmajor, Kommandant der Festung Stettin sowie Amtshauptmann von Tangermünde.

Leben

Herkunft: Das Geschlecht von Damm gehörte zum braunschweigischen Stadtadel. Seine Eltern waren der Bürgermeister der Stadt Soest Friedrich Kurt von Damm (* 14. Februar 1672; † 16. Dezember 1740) und dessen Ehefrau Anname Maria Eleonore, geborene Schmithaufen genannt Schmitz (* 22. Juni 1684; † 9. August 1755), Tochter des Großrichters Arnold Willebrand von Schmitz.

Militärlaufbahn: Damm ging 1736 als Gefreitenkorporal in das Infanterieregiment „von der Mosel“ in Wesel. Dort wurde er am 2. Dezember 1738 Fähnrich und am 30. Juni 1740 Sekondeleutnant. Während des Ersten Schlesischen Krieges wurde das Regiment 1741 zur Besetzung von Brieg kommandiert. Im Zweiten Schlesischen Krieg kämpfte Damm in der Schlacht bei Hohenfriedberg und nahm an der Belagerung von Cosel teil. Am 30. Mai 1749 wurde er zum Premierleutnant befördert. Am 8. Oktober 1753 erhielt er vom König Urlaub, um sich um seine Familienangelegenheiten kümmern zu können, am 11. Juli 1756 wurde er Stabskapitän.

Während des Siebenjährigen Krieges wurde er in der Schlacht bei Prag schwer verwundet, verlor einen Fuß und war lange krank. Damm kam zurück und wurde am 22. Mai 1757 Kapitän und Kompaniechef. Nach dem Krieg wurde er am 11. September 1764 Major. Am 4. Juni 1770 wurde er zum Regimentskommandeur ernannt. Am 21. Juni 1773 wurde er zum Oberstleutnant befördert und am 21. August 1776 erhielt er den Orden Pour le Mérite. Damm nahm am Bayerischen Erbfolgekrieg teil und wurde kurz danach am 24. November 1778 zum Oberst befördert.

Zum 11. April 1780 wurde er als Kommandeur in das Infanterieregiment „von Pfuhl“ versetzt, im selben Jahr wurde er vom König auch zum Amtshauptmann von Tangermünde ernannt. Dazu erhielt er am 14. Mai 1781 das Lehen Asseln[2] (Havemannscher Hof) im Amt Unna (Westfalen), was einem Wert von ca. 1500 Talern entsprach. Am 23. Januar 1783 wurde er als Kommandant in die Festung Stettin versetzt, das brachte ihm eine Traktament von 600 Talern, zudem durfte er die Amtshauptmannschaft behalten. Dazu erhielt er am 22. Mai 1783 die Beförderung zum Generalmajor mit Patent vom 21. Mai 1783. Er starb am 18. Juli 1797 in Stettin und wurde am 22. Juli 1797 in Kloxin (Kreis Pyritz) beigesetzt. Das Gut hatte er kurz zuvor von Otto Friedrich Ludwig von Schack für 61.000 Taler gekauft.

Familie: Damm heiratete am 5. Januar 1767 in Oels Karoline Leopoldine Marie Herault de Hautcharmoy (* 12. Oktober 1738; † 12. Juli 1815), erste Hofdame der Herzogin von Württemberg und Tochter des Generalleutnants Heinrich Karl Ludwig Herault de Hautcharmoy. Das Paar hatte mehrere Kinder, darunter:

Maria Karoline Henriette Wilhelmine (* 3. Januar 1768)

Bogislav Bertram Ferdinand Karl (* 18. Oktober 1776; † 20. Februar 1846), Herr auf Kloxin


Damm (auch (von dem) Damme o. ä.) ist der Name eines niedersächsisch-westfälischen Adelsgeschlechts.

Geschichte: Bei der Familie handelt es sich ursprünglich um ein niedersächsisches Uradelsgeschlecht, das zunächst in Braunschweig als Patrizier- und Stadtadelgeschlecht auftritt, im 17. und 18. Jahrhundert dann auch in Soest. Der frühe Besitz des Geschlechts befand sich im Braunschweigischen in Bansleben (urkundl. 1325–1544) und im Halberstädtschen in Hornburg im Kreis Osterwick (1325–1375). Ferner besaß die Familie Bergwerke im Werningerodeschen (1515), darüber hinaus in Pommern Kloxin, Kreis Pyritz (1798).

Urkundlich erscheint das Geschlecht erstmals mit Eckehard de Dammone im Jahr 1267. Aus der heute erloschenen ersten Linie stammt Andreas Dietrich von Damm (* 1623 Braunschweig, † 1684 Soest), Sohn von Christoph von Damm und dessen Frau Helene von Pawel, der mit Anna Gertrud von Becquer verheiratet und ab 1665 als Stadtsyndicus in Soest tätig war. Zehn Jahre später wurde er Soester Bürgermeister. Ein Enkel von Andreas Dietrich von Damm, Johann Georg Ferdinand von Damm, wurde preußischer Generalmajor und erwarb Kloxin im Kreis Pyritz. Dessen Sohn Ferdinand von Damm wiederum wurde Soester Bürgermeister. Mit seinem Tod 1846 starb diese Linie derer von Damm aus. In anderen Linien blüht das Geschlecht fort.

Persönlichkeiten

Tile von Damm (1310–1374), Ratsherr in Braunschweig, im Zuge der „Großen Schicht“ hingerichtet, dessen direkter Nachkomme in 5. Generation:

Bertram von Damm (um 1495–1542), Braunschweiger Stadtphysicus, früher Anhänger Luthers

Henning von Damm (1517–1566), Braunschweiger Ratsherr und Bürgermeister

Andreas Dietrich von Damm (1623–1684), Soester Bürgermeister 1675–1677, direkter Nachfahre des Tile von Damm in 9. Generation, dessen Sohn:

Friedrich von Damm (1672–1740), Soester Bürgermeister 1729–1731, dessen Sohn:

Johann Georg Ferdinand von Damm (1717–1797), preußischer Generalmajor, Kommandant der Festung Stettin sowie Amtshauptmann von Tangermünde

Kurd von Damm (1862–1915), Rechtsanwalt, Politiker und Unternehmer, 1903–1912 Reichstagsabgeordneter

Helene von Damm (* 1938), in zweiter Ehe mit Christian von Damm, einem deutschen Banker bei der Bank of America, verheiratet gewesen; ehemalige US-amerikanische Politikerin (Republikanische Partei) österreichischer Herkunft, 1980–1983 Assistentin des damaligen Präsidenten Ronald Reagan, 1983–1986 Botschafterin der Vereinigten Staaten in Österreich

Wappen: Blasonierung im Wappenbuch des Westfälischen Adels: In Silber rechtsspringender schwarzer Hund mit goldenem Halsband und Ring. Auf dem gekrönten Helm zwei silberne Büffelhörner, dazwischen nach links wehender Hahnenschwanz. Die Helmdecken sind schwarz-silbern.

Im Braunschweiger Schichtbuch von 1514 wird das Wappen des hingerichteten Tile von Damm (Tile van dem Damme) († 1374) abweichend mit drei Straußenfedern im silbernen Schild gezeigt. Ähnlich gibt Mülverstedt an, dass ein vorliegender Siegelabdruck fünf oder sechs Straußenfedern zeigt. Entgegen der Darstellung im Wappenbuch des Westfälischen Adels, das von einem „Hahnenschwanz“ als Teil der Helmzier spricht, finden sich in anderen Wappendarstellungen typischerweise Straußenfedern als Teil der Helmzier.



Wilhelm August Ludwig Maximilian Friedrich (* 25. April 1806 in Braunschweig; † 18. Oktober 1884 in Sibyllenort), Herzog zu Braunschweig und Lüneburg sowie Oels war von 1830 bis zu seinem Tode Herzog von Braunschweig.

Leben und Wirken: Wilhelm war der zweite Sohn von Friedrich Wilhelm, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg und Maria von Baden (1782–1808), Tochter von Karl Ludwig von Baden (1755–1801).

Er wuchs nach dem Tod seiner Mutter in London auf. Als kurz nach seiner Rückkehr 1815 nach Braunschweig sein Vater in Quatre-Bras fiel, gerieten er und sein Bruder Karl unter die Vormundschaft ihres Onkels Georg, König von Hannover und Prinzregent von Großbritannien. De facto übten Braunschweiger Staatsmänner ihre Vormundschaft aus oder sie befanden sich in der Obhut von Erziehern.

Von 1820 bis 1822 hielten sich die Brüder in Lausanne auf, im Anschluss bis Herbst 1823 ging Wilhelm zum Studium nach Göttingen. Schließlich verrichtete er den preußischen Militärdienst, den er selbst als die glücklichste Zeit seines Lebens bezeichnete.

Von seinem Vater erbten er und sein Bruder Karl das schlesische Herzogtum Oels, das sie bis 1824 gemeinsam besaßen. Als Karl nach Vollendung der Volljährigkeit die Regierung in Braunschweig antreten konnte, überließ er Wilhelm das Herzogtum Oels. Wilhelm verbrachte bis zum Lebensende viel Zeit in Oels und starb auch dort.

Militärische Laufbahn: Am 30. Oktober 1821 wurde Wilhelm zunächst zum Rittmeister im Hannoverschen Garde-Husaren-Regiment ernannt und am 17. Februar 1826 auch im Preußischen 2. Gardelandwehr-Kavallerie-Regiment. Seine Beförderung zum Major folgte am 22. Oktober 1828. Am 6. März 1843 wurde er als Generalmajor Chef des Magdeburgischen Husaren-Regiments Nr. 10 und wenig später zum Generalleutnant ernannt. Ab 30. März 1844 war er General der Kavallerie und wurde schließlich am 27. Juni 1848 Königlich Hannoverscher Feldmarschall. Er war Inhaber des Hannoverschen Garde-Kürassier-Regiments sowie auch des Böhmischen Dragoner-Regiments Nr. 7.

Auf dem Braunschweiger Thron 1830–1884: Im September 1830 kam es in Braunschweig zu einem Volksaufstand gegen Herzog Karl II., Wilhelms älteren Bruder. Karl hatte die Bevölkerung durch seinen an absolutistische Zeiten erinnernden Regierungsstil gegen sich aufgebracht. Der Konflikt mündete darin, dass das Residenzschloss in Flammen aufging und Karl fluchtartig Stadt und Land verließ. Auf Bitten des Braunschweiger Magistrates übernahm Wilhelm schon zwei Tage später die Regentschaft für seinen Bruder. Mit Beginn der Regentschaft bekam das Herzogtum Braunschweig auch eine neue Verfassung, die Landschafts-Ordnung, die den Bürgern wichtige Grundrechte garantierte. Es galt, das Land so schnell wie möglich wieder in ruhiges Fahrwasser zu bringen. Allerdings blieb die Thronfrage noch einige Zeit ungeklärt.

Im Mai 1831 erklärte der Deutsche Bund den geflohenen Herzog Karl II. schließlich für regierungsunfähig, und Wilhelm war damit legitimer Nachfolger, was später auch Österreich anerkannte. Allerdings bezog sich die Regierungsunfähigkeit nur auf Karl als Person, nicht auf seine möglichen Erben. Die Thronfolge blieb also ausdrücklich offen. Wilhelm musste folglich damit rechnen, dass er für seine eigenen Erben keinen Thronanspruch würde durchsetzen können. Wie bedeutend diese Unsicherheit für ihn war, ist unklar. Tatsache ist jedoch, dass er auf eine Heirat verzichtete und ohne legitimen Erben blieb – ebenso wie sein Bruder Karl. Mit Wilhelms Tod 1884 erlosch das „Neue Haus Braunschweig“, das seit 1533 in den welfischen Stammlanden regierte und das neben dem „Neuen Haus Lüneburg“ (später Haus Hannover) die ältere welfische Linie darstellte.

Nachfolge: Nach Wilhelms Tod übernahm ein Regentschaftsrat die Regierungsgeschäfte in Braunschweig. Da Preußen und das Haus Hannover seit der Annexion des hannoverschen Königreiches 1866 verfeindet waren, blieb es dem eigentlichen Thronanwärter Ernst August von Hannover, Herzog von Cumberland versagt, die braunschweigischen Lande zu regieren. Von 1885 bis 1913 übernahmen Mitglieder anderer Fürstenhäuser die Regentschaft. Erst 1913 kam es zur Aussöhnung zwischen Welfen und Hohenzollern, als Ernst August, der Sohn des Herzogs von Cumberland, Viktoria Luise von Preußen heiratete, die einzige Tochter Kaiser Wilhelms II. In der Folge kehrte mit Ernst August der letzte Welfe als regierender Herzog nach Braunschweig zurück.